Hallo! Ich habe hier einen Udoo und einen Raspberry Pi. Beide Geräte haben dasselbe Problem: wenn man den Strom abzieht ohne vorhher herunterzufahren, ist die SD Karte im Eimer. Oft hilft dann ein erneutes Auspielen des Images, manchmal ist die SD Karte aber auch ganz kaputt. Das ist nervig und arbeitsintensiv. Da ich auf dem Udoo gerne einen Server betreiben möchte, soll dieser auch nach einem Stromverlust einfach wieder booten und weiterarbeiten. Folgendes würde ich mir wünschen: - ein Read-Only File System, das bei jedem Boot wieder im Ursprungszustand ist. - Die möglichkeit den Read-Only-Modus kurz zu deaktivieren, um z.B. ein Softwareupdate zu machen. - Ein schreibbarer Bereich, auf dem man Daten ablegen. Dieser sollte aber nicht zu empfindlich sein, und auch einen harten Neustart überleben. Hier und da gibt es zawar Anleitungen im Netz, aber die sind für eien Linux-Leien vollkommen unverständlich :-/ Gibt es vielleicht eine Distribution/ein Tool mit dem man sowas auch als Normalsterblicher hinbekommt?
Und wie wäre es mit nem Puffer, der noch so lange Strom liefern kann, bis das System ordnungsgemäß runter gefahren wurde?
Sabine W. schrieb: > Und wie wäre es mit nem Puffer, der noch so lange Strom liefern kann, > bis das System ordnungsgemäß runter gefahren wurde? Woran fürde das Gerät denn merken, dass es Zeit zum Runterfahren ist? Davon ab hat ein R-O-Dateisystem ja auch noch den Vorteil, dass nach jedem reboot das system genau in dem Zustand ist, den man definiert hat. Keine Probleme mit korrupten Dateien, fehlerhaften Updates, Viren/Malware oder sonst was. Den Ansatz würde ich schon bevorzugen...
Andere Frage: Wenn die SD-Karte beim Stromausfall so kaputt ist, dass nichtmal ein Neuaufspielen des Images hilft/geht, wie soll ein RO-Dateisystem davor schützen?
Εrnst B✶ schrieb: > Andere Frage: Wenn die SD-Karte beim Stromausfall so kaputt ist, dass > nichtmal ein Neuaufspielen des Images hilft/geht, wie soll ein > RO-Dateisystem davor schützen? Wenn es keine Schreibzugriffe gibt während das System abgeschaltet wird, sollte das Problem nicht auftreten. Und ein Read-Only Dateisystem hat ja per Definition keine Schreibzugriffe ;-)
:
Bearbeitet durch User
Boris P. schrieb: > wenn man den Strom abzieht ohne vorhher > herunterzufahren, ist die SD Karte im Eimer. Das Problem hast du nicht nur bei Raspberry, UDOO und co, sondern auch bei einem normalen PC: Wenn du einfach den Stecker ziehst, kann danach auch deine Windowsinstallation im arsch sein! Boris P. schrieb: > ein Read-Only File System Aendert aber nichts an der Tatsache, das das System nicht sauber runtergefahren wurde, und dein schreibbarer Bereich (den ja auch irgendwie brauchst) danach im eimer sein kann. Ob nun dein komplettes system fuer die tonne ist, oder nur deine nutzdaten, spielt dann auch keine rolle: irgendwie musst du daten wieder herstellen! Egal wie, es ist zeitaufwendig. Und einfach das Image neu auf die SD-Karte braten, ist da noch die einfachste methode. Boris P. schrieb: > manchmal ist die SD Karte aber auch ganz kaputt. Wenn die SD-Karte danach kaputt ist, also nicht mehr zu benutzen, dann lauft was ganz anderes falsch! Alternativ nicht den billigen schrott kaufen, sondern n paar euro mehr drauf legen und was kaufen, was fuer den Industrie einsatz, und nicht den Konsumermarkt, gedacht ist. Boris P. schrieb: > Woran fürde das Gerät denn merken, dass es Zeit zum Runterfahren ist? Interrupts! Schon mal USV-Systeme gesehe? Da gibt es mechanismen, die dem PC/Server signalisieren koennen, das der Strom ausgefallen ist, und sich der PC/Server jetzt runterfahren soll.
