Die Regelung der Temperatur für Heizelemente innerhalb eines Reflow-Ofens möchte ich über eine Schwingungspaketsteuerung erreichen. Das grundlegende Prinzip ist auch klar, allerdings frage ich mich, ob bzw. was es für Konsequenzen hätte, wenn man mit halben Wellen hantiert und sich softwaretechnisch nicht um einen Ausgleich kümmert. Dadurch kann ja unter Umständen ein Gleichstromanteil auftreten. Nach meinem Verständnis wird auch ein solcher Anteil einfach verheizt, weil die Heizelemente im Prinzip ja nur große Widerstände sind. Übersehe ich etwas? Verbergen sich hier Gefahren derer ich mir nicht bewusst bin?
Heizelement schrieb: > Dadurch > kann ja unter Umständen ein Gleichstromanteil auftreten. Nach meinem > Verständnis wird auch ein solcher Anteil einfach verheizt, weil die > Heizelemente im Prinzip ja nur große Widerstände sind. es geht doch nicht darum, ob deine Heizung damit klar kommt. Es geht darum das Netz sauber zu halten. Der Trafo der vor deinem Haus hängt hat ein Problem damit.
Da man in der Praxis die kürzeste Einschaltdauer der PWM noch deutlich länger als die Periodendauer der Netzschwingung gewählt wird: Macht das bei ohmschen Verbrauchern keinen wesentlichen Kummer. Kurz: no problem.
Wenn du komplette Wellen schaltest, dann findet der Schaltvorgang ja immer im Nulldurchgang statt. Das bedeutet auch, daß weniger Störungen abgestrahlt werden, weil dann keine steilen Schaltflanken auftreten. Es gibt Solid-State-Relais, die haben schon eine Nulldurchgans-Erkennung drin. Das heißt, die kannst du einfach in einem bestimmten Zeitraster ein- und ausschalten (z.B. 1s ein, 10s aus) und mußt nicht den Nulldurchgang selbst ermitteln oder beachten.
Peter II schrieb: > Es geht > darum das Netz sauber zu halten. Also rätst du davon ab? Andrew Taylor schrieb: > Kurz: no problem. Und in deinen Augen geht das in Ordnung ;)? ?!? schrieb: > Wenn du komplette Wellen schaltest, dann findet der Schaltvorgang ja > immer im Nulldurchgang statt. Eine Nulldurchgangserkennung ist sowieso schon vorgesehen, die brauche ich für das Schalten von halben Wellen ja sowieso. Die Frage ist nur, ob ich mir die Anzahl der Durchgänge in der Software merken soll, um das Abschalten dann nur bei einer geraden Anzahl von Durchgängen durchzuführen. Bei halben Wellen verdoppelt sich halt meine verfügbare Auflösung.
Heizelement schrieb: > Also rätst du davon ab? kommt auf deine Heizung an, bei ein paar 100W würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn es aber dann 100kW sind schon.
Heizelement schrieb: > um das > Abschalten dann nur bei einer geraden Anzahl von Durchgängen > durchzuführen. Ach so meinst du das! Nein, da sehe ich keine Probleme. Du kannst bei jeder Halbwelle schalten. Nur wenn das Raster in der Größenordnung der Netzfrequenz liegen würde, käme das einer Gleichrichtung gleich. Aber bei einer Heizung hat man ein Raster mindestens im 10s-Bereich, da braucht man sich keine Gedanken um einen etwaigen Gleichstromanteil wegen einer fehlenden Halbwelle zu machen.
Peter II schrieb: > kommt auf deine Heizung an, bei ein paar 100W würde ich mir keine Sorgen > machen. Wenn es aber dann 100kW sind schon. Sind in etwa 1300 Watt. Also nach den von dir gewählten Beispielen eher unkritisch. Von 100 kW Anlagen halte ich mich dann doch lieber fern ;). ?!? schrieb: > Aber > bei einer Heizung hat man ein Raster mindestens im 10s-Bereich, da > braucht man sich keine Gedanken um einen etwaigen Gleichstromanteil > wegen einer fehlenden Halbwelle zu machen. Ok, gut zu wissen. Mein Plan war es das Raster genau 8 Bit breit zu machen, also 256 * 10 ms = 2,56 s. Das lässt sich softwaremäßig am einfachsten umsetzen. Im Worst-Case würde ich halt alle 2,56 Sekunden eine Halbwelle zu wenig bzw. zu viel in Anspruch nehmen. Sollte nach obigen Ausführungen aber vertretbar sein ;). Danke!
