Ist die Kapazität vom Kondensator auf dem OUT-Pin von einem positiven Spannungsregler wichtig? Was passiert wenn man dort z.B 100µF anschließt?
Was sagt das Datenblatt des betreffenden Bausteins ? Siehe Stabilitaet
skorpionx schrieb: > Was passiert wenn man dort z.B 100µF anschließt? Gewisse Spannungsregler regeln dann gar nicht mehr sondern schwingen. Gutmütige (wie der 78XX) verhalten sich wie ein Artist dem du einen Betonklotz ans Bein bindest. Das Datenblatt gibt Auskunft.
Ich hab mich bis jetzt immer an die Empfehlungen des Datenblatts gehalten und hatte noch nie Probleme...
skorpionx schrieb: > MaWin schrieb: >> Das Datenblatt gibt Auskunft. > > Das Bild oben ist vom Datenblatt. Also 0.1µF verwenden oder im Rest des Datenblatts nachsehen, ob andere Werte möglich sind.
Das Datenblatt (z. B. von STMicroelectronics) sagt nichts gegen hohe kapazitive Last am Ausgang eines 78xx. Man sollte nur eine Schutzdiode vorsehen wenn es vorkommen kann, dass die Eingangsspannung schneller als die Ausgangsspannung zusammenbricht (bei Ausgangsspannungen größer als 6V). Die Klotz-Am-Bein-Theorie wird hier im Forum von verschiedenen Leuten vertreten. Gibt es dazu irgend welche Angaben in einem Datenblatt oder einer Application Note von einem Hersteller (zum 78XX)? Wenn in Datenblatt eine maximale kapazitive Last angegeben ist, dann sollte diese nicht überschritten werden. Was ist aber wenn nichts angegeben ist?
John schrieb: > Das Datenblatt (z. B. von STMicroelectronics) sagt nichts gegen hohe > kapazitive Last am Ausgang eines 78xx. Na ja, ich würde den geposteten Ausschnitt nicht als nichts interpretieren: Es ist gefährlich für den Chip, er braucht Schutzmassnahmen. > Was ist aber wenn nichts angegeben ist? Dann macht es offenbar überhaupt keinen Sinn, mehr Kapazität anzuschliessen als (bei diesem mit 0.1uF) empfohlen. Kostet ja schliesslich auch Geld und Bauraum.
Wichtig wären die Gründe für weitere Kondensatoren. Mein Fazit: Für den Spannungsregler sind weitere Kapazitäten überflüssig. Es kann Gründe geben, dass in der nachfolgenden Schaltung Kapazitäten nötig sind, die man als ausgangsseitigen Kondensator berücksichtigen muss. Es gibt wohl Spannungsregler, welche bei größeren Kapazitäten am Ausgang schwingen. Normale 78xx/79x dürften von einer großen Ausgangskapazität je nach Situation profitieren oder aber gestresst werden, schließlich müssen sie diese umladen, um etwa die aufgrund der endlichen PSRR variirende Soll-Ausgangsspannung nachzuregeln. Andererseits fordern div. IC-Hersteller, dass in der Nähe der Spannungsversorgungen Stützkondensatoren angebracht werdn, die auch in der relevanten Größenordnung wie hier im Datenblatt angeggeben sind (100nF = 0,1µF). (Hier kann man diskutieren, ob dies die Gedankengänge vom TO betrifft.)
Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren) jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler...
Hier wird nur über die Kapazität der Kondensatoren diskutiert. Das genügt nicht! Die meistens 0,1µF Kondensatoren sind als induktitätsarme Kondensatoren nahe der Pins auszuführen, sonst wird mit jedem langen Leiterzug eine nichtgewollte Induktivität in Reihe geschaltet. Das kann das Regelverhalten des 78XX stören. Er wird zu einem Oszillator -> Schwingen. Induktivitätsarme Kondensatoren sind Keramikkondensatoren! Die 100µF haben eine ganz andere Funktion. Sie sollen einen "Engerie-Puffer" für einen plötzlichen Strombedarf des Verbrauchers abdecken. Hier können Elkos eingesetzt werden. Wie schon richtig bemerkt, Datenblatt beachten, denn die gute Ausregelung der Ausgangsspannung erfolgt nur, wenn der Regelkreis des 78XX nicht außer Tritt gebracht wird. INOUT
skorpionx schrieb: > Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren) > jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler... Die sind weit weg. Es gibt ja nicht ohne Grund den Hinweis, die 100nF nahe am IC zu haben. Weit weg haben sie keine Wirkung mehr. INOUT schrieb: > Die 100µF haben eine ganz andere Funktion. Sie sollen einen > "Engerie-Puffer" für einen plötzlichen Strombedarf des Verbrauchers > abdecken. Hier können Elkos eingesetzt werden. So etwas braucht man NACH einem Spannungsregler natürlich nicht, denn der regelt bei erhöhtem Bedarf natürlich auf.
