Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Emitterschaltung(Stabilisierung, Einstellung)


von F. K. (crack)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

ich bins wieder mal^^. Ich hab ja vor Wochen mich genau mit der 
Halbleitertechnik beschäftigt und mit eurer Hilfe und lesen in meinem 
Fachbuch habe ich es eig. ganz gut verstanden.

Nun habe ich mir ein paar Arbeitspunkteinstellungen und 
-stabilisierungen angeschaut und bin bei der Emitterschaltung mit 
Stromgegenkopplung hängen geblieben.

Bei der Arbeitspunkteinstellung und -stabilisierung betrachtet man ja 
den Transistor bzw. die Schaltung in Ruhelage, d.h. ohne 
Kopplungskondensatoren Ck und ohne Eingangs- und Ausgangssignal.

Das Ziel ist es den Arbeitspunkt so einzustellen, dass das entsprechende 
AC-Signal, am Eingang und später am Ausgang, auf einem bestimmten 
DC-Anteil gehoben wird, wobei nach oben und unten noch Platz(also nicht 
von 0V bis Versorgungsspannung aussteuern lassen) sein soll.

Grundlegende Überlegungen:
Also am Eingang muss die Gleichspannung am R1 und der Gleichstrom Ib so 
groß sein, dass sich die Eingangswechselspannung und der 
Eingangswechselstrom im pos. Bereich schwingen, nur so kann der 
Transistor damit arbeiten.

Für den Ausgang gilt dasselbe. Gleichspannung ist da die Spannung am 
Kollektor-Emitter + Spannung am R4. Und Gleichstrom ist hier der Strom 
Ic.
Um diese Punkte schwingen Wechselspannung bzw. -strom.(Verhalten sich ja 
proportional).

Der Widerstand R3 begrenzt den verstärkten Strom Ic. Also der 
Spannungsteiler R1 und R2 stellt den Strom Ib und den Strom durch den 
Widerstand R1(I1) ein. R1 und R4 müssen ja so gewählt werden, dass Ube= 
ca. 0,7V ist, sodass der Strom Ib fließen kann.

Also man wählt doch den Strom Ib z.b. mit 2uA, wenn nun 
Gleichstromverstärkung B=200 ist, dann ist Ic=0,4mA. Also müssen wir die 
Widerstände so dimensionieren, dass Ib=2uA, Ic=0,4mA und Ube=0,7V ist.
Natürlich muss man auch auf die Spannung Uce und Ur3 achten. Sagen wir 
unsere Versorgungsspannung = 5V.
Uce kann man doch aus dem Datenblatt auslesen. Und wenn dann Uce=2V und 
wenn man dann noch die Spannung am R4 = 1V wählt, dann haben wir auch 2V 
am Widerstand Rc.

Also beträgt die Spannung am Punkt vor dem C2 3V und um diese schwingt, 
dann das verstärkte Wechselspannungssignal. Unser Strom da ist ~Ic, also 
schwingt unser Wechselstromsignal um den Wert Ic=0,4mA.

Für den Eingang gilt dasselbe: Ib ist hier unser Wert, um den das 
unverstärkte Wechselstromsignal schwingt und um den Spannungspunkt nach 
dem C1(1,7V=spannung Ube + spannung am R1) schwingt unser 
Eingangswechselspannungssignal.

Hätten wir jetzt keinen Emitterwiderstand R4, dann würde sich 
Temperaturschwankungen auswirken! Temperhöhung --> Ube steigt --> Ib 
steigt --> Ic steigt --> Arbeitspunkt verschiebt sich.

Abhilfe ist nun dieser Widerstand R4: Temperaturerhöhung --> Ube steigt 
--> Ib steigt --> Ic steigt --> Emitterstrom Ie durch R4 steigt --> 
Spannung am R4 erhöht sich --> da Spannung am R1 konstant ist, sinkt Ube 
--> Ib sinkt --> Ic sinkt --> Ie sinkt --> spannung am R4 sinkt --> Ube 
steigt ein bisschen.
Das ist im Prinzip ein bestimmter Regelmechanismus, der Ube auch bei 
Temperaturschwankungen möglichst konstant häl.

