Forum: HF, Funk und Felder EMV-Filter mit Überspannungsschutz


von Chris (Gast)


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Hallo zusammen,

kennt jemand einen Anbieter für EMV-Filter mit Überspannungsschutz, 
idealerweise als IEC-Buchse mit Sicherung drin?

Konkret geht es um ein Problem mit der Burst-Messung bei einem Gerät, 
das nicht komplett von uns entwickelt wurde, wo wir aber mit ein wenig 
Elektronik und Software innendrin beteiligt sind. Leider setzt bei den 
Burst-Impulsen der USB-Host-Prozessor des verbauten PCs aus, was zu 
einer nicht zulässigen Betriebssituation führt, die sich aber von uns so 
nicht lösen lässt.

Die Notlösung wäre jetzt, die Störung möglichst erst gar nicht in das 
Gerät reinzubekommen, sondern möglichst stark abzuleiten bzw. zu 
dämpfen. Ein reiner EMV-Filter (wobei unser Kunde auch sicherlich nicht 
den besten genommen hat) hilft gegen die Überspannungen der 
Burst-Impulse leider nicht.

Chris

von jetzt (Gast)


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Die Burstpulse gehen doch erst mal ins Netzteil. Das muss das koennen. 
Habt ihr das denn selbst zusammengeklempnert ? Das sollte man sich genau 
deswegen nicht antun. Dann waere das dann noch eine Induktivitaet plus 
einen Ueberspannungsableiter am Eingang. Besser in doppelter 
Ausfuehrung.

von oszi40 (Gast)


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Mein Horoskop sagt heute, daß Ihr auch ein Masseproblem haben werdet.

Evtl. fließen über USB und PC-Netzteil einige Ausgeleichsströme? Ob da 
ein Netzfilter mit ein paar Spulen dazwischen die Endlösung ist, habe 
ich Zweifel (WENN nicht ALLES an der selben Steckdose hängt). 
Wahrscheinlich habt Ihr 2 Baustellen: Das Netzteil und den empfindlichen 
USB-Eingang.

von Chris (Gast)


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Hi,

danke schonmal für die Kommentare.

Im Gerät sitzt ein fertiger PC, der direkt mit 230V versorgt wird. 
Werden die Burst-Impulse auf die Leitung gegeben, haben wir auf den 
USB-Kabeln Peaks zwischen -20 und +30V - da ist es kein großes Wunder, 
dass die USB-Controller aussteigen. Das Problem ist, dass der PC nicht 
geändert wird. Ein Übersprechen der Signale von der Versorgung auf USB 
können wir eigentlich auch ausschließen (zumindest über die Kabel), da 
die komplett voneinander getrennt sind.

Aus den Gründen sehe ich derzeit keine andere Chance, als die Störung 
möglichst erst garnicht in den PC durch zu lassen.

von jetzt (Gast)


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Ja, genau. Der PC ist 12V basiert, ein Panel PC ? Ja. die 12V muessen 
sauber sein. Das muss das Netzteil aber schon selbst koennen. Die 
Stoerung muss schon am eingang des Netzteils weg.
Das Ganze ist in einem Metallgehaeuse ?

von jetzt (Gast)


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Falls der PC direkte per eigenem Netzteil an 230V angeschlossen ist, 
muss er den Bursttest koennen. Der Burst Test ist Teil der CE Normen. -> 
Zurueckgeben, Produktemangel, Schadenersatz.

von oszi40 (Gast)


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> ein fertiger PC
Notebook mit 2-polgen Stecker oder Tower mit Netzteil wo Schutzleiter 
auf Masse liegt? Das sind völlig 2 verschiedene Welten! 
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png

von Chris (Gast)


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Der PC hat ein eigenes Netzteil mit Schutzleiter-Anschluss - im Prinzip 
ein normaler Tower-PC nur im etwas anderen Format.

Der Hersteller (der davon 10.000 im Umlauf hat) weiß selber, das Geräte 
wie Mäuse oder ähnliches an USB beim Burst-Test kurz nicht 
funktionieren. Das ist aber in Grenzen ok, da danach die Funktion wieder 
zur Verfügung steht. Nur bei unserer Applikation ist halt ein Ausfall 
der USB-Verbindung kritisch.

Kurzum: Der PC ist gegeben, da kann ich nichts dran ändern. Ich kann 
mich natürlich auf die Hinterbeine stellen und sagen, dass sich das 
Problem so nicht lösen lässt, aber das hilft meinem Kunden auch nicht 
weiter.

In diesem Sinne würde ich gerne zur Ausgangsfrage zurückkommen: Mit 
welchen Komponenten kann ich die Störung schon am Anfang, vor dem PC, 
platt machen?

von jetzt (Gast)


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Eben, der Burst darf nicht mal das Netteil erreichen. Der muss also 
schon an einer Eingangsstufe weggemacht werden.
Der burst wird zwischen Phase und Null, oder zwischen Phase und Erde 
angelegt ? Dann muss er auch so entfernt werden.

von EMC (Gast)


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Schaffner, Typ FN 9222UZ, IEC Filter mit Surge Puls Protection.

Wieso kann man das heutzutage nicht selbst finden?

von Chris (Gast)


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Hi,

danke für den Typ. Auf der Seite von Schaffner war ich, nur wurde das 
"Surge Protect" nicht in der Übersicht angezeigt und ich hatte nun noch 
nicht jedes Datenblatt einzelnd angeschaut.

von oszi40 (Gast)


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Wenn das Filter nicht hilft, wäre noch die Software-Notlösung mit: 
Dienst gelegentlich neu zu starten. Diese hilft aber nicht gegen 
ausgebrannte Schaltkreise.

von Chris (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wenn das Filter nicht hilft, wäre noch die Software-Notlösung mit:
> Dienst gelegentlich neu zu starten. Diese hilft aber nicht gegen
> ausgebrannte Schaltkreise.

Kaputt geht nichts auf unserer Platine, die hält alles aus (was ja 
zumindest schon mal etwas ist). Das Problem ist, dass in der Zeit der 
Burst-Impulse Daten verloren gehen.

von Petra (Gast)


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Kenn sowas noch aus der Norma Zeit. Da waren es die Kalibratoren, die 
die Commodore aus dem Tritt brachten. Da gab (oder gibt) es Trenntrafo 
die sich Power Isolator nannten. Die hatten 120 bis 140 dB Unterdrückung 
der Störspitzen aus dem Netz. Waren nicht ganz billig, aber die Rechner 
die an diesen Trenntrafo angeschlossen waren, stürzten nicht mehr ab.

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
USB hat imho fast immer ein Problem mit Burst. Es gibt fast keine 
Möglichkeit diese Störungen während der Pulse zu vermeiden. Daher wird 
meist nur Kriterium B erreicht.

Die Störung kommt von der Netzseite. Aufgrund der Kürze der Impulse 
(Flankensteilheit) ist Burst eher im Bereich Hochfrequenz (10-500MHz) zu 
sehen und die (parasitären oder gewollten) Koppelkapazitäten im Netzteil 
reichen aus, um die Störung mehr oder weniger ungehindert auf die 
Sekundärseite kommen zu lassen. Mit einem üblichen Surge-Filter (für 
energiereiche, langsame Pulse) kommt man da keinen deut weiter.

Richtige Massnahme: Ableitkondensatoren direkt am Geräteeintritt, 
verdrosselung, galvanische Trennung usw.

USB ist aus EMV-Sicht eine wenig robuste Schnittstelle. RS232 ist sehr 
robust. Ein guter Weg ist auch Ethernet, wenn möglich. Das hält meist 
wesentlich mehr aus.

Gruss

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