Kaj schrieb: > Das Problem hast du nicht nur bei Raspberry, UDOO und co, sondern auch > bei einem normalen PC: Wenn du einfach den Stecker ziehst, kann danach > auch deine Windowsinstallation im arsch sein! Eigentlich nicht. Meinen Windows PC habe ich schon unzählige Male hart neustarten müssen. manchmal meckert Windows beim nächsten Bootvorgang, aber kaputt war noch NIE was. Die kleinen Linuxkisten sind bei mir in 100% aller Fälle (habe es jetzt insgesammt mehr oder weniger freiwillig 6x ausprobiert) hinüber. Kaj schrieb: > Aendert aber nichts an der Tatsache, das das System nicht sauber > runtergefahren wurde, und dein schreibbarer Bereich (den ja auch > irgendwie brauchst) danach im eimer sein kann Für den schreibbaren Bereich könnte man ja ggf. ein spezielles Dateisystem nutzen, das keine Probleme mit sowas hat (kann ja ruhig langsam sein). Irgendwas mit Journaling?
Wenn sich auf die SD kein Image mehr aufspielen lässt, dann ist die Hardwaremäßig kaputt... Wird die Hardware resistenter, wenn im letzten Augenblick grad nur "Lese"-Elektronen durch den VCC-Anschluss flossen, und keine "Schreib"-Elektronen? Ich hab hier ein ARM-Board 24/7 laufen, Filesystem auf SD-Karte, als Private-Cloud-Server. Da wird relativ viel geschrieben, Strom fällt auch ab und an aus, noch nie ist das Dateisystem beschädigt gewesen (bis auf den normalen "journal replay") und erst recht ist noch nie die SD-Karte kaputt gegangen. # cat /sys/fs/ext4/mmcblk0p3/lifetime_write_kbytes 258251113 Sicher dass das nicht ein Hardware-Problem vom RasPI ist? Oder hast du irgendwelche halb-garen Tuning-Tipps befolgt, und das Journaling abgeschaltet?
Mich würde das auch interessieren. Bei meinem Rasp ist es nun schon 2 mal passiert das dass Filesystem schrott war. Nur ein neuaufspielen konnte ihn wieder zum leben erwecken. Haben mehr Leute dieses Problem?
rpi mit freebsd (ufs mit soft update) sowie log filesystem ist zimlich Resisten gegen diese Ausfall.
Jürgen H. schrieb: > Haben mehr Leute dieses Problem? Jo, die RPI Foren sind voll von solchen Beiträgen...
o_O Mein Raspi wird taeglich 1-2x hart ausgeschaltet. Konkret: jedes mal wenn mein Verstaerker im Wohnzimmer aus gemacht wird. Der Raspi wird mit diesesm zusammen mit strom versorgt und sobald der Verstaerker aus ist, hat auch der Raspi keinen Saft mehr. Zeit zum shutdown bleibt da nicht. Ich hatte seit mittlerweile 1.5 Jahren noch nie Probleme dass der Raspi nicht mehr booten will. Geschweige denn dass die SDkarte anschliessend defekt war. Zugegeben: der Raspi dient als streaming Client, hat also recht wenig schreibzugriffe auf der SDkarte durchzufuehren. Gruss, Klaus
Oft helfen ein dicker Kondensator (oder Hi-Cap) - als moralische Stütze, ein Komparator - zur Spannungsüberwachung und ein Interruptfähiger Port um den shutdown einzuleiten. Diode gegen Rückspeisung nicht vergessen. Normalerweise geht es ja nur um einen rel. kurzen Zeitraum, weshalb auch kein 100AH Akku nötig ist.
Es gibt inzwischen ein paar Raspberry-USVs, z.B: http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/RASP-PI-USV/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=5514&ARTICLE=140010&SHOW=1&OFFSET=16&
Kaj schrieb: > Boris P. schrieb: >> wenn man den Strom abzieht ohne vorhher >> herunterzufahren, ist die SD Karte im Eimer. > Das Problem hast du nicht nur bei Raspberry, UDOO und co, sondern auch > bei einem normalen PC: Wenn du einfach den Stecker ziehst, kann danach > auch deine Windowsinstallation im arsch sein! Ob das bei Windows so ist, weiß ich nicht. Bei Linux ist das auf dem PC aber eigentlich kein Problem, wenn man das nicht gerade während eines System-Upgrades macht. Ich verstehe nicht ganz, was der Raspi mit der SD-Karte anstellt, daß das bei dem anders ist. Boris P. schrieb: > Für den schreibbaren Bereich könnte man ja ggf. ein spezielles > Dateisystem nutzen, das keine Probleme mit sowas hat (kann ja ruhig > langsam sein). Irgendwas mit Journaling? Da braucht's nichts spezielles. Die unter Linux heute üblichen Filesysteme haben alle Journalling und kein Problem damit, wenn im Betrieb der Strom aus geht.
