Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schlecht lesbaren Chip-Aufdruck ermitteln - wie?


von Micha (Gast)


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Ich probier seit paar Tagen an einer Schaltung rum, die von der 
Stabilität grenzwertig ist. Das zuverlässige Funktionieren der 
gemischten Analog/Digital Schaltung hängt offenbar in dem Fall von der 
Auswahl eines geeigneten Operationsverstärkers ab.

Inzwischen hab ich aus meiner Bastelkiste genau einen OpAmp gefunden, 
mit dem die Schaltung auch in Langzeittests robust funktioniert. Nun 
möchte ich gern wissen welcher Typ das ist. Dummerweise ist der Aufdruck 
auf dem Chip so schwach, dass ich mit Lupe und draufgucken einfach nicht 
zu einer klaren Deutung komme.

Kennt jemand hier einen Trick, wie man so einen schlecht lesbaren 
Aufdruck auf einem Chip lesbar machen kann?

Ansonsten fällt mir nur ein, folgende Sachen zu probieren: Chip ohne/mit 
Blitz als Makroaufnahme fotografieren,
Chip auf den Scanner legen und mal schauen was sich da machen lässt...

von Info (Gast)


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Dunkelfeldbeleuchtung

von Gerald S. (geralds)


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Stell mal hier einige ordentliche Fotos,
damit man mittüfteln kann.

Gegenlicht, Spiegelung kann auch helfen, Kontraste
ausfindig zu machen.

Dann gibt's eventuell aufgedruckte Fertigungsdaten,
Signaturen, Attribute,,,,

Dann gibt's: Erinnerungen, wofür das Teil mal geplant war....

Gerald
---

von Karol B. (johnpatcher)


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Mit Spucke befeuchten ist wohl auch ganz beliebt unter Bastlern ;).

Mit freundlichen Grüßen,
Karol Babioch

von Micha (Gast)


Angehängte Dateien:

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das angehängte Bild zeigt die bestmögliche Aufnahme zu der ich in der 
Lage war.

Irgendwie fängt der Typenbezeichner mit TL an, aber ab da kann ich nur 
noch spekulieren ;-(

von spess53 (Gast)


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Hi

>Irgendwie fängt der Typenbezeichner mit TL an, aber ab da kann ich nur
>noch spekulieren ;-(

TL062.

MfG Spess

von Sebastian P. (sebl)


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TL062 les ich da, herstellerbezeichnung ST

von Micha (Gast)


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Danke!
Wenn ich eure Antworten lese komme ich fast zu dem Schluss dass Kontrast 
oder Helligkeit auf meinem Monitor nicht optimal sind. Nach dem TL säuft 
das Bild auf meinem Monitor in Dunkelheit ab... Muss ich ma sehen ob ich 
da was machen kann...

von Gerald S. (geralds)


Angehängte Dateien:

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Hi,

Das ist ein TL062CN von ST.

Grüße
Gerald
---

von unangemeldeter Rumspammer (Gast)


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Rechts oben steht noch das unvermeidliche CHN.

@Micha:
Besorg Dir mal z.B. auf ebay ein preisgünstiges, gebrauchtes 
Industriemikroskop und baue Dir falls nötig eine kräftige 
Zusatzbeleuchtung.

Sehr hilfreich und fast spottbilig ist auch ein USB-Mikroskop mit 
CCD-Kamera, dann kannst Du sogar für Dein Auge nicht sichtbare 
Wellenbereiche teilweise nutzbar machen.

Du wirst Dich jedenfalls wundern, was Du plötzlich für Sachen siehst. 
Sollten allerdings Gespenster dabei sein, wäre vielleicht der Hausarzt 
zu konsultieren oder Urlaub einzureichen :-D

von Paul M. (paul_m65)


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Micha schrieb:
> Wenn ich eure Antworten lese komme ich fast zu dem Schluss dass Kontrast
> oder Helligkeit auf meinem Monitor nicht optimal sind.