Heizelement schrieb: > Ok, gut zu wissen. Mein Plan war es das Raster genau 8 Bit breit zu > machen, also 256 * 10 ms = 2,56 s. Das lässt sich softwaremäßig am > einfachsten umsetzen. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Man kann bei 50% auch alles 10ms für 10ms einschalten. Bei dir sind es dann aber feste 1,28s.
Afaik gibt es bei Schwingpaketsteuerungen auch eine Abhängigkeit der Dauer von der Leistung. Auf die Schnelle hab ich nur http://antriebstechnik.fh-stralsund.de/1024x768/Dokumentenframe/Kompendium/TAB/TAB.htm gefunden (Tabelle2 Grenzwerte der Anschlußleistung bei symmetrischer Schwingungspaketsteuerung), weiß also nicht genau, ob diese Werte noch gültig bzw. regional unterschiedlich sind.
Was sollen halbe Packete denn bringen ? Eine Heizung ist sehr traege.
Uli der Troll schrieb: > Was sollen halbe Packete denn bringen ? Eine Heizung ist sehr traege. Es geht nicht darum, daß sie was bringen, sondern daß man nicht selbst die Nulldurchgänge zählen muß und nur bei gerader Anzahl schalten darf. So kann man die Nulldurchgänge beispielsweise dem SSR überlassen und braucht nicht seine Taktung mit der Netzfrequenz synchronisieren.
?!? schrieb: > sondern daß man nicht selbst > die Nulldurchgänge zählen muß und nur bei gerader Anzahl schalten darf. > So kann man die Nulldurchgänge beispielsweise dem SSR überlassen und > braucht nicht seine Taktung mit der Netzfrequenz synchronisieren. Häh? Zitat aus den TAB: "Unsymmetrische Schwingungspaketsteuerungen sind bei Geräten mit einer Anschlußleistung bis 10 W zugelassen."
ArnoR schrieb: > ?!? schrieb: >> sondern daß man nicht selbst >> die Nulldurchgänge zählen muß und nur bei gerader Anzahl schalten darf. >> So kann man die Nulldurchgänge beispielsweise dem SSR überlassen und >> braucht nicht seine Taktung mit der Netzfrequenz synchronisieren. > > Häh? > > Zitat aus den TAB: > > "Unsymmetrische Schwingungspaketsteuerungen sind bei Geräten mit einer > Anschlußleistung bis 10 W zugelassen." Das habe ich auch gelesen, ganz ohne "Häh" :-) Aber ich habe die (prinzipielle) Frage von Uli beantwortet. Dabei ging es ihm ja nicht um die TAB, sondern was halbe Pakete bringen angesichts der Trägheit.
natürlich musst du symmetrisch bleiben! Wenn du 2 Heizungen hast kannst du z.B eine Halbwelle auf die eine und die 2. auf die andere Heizung schalten. Versorg deine Heizung mal über eine starke Diode. Wenn du Pech hast, hörst du das Brummen in jedem Trafo deiner Wohnung und das Licht flackert im Rhythmus dazu :-)
PeterL schrieb: > Versorg deine Heizung mal über eine starke Diode. > Wenn du Pech hast, hörst du das Brummen in jedem Trafo deiner Wohnung > und das Licht flackert im Rhythmus dazu :-) Hallo Peter, prinzipiell hast du Recht, aber hier geht es darum, daß beim TO von 256 Halbwellen evtl eine fehlen könnte, je nachdem ob die Gesamtanzahl gerade oder ungerade ist. Und wenn aller 2,56 Sekunden eine (!) Halbwelle fehlt, da brummt nix. Und das würde ich auch nicht als "unsymmetrisch" bezeichnen. Man läßt ja nicht alle positiven oder alle negativen Halbwellen weg, sondern das Wegfallen passiert ja nur bei einer Halbwelle pro Schaltzyklus und auch nur dann, wenn keine Synchronisation der Taktung mit der Netzfrequenz vorhanden ist. Nichtdestotrotz steht's so in den TAB und deshalb sollte man sich auch dran halten. Ok?