(Wenn ich nur Spannung oder Strom geschrieben habe, dann ist von 
Gleichspannung/storm die rede, bei Wechselspannung/strom habe ich eh 
"wechsel" hinzugeschrieben)

*Könnt ihr bitte alle falschen(ev. auch unschöne) Aussagen kommentieren? 
Ich möchte bitte wissen, ob ich das richtig verstanden habe.*


Was mir noch nicht ganz klar ist:
1. Wie wählt man z.B. die Spannung am R4? Laut meinem Fachbuch wird Ur4 
immer mit 1V gewählt. Warum gerade 1V? Was wäre, wenn sie größer wäre? 
Dann würde sich ja nur der Aussteuerbereich ändern.

2. Das Fachbuch sagt auch, dass der Strom durch R1 um 3-10mal größer 
sein soll wie der Basisstrom Ib. Er muss ja um so viel größer sein, dass 
man den Strom Ib halt genau einstellen kann. Der Strom durch R2 ist doch 
Ib+I1. Gibt es noch eine andere Begründung?

mfg

FK

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

Den Strom druch R1 wählt man so groß, damit man den Basisstrom als 
Belastung für den Spannungsteiler mit R1 und R2 weitgehen 
vernachlässigen kann - zumindest ist der genaue Wert und damit die 
Verstärkung des Transistors nicht mehr wesentlich.

Etwa 1 V für R4 ist eine grobe Faustregel - bei wenig 
Versorgungsspannung kann das aber auch weniger werden. Gegen die 1 V 
sind die typisch -2 mV/K an Temperaturkoeffizient von Ube nicht so 
dramatisch. Für 50 K Temperaturänderung gibt das dann 100 mV oder rund 
10% für den Strom. Der andere Punkt ist das man für die Aussteuerung 
eine Gewisse Spannung an R3 benötigt - über die Verstärkung legt das 
dann die Spannung über R4 fest. Unabhängig wird man davon mit einem 
Kondensator prallel zu R4 bzw. einem Teil davon.

Bei der Erklärung ist es ungünstig vom Basisstrom auszugehen - der wird 
in der ersten Näherung vernachlässigt, also der Grenzfall sehr hoher 
Verstärkung des Transistors betrachtet.

Da sind auch noch einige Unschöne bis falsche Teile drin, etwa:

"Der Widerstand R3 begrenzt den verstärkten Strom Ic." Richtiger ist das 
R3 den verstärkten Strom in eine Spannung umsetzt.

" Temperhöhung --> Ube steigt " - das ist falech Ube sinkt, damit steigt 
dann Ib, sodass die folgerung schließlich die gleiche bleibt.
Der Teil mit Stabilisierung durch R4 ist dann ganz wirr und falsch.

von BattMan (Gast)


Lesenswert?

Ulrich H. schrieb:


Sehr guter Beitrag insgesamt!
Das wollte ich mal erwähnen.

von F. K. (crack)


Lesenswert?

Danke dir!

Ulrich H. schrieb:
> Den Strom druch R1 wählt man so groß, damit man den Basisstrom als
> Belastung für den Spannungsteiler mit R1 und R2 weitgehen
> vernachlässigen kann - zumindest ist der genaue Wert und damit die
> Verstärkung des Transistors nicht mehr wesentlich.
Meinst du damit, wenn sich Ib ändert, dass die Spannung am R2 nahezu 
konstant bleibt?

