Hallo, Ich versuche ein altes Programmiergerät von Siemens (PG 770) in Betrieb zu nehmen. Vom Prinzip ist das eine Kompletteinheit aus Computer und Monitor in einem Gehäuse. Baujahr ist 1990. Das Gerät gibt Lebenszeichen in Form von Piepgeräuschen von sich, jedoch bleibt der integrierte CTR-Monitor schwarz. Auf der Platine "vor" dem CRT brennt eine Sicherung durch. Habe mich nicht dran versucht diesen Fehler zu finden. Sattdessen würde ich an das Gerät gerne einen anderen Monitor anschließen. Prinzipiell geht es darum, den Inhalt der Festplatte auszulesen. Da die Daten jedoch höchst wahrscheinlich nur mit der auf dem Gerät installierten Software zu öffnen sind, müsste das Geät zumindest kurzzeitig laufen. Das Gerät besitzt an der Grafikkarte einen 9-poligen Monitoranschluss der mit "X4 Analog" beschriftet ist. Meine bisherige Recherche hat ergeben, dass 9-pol immer irgendwie EGA oder CGA ist, was jedoch digital ist. Bin somit etwas verwundert, was das nun für ein Signal ist. Weiß hier jemand weiter? Gab es zu Anfangszeiten auch mal VGA auf 9 Pol? Wäre es möglich die Grafikkarte gegen eine andere ISA-VGA-Grafikkarte auszutauschen? Hätte ich direkt schon versucht, jedoch habe ich solch eine Karte nicht und müsste sie erst besorgen. Hoffe Ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen. Grüße!
Chunu Kuuu schrieb: > Gab es zu Anfangszeiten auch mal VGA auf 9 Pol? Ja, gab es mal. Hier ist das pinning: http://old.pinouts.ru/Video/VGA9_pinout.shtml Ob es aber möglich ist, ohne den internen Schirm auf den externen umzuschalten, müsstest du mal probieren. Ein Oszi kann hier hilfreich werden. Du könntest auch einfach mal mit dem Ohmmeter an die R,G und B Anschlüsse gehen und gegen Masse messen, ob da etwa 75Ohm sind, bzw. ob alle drei den gleichen Widerstandswert zeigen.
Vielen Dank! Habe solch ein Kabel mal auf die Schnelle zusammengebaut. Leider bleibt der "alte" TFT aber im Standby. Gibt es hier noch irgendwie ein Pin, der dem Monitor mitteilt, dass ein Signal anliegt oder erkennt der Monitor das alleine durch die angegebene Beschaltung? Werde auf jeden Fall wenn das Gerät aus ist, mit Hilfe der Widerstandswerte die Belegung überprüfen. Habe leider nur ein einfaches Multimeter zur Hand, aber auch damit sollte sich ja abeschätzen lassen ob der Ausgang aktiv ist.
Die alten PG's hatten häufig TTL-Videosignale. Das paßt selten mit aktuellen Monitoren. Nimm ein Oszilloskop und schau dir die Signale an. Wenn das PG schon DOS hat, geht auch eine normale VGA-Karte.
Chunu Kuuu schrieb: > Gibt es hier noch irgendwie ein Pin, der > dem Monitor mitteilt, dass ein Signal anliegt oder erkennt der Monitor > das alleine durch die angegebene Beschaltung? Der Monitor sollte durch anliegende Sync Signale aufwachen. Auf der Geräteseite gibt es m.E. 2 Möglichkeiten. Die moderne wäre, das der DAC auf der Grafikkarte die Belastung der RGB Ausgänges erkennt und den Ausgang aktiviert, die althergebrachte wäre ein Pin, der von den anderen Massekontakten auf low gezogen wird. Brücke also ruhig mal alle als GND bezeichneten. Der 15-pin VGA hat ja dedizierte Pins dafür, aber beim 9-pol sehe ich die nicht.