Gustl schrieb: > Mit Zufall verrauschen. Ohne Synchronisation ist es sowieso Zufall, ob bei einer geraden oder ungeraden Halbwelle ein- oder ausgeschaltet wird. Deswegen sehe ich das auch nicht direkt als unsymmetrisch. Über ein paar Schaltperioden gesehen ist es sehr wohl symmetrisch.
Wobei ich mich frage, ob diese TAB hier nicht etwas praxisfremd ist. Sind dadurch Energieregler (beheiztes Bimetal mit variabler mech. Vorspannung) in Haushalten plötzlich nicht mehr zulässig? Die können weder ein Einschalten im Nulldurchgang noch ein symmetrisches Schalten garantieren.
123 schrieb: > 1300W sind bei einem Pizzaofen zu wenig! Dir vielleicht :-) In der Regel bewegen die sich zwischen 1000 und 1300W. Vereinzelt sieht man auch mal einen bei 1500W. Aber 1300W sind eine durchaus gebräuchliche Größe.
alienated schrieb: > Sind dadurch Energieregler (beheiztes Bimetal mit variabler mech. > Vorspannung) in Haushalten plötzlich nicht mehr zulässig? Die können > weder ein Einschalten im Nulldurchgang noch ein symmetrisches Schalten > garantieren. sei machen aber auch keine Schwingungspaketsteuerungen.
Peter II schrieb: > sei machen aber auch keine Schwingungspaketsteuerungen. Sei doch mal realistisch. Es macht doch einen Riesen Unterschied, ob ich einen Bimetallkontakt habe, der irgendwann schaltet (und dabei sicherlich auch noch prellt) und dadurch die Netzspannung im Schaltmoment total verseucht, oder ich habe eine Schaltung, die immer sauber im Nulldurchgang schaltet, dadurch keine Störungen macht und nur ab und zu mal eine Halbwelle mehr oder weniger macht, was sich aber über ein paar Schaltzyklen ausgleicht. Da ist mir doch die Nullspannungs-Schaltung lieber als so ein Bimetall-Kontakt, denkst du nicht?
Peter II schrieb: > alienated schrieb: >> Sind dadurch Energieregler > sei machen aber auch keine Schwingungspaketsteuerungen. Sondern? Also technisch und unabhängig von semantischen Details. Sie schalten innerhalb einer, thermisch/mechanisch festgelegten Periodendauer ein und aus, wobei die Ein-Zeit durch die mechanische Vorspannung festgelegt wird.
alienated schrieb: > Sie schalten innerhalb einer, thermisch/mechanisch festgelegten > Periodendauer ein und aus, wobei die Ein-Zeit durch die mechanische > Vorspannung festgelegt wird. ich würde es am Nulldurchgang festmachen. Ein Relay/schütz in der Verteilung machen auch keine Schwingungspaketsteuerungen
Peter II schrieb: > > ich würde es am Nulldurchgang festmachen. Ein Relay/schütz in der > Verteilung machen auch keine Schwingungspaketsteuerungen Eben, ich würde auch den Nulldurchgang als das Wichtigste ansehen. Eine Vollwellensteuerung (immer eine positive und eine negative Halbwelle) wäre dann die Krone :-)
Ich habe das Gefühl einige wissen nicht was eine Schwingungspaket-Steuerung ist.