Ulrich H. schrieb:
> Etwa 1 V für R4 ist eine grobe Faustregel - bei wenig
> Versorgungsspannung kann das aber auch weniger werden. Gegen die 1 V
> sind die typisch -2 mV/K an Temperaturkoeffizient von Ube nicht so
> dramatisch. Für 50 K Temperaturänderung gibt das dann 100 mV oder rund
> 10% für den Strom. Der andere Punkt ist das man für die Aussteuerung
> eine Gewisse Spannung an R3 benötigt - über die Verstärkung legt das
> dann die Spannung über R4 fest.
Naja, was wäre denn wenn die Spannung am R4 zu klein oder zur groß wäre? 
Das wirkt sich doch nur auf den Aussteuerungsbereich aus oder?

> Unabhängig wird man davon mit einem
> Kondensator prallel zu R4 bzw. einem Teil davon.
Unabhängig von was wird man? Also wenn ein C da ist, dann schließt er ja 
den R4 wechselstrommäßig kurz, d.h. es gibt keine großen 
Signalschwankungen. Ist das so gemeint?


Ulrich H. schrieb:
> Bei der Erklärung ist es ungünstig vom Basisstrom auszugehen - der wird
> in der ersten Näherung vernachlässigt, also der Grenzfall sehr hoher
> Verstärkung des Transistors betrachtet.

Was meinst du damit genau?

Ulrich H. schrieb:
> " Temperhöhung --> Ube steigt " - das ist falech Ube sinkt, damit steigt
> dann Ib, sodass die folgerung schließlich die gleiche bleibt.
> Der Teil mit Stabilisierung durch R4 ist dann ganz wirr und falsch.

Also wenn sich die Temperatur erhöht, dann sinkt der Widerstand von dem 
Halbleiter --> Ube sinkt --> Ib, Ic, Ie steigen --> Spannung am R4 
steigt --> da die Spannung am R2 konstant ist, sinkt Ube

So ist es doch richtig oder? Aber Ube sinkt ja noch weiter, also muss Ib 
doch steigen, oder? Wie kann es dann sein, dass die Gegenkopplung 
funktioniert?

Ulrich H. schrieb:
> Da sind auch noch einige Unschöne bis falsche Teile drin, etwa:

Sind noch mehr falsche/unschöne Teile in meinem Beitrag?

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

In der ersten Näherung wird angenommen dass Ib die Spannung an R2 nicht 
wesentlich verändert. Wenn man wert auf einen hohen Eingangswiederstand 
legt, kann man R1 und R2 aber auch größer wählen - im Extremfall auch 
ohne R1. Nur ist dann die Auslegung schwieriger weil man den 
Verstärkungsfaktor kennen muss.

Wenn man R4 bzw. die Spannung an R4 zu groß wählt, reduziert man den 
Aussteuerungsbereich. Für eine gute Aussteurung will man etwa die halbe 
(oder etwas mehr) Versorgungsspannung am Ausgang als DC Pegel. Hat man 
zu viel oder zu wenig Spannung an R4, reduziert sich der 
Aussteuerungsbreich.

Mit dem Kondensator zu R4 bzw. einem Teil von R4 kann man die 
Verstärkung für Wechselspannung höher wählen als die DC Verstärkung. 
Damit hat man mehr Freiheit bei der Auslegung von R4 - da passt dann 
auch die 1 V Faustregel ganz gut.

Man sollte die Erklärung weitgehend ohne den Basistrom machen - es 
reicht die Annahmen einer nur von der Temperatur abhängigen Spannugn 
Ube.

Die Dioden Spannung sinkt mit zunehmender Temepratur - das hat 
allerdings nicht mit dem abnehmenden Widerstand beim HL zu tun. Das ist 
eine Eigenschaft des PN Überganges. In den P und N Bereichen selber 
nimmt der Widerstand mit der Temperatur übrigens sogar zu.

die letzte Schlussfolgerung "--> da die Spannung am R2 konstant ist, 
sinkt Ube" ist falsch - das ist keine Folge sondern das womit man 
anfängt. Der Logische Schritt ist IC steigt und damit sinkt die 
Ausgangsspannung. Ein Wirkliche Gegenkoplung gibt es hinsichtlich der 
Temperatur nicht. Man hat weiter den TK am Eingang von etwa -2 mV/K. R4 
sorgt nur dafür das die Verstärkung auf etwa -R3/R4 reduziert wird. Und 
man am Ausgang entsprechend eine Drift von 2 mV/K * R3/R4 hat.

