Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reststrom eines ELKOs messen?


von Tom (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer Schaltung um den Reststrom von Elkos 
messen zu können - oder auch ein bezahlbares Messgerät für den 
Hobbybedarf.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Bisher habe ich nur dieses 
Projekt gefunden:
http://www.sprut.de/electronic/pic/projekte/elko/elko.htm

Was haltet ihr von dieser Schaltung?

von Anja (Gast)


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Hallo,

Ich nehme immer mein Multimeter im 200mV Bereich und einen 
entsprechenden Widerstand. (100K * 2uA = 200mV)
Bei sehr geringen Strömen reicht auch schon der 10Meg (Innen-)Widerstand 
des Messgerätes.

Gruß Anja

von MaWin (Gast)


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von Werner M. (Gast)


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Tom schrieb:
> ich bin auf der Suche nach einer Schaltung um den Reststrom von Elkos
> messen zu können - oder auch ein bezahlbares Messgerät für den
> Hobbybedarf.

Hänge deinen Elko an den Eingang eines Transimpdanzwandler. Dann kannst 
du am Ausgang als Maß für den Leckstrom die Spannung ablesen. Über die 
Wahl des Gegenkopplungswiderstandes hast du die freie Auswahl für die 
Skalierung.

von nee (Gast)


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Möchtest du den RestWechselstromWiderstand messen.
Wie genau soll es sein?
Welche Reproduzierbarkeit?

von John D. (Gast)


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nee schrieb:
> Möchtest du den RestWechselstromWiderstand messen.
> Wie genau soll es sein?
> Welche Reproduzierbarkeit?

Muffin? Bist du das?

von Tom (Gast)


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Hallo,
mir geht es um den "Kriechstrom"/Reststrom eines ELKOs. Wichtiger ist 
auch ein relativer Wert für die Vergleichbarkeit und nicht ein 
physikalisch abgesicherter Messwert, der  absolut sicher ist.
Für den ESR habe ich schon das Messgerät/Schätzgerät von ELV. Für den 
ESR reicht es aus.

von ./. (Gast)


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Frueher™ haette man einfach ein Amperemeter (aka Multizet)
in Verbindung mit einer Spannungsquelle (aka Netzteil) benutzt.

Sollte sich daran zwischenzeitlich etwas geaendert haben?

von jetzt (Gast)


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Das unguenstige an dieser Messung, ist dass der Leckstrom 
spannungsabhaengig ist... Also mit Transimpedanzverstaerker messen. 
Alles andere ist Quatsch

von Peter II (Gast)


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jetzt schrieb:
> Das unguenstige an dieser Messung, ist dass der Leckstrom
> spannungsabhaengig ist

ja und?

Wenn man seine Messspannung an der Spannungsquelle anschließt kann man 
doch den Strom messen, oder stört dich die Spannungsabfall über das 
Messgerät?

von jetzt (Gast)


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Es geht nicht um den Spannungsabfall ueber dem Messgeraet, sondern uber 
dem Kondenser. Dieser Leckstrom ist auch nicht konstant ueber die Zeit, 
sondern wird bei gleicher Temperatur weniger, weil die Oxydschicht 
dicker wird.

von Peter II (Gast)


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jetzt schrieb:
> Dieser Leckstrom ist auch nicht konstant ueber die Zeit,
> sondern wird bei gleicher Temperatur weniger, weil die Oxydschicht
> dicker wird.

und was kann ein Transimpedanzverstaerker daran ändern?

von Dietrich L. (dietrichl)


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jetzt schrieb:
> Es geht nicht um den Spannungsabfall ueber dem Messgeraet, sondern uber
> dem Kondenser.

Aber für irgendeine Spannung zum Messen musst Du Dich entscheiden, und 
dann gilt dieser Messwert eben für diese Spannung.
Bei 0V fließt dummerweise kein Reststrom...

Gruß Dietrich

von jetzt (Gast)


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> und was kann ein Transimpedanzverstaerker daran ändern?

Der Transimpedanz hat automatisch 0V am Eingang. Oder einen anderen 
festen Wert, und nicht irgendwas. Dh wenn der kondenser an einer festen 
Spannung angeschlossen wird, dann beibt diese spannung gleich, 
unabhaenig vom Strom.
Und ja. Der Leckstrom gilt jeweils fuer diese Temperatur und diese 
Spannung.

von Dietrich L. (dietrichl)


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jetzt schrieb:
> Der Transimpedanz hat automatisch 0V am Eingang. Oder einen anderen
> festen Wert, und nicht irgendwas. Dh wenn der kondenser an einer festen
> Spannung angeschlossen wird, dann beibt diese spannung gleich,
> unabhaenig vom Strom.

Ob da jetzt 200mV am Messegerät wie im Beispiel ...

Anja schrieb:
> Ich nehme immer mein Multimeter im 200mV Bereich und einen
> entsprechenden Widerstand. (100K * 2uA = 200mV)

... abfallen, sollte unwesentlich sein.
Ich erwarte bei einer Reststrommessung von Eklos keine Präzisionswerte, 
dazu ist die Temperatur- und Langzeitabhängigkeit viel zu groß!