Man sollte den Grund für einen Kondensator auch nicht unter den Tisch kehren. Ich interpretiere das Eingangsbild so, dass die Kondensatoren die dort gezeigt werden für den Regler sind und nicht für die Schaltung. 0,33µF vorne und 100nF hinten sind nach meiner Meinung OK - aber nicht für die Schaltung. Selbst in 100%-tigen Digitalschaltungen setze ich vorne viel mehr Kapazität ein - es sei denn der Saft kommt aus einer Batterie. Hinten habe ich meist, parallel zu Schaltkreisen die eine wechselnde Stromaufnahme haben oder die weit entfernt liegen, weitere Kondensatoren liegen. Letztere liegen ja auch parallel zum Ausgangskondensator.
Für skorpionx: Als Stützkondensatoren werden landläufig Kondensatoren mit Werten von 100 bis 1000µF bezeichnet. Da werden Elkos eingesetzt. Die haben so eine ähnliche Funktion wie eine Batterie, sie sollen die Betriebsspannung stützen, also auf ihrem gewünschtem Wert halten. Also auch vor Ort am IC wenn der mal schell viel Strom braucht, und er nicht über die "langen" Leitungen bis zum 78XX sofort geliefert werden kann. Als Abblockkondensatoren werden landläufig die 100nF Keramikkondensatoren bezeichnet, die direkt vor Ort an den PINs der ICs die möglichen hochfrequenten Anteile, die der eigentlichen "guten" Betriebspannung durch alle möglichen Störreinflüsse "aufgebrummt" werden, kurzscließen. Also: Abblockkondensatoren sind nicht Stützkondensatoren! INOUT
INOUT schrieb: > Also auch vor Ort am IC wenn der mal schell viel Strom braucht Was für ein Schwachsinn den du hier schreibst. Ein 1000uF Elko liefern niemals SCHNELL Strom, dafür ist dem seine Inneninduktivität viel zu hoch. Es ist auch vollkommen überflüssig, so viel Energie "vor Ort, am IC" vorzuhalten, denn WENN der IC auch nur einem Bruchteil der Energioe bräuchte, dann kann die Zuleitung schon wieder Strom nachliefern. Ein Bruchteil der Kapazität hätte es also getan. > Also: Abblockkondensatoren sind nicht Stützkondensatoren! Ich würde sagen, du hast dich vertan. Mit Abblockkondensator ist schon dasselbe gemeint wie mit Stützkondensator, da geht es um 10nF bis 1uF, bei besonders langsamen LowDrop Reglern auch mal bis 100uF. Der grosse Elko, von 100 bis 10000 uF, das ist der SIEBkondensator, der VOR dem Spannungsregler sitzt, um beispielsweise die Ausgangsspannung eines Gleichrichters nach einem 50Hz Trafo zu sieben, damit die Spannung nicht jedesmal für 1/100 Sekunde ausfällt. Abblockkondenstsor = Stützkondensator = ca. 100nF <> Siebkondenstaor = ca. 1000uF. Und bei Schaltungen wo das wirklich wichtig ist, gibt es viel zu beachten: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14.1
skorpionx schrieb: > Wenn für 10 IC´s habe ich 10 Stützkondensatoren (Abblockkondensatoren) > jeder mit 0,1µF verwendet. Wie arbeitet dann der Spannungsregler... Der sieht eher die Leitungsinduktivität davor...
Vielen Dank skorpionx ! Man lernt ja nie aus! INOUT
John schrieb: > Die Klotz-Am-Bein-Theorie wird hier im Forum von verschiedenen Leuten > vertreten. Gibt es dazu irgend welche Angaben in einem Datenblatt oder > einer Application Note von einem Hersteller (zum 78XX)? Braucht es nicht. Rechne unter Zuhilfenahme des maximalen Strom vom 87xx welche Zeitkonstanten Du am Ausgangs bekommst, wenn Du sekundärseitig dick abpufferst. Du machst damit das Regelverhalten kaputt. Daher kommen die Stützkondensatoren auch an den Eingang, nicht an den Ausgang. Ein Hersteller, der so ein IC auf den Markt bringt, geht schlichtweg davon aus, dass der Anwender genug Sachkunde besitzt. Nur wenige Halbleiterhersteller auf vormaligem deutschen Besitz schreiben heute noch seitenweise Datenblätter. Oftmals kann man froh sein, wenn überhaupt noch ein Diagramm drinnen ist.
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