Falsch ist etwa auch noch der Satz :
"Das ist im Prinzip ein bestimmter Regelmechanismus, der Ube auch bei
Temperaturschwankungen möglichst konstant häl."
- da ist kein Regelnechanismus, und Ube ändert sich nun mal mit der 
Temperatur. Daran kann die Schaltung fast nichts ändern.

von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

F. K. schrieb:

> Ulrich H. schrieb:
>> Etwa 1 V für R4 ist eine grobe Faustregel - bei wenig
>> Versorgungsspannung kann das aber auch weniger werden.
>> Gegen die 1 V sind die typisch -2 mV/K an Temperatur-
>> koeffizient von Ube nicht so dramatisch. Für 50 K
>> Temperaturänderung gibt das dann 100 mV oder rund
>> 10% für den Strom. [...]
>
> Naja, was wäre denn wenn die Spannung am R4 zu klein
> oder zur groß wäre? Das wirkt sich doch nur auf den
> Aussteuerungsbereich aus oder?

Jein...

Du hast Recht damit, dass eine zu große Spannung an R4 den
Aussteuerbereich unnötig einschränkt. Das ist korrekt.

Der Emitterwiderstand hat die Besonderheit, dass er
gleichzeitig sowohl für das Eingangssignal wie auch
für das Ausgangssignal wirksam ist - er verkoppelt
den Eingangs- und den Ausgangsstromkreis miteinander.

Daher beeinflusst R_E nicht nur den Aussteuerbereich,
sondern noch zahlreiche weitere wichtige Dinge:

1)
Eine meiner ersten Entdeckungen an der Uni bestand in der
Beobachtung, dass sich die Spannungsverstärkung der
Transistorstufe aus V = R_C / R_E = R3 / R4 berechnen lässt.
(Das ist so ähnlich wie beim invertierenden Verstärker mit
OPV.)
Das bedeutet: Man kann die Verstärkung einer Transistorstufe
durch die passende Wahl von R_C und R_E ziemlich genau
festlegen. Bei festem R_C wird die Verstärkung um so größer,
je kleiner man R_E macht.

2)
R4 hat Einfluss auf die Verzerrungen (den Klirrfaktor) der
Stufe: kleiner R4 --> hohe Verstärkung --> hohe Verzerrungen,
bzw. großer R4 --> niedrige Verstärkung --> niedrige Verzerrungen.

(Anmerkung: Das ist eine Vereinfachung; der echte Zusammenhang
ist etwas komplizierter.)

3)
R_E (bzw. R4) beeinflusst außerdem den Eingangswiderstand
der Verstärkerstufe: Je größer R4, desto größer der
Eingangswiderstand. Es gilt ungefähr: R_ein = h_fe * R_E

Die Wirkung von R4 auf Aussteuerbereich und Drift sind ja
schon genannt worden.
Alles in allem kann man grob sagen: Wenn man R4 vergrößert,
nimmt der Aussteuerbereich ab (das ist fast immer ungünstig)
und die Verstärkung sinkt (das ist manchmal ungünstig). Viele
andere Eigenschaften (Drift, Verzerrungen, Eingangswiderstand)
werden besser.

Die 1V-Regel ist also nur ein SEHR GROBER Anhaltspunkt. Je
nach konkretem Zweck der Transistorstufe können sich auch
andere Werte ergeben.

von Sebastian P. (sebl)


Lesenswert?