Hier vielleicht nochmal als Nachhilfeunterricht: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingungspaketsteuerung
... schrieb: > Hier vielleicht nochmal als Nachhilfeunterricht: > http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingungspaketsteuerung Lies dir mal den Wiki-Atikel genau durch. Dann siehst du, daß es ganz genau der Punkt ist, der hier von Anfang an besprochen wird. Und zwar hauptsächlich die Punkte "Ganzwellensteuerung" und "Halbwellensteuerung". Hier wurde mehrfach angesprochen, daß die Ganzwellensteuerung das beste ist, und die Halbwellensteuerung nicht viel schlechter, wenn beide Halbwellen etwa gleich oft weggelassen werden. Das Wichtigste ist das Schalten im Nulldurchgang. Was ist daran jetzt anders als im Wiki-Artikel? :-)
Irgendwie scheint mir, dass einige nicht nur mit dem Verständnis der Schwingungspaketsteuerung Probleme haben, sondern überhaupt mit den Gegebenheiten und Verhältnissen beim Heizen. Deshalb empfehle ich den Genauigkeitsfanatikern folgendes, einfaches Worst-Case-Scenario, mal durchzurechnen: Dein Regler sagt ausschalten. In ungünstigsten Falle also "im" Nulldurchgang - mehr ist bei der Schnelligkeit der heutigen Rechner nicht möglich. Dies bedeutet, dass genau eine Vollwelle zu viel durchgeht. Welche Heizleistung wird bei 1,6KW durch ein (unnötiges) Schwingungspaket zugeführt?
> Welche Heizleistung wird bei 1,6KW durch ein (unnötiges) > Schwingungspaket zugeführt? Na, das ist einfach: 1,6kW natürlich. Vielleicht willst Du Deine Frage umformulieren?
Peter II schrieb: > ich würde es am Nulldurchgang festmachen. Ein Relay/schütz in der > Verteilung machen auch keine Schwingungspaketsteuerungen Das ist zur Unterscheidung durchaus brauchbar, trifft aber nicht den Kern meiner Frage. Nachdem diese Limitierungen in den TAB beschreiben werden, liegt es also im Interesse des Netzbetreibers, Störungen zu minimieren. Aber - solange es in dieser Hinsicht unkontrollierbare, zulässige Schaltungen gibt (Kochstellen u.ä.), finde ich es etwas seltsam, absolute Symmetrie bei Geräten >10W zu verlangen. Entweder liegt hier eine Unklarheit vor, was genau unter symmetrischer Schwingungspaketsteuerung verstanden wird (*), oder hoffen die Betreiber, dass diese alten Schaltungen irgendwann von selber aussterben werden? (*) z.B. die erwähnte Halbwellensteuerung, wobei erst über mehrere (wieviele?) Perioden eine Symmetrie erzielt werden muß. Hat hier jemand die im Link angeführte VDE 0838/EN60555 vorliegen und kann dazu etwas sagen?
Amateur schrieb: > Welche Heizleistung wird bei 1,6KW durch ein (unnötiges) > Schwingungspaket zugeführt? Du vergißt, dass das Produkt aus Leistung und Zeit, genauer das Integral der Leistung über die Zeit, eine Energie ist. Ein Schwingungspaket führt keine Leistung zu.
Heizelement schrieb: > Mein Plan war es das Raster genau 8 Bit breit zu > machen, also 256 * 10 ms = 2,56 s. Das lässt sich softwaremäßig am > einfachsten umsetzen. Wie wäre es, wenn du das Steuern einfach dem Herrn Bresenham und dem von ihm ersonnenen Algorithmus überläßt. http://de.wikipedia.org/wiki/Bresenham-Algorithmus Du möchtest eine (mittlere) Heizleistung bzw. daraus abgeleitet eine Energie als Funktion der Zeit und überläßt dem Algorithmus die Heizung für die Dauer von ganzzahligen Vollwellen einzuschalten und damit immer im rechten Moment ein (diskretes) Energiepaket zu liefern.
Der Unterschied zu einem Bimetal ist, dass das Bimetal alle paar Minuten mal schaltet. Wenn das Bimetall alle 10 sekunden schalten wuerde, waere der Kontakt in kurzer Zeit abgebrannt. Ich hab auch mal eine Paketsteuerung gebaut, und da wurden in einem 128 perioden Raster (ca 2 sek) eine abgeaehlte Anzahl Perioden durchgelassen
Wolfgang A. schrieb: > Wie wäre es, wenn du das Steuern einfach dem Herrn Bresenham und dem von > ihm ersonnenen Algorithmus überläßt. Könntest du das ein bisschen im Detail erläutern? Ich dachte daran mit einem PI(D) Regler zu arbeiten. Der D-Anteil ist ja bei der Trägheit vermutlich nicht notwendig. Wie bzw. wo kommt hier Bresenham ins Spiel? Den kenne ich erst einmal nur aus dem Bereich der Grafiken ;).
