Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromschlag an Motorsense


von Michael_ (Gast)


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Ich sollte aus der Nachbarschaft eine etwas ältere Motorsense 
durchsehen.
Sie lief dann auch wie sie sollte, aber beim ausschalten am Kippschalter 
habe ich dann einen ganz schönen Stromschlag bekommen.
Es ist ein Kippschalter mit Metallknuppel.
Das Gehäuse ist scheinbar ordentlich über ein Kabel mit der Metallmasse 
verbunden.
Die Isolierung für den heißen Kontakt ist ungewöhnlich groß.
Bei STOP ist der Kontakt geschlossen.
Wie kann das sein? Weiß jemand, wie die Zündung in so einem Motor 
funktioniert?
Als Nothilfe hab ich den Knuppel mit Schrumpfschlauch überzogen. Die 
Befestigungsschraube kann man aber noch berühren.

von Daniel F. (df311)


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naja, wirklich viel informationen kann ich da jetzt nicht rauslesen, 
aber vielleicht hilfts:
bei meinem rasenmäher schließt der totmannschalter die zündleitung kurz 
(und bremst zusätzlich das messer).
bei der motorsense müsste ich mal nachschauen was der schalter macht

von Holm T. (Gast)


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Alle diese Motoren haben heute eine elektronische Zündung (vergossen) 
die genau wie oben beim Rasenmäher angegeben durch Massekurzschluß der 
Generatorwicklung abgeschaltet wird.
Wenn man am Schalter eine gewischt bekommt ist die Isolierung des 
Schalters Vergangenheit, er sollte gewechselt werden.

Gruß,

Holm

von Michael_ (Gast)


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Wo kriegt man sowas her?
Der heiße Anschluß hat einen Plastering mit 10mm Durchmesser als 
Isolator.

von mahwe (Gast)


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mach mal photo

von Michael_ (Gast)


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von Georg W. (gaestle)


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Ist das Massekabel wirklich noch in Ordnung? Vielleicht ist es nur noch 
halblebig mit der Zündspule verbunden oder deren Masseanschluss ist 
defekt. Der Schalter wird lediglich die Primärseite kurzschließen.

von Michael_ (Gast)


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Ich habe es durchgemessen und ordentlich dabei gewackelt. Die Anschlüsse 
neu machen könnte man ja.

von Paul Baumann (Gast)


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Michael schrob:
>Ich habe es durchgemessen und ordentlich dabei gewackelt.

Du solltest nicht den Kurbelinduktor zum Durchmessen benutzen, dann
wackelst Du dabei auch nicht mehr.....

;-)

MfG Paul

von Udo (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wo kriegt man sowas her?

Schon mal an den Ersatzteilservice des Herstellers gedacht?

von Michael_ (Gast)


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Das Ding ist von 1993 und von einem US-Hersteller.
Wenn es das gibt, haben die Mondpreise. Für 70 EUR kriegt man schon eine 
neue. Maximal 3 EUR würde ich für so einen popeligen Schalter ausgeben.
Morgen geht es sowieso auf den Trödel. Vielleicht findet sich da was.
Mit dem Schrumpfschlauch geht es erst mal. Es hat nicht gezuckt.

von Klaus W. (mfgkw)


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Schmeiß den Müll weg.
Weder solltest du dir da antun, noch deinem Nachbarn.


(Gut an der Geschichte: jetzt weiß ich endlich, woher der Begriff 
Sensenmann kommt)

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:

> Maximal 3 EUR würde ich für so einen popeligen Schalter ausgeben.

Hochspannungsfest sollte ein neuer Schalter schon sein. Elektrisch
passende Schalter gibts im Zweiradhandel.
Gruss
Harald

von Michael_ (Gast)


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Bei eebää hab ich gesucht. Bei Motorrädern scheint das anders zu sein. 
Die Schalter hatten max. 250V.

Klaus Wachtler schrieb:
> Schmeiß den Müll weg.