Ich les hier gerade mit sehr viel Interesse an diesem Thread mit, da ich 
die klassische Emitterschaltung mit Basisspannungsteiler und 
Emitterwiderstand/Kondensator im (abgebrochenen) Studium schonmal zu 
behandeln hatte, da allerdings keinen richtigen Überblick bekommen hab, 
bzw. nie richtig durchgestiegen bin, da es ja in dem Fall nicht ganz 
wenige Parameter gibt, die voneinander abhängen und zu bedenken sind.
Gibts sowas wie eine Schema F nachdem man jede Emitterschaltung 
abhandeln kann mit einigen gegebenen Parametern wie gewünschter 
Verstärkung, gewählter versorgungsspannung, Eingangswiderstand usw? 
Idealerweise mit Formeln und detailierter Erklärung die auch 
Ausgangskennlinienfeld des Transistors und solche Parameter nicht 
außenvor lässt? Gibts da Passende Fachliteratur in Buchform, schon was 
fertiges im Netz, was zu empfehlen ist?
Würde es eventuell sinn machen, für die Berechnung einer solchen 
Schaltung mit einer Excel Kalkulation zu arbeiten?

von F. K. (crack)


Lesenswert?

Hm ok danke.

Ich habe im Elektronik-Kompendium folgenden Satz gefunden:
"Eine einfache Emitterschaltung leidet unter Temperaturabhängigkeit, was 
die Erwärmung des Transistors als Ursache hat. Die Erwärmung des 
Transistors führt zu einem Anstieg des Basisstroms IB. Das hat den 
Anstieg des Kollektorstroms IC zur Folge. Dabei erhöht sich auch der 
Emitterstrom IE. Das heißt, durch den Emitterwiderstand RE fließt ein 
größerer Strom IE. Nach dem Ohmschen Gesetz fällt dort eine größere 
Spannung URE ab. Dadurch wird die Basis-Emitter-Spannung UBE kleiner. 
Dadurch wird auch der Basisstrom IB kleiner. Wodurch sich auch der 
Kollektorstrom IC und der Emitterstrom IE verringern. Am 
Emitterwiderstand RE fällt eine kleinere Spannung URE ab. Die 
Basis-Emitter-Spannung UBE wird dadurch wieder etwas größer."


Da steht ja: Erwärmung -> Ib größer --> Ic größer --> Ie größer --> Ure 
größer --> Ube wird kleiner --> Ib kleiner

Das steht ja so da oder? Und da steht wenn Ure größer wird, dass Ube 
kleine wird. Ube = Ur1-Ur4 und wenn Ur4 steigt, dann wird ja Ube 
kleiner. Ist doch so gemeint oder?

Warum wird Ib kleiner, wenn Ube kleiner wird?

: Bearbeitet durch User
von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

> Warum wird Ib kleiner, wenn Ube kleiner wird?

[Satire]
Böse Zungen behaupten, dieser Effekt wurde von Georg Simon Ohm erfunden.
Aber das sind nur Verschwörungstheorien. Ich würde dem keinen Glauben 
schenken.
[/Satire]

Mal im Ernst: Warum nicht? Was erwartest Du sonst?

von F. K. (crack)


Lesenswert?

ahhhh^^.

sorry, ich hatte da einfach nen aussetzer(hitze^^...). Ja ist doch klar, 
dass der Strom weniger wird, wenn die Spannung sinkt.

Und dann ergibt es auch Sinn: Temp. steigt --> Ie steigt --> Ure steigt 
--> Ube sinkt --> Ib sinkt

Danke Leute.

: Bearbeitet durch User
von F. K. (crack)


Lesenswert?

Ulrich H. schrieb:
> Die Dioden Spannung sinkt mit zunehmender Temepratur - das hat
> allerdings nicht mit dem abnehmenden Widerstand beim HL zu tun. Das ist
> eine Eigenschaft des PN Überganges. In den P und N Bereichen selber
> nimmt der Widerstand mit der Temperatur übrigens sogar zu.

Hmm eine Frage wäre mir noch wichtig bitte: Wenn die Diodenspannung mit 
zunehmender Temperatur sinkt, warum steigt dann Ib?

edit: Naja, fakt ist doch, dass bei Erwärmung von Halbleitern einfach 
die Leitfähigkeit zunimmt, also fließt ein höhere Strom.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


Lesenswert?