Das Gerät läuft bereits mit DOS. Wie gesagt, der 9-pol Ausgang ist mit "analog" beschriftet. Ein weiterer Anschluss ist mit "TTL" beschriftet, aber der Anschluss ist nicht durch das Slotblech nach Außen geführt.
Chunu Kuuu schrieb: > Auf der Platine "vor" dem CRT brennt eine Sicherung > durch. Habe mich nicht dran versucht diesen Fehler zu finden. Das kann übrigens im simpelsten Fall in durchgebrannter H-Endstufentransistor sein. Könnte sich evtl. lohnen, den mal auszutauschen.
Ein TFT wirst du nur in den seltensten Fällen zur Zusammenarbeit mit einer uralten ISA-Grafikkarte überreden können. Ein weiterer Grund dafür ist, das die PLL's nicht mehr einen so großen Fangbereich haben. Wir hatten in der Industrie deshalb Probleme, weil die alten Industrie-PC's in den Maschinen teils mit modernen TFT's nicht wollten. Gruß Gerald
Gerald B. schrieb: > Ein TFT wirst du nur in den seltensten Fällen zur Zusammenarbeit mit > einer uralten ISA-Grafikkarte überreden können. Auf Standard VGA 640x480 mit etwa 31kHz Zeilenfrequenz muss der TFT synchronisieren, denn in diesem Modus laufen die Bootmeldungen. Es wäre also hilfreich, sich mal mit einem Oszi (PC-Oszi oder so reicht) sich mal H-Sync anzuschauen. Sobald die Länge einer Zeile bekannt ist, ergibt sich daraus sofort die verwendete Norm. 15750 Hz = CGA etwa 18500 Hz = Hercules 21850 Hz = EGA etwa 31200 Hz = VGA Da explizit 'Analog' drauf steht, bleibt VGA oder ein Siemens spezifischer Quark. Ist das Gerät denn Farbe oder Monochrom? Eine 8-bit ISA VGA Karte ist vermutlich extrem selten, da zur VGA Einführung um 1990 fast nur noch 16-bit ISA im Umlauf war, sowie LocalBus, EISA,PCI oder MC. Ich lese bei Siemens auch was von '486' für das Gerät, was evtl. doch auf eine 16-bit Architektur hinweisen könnte.
"analog" kann bei Siemens auch heißen, daß ein TV-Bild rauskommt als RGB+sync. Ich mußte grad an die unseligen BAS-Karten denken, die man in die 135U stecken konnte. Vielleicht hilft ein Bild von deiner Grafikkarte. Und ist noch ein 16bit-Slot frei? - Die gigantische Prommerkarte war da gern im Weg (Option, aber häufig eingebaut). Hier noch was zum analog-Video, wenns nit auf BNC oder den Siemens-Videostecker geht: http://support.automation.siemens.com/WW/adsearch/resultset.aspx?region=WW&lang=de&netmode=internet&ui=NDAwMDAxNwAA&term=PG770&ID=4150063&ehbid=4150063
Der Ausgang hat die 9-pol VGA Beschaltung. Aber die Widerstandsmessung ergibt zwischen den "Farben" und Masse ca. 1kOhm. Eine andere VGA Karte hat 75 Ohm. Also scheint an "normaler" Monitor an dem Ausgang schon mal eine Sackgasse zu sein. Die ISA Slots sind 16 bit. Sind auch noch genug frei. Habe eine alte ISA VGA Karte gefunden. Aber die gibt im PG nichts von sich. In einem anderen Rechner zeigte mir der Monitor immerhin noch "flasche Frequenz" mit besagter Karte an. Im PG kommt davon nix. Weiterhin bleibt das typische "Piep" aus. Scheinbar streikt das Gerät mit dieser Karte vollkommen. Oszilloskop habe ich leider nicht zur Hand. Zur Röhre: Habe die Widerstände der Ablenkspulen gemessen. Eine hat 5,8 Ohm die andere 0,4 Ohm. Liegt hier der Fehler für die durchbrennende Sicherung begraben oder sind auch solche Abweichungen im normalen Bereich?