Rolf Magnus schrieb: > Ich verstehe nicht ganz, was der Raspi mit der > SD-Karte anstellt, daß das bei dem anders ist. Das ist in der Tat eine interessante Frage. Hier liegt gerade ein Modell B, das vorgestern bei einem Raspian-Update zwei Mal das Filesystem zerschossen hat. Ok ist das nicht. Ich werde mir die Tage mal die Versorgungsspannungen (insbesondere am SD-Karten-Sockel) unter höherer Systemlast (Schreibzugriffe) ansehen. Nicht, dass es da knapp wird. Grüße Stefan
Rolf Magnus schrieb: > Kaj schrieb: >> Boris P. schrieb: >>> wenn man den Strom abzieht ohne vorhher >>> herunterzufahren, ist die SD Karte im Eimer. >> Das Problem hast du nicht nur bei Raspberry, UDOO und co, sondern auch >> bei einem normalen PC: Wenn du einfach den Stecker ziehst, kann danach >> auch deine Windowsinstallation im arsch sein! > > Ob das bei Windows so ist, weiß ich nicht. Bei Linux ist das auf dem PC > aber eigentlich kein Problem Normalerweise stellt es auch für Windows kein Problem dar, aber es kann ein Problem sein. Denn du kannst nie garantieren das das System (egal ob Win, Linux, BSD, Apple oder was auch immer) in einem Zusatand ist, wo nichts kaputt gehet, wenn plötzlich der Strom weg ist. In der Regel werden ja vom System nach so einer Aktion auch reparaturarbeiten durchgeführt, um die Intigrität des Systems (falls nötig) wieder herzustellen, die der Benutzer nicht unbedingt mitbekommt. Wie gesagt: Normalerweise stellt es kein Problem dar. Aber wir wissen alle das es auch Ausnahmen gibt, wie du ja selber sagst: Ungüstige Momente (z.B. System-Upgrade) Diese Ausnahmen haben aber nichts mit dem Problem des TO zu tun, da von so einer Aktion ein Speichermedium nicht einfach elektrisch zerstört wird.
Rolf Magnus schrieb: > Da braucht's nichts spezielles. Die unter Linux heute üblichen > Filesysteme haben alle Journalling und kein Problem damit, wenn im > Betrieb der Strom aus geht. ext2 hat kein Journal, das kam erst mit ext3. Es kommt also darauf an, was da zusammenkonfiguriert wird.
Kaj schrieb: > Wie gesagt: Normalerweise stellt es kein Problem dar. Aber wir wissen > alle das es auch Ausnahmen gibt, wie du ja selber sagst: Ungüstige > Momente (z.B. System-Upgrade) Ja, nur ist das beim PC meiner Erfahrung nach nur sehr selten der Fall. Beim Raspi scheint es aber nach dem, was man so liest, nahezu jedesmal zu passieren. Uhu Uhuhu schrieb: > ext2 hat kein Journal, das kam erst mit ext3. Es kommt also darauf an, > was da zusammenkonfiguriert wird. Ich hab deshalb ja auch "heute üblich" dazugeschrieben. Natürlich unterstützt Linux auch noch Filesysteme, bei denen es kein Journalling gibt, aber ich würde ext2 nicht unbedingt mehr als üblich bezeichnen. Aber auch bei ext2 ist eher selten sofort gleich das ganze Filesystem Schrott, wenn mal der Rechner im Betrieb ausgeht. Es wird halt ein ausgiebiges fsck durchgeführt, und das eine oder andere File, das noch nicht fertig rausgeschrieben war, ist halt dann kaputt, aber es ist nicht gleich alles weg.
Rolf Magnus schrieb: > aber ich würde ext2 nicht unbedingt mehr als üblich bezeichnen Für Boot-Partitions ist es durchaus üblich. Dort hat ein Journal wenig Sinn und die Bootsoftware kann sowieso nichts damit anfangen.