Sebastian P. schrieb:

> [...] nie richtig durchgestiegen bin, da es ja in dem
> Fall nicht ganz wenige Parameter gibt, die voneinander
> abhängen und zu bedenken sind.

Ja, genau das ist das Problem.

> Gibts sowas wie eine Schema F nachdem man jede
> Emitterschaltung abhandeln kann mit einigen gegebenen
> Parametern wie gewünschter Verstärkung, gewählter
> versorgungsspannung, Eingangswiderstand usw?

Ist mir in dieser Form nicht bekannt.

Das Problem scheint mir zu sein, dass von Fall zu Fall
verschieden ist, welche Zielwerte erreicht werden MÜSSEN
und wo man Kompromisse eingehen kann.
Wenn ich primär eine bestimmte Grenzfrequenz erzielen muss
und freie Wahl der Betriebsbedingungen habe, sieht die
Schaltung ja ganz anders aus, als wenn ich in einer
batteriebetriebenen Schaltung maximalen Eingangswiderstand
erreichen muss.

Man müsste also mehrere Schemata F_x aufstellen - je eins
für jeden Zielparameter.
Hmmm. Ich frage mich, warum ich nicht schon viel eher auf
diese Idee gekommen bin.

> Idealerweise mit Formeln und detailierter Erklärung die
> auch Ausgangskennlinienfeld des Transistors und solche
> Parameter nicht außenvor lässt?

Hmm... etwas Ähnliches ist vor einer Weile schon mal
diskutiert worden. Merkwürdig ist ja, dass im Maschinenbau
das Prinzip von Auslegungsrechnung und Nachrechnung lange
Zeit etabliert war, während mir aus der Elektronik nichts
Vergleichbares bekannt ist.

Ist aber aus meiner Sicht sinnvoll, ja. Unbedingt.

> Gibts da Passende Fachliteratur in Buchform, schon was
> fertiges im Netz, was zu empfehlen ist?

Ist mir nicht bekannt.

> Würde es eventuell sinn machen, für die Berechnung einer
> solchen Schaltung mit einer Excel Kalkulation zu arbeiten?

Sofern man Excel einsetzt, ist das sicher sinnvoll :)

von F. K. (crack)


Lesenswert?

Ich habe nochmals über den Kondensator, der parallel zu R4 bzw. Re 
geschaltet wird nachgedacht und bin auf folgendes gekommen:

Re wirkt ja jeder Stromänderung von Ic entgegen, also auch wenn das 
Eingangssignal sich ändert. Und Ce verhindert das. Wenn man einen 
Kondensator parallel zu Re schaltet, dann ist der Widerstand für 
Wechselstrom sehr klein, d.h. es fließt kein Wechselstrom rüber.

--> mit Ce ist das Ausgangssignal größer als ohne Ce.

1. Aber kann man das genauer erklären? Was genau bedeutet "Ce schließt 
Wechselspannungen kurz"?
2. Aber bei welchen Frequenzen funktioniert das? Bei tiefen und hohen?

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

F. K. schrieb:
> Was genau bedeutet "Ce schließt Wechselspannungen kurz"?

Sowas findet man oft, wenn die Funktionsweise des Kondensators für Laien 
verständlich erklärt wird. Für AC hat ein Kondensator der Kapazität C in 
Abhängigkeit von der Frequenz f den Blindwiderstand XC=1/(2*Pi*f*C)
Mit zunehmender Kapazität oder Frequenz wird XC kleiner und umgekehrt. 
Gleiches gilt für die Welligkeit der Spannung über C (C parallel R4).

DC wird gesperrt. Zu bedenken ist, daß ein entladenes C beim Anlegen 
einer Spannung zuerst einen Kurzschluß darstellt und eine Zeit lang bis 
zum Erreichen der Spannung aufgeladen wird, siehe Zeitkonstante Tau. 
Frage ist, was bei Einschalten zw. Teiler R1+R2 und R4||C passiert.