Heizelement schrieb: > Wie bzw. wo kommt hier Bresenham ins Spiel? > Den kenne ich erst einmal nur aus dem Bereich der Grafiken ;). Welchen Regler du verwendest, spielt keine Rolle. Es geht um das Stellglied. Auch bei der Graphik geht es darum, das sich eine Größe in diskreten, gleichmäßigen Schritten ändert (Pixel, hier wäre das die Sollheizenergie) und sich die andere Größe nur in Bruchteilen eines Schrittes auf diskretem Raster springt (Pixel, hier Heizenergie eines Wellenpaketes). Die volle Heizleistung entspräche also in der Graphik einer Geraden mit Steigung 1.
Wolfgang A. schrieb: > (Pixel, hier wäre das die Sollheizenergie) Das war Unfug. Die erste Größe entspricht der Zeit. Sollheizenergie ist die ideale Linie und Wellenpaketheizenergie ist der diskrete stufige Anstieg der gepixelten Linie.
Wolfgang A. schrieb: > Welchen Regler du verwendest, spielt keine Rolle. Es geht um das > Stellglied. Irgendwie kann ich dir scheinbar nicht ganz folgen. Mal angenommen mein Regler liefert mir jetzt 137. Mein bisheriger Plan war es nun das Tastverhältnis bei einer Breite von 8 Bit entsprechend einzustellen. Ich würde jetzt also z.B. 137 Nulldurchgänge "durchlassen" und dann für die restlichen 255 - 137 Nulldurchgänge "abschalten". Wie bzw. wo kommt jetzt Bresenham ins Spiel?
Heizelement schrieb: > Wie bzw. wo kommt jetzt Bresenham ins Spiel? Dein Regler wird dir nicht 137 liefern, sondern als Sollwert für die Heizleistung z.B. 137.38 Watt. Bei Zeitschritten von z.B. 10 ms für deinen Regler ist das ein Heizenergiebedarf von 1.3738 Joule. Und jetzt vergiss mal die 8Bit PWM. Wenn deine Heizung z.B. eine max. Leistung von 1000 Watt hat, ergibt das pro Vollwelle eine Heizenergie von 20J. Das entspräche der Stufenhöhe beim Bresenham, wenn ein Pixel in y für die Heizenergie von einem Wellenpaket steht. Bei Anwendung des Bresenham Algorithmus schaltest du immer ein Wellenpaket frei, wenn die Differenz zwischen aufsummiertem Stellwert und der Summe der freigeschalteten Wellenpaketenergien größer als 1/2 Wellenpaket (10J) ist. Du fährst also kein PWM mit 2.56s Periodendauer, sondern läßt schickst immer ein Wellenpaket in die Heizung, wenn Bedarf besteht. Das führt z.B. dazu, dass bei 50% Heizung nicht 1.28s hochgeheizt und dann wieder 1.28s gewartet wird, sondern immer jedes zweite Wellenpaket durchgelassen wird - gleichmäßigeres Heizen, weniger thermischer Streß für die Heizung.
Wolfgang A. schrieb: > Das führt z.B. dazu, dass bei 50% Heizung > nicht 1.28s hochgeheizt und dann wieder 1.28s gewartet wird, sondern > immer jedes zweite Wellenpaket durchgelassen wird - gleichmäßigeres > Heizen, weniger thermischer Streß für die Heizung. Und ist, vorbehaltlich der Gültigkeit der verlinkten TAB, eben nicht zulässig. Pmax=1kW -> max. Schalthäufigkeit=100/min -> Periodendauer=0,6s bzw. 30 Vollwellen (VW) d.h 50% Leistung entsprechen 15 VW ein bzw. aus. Bei Pmax=1,7kW sind es dann schon 150 VW. Darf man bei den vom OP angegebenen 1,3kW einfach interpolieren?
alienated schrieb: > Pmax=1kW -> max. Schalthäufigkeit=100/min -> Periodendauer=0,6s bzw. 30 > Vollwellen (VW) d.h 50% Leistung entsprechen 15 VW ein bzw. aus. Immer noch besser als 2.56s (bei Vollwelle sogar 5.12s) Periodendauer für eine 8-Bit PWM. Also hätte man dann 15 VW entsprechend Energiepaketen von 300 Joule, was gut einen Faktor 8 kleiner als bei 8-Bit PWM mit VW-Steuerung ist.
