Forum: Offtopic versteckte (speicher) funktionen in enduser komponenten


von c. m. (Gast)


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der GCHQ hat vor monaten beim guardian hardware zerstört die 
möglicherweise mit snowden dokumenten in berührung gekommen ist.
privacyinternational hat sich mal angeschaut was da zerstört wurde, 
und zu meinem erstaunen waren das nicht nur typischerweise 
offensichtliche datenträger, sondern auch controllerchips in 
eingabegeräten.
https://www.privacyinternational.org/blog/what-does-gchq-know-about-our-devices-that-we-dont

ich war schon immer der meinung das man logindaten/passwörter am besten 
da abfängt wo sie eingegeben werden: an/in der tastatur - und usb-logger 
kann man ja schon lange kaufen.
die frage ist nur, sind die abhöreinrichtungen vielleicht schon teil der 
controllerchips, oder sind das spezielle chips die geheimdienste 
fertigen lassen, inklusive pcb um sie in vorhandenen zieltastaturen 
auszutauschen?

hat das mal jemand untersucht? hat jemand die möglichkeit in 
tastaturcontrollerchips reinzuschauen um zu sehen ob da flash speicher 
drin ist?

von Icke ®. (49636b65)


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Deine Tastatatur wurde offensichtlich gehackt und die Shift-Taste 
deaktiviert...

von Nicolas J. (mnme)


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Icke ®. schrieb:
> Deine Tastatatur wurde offensichtlich gehackt und die Shift-Taste
> deaktiviert...

Das wäre mir nicht mal aufgefallen, immerhin ist der Rest 
grammatikalisch korrekt.

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Ich denke, man sollte sich vor Augen führen, daß es sich beim GCHQ um 
eine Behörde handelt. Und wenn die Anweisung an deren ausführendes 
Personal, passend zur eigenen Sicherheitsphilosophie, lautete, alle 
Bauteile, die eine Speicherfunktion beinhalten, zu zerstören, wurde 
dieser halt entsprochen... auch wenn es sich mit einer gewissen 
Wahrscheinlichkeit nur um Firmware in Flash-Speichern handelte, und 
nicht um Benutzerdaten. Der dieser Aktion zum Opfer gefallene 
"Inverterchip" kann übrigens ein Irrtum gewesen sein (nach der Devise 
"Na ja, sieht ähnlich wie ein SPI-Flash aus, gehen wie besser mal 
sicher".
Abgesehen davon kosten Halbleiterspeicher für "relevante" Datenmengen 
noch immer Geld. Sie routinemäßig zu integrieren, würde die Hersteller 
solcher Komponenten unter Kostendruck setzen. Daß sich die Chinesen 
derart für die Interessen westlicher Geheimdienste interessieren, wage 
ich zu bezweifeln. Wenn es der eigene Geheimdienst wäre, sähe das 
vielleicht anders aus.

von Magic S. (magic_smoke)


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> "Na ja, sieht ähnlich wie ein SPI-Flash aus,
> gehen wie besser mal sicher".
Das trifft auf jedes IC zu.

Am Ende kommen sie noch damit, daß sich auf Bildschirmen Informationen 
eingebrannt haben könnten und schmelzen die ein. Oder die wechselnde 
Elektronenflußdichte in seriellen Kabeln eine Information hinterlassen 
haben könnte.

von c. m. (Gast)


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Sebastian E. schrieb:
> Ich denke, man sollte sich vor Augen führen, daß es sich beim GCHQ um
> eine Behörde handelt. Und wenn die Anweisung … lautete, alle
> Bauteile, die eine Speicherfunktion beinhalten, zu zerstören, wurde
> dieser halt entsprochen...

wäre nur ein bisschen weniger schlimm als die verwanzung von geräten - 
auf verdacht hin fremdes eigentum zerstören.
darf ich das als bürger auch, oder gibts da zweierlei recht?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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c. m. schrieb:

> darf ich das als bürger auch, oder gibts da zweierlei recht?

nein und ja

Gewalt- und Machtmonopol liegen beim Staat auch wenn anderes in einer 
Verfassung oder einem GG steht.

Papier ist geduldiger als der Staat und du als Bürger kannst nicht mit 
letzterem gleichziehen, da es dir schon an der ökonomischen Macht 
mangelt mit dem Staat oder seinen Organen in Konkurrenz zu treten.

könntest du das könntest du den Staat entmachten und an seine Stelle 
treten, was jeder Staat um seiner Existenz willen verhindern muss. 
Regelmäßig wenn Staaten das missachten gehen sie unter, zerfallen oder 
werden intern ersetzt z.B durch Putsch.

Namaste

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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magic smoke schrieb:
> Am Ende kommen sie noch damit, daß sich auf Bildschirmen Informationen
> eingebrannt haben könnten und schmelzen die ein.

Genaugenommen ist jeder Kippschalter ein Speicher mit einem Bit - und er 
ist sogar wiederbeschreibbar. Ich habe früher einige Tastatur- und 
Mauscontroller ausgelesen, und meistens waren die Hersteller froh, die 
Tastatursoftware noch in den 8048 reinzupressen, mit seinem winzigen 
Speicher und der armseligen Pagingarchitektur.
Da wäre für Keylogger gar kein Platz gewesen. Bei Mäusen war das noch 
extremer.
Die heutigen Tastaturcontroller sind durchgehend mit internem ROM 
ausgestattet, da es sich um Massenprodukte handelt, auch da ist also nix 
mit nachträglichem Flashen, sondern man müsste die Chips tauschen.

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