> Re wirkt ja jeder Stromänderung von Ic entgegen, also auch wenn das
> Eingangssignal sich ändert. Und Ce verhindert das. Wenn man einen
> Kondensator parallel zu Re schaltet, dann ist der Widerstand für
> Wechselstrom sehr klein, d.h. es fließt kein Wechselstrom rüber.

Re (bzw. R4) ohne paralleles C würde einen Teil der Eingangsleistung in
Wärme umsetzen (verbrauchen), der dann zur Verstärkung nicht mehr zur 
Verfügung stünde. Das wäre nicht zuletzt Verschwendung. Bei parallelem C 
fließt durch Re ein Strom entsprechend dem anteiligen Widerstand in der 
Parallelschaltung Re||XC.

: Bearbeitet durch User
von F. K. (crack)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Bei parallelem C
> fließt durch Re ein Strom entsprechend dem anteiligen Widerstand in der
> Parallelschaltung Re||XC.

Re||XC soll ja für Wechselstrom hochohmig sein. Also muss C immer 
niedrig sein, egal ob Hohe f oder niedrige f. Bei hohen Frequenzen muss 
man halt C im pF-Bereich oder noch kleiner wählen. Kann man das so 
sagen?

Rainer V. schrieb:
> DC wird gesperrt. Zu bedenken ist, daß ein entladenes C beim Anlegen
> einer Spannung zuerst einen Kurzschluß darstellt und eine Zeit lang bis
> zum Erreichen der Spannung aufgeladen wird, siehe Zeitkonstante Tau.
> Frage ist, was bei Einschalten zw. Teiler R1+R2 und R4||C passiert.
Hmm. Da stehe ich auf der Leitung. Du sagst ein Kurschluss ist nur kurz 
beim Einschalten da? Und sonst nicht? Was bringt das dann?

Rainer V. schrieb:
> Re (bzw. R4) ohne paralleles C würde einen Teil der Eingangsleistung in
> Wärme umsetzen (verbrauchen), der dann zur Verstärkung nicht mehr zur
> Verfügung stünde. Das wäre nicht zuletzt Verschwendung. Bei parallelem C
> fließt durch Re ein Strom entsprechend dem anteiligen Widerstand in der
> Parallelschaltung Re||XC.
Also wenn Ic durch das Eingangssignal ansteigt, dann macht diese 
Gegenkopplung am Ende das Ib wieder kleiner, somit wird Ic auch kleiner 
--> Es wird nur eine kleine Strom bzw. Spannungsverstärkung erreicht. 
Stimmts?

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

F. K. schrieb:
> Re||XC soll ja für Wechselstrom hochohmig sein. Also muss C immer
> niedrig sein, egal ob Hohe f oder niedrige f. Bei hohen Frequenzen muss
> man halt C im pF-Bereich oder noch kleiner wählen. Kann man das so
> sagen?

Wie wäre es, wen du dich mal mit den hxx-Parametern anfreunden würdest.
Eine Emitterschaltung mit R so einzustellen, das sie einigermaßen 
temperaturstabil und stromverstärkungsunabhängig ist, das ist besseres 
Standardwissen.
Nein, einfach ist das nicht. Bei GE-Transis war das sehr wichtig. Bei 
SI-Transis ist die Temperaturabhängigkeit nicht so sehr wichtig.
Da reichen oft Schaltungen ohne Emitterwiderstand.
Aber AC-Eigenschaften kannst du nur richtig über die h-Parameter 
bestimmen.

von F. K. (crack)


Lesenswert?

ahh mist. Ich habe was falsches gesagt.

Rainer V. schrieb:
> Bei parallelem C
> fließt durch Re ein Strom entsprechend dem anteiligen Widerstand in der
> Parallelschaltung Re||XC.
>
Re||XC soll ja für Wechselstrom hochohmig sein. 1/unendlich ist ja 0. 
Und das will man erreichen(also einen kleinen Xc), wenn man in 1/jwC 
einsetzt. Bitte sagt mir doch, wie ich den C gut dimensioniere?

