Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dyon Alpha19 LCD TV Inverter/Stromversorgung Kondensator defekt


von Marcus W. (micronix141)


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Hallo Leute,
nun zu meinem Problem.
Ich habe hier einen Dyon Alpha19 LCD TV. Nachdem er lange Zeit 
funktioniert hat, blieb irgendwann das Bild schwarz. Durch Anleuchten 
mit einer starken Taschenlampe habe ich festgestellt, dass das Problem 
die Hintergrundbeleuchtung ist.
Nach dem Zerlegen offenbarte sich der Fehler: Ein geplatzter Kerko im 
Inverterschaltkreis (parallel zur Sekundärseite des Invertertrafos). 
Durch eine Suche nach der P/N(303C1901063) konnte ich Ersatzplatinen 
finden. Diese liegen jedoch preislich in einem Bereich, bei dem sich 
eine Anschaffung nicht lohnt.
Die restliche Schaltung scheint noch in Ordnung zu sein. Deshalb möchte 
ich probieren, ob sich der Inverter reparieren lässt, indem man den 
Kerko auswechselt. Das Problem ist aber, dass ich den Wert auf dem 
defekten Kerko nicht ablesen kann (siehe Bild).
Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Wert des Kerkos herauszufinden?

Marcus

von Peter R. (pnu)


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Wenn die Beschriftung auf dem verbrannten Kerko nicht mehr lesbar ist, 
wohl kaum. Vielleicht hat man Glück, dass die Ziffern für die Kapazität 
in der Asche gerade noch lesbar sind.

Service der Firma anzurufen hat normalerweise keinen Zweck. Die sind ja 
soooooo besorgt um die Sicherheit, dass sie keine Auskunft über so einen 
gefährlichen Hochspannungskondensator geben (auch wenn der reihenweise 
platzt)

1. Schaltplan des Geräts im Netz finden und nachschauen.
2. Jemand, der das gleiche Gerät hat, öffnet es und schaut nach.
3. Jemand weiß, welcher Wert meistens verwendet wird und man probierts 
halt mit solch einem Wert.

von mhh (Gast)


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Marcus W. schrieb:
> (parallel zur Sekundärseite des Invertertrafos)

Sicher, daß er nicht in Reihe zur Röhre liegt?

10-15pF/3kv als Anhaltswert. Und siehe Peter R.

von Marcus W. (micronix141)


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mhh schrieb:
> Sicher, daß er nicht in Reihe zur Röhre liegt?
>
> 10-15pF/3kv als Anhaltswert. Und siehe Peter R.

So, ich habe mir mal von einem Freund ein Auflichtmikroskop ausgeliehen. 
Damit konnte man gerade noch 10 und darunter 3k erkennen. Wenn der 
Bereich 10-15pF ist, müsste das also ein 10pF 3kV Kerko sein. Ich werde 
dann mal so einen Kerko besorgen und einlöten.
Der Kerko ist in Reihe zur Röhre, habe mich da auf der Platine verguckt.
Was könnte denn schlimmstenfalls passieren, wenn der Wert nicht genau 
passt (z.B. wenn der Wert jetzt doch um ein paar pF abweicht)?
Und wäre es nicht besser, einen Kerko mit einer höheren 
Spannungsfestigkeit zu nehmen? In den meisten Geräten sind die Bauteile 
ja so knapp dimensioniert, dass sie nicht sehr lange halten.

Marcus

von Peter R. (pnu)


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Marcus W. schrieb:
> Was könnte denn schlimmstenfalls passieren, wenn der Wert nicht genau
> passt (z.B. wenn der Wert jetzt doch um ein paar pF abweicht)?
> Und wäre es nicht besser, einen Kerko mit einer höheren
> Spannungsfestigkeit zu nehmen? In den meisten Geräten sind die Bauteile
> ja so knapp dimensioniert, dass

Die Kapazität hat recht hohe Toleranz, -20% bis +50% dürfte problemlos 
sein, man denke alleine an die Streukapazitäten in der Schaltung.
Den schlimmsten Fall (C=0, also ohne Last) hat der Wandler ja schon 
hinter sich.

Sei froh, wenn Du überhaupt an eine 3kV-Version herankommst. Dass der 
Kondensator verreckt ist, dürfte höchstwahrscheinlich daher stammen, 
dass bei der Montage die Anschlussdrähte so blöd gebogen wurden, dass 
ein Haarriss in der Schutzlackierung entstanden ist. Oder ein 
Anschlussdraht hat sich von der "Platte" des Kondensators gelöst. Dann 
wird dieser Spalt im Betrieb durch einen Lichtbogen überbrückt, der den 
Kondensator mit der Zeit kaputtfräst.

von D. V. (mazze69)


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von Marcus W. (micronix141)


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Ich habe einen 10pF 6kV Kondensator bestellt. Der ist heute angekommen. 
Nach dem Einlöten funktionert alles wieder. Danke für eure Hilfe.

Marcus

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