Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Peltier oder anderes Heizelement


von Florian (Gast)


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Hallo zusammen,
da ich neu hier bin ganz kurz zu meiner Person.
Mein Name ist Florian, bin 24 und studiere Maschinenbau.
Hoffe ich bin hier auch richtig. Wenn nicht tut es mir sehr leid.

Ich bin auf der Suche nach einem Heizelement der (relativ) einfachen 
Art.
Habe in erster Linie an ein Peltier Element gedacht, da mir ein 
Heizdraht Heizmatte zu ineffizient erscheint...?? oder gibt es etwas in 
dieser Richtung?

Ziel ist es, eine Fläche von 10x10 mm +-5mm auf ca 45°C +- 5°C bei 
Zimmertemperatur zu erhitzen.
über einen kurzen und variablen Zeitraum von 5 sec- max ca.30 sec.
Dieser Vorgang soll möglichst oft wiederholt werden können, ohne gleich 
die Akkus laden zu müssen.
Das Ganze muss mit Akkus betrieben werden. Entweder 2 Parallel 
geschalteten AA Batterien (1,2V bei je 2500-3000 mAh) oder 4 Parallele 
AAA (1,2V bei 1500-1900 mAh).

Anzusteuern ist es über einen Taster… Ohne Sicherung ect.
Wobei ich über eine Tempersteuerung auch nachdenke um das ganze nicht 
wärmer wie 50°C zu bekommen.  Diese darf aber nicht zu groß werden, da 
das ganze in einem Bauraum vom ca. 30x30x100 mm untergebracht werden 
sollte. Wenn dann noch Platz vorhanden ist, wäre eine Ladeschaltung über 
einen 5V DC anschluss auch echt cool, aber kein Muss. Denke das 
überschreitet die Baugröße.

So… Dies wären meine Kriterien die ich mir an das ganze gesetzt habe. 
Hat jemand für das ein oder andere ne Idee wie ich dies realisieren 
könnte??
Habe zurzeit ein TEC1-01703 Peltier zur Probe mal hier, was wenn ich das 
im Kopf mal überschlage die Akkus recht schnell leer bekommt denke ich.

von Harald W. (wilhelms)


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Florian schrieb:

> Ich bin auf der Suche nach einem Heizelement der (relativ) einfachen
> Art.

Das ist typischerweise ein Widerstand

> Habe in erster Linie an ein Peltier Element gedacht, da mir ein
> Heizdraht Heizmatte zu ineffizient erscheint...??

Der Wirkungsgrad eines Widerstandes zur Erzeugung von Wärme
beträgt 100 %. :-)

> Ziel ist es, eine Fläche von 10x10 mm +-5mm auf ca 45°C +- 5°C bei
> Zimmertemperatur zu erhitzen.

Es gibt da wohl Formeln, mit denen Du die dafür nötige Wärme-
leistung errechnen kannst. Das müsstest Du aber schon selbst
erledigen.

> über einen kurzen und variablen Zeitraum von 5 sec- max ca.30 sec.
> Dieser Vorgang soll möglichst oft wiederholt werden können, ohne gleich
> die Akkus laden zu müssen.
> Das Ganze muss mit Akkus betrieben werden. Entweder 2 Parallel
> geschalteten AA Batterien (1,2V bei je 2500-3000 mAh) oder 4 Parallele
> AAA (1,2V bei 1500-1900 mAh).

Ob ein solcher Akku ausreicht, lässt sich erst dann sagen, wenn
man die nötige Wärmeleistung weiss.

> Wobei ich über eine Tempersteuerung auch nachdenke um das ganze nicht
> wärmer wie 50°C zu bekommen.

Das ist sinnvoll und elektronisch auch nicht besonders aufwändig.
Gruss
Harald

von Gerd E. (robberknight)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Habe in erster Linie an ein Peltier Element gedacht, da mir ein
>> Heizdraht Heizmatte zu ineffizient erscheint...??
>
> Der Wirkungsgrad eines Widerstandes zur Erzeugung von Wärme
> beträgt 100 %. :-)

Ist nicht das Peltier doch besser?