Der NF-Bereich geht doch bis 100kHz oder? Und wenn ich 100000Hz habe. 
Dann muss der C=10000uF sein, sodass Xc dann klein ist oder?

Wie ist des im HF-Bereich?

Rainer V. schrieb:
> DC wird gesperrt. Zu bedenken ist, daß ein entladenes C beim Anlegen
> einer Spannung zuerst einen Kurzschluß darstellt und eine Zeit lang bis
> zum Erreichen der Spannung aufgeladen wird, siehe Zeitkonstante Tau.
> Frage ist, was bei Einschalten zw. Teiler R1+R2 und R4||C passiert.
Hmm. Da stehe ich auf der Leitung. Du sagst ein Kurschluss ist nur kurz
beim Einschalten da? Und sonst nicht? Was bringt das dann?

Rainer V. schrieb:
> Re (bzw. R4) ohne paralleles C würde einen Teil der Eingangsleistung in
> Wärme umsetzen (verbrauchen), der dann zur Verstärkung nicht mehr zur
> Verfügung stünde. Das wäre nicht zuletzt Verschwendung. Bei parallelem C
> fließt durch Re ein Strom entsprechend dem anteiligen Widerstand in der
> Parallelschaltung Re||XC.
Also wenn Ic durch das Eingangssignal ansteigt, dann macht diese
Gegenkopplung am Ende das Ib wieder kleiner, somit wird Ic auch kleiner
--> Es wird nur eine kleine Strom bzw. Spannungsverstärkung erreicht.
Stimmts?

Michael_ schrieb:
> Wie wäre es, wen du dich mal mit den hxx-Parametern anfreunden würdest.

Ja ich kenne die h-Paramenter. Man kann damit r_be, r_ce, ß berechnen. 
Und somit Spannugnsverstärkung V_u, r_aus und r_ein.

von F. K. (crack)


Lesenswert?

Hat jemand eine Idee bitte?

von Bitflüsterer (Gast)


Lesenswert?

Ja. Du solltest einmal praktische Experimente machen und auf ganz 
einfachem Niveau anfangen. Das sagte ich Dir schonmal in einem anderen 
Thread.

Ich habe den Eindruck, dass Du nicht wirklich verstehst, was Du liest 
und was man Dir hier sagt. Du bist zwar in der Lage Aussagen aus Büchern 
und dem Internet grammatisch umzustellen, so das eine Paraphrase 
herauskommt, aber den Sinngehalt der Aussagen verstehst Du nicht. Das 
geht hier nun schon seit gut 2 Wochen so.

Das liegt vielleicht an der Papierform, an dem wälzen von Gedanken im 
Kopf, die sich nie in der Realität zeigen. Darauf deuten auch einige 
Fragestellungen hin, wie diese:

Rainer V. schrieb:
>> ... daß ein entladenes C beim Anlegen
>> einer Spannung zuerst einen Kurzschluß darstellt ...
beim Einschalten da? Und sonst nicht? Was bringt das dann?

Sie ist besonders deswegen bemerkenswert, weil die Frage nach dem Nutzen 
fast schon absurd ist, wenn man bedenkt, dass diese Eigenschaft eines 
Kondensators aus seinem Funktionsprinzip und Aufbau unmittelbar folgt - 
ein wesentlich primitives Element seiner Beschreibung ist.

Das deutet entweder darauf hin, dass Du Lücken in den Grundlagen hast, 
oder eben, dass Dir die Praxis fehlt.

Vielleicht hast Du aber auch grundlegende Schwierigkeiten, solche 
Sachverhalte geistig zu erfassen oder Dir fehlt einfach das Talent. Das 
ist möglicherweise verletzend für Dich. Es tut mir leid, wenn das so 
ist. Ich bin aber überzeugt, dass Dein Wert als Person davon nicht 
berührt wird.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.