Mike schrieb: > Immer noch besser als 2.56s (bei Vollwelle sogar 5.12s) Periodendauer > für eine 8-Bit PWM. Das ist richtig. Es könnten aber auch 6s werden, wenn man eben nicht interpolieren darf, sondern den nächsthöheren Tabellenwert verwenden muß.
alienated schrieb: > Das ist richtig. Es könnten aber auch 6s werden, wenn man eben nicht > interpolieren darf, sondern den nächsthöheren Tabellenwert verwenden > muß. Das läßt sich leicht vermeiden, indem man sich ein zweites TRIAC mit Optotriac zur Ansteuerung spendiert und die Leistung auf zwei Heizkreise aufsplittet. Den folgenden Satz aus der TAB zur Tabelle 2 lasse man sich auf der Zunge zergehen: "Unsymmetrische Schwingungspaketsteuerungen sind bei Geräten mit einer Anschlußleistung bis 10 W zugelassen." http://antriebstechnik.fh-stralsund.de/1024x768/Dokumentenframe/Kompendium/TAB/TAB.htm Diese 10 Watt können doch wohl nicht ernst gemeint sein.
Wolfgang A. schrieb: > Wenn deine Heizung z.B. eine max. Leistung von 1000 Watt hat, ergibt das > pro Vollwelle eine Heizenergie von 20J. Das entspräche der Stufenhöhe > beim Bresenham, wenn ein Pixel in y für die Heizenergie von einem > Wellenpaket steht. Ok, soweit verstanden. Vielen Dank für deine Ausführungen. Mich würden allerdings die Grenzen dieses Modells interessieren. Ich denke, dass System ist zu träge, als das Abkühlungseffekte eine Rolle spielen würden, zumal die Umgebungstemperatur der Heizstäbe ja immer "ähnlich" ist, d.h. nicht viel Energietransfer stattfinden wird. Wie es scheint, sollte ich die maximale Heizleistung relativ genau bestimmen. Auf der Rückseite steht z.B. max. 1380 Watt, gemessen habe ich mit einem entsprechenden Multimeter (UT71E) 1300 Watt. Wie könnte diese Diskrepanz zu erklären sein? Außerdem: Der Ofen hat zwei Heizstäbe. Was sagt die VDE Norm, wenn ich die beiden Heizstäbe einzeln ansteuere, also 2x 650-700 Watt schalte. Darf ich dann 100x pro Minute schalten? 10x erscheint mir doch ein bisschen wenig. > Diese 10 Watt können doch wohl nicht ernst gemeint sein. Ja, das ist wirklich nicht viel. Andererseits: Wer überprüft das bzw. hält das ein? Hersteller billiger China Netzteile sicherlich nicht ... Da werden, wenn überhaupt, gefälschte CE & Co. Aufkleber draufgeklatscht und gehofft, dass die Leute beim Umgang mit den Geräten nicht sterben ...
Hier gibt es einigen Definitionsbedarf: Heißt Halbwellensteuerung, dass ich nach nur die Halbwellen nach einer Halbweggleichrichtung verwende (also 50 Hz pulsierender Gleichstrom)? Ich glaube, das ist in der TAB gemeint. Lasst mal die Kirche im Dorf, Du zählst doch auch nicht die Zahl der Schwingungen, wenn Du einen Verbraucher ausschaltest. Das Netz baut auf Zufälle und Statistik. Z.B. ist die Halbweggleichrichtung beim Föhn deswegen erlaubt, weil vermutlich in der näheren Umgebung ein anderer Föhn mit umgekehrt reingestecktem Stecker die andere Halbwelle "verbraucht". Problematisch wird es, wenn mehrere die selbe Halbwelle anzapfen, was bei den gepolten Steckern z.B. in England ein Problem darstellen kann. Jeder Schaltvorgang, jede Änderung der Belastung ist selbst eine Belastung für das Netz (z.B. beim Einschalten einer großen Last wird die Beleuchtung kurz dunkler, dann "gewöhnt sich das Netz an die Last"). Deshalb ist die Häufigkeit des Schaltens entscheidend. Eine Vollwelle (VW) an und eine VW aus ist ungut (nicht viel besser als Phasenanschnitt).
