Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapazität vom Kondensator auf dem OUT-Pin von einem positiven Spannungsregler


von skorpionx (Gast)


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Ist die Kapazität vom Kondensator auf dem OUT-Pin von einem positiven 
Spannungsregler wichtig? Was passiert wenn man dort z.B 100µF 
anschließt?

von Uli der Troll (Gast)


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Was sagt das Datenblatt des betreffenden Bausteins ? Siehe Stabilitaet

von MaWin (Gast)


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skorpionx schrieb:
> Was passiert wenn man dort z.B 100µF anschließt?

Gewisse Spannungsregler regeln dann gar nicht mehr sondern schwingen.

Gutmütige (wie der 78XX) verhalten sich wie ein Artist dem du einen 
Betonklotz ans Bein bindest.

Das Datenblatt gibt Auskunft.

von Max H. (hartl192)


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Ich hab mich bis jetzt immer an die Empfehlungen des Datenblatts 
gehalten und hatte noch nie Probleme...

von skorpionx (Gast)


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MaWin schrieb:
> Das Datenblatt gibt Auskunft.

Das Bild oben ist vom Datenblatt.

von Max H. (hartl192)


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skorpionx schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Das Datenblatt gibt Auskunft.
>
> Das Bild oben ist vom Datenblatt.
Also 0.1µF verwenden oder im Rest des Datenblatts nachsehen, ob andere 
Werte möglich sind.

von MaWin (Gast)


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skorpionx schrieb:
> Das Bild oben ist vom Datenblatt.

Niemand sagte was gegen 0.1uF am 78XX.

von John (Gast)


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Das Datenblatt (z. B. von STMicroelectronics) sagt nichts gegen hohe 
kapazitive Last am Ausgang eines 78xx.
Man sollte nur eine Schutzdiode vorsehen wenn es vorkommen kann, dass 
die Eingangsspannung schneller als die Ausgangsspannung zusammenbricht 
(bei Ausgangsspannungen größer als 6V).

Die Klotz-Am-Bein-Theorie wird hier im Forum von verschiedenen Leuten 
vertreten. Gibt es dazu irgend welche Angaben in einem Datenblatt oder 
einer Application Note von einem Hersteller (zum 78XX)?

Wenn in Datenblatt eine maximale kapazitive Last angegeben ist, dann 
sollte diese nicht überschritten werden.
Was ist aber wenn nichts angegeben ist?

von MaWin (Gast)


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John schrieb:
> Das Datenblatt (z. B. von STMicroelectronics) sagt nichts gegen hohe
> kapazitive Last am Ausgang eines 78xx.

Na ja, ich würde den geposteten Ausschnitt nicht als nichts 
interpretieren:
Es ist gefährlich für den Chip, er braucht Schutzmassnahmen.

> Was ist aber wenn nichts angegeben ist?

Dann macht es offenbar überhaupt keinen Sinn, mehr Kapazität 
anzuschliessen als (bei diesem mit 0.1uF) empfohlen. Kostet ja 
schliesslich
auch Geld und Bauraum.

von Achim H. (anymouse)


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Wichtig wären die Gründe für weitere Kondensatoren.

Mein Fazit: Für den Spannungsregler sind weitere Kapazitäten 
überflüssig. Es kann Gründe geben, dass in der nachfolgenden Schaltung 
Kapazitäten nötig sind, die man als ausgangsseitigen Kondensator 
berücksichtigen muss.

Es gibt wohl Spannungsregler, welche bei größeren Kapazitäten am Ausgang 
schwingen.
Normale 78xx/79x dürften von einer großen Ausgangskapazität je nach 
Situation profitieren oder aber gestresst werden, schließlich müssen sie 
diese umladen, um etwa die aufgrund der endlichen PSRR variirende 
Soll-Ausgangsspannung nachzuregeln.

Andererseits fordern div. IC-Hersteller, dass in der Nähe der 
Spannungsversorgungen Stützkondensatoren angebracht werdn, die auch in 
der relevanten Größenordnung wie hier im Datenblatt angeggeben sind 
(100nF = 0,1µF). (Hier kann man diskutieren, ob dies die Gedankengänge 
vom TO betrifft.)

von skorpionx (Gast)


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Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren)
jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler...

von INOUT (Gast)


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Hier wird nur über die Kapazität der Kondensatoren diskutiert. Das 
genügt nicht!
Die meistens 0,1µF Kondensatoren sind als induktitätsarme Kondensatoren 
nahe der Pins auszuführen, sonst wird mit jedem langen Leiterzug eine 
nichtgewollte Induktivität in Reihe geschaltet. Das kann das 
Regelverhalten des 78XX stören. Er wird zu einem Oszillator -> 
Schwingen. Induktivitätsarme Kondensatoren sind Keramikkondensatoren!
Die 100µF haben eine ganz andere Funktion. Sie sollen einen 
"Engerie-Puffer" für einen plötzlichen Strombedarf des Verbrauchers 
abdecken. Hier können Elkos eingesetzt werden.
Wie schon richtig bemerkt, Datenblatt beachten, denn die gute 
Ausregelung der Ausgangsspannung erfolgt nur, wenn der Regelkreis des 
78XX nicht außer Tritt gebracht wird.

INOUT

von MaWin (Gast)


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skorpionx schrieb:
> Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren)
> jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler...

