Warum werden Lautsprecher eigentlich immer mit einem Spannungssignal angesteuert und nicht mit einem strom, d.h. mit einer stromregelschleife, deren sollwert von der spannung des audiosignals abhängen? Gerade wenn es jm die berücksichtigung der induktiven anteile geht, sollte es doch besser sein. Schliesslich definiert der strom die magnetische feldstärke und nicht die spannung.
Viel besser wäre es noch, wenn man die Auslenkung der Membran in einer Positionsregelschleife steuert. Dann kann man alle störenden Einfüsse von elektrischen Widerstand, Sättigung, Luftwiderstand ... einfach wegregeln ;)
Vermutlich würde eine Stromregelung an einer komplexen Last mit induktivem Anteil recht spaßig werden. Und dann kommt so ein Trottel gelaufen und baut ne Box mit Frequenzweiche.. ;) Detlef Kunz schrieb: > Viel besser wäre es noch, wenn man die Auslenkung der Membran in einer > Positionsregelschleife steuert. Lautsprecher mit DSP. Ich hoffe, du hast dir das schon patentieren lassen! :D
Das gibt es auch. Es ist eine Weile her, daß ich darüber etwas gelesen hatte. Das System analysierte zusätzlich wie der Lautsprecher den Strom in Abhängigkeit vom Signal aufnahm und konnte so selbst aus Billigboxen erstaunlich gute Klänge herausholen. Das kann man nicht mal eben so selbst nachbauen. Die Ansteuerung ist etwas komplexer bezüglich der Bauteile und damit auch die Entwicklung des Gerätes. Wenn die Patente abgelaufen sind werden sicher nach und nach günstige Nachbauten auf den Markt kommen. Trotzdem bleibt ein höherer Bauteileaufand. Es wird also wahrscheinlich immer etwas teurer bleiben und Geiz ist ja bekanntlich geil denn man ist ja nicht Oed.
Detlef Kunz schrieb: > Viel besser wäre es noch, wenn man die Auslenkung der Membran in einer > Positionsregelschleife steuert. Gibt's schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprecher#D.C3.A4mpfung_durch_aktive_Regelung
Detlef Kunz schrieb: > Viel besser wäre es noch, wenn man die Auslenkung der Membran in einer > Positionsregelschleife steuert. Hier eine Doktorarbeit, die sich detailliert mit dem Thema auseinandersetzt: http://opus4.kobv.de/opus4-fau/files/104/drarbeit.pdf
Erschreckend dass jemand eine Doktorarbeit schreibt und mit keinem Wort auf Philips MFB, Backes+Muller und Silbersand eingeht, due das schon seit Jahrzehnten umsetzen.
peter schrieb: > Warum werden Lautsprecher eigentlich immer mit einem Spannungssignal > angesteuert und nicht mit einem strom, d.h. mit einer > stromregelschleife, deren sollwert von der spannung des audiosignals > abhängen? Bei der Spannungsansteuerung hat die Quelle einen niedrigen Innenwiderstand, bei der Stromansteuerung einen hohen. Durch den niedrigen Innenwiderstand werden Eigenschwingungen des Lautsprechers nochmals elektrisch gedämpft. Ohne diese bliebe nur die mechanische Dämpfung und der der Lautsprecher würde länger und intensiver besonders auf seiner Eigenresonanz hörbar nachschwingen. Stromansteuerungen findet man auch im Netz, für Leute die viel Wummmm mögen. Gruß
Joachim schrieb: > Durch den niedrigen Innenwiderstand werden Eigenschwingungen des > Lautsprechers nochmals elektrisch gedämpft. Ohne diese bliebe nur die > mechanische Dämpfung und der der Lautsprecher würde länger und > intensiver besonders auf seiner Eigenresonanz hörbar nachschwingen. Ah, sehr interessant! Wieder was gelernt :) Das erklärt die Auswertung und Regelung des Stromes anstelle der reinen Ansteuerung in dem Gerät über das ich damals las.
Lautsprecher haben eine Resonanzfrequenz auf Grund ihrer mechanischen Parameter. Bei einer Spannungsgegengekoppelten Verstärker dessen Innenwiderstand gegen 0 Ohm strebt, wird die Resonanzfrequenz des Lautsprechers auf Grund der induzierten Schwingspulenspannung stark bedämpft. Ein stromgegengekoppelter Verstärker hat einen Innenwiderstand von nahezu unendlich. Hier wird die Resonanzfrequenz im Gegenteil sogar noch angeregt wie bei einen Verstärker , dessen Kollektorwiderstand aus einen Parallelschwingkreis besteht. Man könnte eine Kombination von Strom und Spannungsgegenkopplung einsetzen. Bei der Resonanzfrequenz Spannungsgegenkopplung, und bei höheren Frequenzen wo die Induktivität der Schwingspule sich bemerkbar macht eine Stromgegenkopplung. Das wird auch bei Backes&Müller und Silbersand sogar so gemacht. Die Bewegungsgegenkopplung gibt es schon seit den 70ger Jahren. Ist aber aufwendig zu realisieren, da der Lautsprecher einen zusätzlichen Sensor benötigt, dessen Linearität nachher die Qualität des Lautsprechers bestimmt. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Die Bewegungsgegenkopplung gibt es schon seit den 70ger Jahren. Ist aber > aufwendig zu realisieren, da der Lautsprecher einen zusätzlichen Sensor > benötigt, dessen Linearität nachher die Qualität des Lautsprechers > bestimmt. Das System das ich sah benötigte diesen Sensor nicht. Entweder haben die diese Funktion doch nicht und ich habe es mißverstanden (dabei wurde es so schön herausgestrichen) oder die haben einen Weg gefunden diese oder eine ähnliche Information aus dem Stromaufnahme- und/oder Spnnungsverhalten zurückzurechnen. Man war ja auch plötzlich in der Lage sensorenlose brushlesscontroller zu bauen. Zu dumm, daß ich es nicht wiederfinde. Manchmal gibt es coole Sachen von denen man noch nie etwas gehört hat.
Carsten R. schrieb: > oder die haben einen Weg gefunden diese oder > eine ähnliche Information aus dem Stromaufnahme- und/oder > Spnnungsverhalten zurückzurechnen. Man war ja auch plötzlich in der Lage > sensorenlose brushlesscontroller zu bauen. Naja Versuche in diese Richtung gab es einige, aber keine hat wirklich vernünftig funktioniert. Das Problem die Gegen-EMK der Schwingspule zu nutzen, ist halt die Information, was die Membran anstellt, von dem was die Spule alleine ( ohne Membran ) liefern würde zu unterscheiden. Es gibt sogar Firmen, die behaupten, das eine Stromgegengekoppelte Endstufe in Verbindung mit einen Lautsprecher ebenfalls eine Bewegungsgegenkopplung wäre. Ralph Berres
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