Heizelement schrieb: > Außerdem: Der Ofen hat zwei Heizstäbe. Was sagt die VDE Norm, wenn ich > die beiden Heizstäbe einzeln ansteuere, also 2x 650-700 Watt schalte. Das geht die Norm überhaupt nichts an, ob man zwei Geräte mit jeweils einer 650-700W Heizung unabhängig steuert, oder zwei Heizungen der gleichen Leistung im selben Gerät. In beiden Fällen werden direkte 1300W Lastsprünge vermieden bzw. statisch zumindest seltener.
Wolfgang A. schrieb: > Das geht die Norm überhaupt nichts an, ob man zwei Geräte mit jeweils > einer 650-700W Heizung unabhängig steuert, oder zwei Heizungen der > gleichen Leistung im selben Gerät. In beiden Fällen werden direkte 1300W > Lastsprünge vermieden bzw. statisch zumindest seltener. Ja, aber sind die Normen nicht auf "Gerätebasis" ein zu halten?
Heizelement schrieb: > Mich würden allerdings die Grenzen dieses Modells interessieren. Ich > denke, dass System ist zu träge, als das Abkühlungseffekte eine Rolle > spielen würden Mit denken wird das nichts. Bevor hier Überlegungen zu einem geeigneten Reglermodell bzw. dessen Softwareimplementierung angestellt werden können, brauchst die die Eigenschaften der Regelstrecke - als Meßwerte. Nimm einmal im gewünschten Temperaturbereich die Sprungantwort bei voller bzw. halber Leistung auf (z.b. Sprung von 150°C-160°C, 180°C-190°C ...) und vergleiche auch mit den Anforderungen deiner Rampen. > Wie es scheint, sollte ich die maximale Heizleistung relativ genau > bestimmen. Auf der Rückseite steht z.B. max. 1380 Watt, gemessen habe > ich mit einem entsprechenden Multimeter (UT71E) 1300 Watt. Wie könnte > diese Diskrepanz zu erklären sein? Toleranzen des Meßgerätes und vor allem der Fertigung des Heizelementes. > > Außerdem: Der Ofen hat zwei Heizstäbe. Was sagt die VDE Norm, wenn ich > die beiden Heizstäbe einzeln ansteuere, also 2x 650-700 Watt schalte. > Darf ich dann 100x pro Minute schalten? 10x erscheint mir doch ein > bisschen wenig. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass ein Heizstab die Grundlast abdeckt, während der andere entsprechen schneller getaktet werden darf. Aber wie gesagt, dass entscheidet erst eine Messung. > Ja, das ist wirklich nicht viel. Andererseits: Wer überprüft das bzw. > hält das ein? Hersteller billiger China Netzteile sicherlich nicht ... > Da werden, wenn überhaupt, gefälschte CE & Co. Aufkleber draufgeklatscht Netzgeräte habe üblicherweise keine Schwingungspaketsteuerung sondern passive/aktive PFC. Wie üblich gilt hier aber auch, dass solche Angaben erst bei akuten Störungen überprüft werden. Was soll dir als privatem Baster schon groß geschehen (außer bei sicherheitsrelevanten Dingen) - aber man muß diese Freiheit ja nicht unbedingt nutzen, vor allem, wenn sich diese Frage mit ein paar Programmzeilen mehr erledigt hat.
Heizelement schrieb: > Ja, aber sind die Normen nicht auf "Gerätebasis" ein zu halten? Auf Gerätebasis schwankt die Last dann in 650W Sprüngen zwischen 0 und 1300W, so dass keine Wellenpaketsteuerung im eigentlichen Sinne mehr vorliegt. So, what ...
Das Gerät die Steuerung sollte muß die EMV Anforderungen einhalten. EN 60555 wurde zurückgezogen und erstzt durch die EMV Reihe EN 61000-3-ff (von der 3-2 gibt es allerdings schon neuere Ausgaben).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.