Die sind weit weg. Es gibt ja nicht ohne Grund den Hinweis, die 100nF 
nahe am IC zu haben. Weit weg haben sie keine Wirkung mehr.

INOUT schrieb:
> Die 100µF haben eine ganz andere Funktion. Sie sollen einen
> "Engerie-Puffer" für einen plötzlichen Strombedarf des Verbrauchers
> abdecken. Hier können Elkos eingesetzt werden.

So etwas braucht man NACH einem Spannungsregler natürlich nicht, denn 
der regelt bei erhöhtem Bedarf natürlich auf.

von Amateur (Gast)


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Man sollte den Grund für einen Kondensator auch nicht unter den Tisch 
kehren.
Ich interpretiere das Eingangsbild so, dass die Kondensatoren die dort 
gezeigt werden für den Regler sind und nicht für die Schaltung.

0,33µF vorne und 100nF hinten sind nach meiner Meinung OK - aber nicht 
für die Schaltung.

Selbst in 100%-tigen Digitalschaltungen setze ich vorne viel mehr 
Kapazität ein - es sei denn der Saft kommt aus einer Batterie.
Hinten habe ich meist, parallel zu Schaltkreisen die eine wechselnde 
Stromaufnahme haben oder die weit entfernt liegen, weitere Kondensatoren 
liegen. Letztere liegen ja auch parallel zum Ausgangskondensator.

von INOUT (Gast)


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Für skorpionx:

Als Stützkondensatoren werden landläufig Kondensatoren mit Werten von 
100 bis 1000µF bezeichnet. Da werden Elkos eingesetzt. Die haben so eine 
ähnliche Funktion wie eine Batterie, sie sollen die Betriebsspannung 
stützen, also auf ihrem gewünschtem Wert halten. Also auch vor Ort am IC 
wenn der mal schell viel Strom braucht, und er nicht über die "langen" 
Leitungen bis zum 78XX sofort geliefert werden kann.
Als Abblockkondensatoren werden landläufig die 100nF 
Keramikkondensatoren bezeichnet, die direkt vor Ort an den PINs der ICs 
die möglichen hochfrequenten Anteile, die der eigentlichen "guten" 
Betriebspannung durch alle möglichen Störreinflüsse "aufgebrummt" 
werden, kurzscließen.
Also: Abblockkondensatoren sind nicht Stützkondensatoren!

INOUT

von MaWin (Gast)


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INOUT schrieb:
> Also auch vor Ort am IC wenn der mal schell viel Strom braucht

Was für ein Schwachsinn den du hier schreibst.

Ein 1000uF Elko liefern niemals SCHNELL Strom, dafür ist dem seine 
Inneninduktivität viel zu hoch.

Es ist auch vollkommen überflüssig, so viel Energie "vor Ort, am IC" 
vorzuhalten, denn WENN der IC auch nur einem Bruchteil der Energioe 
bräuchte, dann kann die Zuleitung schon wieder Strom nachliefern. Ein 
Bruchteil der Kapazität hätte es also getan.

> Also: Abblockkondensatoren sind nicht Stützkondensatoren!

Ich würde sagen, du hast dich vertan.

Mit Abblockkondensator ist schon dasselbe gemeint wie mit 
Stützkondensator, da geht es um 10nF bis 1uF, bei besonders langsamen 
LowDrop Reglern auch mal bis 100uF.

Der grosse Elko, von 100 bis 10000 uF, das ist der SIEBkondensator,
der VOR dem Spannungsregler sitzt, um beispielsweise die 
Ausgangsspannung eines Gleichrichters nach einem 50Hz Trafo zu sieben, 
damit die Spannung nicht jedesmal für 1/100 Sekunde ausfällt.

Abblockkondenstsor = Stützkondensator = ca. 100nF <> Siebkondenstaor = 
ca. 1000uF.

Und bei Schaltungen wo das wirklich wichtig ist, gibt es viel zu 
beachten:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14.1

von Harald W. (wilhelms)


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skorpionx schrieb:

> Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren)
> jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler...

Der sieht eher die Leitungsinduktivität davor...

von INOUT (Gast)


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Vielen Dank skorpionx !

Man lernt ja nie aus!


INOUT

von Martin S. (sirnails)


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John schrieb:
> Die Klotz-Am-Bein-Theorie wird hier im Forum von verschiedenen Leuten
> vertreten. Gibt es dazu irgend welche Angaben in einem Datenblatt oder
> einer Application Note von einem Hersteller (zum 78XX)?

Braucht es nicht. Rechne unter Zuhilfenahme des maximalen Strom vom 87xx 
welche Zeitkonstanten Du am Ausgangs bekommst, wenn Du sekundärseitig 
dick abpufferst. Du machst damit das Regelverhalten kaputt. Daher kommen 
die Stützkondensatoren auch an den Eingang, nicht an den Ausgang.

Ein Hersteller, der so ein IC auf den Markt bringt, geht schlichtweg 
davon aus, dass der Anwender genug Sachkunde besitzt. Nur wenige 
Halbleiterhersteller auf vormaligem deutschen Besitz schreiben heute 
noch seitenweise Datenblätter. Oftmals kann man froh sein, wenn 
überhaupt noch ein Diagramm drinnen ist.

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