Es setzt die eingesetzte Energie auch in Wärme um, aber gleichzeitig 
schafft es noch auf der anderen Seite schon vorhandene Wärme auf die 
warme Seite rüber. Wenn es einen nicht stört daß es auf der anderen 
Seite kälter wird und man von dort schnell genug wieder neue Raumwärme 
nachliefern kann (z.B. "Kühl"körper und Lüfter), wird das Peltier 
deshalb unterm Strich besser als der Widerstand beim Erhitzen dieser 
Fläche sein.

von DerHans (Gast)


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Es fehlen einige Angaben zu Deinem Projekt. Interssant wäre z.B. das zu 
erwärmende Material und vorallem dessen Volumen und in welchem Zeitraum 
das ganze auf Temperatur sein soll. Rechne das ganze erstmal aus, dann 
weisst Du wieviel Wärmeenergie notwendig ist. Je nach benötigter 
Wärmemenge kann man dann Entscheiden was passend wäre.

Übrigends haben TEC-Elemente einen relativ schlechten Wirkungsgrad, was 
bei Akkubetrieb wohl nicht wirklich sinnvoll ist.

Mfg Hans

von Wunder (Gast)


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Florian schrieb:
> Hoffe ich bin hier auch richtig. Wenn nicht tut es mir sehr leid.

Nein, hier ist das Kinderwickelforum.


Florian schrieb:
> der (relativ) einfachen
> Art.
> Habe in erster Linie an ein Peltier Element...

Florian schrieb:
> Heizdraht Heizmatte zu ineffizient erscheint...??

Florian schrieb:
> ohne gleich
> die Akkus laden zu müssen.

Florian schrieb:
> wenn ich das
> im Kopf mal überschlage die Akkus recht schnell leer


Da ist es mit den Grundlagen noch nicht so weit. Nach einem halben 
Semester schon solche praktischen Aufgaben...?

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
wenn man schon eine technische Aufgabenstellung hat und diese nicht 
selber umsetzen kann, dann sollte man sich zumindest bemühen, technisch 
relevante und korrekte Angaben zu machen.
> Florian schrieb:
> Ziel ist es, eine Fläche von 10x10 mm +-5mm auf ca 45°C +- 5°C bei
> Zimmertemperatur zu erhitzen.
Eine Fläche erhitzen???
Eine Fläche hat keine Masse und damit auch keine Wärmekapazität.
> über einen kurzen und variablen Zeitraum von 5 sec- max ca.30 sec.
> Dieser Vorgang soll möglichst oft wiederholt werden können, ohne gleich
> die Akkus laden zu müssen.
Und was soll jetzt diese Info, die praktisch ohne Wert ist?

> Das Ganze muss mit Akkus betrieben werden. Entweder 2 Parallel
> geschalteten AA Batterien (1,2V bei je 2500-3000 mAh) oder 4 Parallele
> AAA (1,2V bei 1500-1900 mAh).
Und wer hat festgelegt, dass die Akkus parallel geschaltet werden 
müssen?

Zu den Heizelementen wurde ja schon was geschrieben.
Wozu du da unbedingt Peltierlemente benutzen willst, ist unklar.
Ansonsten setzt so ziehmlich jedes beliebige Heizelement die elektrische 
Energie zu 100% in Wärme um. Das wurde auch schon geschrieben.

Um die Sache extrem einfach zu machen und auf die Temperaturregeleung 
verzichten zu können, denke mal über die Verwendung von PTC-Elementen 
als Heizung nach. Diese regeln die Temp. selbst.
http://www.eichenauer.de/cms/fileadmin/eichenauer/pdf/Bereiche/Automotive_Produkt%C3%BCbersicht.pdf
http://www.epcos.com/inf/55/db/PTC_12/PTC_Heating_B59060_A60.pdf
Gruß Öletronika

von Werner M. (Gast)


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U. M. schrieb:
> Eine Fläche hat keine Masse und damit auch keine Wärmekapazität.