Das ist normal. Die Horizontalspule hat fast immer einen niedrigeren Widerstand. Wenn du den Monitor reparieren willst, schau nach dem Zeilentransistor, der Diode daneben, und dem RC-Netzwerk gleich dabei. Je nach eingebauten Chassis kann das aber ein böses Stück Bastelei sein, die auszutauschen. Und der ganze Staub. Wah. ;) Vielleicht hilfts, wenn du mal ein Bild machst von der rechten Seite deiner Grafikkarte. Ein DAC, oder zwei? Sind da Schalter drauf? -- Wenn es dir nur um Datenrettung geht, suche im ebay o.ä. nach einem alten AT <-> USB-Adapter. Je älter, je besser. Neue kommen mit ganz alten Festplatten manchmal nit zurecht.
Helge A. schrieb: > Wenn es dir nur um Datenrettung geht, suche im ebay o.ä. nach einem > alten AT <-> USB-Adapter. Je älter, je besser. Neue kommen mit ganz > alten Festplatten manchmal nit zurecht. Kennst Du überhaupt einen, der das kann? Sowas suche ich schon lange. Die üblichen Chipsätze können nur LBA und fragen die Kapazität direkt bei der Platte ab. Ich habe noch keine Lösung gefunden, bei der man die C/H/S-Parameter manuell angeben kann. Ich hatte schonmal überlegt, dem WD-1005 (MFM nach IDE) einen Mikrocontroller parallel zu schalten, der das ATA Identify-Kommando abfängt und entsprechend nachbildet.
Ich hatte mir aus der Not so ein Teil geholt mit USB1.1 auf AT, mit Setup-CD dabei. Da war ein Treiber dabei für Win95/98 mit einer .ini - Datei, in der die Parameter abgelegt wurden. Das ging mit etwas Mühe auch unter XP. Der Treiber war zickig und hat nach jeder Änderung einen Rechner - Neustart gebraucht. Aber war ja nur für einen Notfall so ähnlich wie dieser. Ich überleg grad, wo das Ding wohl abgeblieben ist.. Krass. Du hast noch MFM-Platten laufen??
Helge A. schrieb: > Krass. Du hast noch MFM-Platten laufen?? Für ein Gerät von 1990 wäre das nicht soo ungewöhnlich, wenn auch damals schon auf dem Abstellgleis. Siemens hat wahrscheinlich bewährte Technik in die Programmer eingebaut und nicht das neuste vom neusten. Wo ist denn der interne Monitor angeschlossen? Am TTL Ausgang der Grafikkarte oder an einem ganz anderen Modul? Ist der interne Monitor Farbe oder monochrom? Am erfolgversprechendsten sind m.E. entweder ein echter alter Multisync am externen VGA (nur - wer hat sowas noch?), am internen Anschluss oder die Reparatur des internen CRT.
Hab auf einer Platine hinter einem 7805 einen Kondensator gefunden, der wohl einen Kurzschluss gegen Masse verursacht. Wenn ich den Kondensator am Multimeter auf Widerstandsmessung teste bleibt er permanent auf 0 Ohm. Habe leider keine Möglichkeit den Kondensator geneuer zu messen, aber das sollte ja eigentlich reichen. Auf dem Kondensator steht "Frako EHF 100/16 IA30". Konnte leider nichts dazu finden, aber eigentlich müsste ich den doch durch jeden 100 µF 16 V Elko ersetzen können oder?
Chunu Kuuu schrieb: > Konnte leider nichts dazu finden, aber eigentlich müsste ich den doch > durch jeden 100 µF 16 V Elko ersetzen können oder? Korrekt, aber auf die Polung achten.
Hallo, ich kenne noch das PG 750 das hatte auch den X4 Port, Siemens wird die Hardware wohl nicht geändert haben. Die Doku vom PG 750 findest du hier http://cache.automation.siemens.com/dnl/jgwNDk4MTkA_23845396_HB/PG750-486_Betriebsanleitung_%28e%29_OCR.pdf Gruß Andreas
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