Hallo, ein RO-Dateisystem schützt beim Abschalten gegen garnichts. Das geht nur mit einem Hardware-Schutz, d.h. bei Unterschreiten der kritischen Spannung müsste die SD-Karte HARDWAREMÄSSIG gegen Schreiben gesperrt werden, sofern das überhaupt geht. Bei einer Festplatte werden mit dem Herunterfahren die Köpfe ausserhalb des Datenbereichs geparkt - klappt das nicht, kann der Kopf beim Abschalten der Versorgung aufschlagen und Daten beschädigen, Software kann daran nichts ändern, es läuft ja keine mehr. Einen ähnlichen Schutz muss es auch bei SD-Karten geben, sonst könnte man sie überhaupt nicht vernünftig benutzen. Du müsstest also zum Schutz das Gleiche tun, was das System beim korrekten Herunterfahren tut, aber bevor du da ein grösseres wissenschaftliches Projekt ins Leben rufst wäre es doch einfacher, das System mit Batteriepufferung sauber herunterzufahren, wie das jede USV veranlasst. RO per Software beruht ja nur auf Konvention, selbst bei den meisten USB-Sticks ist das so, dass irgendwo der Wunsch vermerkt ist, bitte nicht schreiben. Aber ein abstürzender Prozessor hält sich nicht an Wünsche. Das ist ganz unabhängig davon, ob Windows oder Linux nicht läuft. Georg
Georg schrieb: > Das geht nur > mit einem Hardware-Schutz, d.h. bei Unterschreiten der kritischen > Spannung müsste die SD-Karte HARDWAREMÄSSIG gegen Schreiben gesperrt > werden Ich denke, das wird das Problem des Rasberry Pi sein. Er wird bei Unterspannung Amok laufen und willkürliche Kommandos an die SD-Karte schicken. Man müßte z.B. mit einem kleinen 8Bitter (ATtiny13) die Spannungen überwachen und dann über einen Analogschalter (74HC4066) die SD-Karte trennen, bzw. beim Power-On verzögert zuschalten.
Georg schrieb: > Bei einer Festplatte werden mit dem > Herunterfahren die Köpfe ausserhalb des Datenbereichs geparkt - klappt > das nicht, kann der Kopf beim Abschalten der Versorgung aufschlagen und > Daten beschädigen, Software kann daran nichts ändern, es läuft ja keine > mehr. Das war mal so. Jede halbwegs neue Festplatte (dieses Jahrtausend) parkt die Köpfe mit der Rotationsenergie der Platten. Peter Dannegger schrieb: > bzw. beim Power-On verzögert zuschalten. Das wird dem SoC nicht gefallen, da er unmittelbar von der SD-Karte booten will.
Also ich kann das Problem nicht nachvollziehen...habe ca. 20 von den Dingern aus verschiedenen Chargen (A und B) Version und die in jeglicher Hinsicht gequält..Ein kaputtes Dateisystem hatte ich noch nicht außer bei ganz billigen Samsung SD Karten..da war aber die komplette Karte jeweils hin nach nem Powerdown o.ä. Mit jegliche anderen Karten ist mir sowas noch nicht passiert... Nimm zB SanDisk Extreme Pro...
Ich hab kaputte Dateisysteme am Pi nur in Verbindung mit Übertakten beobachten können.
>Man müßte z.B. mit einem kleinen 8Bitter (ATtiny13) die Spannungen >überwachen und dann über einen Analogschalter (74HC4066) die SD-Karte >trennen, bzw. beim Power-On verzögert zuschalten. Ich schätze mal, dass das genauso schlimm ist, wie einfach Strom weg. Alles, was "neben" dem System läuft ist Gift. Schaut euch mal die Formatierung eurer Karten an. Traditionell ist da oft FAT32 drauf. Also nix mit Journal und doppeltem Boden.
Amateur schrieb: > Schaut euch mal die Formatierung eurer Karten an. Traditionell ist da > oft FAT32 drauf. Also nix mit Journal und doppeltem Boden. Auch die vielen "Supergeheimen RasPi-Tuning-Tipps, die euch die Linux-Bonzen nicht verraten wollen" beginnen oft mit: tune4fs -O ^has_journal /dev/XXX oder mkfs.ext4 -O ^has_journal /dev/xxx Und gehen weiter mit (schon eher sinnvollen) Mount/fstab-Optionen wie data=writeback,noatime,nodiratime
>Woran fürde das Gerät denn merken, dass es Zeit zum Runterfahren ist?
Indem man des Stromausfall direkt detektiert, vor dem powersupply, und
das powersupply kann aufgrund von irgendwas genuegend Power liefern um
das Herunterfahren zu bewerkstelligen. Kann auch ein kleiner Akku sein.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.