Frag nur noch auf welchen Haufen ich das schmeise. Und du kommst dann 
heimlich und holst es weg :-)

von Klaus W. (mfgkw)


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Klar, weil ich weiß daß man einen Schalter bis 250V dafür nehmen kann 
:-)

Oder willst du das Ding an Drehstrom betreiben? Oder im Mittelnetz mit 
115kV?

von Matthias X. (current_user)


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soweit ich weiß arbeitet die Generatorwicklung mit 6-12V. Durch die 
Schaltvorgänge liegt natürlich kurzzeitig auch eine höhere Spannung an.
Ich tippe mal auf einen verdreckten Schalter. Die Motorsensen die ich 
kenne haben meist einen billigen 250V Wippschalter. Absolut nichts 
besonderes.
Kannst ja zur Sicherheit einen mit Plastikhebel kaufen ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias xxx schrieb:

> soweit ich weiß arbeitet die Generatorwicklung mit 6-12V. Durch die
> Schaltvorgänge liegt natürlich kurzzeitig auch eine höhere Spannung an.

Ja, die typische Rückschlagspannung von Zündspulen liegt bei 300V.
Damit ist ein Netzschalter eher knapp geeignet.
Gruss
Harald

von Max D. (max_d)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Damit ist ein Netzschalter eher knapp geeignet.

Naja, die sollten ja 325 V halten komme was da wolle.
Im Regelfall machen die selbst bei 1kV noch nicht schlapp (hat unser 
Prof schön gezeigt).

@TO: Da ist doch auch genug Platz für einen Selbstbau. Ein Konstrukt aus 
einer Rückstellfeder und Acrylglas als Knopf sollte locker bis in den 
zweistelligen kV Bereich kommen.

von Michael_ (Gast)


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Ich hab sie vorerst mit dem isolierten Hebel zurückgegeben. Das geht 
erstmal, denn das Gras muß ab. Danach kommt eine neue Masseleitung und 
evtl. ein neuer Schalter dran. Mit einer Glimmlampe kann man das sicher 
testen, ob noch eine Rückschlagspannung vorhanden ist.

von Holm T. (Gast)


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Die Spannungen liegen durchaus höher als 6-12V. In der mehrzahl der 
Fälle wird da eine CDI (Condenser Discharge Ignition) eingebaut sein, da 
die sich mit relativ geringem Aufwand bauen läßt. Die Generatorspule 
macht dann ein paar 100V, lädt einen Kondensator auf den bei der 
nächsten Umdrehung ein Thyristor über die eigentliche Zündspule entlädt. 
Was es dabei für Sonderbauformen wegen der Generatorfunktion und den 
Magnetklauen gibt weiß ich allerdings auch nicht. Ich denke nicht, das 
da 3 getrennte Spulen wie
in der Standard-CDI verbaut sind (Generatur, Pickup und 
Hochspannungstrafo).
Elektronik irgend einer Form wird aber trotzdem verbaut sein, das Ding 
wertet ja die Änderung des magnetischen Flusses als Zündzeitpunkt aus..

Gruß,

Holm

von Georg W. (gaestle)


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Liegt an diesem Schalter wirklich eine so hohe Spannung an? Bei unserer 
betagten FS80 ist dieser Schalter nur mit einem Blechwinkel am Gasgriff 
befestigt. Seine Rückseite mit dem Anschluss liegt völlig frei. Ich 
werde das mal per Gelegenheit nachmessen.

von Harald W. (wilhelms)


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Georg W. schrieb:

> Liegt an diesem Schalter wirklich eine so hohe Spannung an?

Wenn der Schalter nicht nur zur Steuerung einer elektronischen
Zündung dient, liegt an der Primärseite einer Zündspule typisch
300V. Allerdings ist der innere Widerstand hoch genug, das
normalerweise keine Lebensgefahr besteht.
Gruss
Harald

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