Forum: Haus & Smart Home Drehmoment ABB Sicherung - Verständnisfrage


von Enrico (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mal ne kurze Frage an all die Elektroprofis hier. Es geht um 
folgende Sicherung: 
http://www.abb.de/product/seitp329/6969cd5a634e5e5ac1256fc5002dfc78.aspx?tabKey=2&gid=ABB2CDS251001R0165

Dort steht Anzugsdrehmoment 2,8Nm. Ist das nun das minimale oder das 
maximale Drehmoment das ich aufbringen darf. Bekannte Elektriker sagen 
es sei das Mindestdrehmoment. Beim nachträglichen Aufschrauben eines 
sehr fest angezogenen Automaten, kam mir das Kabel aber tatsächlich sehr 
gequetscht vor.
Das Kabelende sah etwa so aus: ========..''..==
Grund: Die neuen ABB-Automaten haben im Anschluss ob eine Scheibe und 
unten eine kleine Kerbe (Erhöhung).

Muss ich mir nun extra einen exorbitant teueren 
Drehmomentschraubendreher kaufen?

Danke & Beste Grüße
Enrico

von Tom P. (booner)


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Enrico schrieb:

> Dort steht Anzugsdrehmoment 2,8Nm. Ist das nun das minimale oder das
> maximale Drehmoment das ich aufbringen darf.

Hei,

ich würde behaupten: Weder noch!
Es ist das Drehmmoment, dass Du erreichen sollst. Weder großartig 
darüber, noch darunter.

Wenn Du keinen Drehmomentschlüssel kaufen willst, dann baue Dir einen 
kleinen Hebel, der die 2,8Nm auf Deinen Schraubenzieher bringt und dann 
kannst Du das mal erfühlen. Somit weißt Du dann ungefähr, wie stark man 
anziehen muss...


Viele Grüße,

Tom

von Enrico (Gast)


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> dann kannst Du das mal erfühlen
Versteh ich leider nicht so ganz :-)

Besteht denn tatsächlich Gefahr, dass das Kupfer durch zu festes 
Anziehen so dünn wird, dass es reißt bzw. bei Last glüht?

von Peter II (Gast)


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Enrico schrieb:
> Besteht denn tatsächlich Gefahr, dass das Kupfer durch zu festes
> Anziehen so dünn wird, dass es reißt bzw. bei Last glüht?

nein aber das z.b. der Automat beschädigt wird. Immerhin muss er ja das 
Gegenmoment aufbringen. Im schlimmsten fall bricht die Halterung an der 
Hutschiene.

von Tom P. (booner)


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Enrico schrieb:
>> dann kannst Du das mal erfühlen
> Versteh ich leider nicht so ganz :-)
>
> Besteht denn tatsächlich Gefahr, dass das Kupfer durch zu festes
> Anziehen so dünn wird, dass es reißt bzw. bei Last glüht?

Hei,

ja ich würde sagen, die Gefahr besteht auch.

Zum erfühlen:
Nimm einen 1m langen Stab. In die Mitte steckst Du Deinen 
Schraubenzieher.
An einem Ende packst Du das Gewicht von ca. 560g.
Wenn Du nun versuchst, den Schraubenzieher zu drehen und es das Gewicht 
anhebt, dann hast Du am Schraubenzieher ziemlich genau 2,8Nm an 
Drehmoment aufgebracht.

(Vielleicht kann ein Profi die simple Rechnung kurz überprüfen. Hier ist 
es gerade zu heiß zum denken...)

Das andere Ende des Stabes dient nur zum Gewichtsausgleich vom Stab 
selbst, damit die Rechnung simpel wird.


Grüße,

Tom

von praktiker (Gast)


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Es ist eigentlich recht simpel:

Jahrelang war niemandem ein korrektes Anzugsmoment für LS bekannt. 
Nachdem das Thema QM, QS und Betriebssicherheitsverordnung in den Köpfen 
der Hersteller angekommen ist, haben sie dieses Defizit bemerkt und nun 
eben ein Anzugsmoment festgelegt.

Wenn man als Installateur nachweisen kann, dieses Anzugsmoment genau 
eingehalten zu haben, wird auch ein Anzugträger verstehen, dass die 
Schraube den Draht richtig hält.

Mit etwas gesundem Menschenverstand wird man ein passendes Anzugsmoment 
auch mit dem altehrwürdigen Schraubendreher (VDE, Vollisoliert) anwenden 
können.

von Paul B. (paul_baumann)


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Praktiker schrabte:
>...wird auch ein Anzugträger verstehen, dass die Schraube den Draht richtig 
>hält.

Deshalb heißt es ja auch Anzugs- Drehmoment.
;-)
MfG Paul

von Udo S. (urschmitt)


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praktiker schrieb:
> wird auch ein Anzugträger verstehen, dass die
> Schraube den Draht richtig hält.

Wobei man denen eigentlich jede Information einhämmern muss :-)

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