Aber immerhin hat eine Fläche eine Oberfläche, über die Wärme an die 
Umgebung abgegeben wird. Für die Wärmeverluste ist sie damit 
ausschlaggebend.
Für die Erwärmungsgeschwindigkeit wiederum müßte man neben der Masse 
auch die spezifische Wärme, hilfsweise das zu erwärmende Material 
kennen.

von Florian (Gast)


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Hallo,
vielen Dank für die schnellen Antworten, auch wenn die meisten eher 
destruktiver Natur waren. Aber nun gut. Trotzdem vielen Dank.

Ich denke ich sollte klarstellen, dass dies keine Aufgabe aus meinem 
Studium ist, da ich Elektrotechnik noch nicht im Lehrplan hatte und 
dementsprechend noch nicht gehört habe.
Und entschuldige mich hier aufrichtig, sollte ich mich nicht würdig 
genug ausgedrückt haben. Kommt einem so vor, als warten hier manche nur 
darauf Leute wie mich in der Luft zu zerreißen ^^

Es wurden aber ein paar interessante Stichpunkte in den Raum geworfen, 
wo ich einen Ansatz bekomme, welche Rechnungen ich alles erledigen 
sollte (vielleicht auch vor meinem Beitrag hätte machen können, ja…)

Es geht lediglich um eine Oberfläche.  Diese kann auch aus Papier oder 
auch dem eigenen Finger bestehen. Das Volumen und das Material sind also 
nicht wichtig. Im Grunde reicht es mir, wenn ich ein Bauteil habe, was 
eine Ebene Oberfläche in besagter Größe hat (der Einfachheit ohne 
Toleranz von 10x10 mm) und seine eigene Oberfläche auf besagte 
Temperatur aufheizt.

Das ein Heizelement in irgendeiner Art immer ein Wiederstand ist, war 
mir bewusst. Jedoch suche ich eben diese, dessen Hauptaufgabe die 
Wärmeerzeugung ist und nicht der Wiederstand. Möglichst flach und 
möglichst stromsparend.

von Harald W. (wilhelms)


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Florian schrieb:

> vielen Dank für die schnellen Antworten, auch wenn die meisten eher
> destruktiver Natur waren.

Das sehe ich anders.

> Es geht lediglich um eine Oberfläche.  Diese kann auch aus Papier oder
> auch dem eigenen Finger bestehen. Das Volumen und das Material sind also
> nicht wichtig.

Doch, das ist von entscheidender Wichtigkeit für die Berechnung
der nötigen Heizleistung.

> Das ein Heizelement in irgendeiner Art immer ein Wiederstand ist, war
> mir bewusst. Jedoch suche ich eben diese, dessen Hauptaufgabe die
> Wärmeerzeugung ist und nicht der Wiederstand.

Die Hauptaufgabe eines Widerstands ist es, elektrische Leistung
in Wärme umzuwandeln.
Gruss
Harald

von Mike (Gast)


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Florian schrieb:
> Es geht lediglich um eine Oberfläche.  Diese kann auch aus Papier oder
> auch dem eigenen Finger bestehen. Das Volumen und das Material sind also
> nicht wichtig.

Da bist du etwas auf dem Holzweg. Die Physik richtet sich nicht nach 
deinen Wünschen. Die Temperatur einer Oberfläche wird durch dein 
dynamisches Gleichgewicht von Energieflüssen bestimmt und dazu gehört 
eben auch der Energiefluß zur Erwärmung/Abkühlung des an die Oberfläche 
grenzenden Materials, in diesem Fall hauptsächlich durch Wärmeleitung.

von Georg G. (df2au)


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Früher, in der guten alten Zeit, mussten auch Maschbauer etwas Physik 
belegen. Da lernte man dann die Grundlagen von Arbeit und Leistung. Auch 
Thermodynamik war Pflichtfach. Man konnte Einheiten ineinander 
umrechnen. Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit, Wärmewiderstand waren 
keine Fremdworte.

Vorher, auf der Schule, lernte man lesen.
Aber heute ist offensichtlich alles anders.