Gruß Dietrich

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ein anderer Weg, der sich bei mir sehr bewährt hat, besteht darin, den 
Elko auf eine definierte Spannung aufzuladen und anschließend 
unbeschaltet beiseite zu legen. Alle paar Stunden oder Tage schließt man 
dann kurzzeitig ein hochohmiges Spannungsmessgerät an und bestimmt auf 
diese Art und Weise die Entladekurve.

Man sieht bei Elkos, die längere Zeit spannungslos gelagert wurden, sehr 
schön das Ausheilen der Oxidschicht mit drastischer Verbesserung der 
Isolation. Bei einem frabrikneuen 10mF-Elko dauert die merkliche 
Entladung durchaus mehrere Wochen. Der Entladestrom liegt anfangs in der 
Größenordnung von 1uA, sinkt aber auf Grund der Ausheilung schnell (= 
einige Stunden) in den nA-Bereich.

: Bearbeitet durch User
von Cap (Gast)


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> ich bin auf der Suche nach einer Schaltung um den Reststrom von Elkos
> messen zu können - oder auch ein bezahlbares Messgerät für den
> Hobbybedarf.

Schreib doch einfach mal mehr über deine Anwendung. Wieviele Elkos musst 
du durchmessen? Welchen Reststrom willst du messen? Sofortreststrom? 
Abnahmereststrom? Welche Messbedingungen? Welche Elkospannung? Welche 
Temperatur? Und wozu das Ganze?

von oszi40 (Gast)


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Wert "am Tag der Messung" würde ich hinzufügen. Je nach Ladezustand, der 
Spannung oder ewiger Lagerung kann der Reststrom sehr verschieden sein.

Nützlich scheint mir eine Messung mit der Spannung, wie er später 
betrieben werden soll. Also einige Zeit über Widerstand aufladen und 
dann erst messen.

von Tom (Gast)


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Ich möchte eine überschaubare Anzahl von Elkos vermessen. Mir stehen 15V 
vom Netzteil zur Verfügung (der bequeme Weg). Die Messung sollte sich 
nicht über Tage erstrecken.
Vermutlich werde ich einen sehr einfachen Weg wählen um die faulen Euer 
aussortieren zu können:

Bis zu 10 ELKOS können steckbar über jeweils 33 Ohm auf 15 V aufgeladen 
werden (einige Minuten). Durch Umstecken eines Jumpers kann dann auf 
einen 100k Widerstand umgeschaltet werden. Mit einem Multimeter wird 
dann der Spannungsabfall gemessen.

Ein solcher Aufbau würde eigentlich reichen.
In einem rauscharmen Verstärker werden 100uF Kondensatoren als 
Koppelkondensatoren verwendet. Oder auch als Abblockkondensatoren bei 
einem Spannungsteiler. Die Restströme der ELKOs möchte ich so niedrig 
wie möglich halten, damit ich mir kein zusätzliches Rauschen einfange.
Vermessen werden Elkos im Bereich 10uF bis 4700uF.

von Peter II (Gast)


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Tom schrieb:
> Die Restströme der ELKOs möchte ich so niedrig
> wie möglich halten, damit ich mir kein zusätzliches Rauschen einfange.
> Vermessen werden Elkos im Bereich 10uF bis 4700uF.

ist es nicht sinnvoller, einfach die nach dem Datenblatt sich die 
Passenden Elkos auszusuchen?

von oszi40 (Gast)


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Tom schrieb:
> In einem rauscharmen Verstärker werden 100uF Kondensatoren als
> Koppelkondensatoren verwendet. Oder auch als Abblockkondensatoren bei
> einem Spannungsteiler.

Das scheint mir ein recht großer Wert. Entweder überträgst Du Frequenzen 
im tiefsten Hz-Bereich oder solltest mal die Schaltung zeigen.

von Tom (Gast)


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Es werden Frequenzen von 5Hz bis 100kHz übertragen - daher die großen 
Kapazitäten.
Leider kann ich die Schaltung nicht zeigen, da es nicht mein Projekt ist 
:-(.

von Cap (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Tom schrieb:
> In einem rauscharmen Verstärker werden 100uF Kondensatoren als
> Koppelkondensatoren verwendet. Oder auch als Abblockkondensatoren bei
> einem Spannungsteiler.
>
>  Das scheint mir ein recht großer Wert. Entweder überträgst Du
> Frequenzen im tiefsten Hz-Bereich oder solltest mal die Schaltung
> zeigen.

Wenn der Cap in der Gegenkopplung eines OPamps sitzt und die 
verstaerkungsbestimmenden Widerstaende sehr klein sind, macht das schon 
Sinn. In einem Mikrofonverstaerker kann man da schon mal 1000Mikrofarad 
finden.

Tom, mach die Messungen so, wie Anja es beschrieben hat. Das ist für 
deine Zwecke völlig ausreichend.

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