Das macht nichts. Es gibt ja genügend kostenlose 
Bildbearbeitungssoftware womit man noch einiges rausholen kann was man 
auf dem Originalfoto nicht sieht.



Um den Monitor richtig einzustellen gibt es auch unzählige Infos im 
Netz.
Eine willkürliche Auswahl:
http://autopattern.maettig.com/testbild-helligkeit-kontrast.html
http://www.prad.de/new/monitore/shownews_faq311.html
Für den Fall, dass bei dir google nicht funktioniert.

von Axel R. (Gast)


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vielleicht auch mal die Schaltung posten. Dann kann man evtl. ( nur 
evtl. ) ein weing rumoptimnieren, aufdass auch andere 
Operationsverstärker "zuverlässig" funktionieren.

Ich kenne ähnlich klingende Aussagen aus einer mir zugänglichen 
Materialdatenbank.
Beispiel
Artikelnummer "1074-xxx-xxx-xx":"74HCT14":Bemerkung "VON TI NICHT 
VERWENDEN"
Oder Aussagen:" Der Schaltregler ist für dieses oder jenes Design nicht 
einsetzbar, da ergelegentlich nicht anschwingt".
Dabei tritt nur der Kurzschlussschutz in Aktion, weil der Designer nicht 
bedacht hat, das Der Chip erwartet, dass innerhalb weniger millisekunden 
am Feedback-Pin die (heruntergeteilte) Referenzspannung anzuliegen hat. 
Da muss man halt etwas warten, bis sich die Ausgangsspannung eingestellt 
hat und danach erst den Schutzmechanismus anwerfen.
Na - ihr wisst, was ich meine.
Oder:" Dieser Mikroprozessor ist empfänglich für Abstürze!"
uswusf.
Schon krass manchmal...

von Gerald S. (geralds)


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So gibt's halt eben für jede Krankheit ein Kräutlein dagegen;
für jede Schaltung ein Käferchen;
für jeden Entwickler einen Bauteilhersteller, .....

Manche wollen mit dem Neuesten das Weißeste aus dem Ei herauspellen;
andere einfach mit dem 555er, oder 741er ein ganzes Spaceshuttle bauen,
weil er keine anderen Bauteile kennt.

....

Gerald
---

von Daniel (Gast)


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Axel R. schrieb:
> mir zugänglichen
> Materialdatenbank.
> Beispiel
> Artikelnummer "1074-xxx-xxx-xx"

Dem Teilenummernschema nach könnte ich da auch mal gearbeitet haben.
Städtchen im Taunus? Straße im Industriegebiet nach einem Physiker 
benannt?

von Daniel (Gast)


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Noch was: Wenn der Aufdruck, wie hier, gelasert ist, hilft es meist 
schon, von der Seite (also Lichtstrahl fast parallel zur Oberfläche) zu 
beleuchten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Micha schrieb:
> Ich probier seit paar Tagen an einer Schaltung rum, die von der
> Stabilität grenzwertig ist. Das zuverlässige Funktionieren der
> gemischten Analog/Digital Schaltung hängt offenbar in dem Fall von der
> Auswahl eines geeigneten Operationsverstärkers ab.
> Inzwischen hab ich aus meiner Bastelkiste genau einen OpAmp gefunden, mit
> dem die Schaltung auch in Langzeittests robust funktioniert.
Ich tippe stark auf die Verletzung des Gleichtaktbereichs bei den 
Eingängen. Da gibt es große Streuungen und es ist der am liebsten 
gemachte Fehler...

Sowas kommt gern von einer unipolaren Versorgung eines "normalen" OPs. 
Die fragliche Schaltung wäre interessant.

: Bearbeitet durch Moderator
von Magic S. (magic_smoke)


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Was ich schon oft gemacht habe, das Ding mit nur ganz wenig 
Wärmeleitpaste vollschmaddern. Die bleibt dann gerne auf der 
unleserlichen Beschriftung kleben und man kann es wieder erkennen.

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