Du fragst nach einer Lösung. Man zählt dir die Defizite in der 
Aufgabenstellung auf. Darauf gehst du nicht ein sondern gibst die 
beleidigte Leberwurst.

Ich fasse dann mal zusammen:
Ein Widerstand (ohne "e") setzt die zugeführte Leistung zu 100% in Wärme 
um. Wenn man ihn in der der Variante "PTC" nimmt, regelt er auch gleich 
noch die Temperatur. Es gibt ihn z.B. als Scheibe mit 10mm Durchmesser.

Ein Peltier Element transportiert mehr Wärme als es elektrische Leistung 
aufnimmt. Es hat aber einen schlechten Wirkungsgrad und ist nur 
sinnvoll, bei geringen Temperaturdifferenzen. Außerdem hat es eine recht 
große Wärmekapazität, die auch beim Start aus dem Akku gefüttert werden 
will. Imho ist es die schlechtere Variante.

von Roland L. (Gast)


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das mit dem Peltierlement ist schon ok. Bei Conrad gibt es ein 
entsprechendes mit Datenblatt dazu. Lt. diesem hast du bei 5,7W 
elektrischer Leistung eine Wärmepumpenleistung von 3,9W. Das entspricht 
auf der warmen Seite einer Heizleistung von 9,6W, wenn du die kalte 
seite auf Raumtemperatur hältst.
Das entspricht einem Wirkungsgrad von ca. 170%
bei kleineren Leistungen könnte der Wirkungsgrad sogar noch besser sein.
die Nennspannung ist mit 1,9V angegeben, mit 1,5V hast du daher etwas 
weniger Leistung, aber um die Oberfläche aus 45° aufzuheizen, reicht 
das, wenn du nicht gerade Eiswürfel drauflegen willst.
Eine Temperaturregelung wäre dringend anzuraten.

von Helmut S. (helmuts)


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Vorteil eines Peltierelements:
Man kann schneller regeln.

Nachteil in deiner Anwendung:
Das Peltierelement benötigt auf der anderen Seite Kühlkörper. Damit 
steigt die Oberfläche deiner Anordnung was letztendlich mehr Leistung 
erfodert als allein die 10x10cm Platte zu heizen.

von Mike (Gast)


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Roland L. schrieb:
> Lt. diesem hast du bei 5,7W
> elektrischer Leistung eine Wärmepumpenleistung von 3,9W.

Ich habe jetzt keine Lust, mich bei C durch die ganze Reihe von 
Peltier-Elementen zu klicken, um das von dir zitierte Datenblatt zu 
finden. Vermutlich hast du bei deinen Daten aber das kleine Wörtchen 
"max." ignoriert und damit die internen Verluste des Elements, die 
auftreten, wenn nicht nur ein Wärmefluß, sondern auch eine 
Temperaturdifferenz zwischen den beiden Seiten vorhanden ist.
Einen Heizwiderstand kannst du thermisch von der Umwelt gut isolieren, 
ein Peltier-Element prinzipbedingt nicht.

von Achim S. (Gast)


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> Lt. diesem hast du bei 5,7W
> elektrischer Leistung eine Wärmepumpenleistung von 3,9W. Das entspricht
> auf der warmen Seite einer Heizleistung von 9,6W, wenn du die kalte
> seite auf Raumtemperatur hältst.
> Das entspricht einem Wirkungsgrad von ca. 170%

Die Rechnung stimmt leider nur bei einer Temperaturdifferenz von 0° 
(also wenn die berflächentemperatur nicht über der Raumtemperatur 
liegt).

@Florian: wenn du nur eine heiße Oberfläche brauchst (z.B. um ein 
Strahlungsthermometer auszutesten), dann suche dir ein Heizelement mit 
möglichst geringer Wärmekapazität. Eine Heizfolie, die du nicht 
aufklebst sondern thermisch isolierst, könnte das richtige für dich 
sein.

http://www.conrad.de/ce/de/product/532878/Heizfolie-selbstklebend-Thermo-L-x-B-110-mm-x-77-mm-Betriebsspannung-12-V-Leistung-12-W?ref=searchDetail

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