Forum: Offtopic Einfache Stromerzeuger zerstören Schaltnetzteile?


von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Hi,

desöfteren habe ich nun schon gehört, dass Schaltnetzteile an billigen 
Stromerzeugern in Rauch aufgehen.

Kann jemand mal erklären, was das für eine Bewandnis haben soll? Das 
sind Synchrongeneratoren mit fest geregelter RPM-Zahl von 3000rpm um die 
50Hz zu erzeugen. Afaik sind Schaltnetzteile doch noch mehr als 
Trafonetzteile sehr tolerant was die Eingangsspannung angeht. Oder ist 
der Innenwiderstand eines solchen Aggregats so hoch, dass ein 
Schaltnetzteil die Sinuskurvenform aufgrund der ungleichmäßigen 
Stromaufnahme so verbiegt, dass.. ja was macht das schon? Bringt das die 
Generatorregelung durcheinander? Sind es kurzzeitige Überspannung 
während der Generator sich nach einem Lastwechsel wieder auf die 
Nenndrehzahl einschwingt?


Mit Stromerzeuger meine ich so was: 
http://www.handwerker-versand.de/products/Elektrowerkzeuge/Stromerzeuger/Stromerzeuger-Benzin-BT-PG-850.html

So einen besitze ich nämlich und möchte da demnächst mit meinen Freunden 
eine kleine Party schmeißen. Und zwar mit kleiner PA-Anlage, Laptop, 
LED-Scheinwerfern, Nebelmaschine. Fast alles davon hat intern ein 
Schaltnetzteil. Einen Praxistest mit besagten Verbrauchern (außer der 
PA) hat das Ding schon erfolgreich absolivert. Dieses Mal hängt eben 
noch die PA mit dran und außerdem ziemlich teures DJ-Equipment.

Eigentlich nimmt man dafür ja einen Inverter aber wir haben im Moment 
keinen. Sind auch nicht ganz billig.

lg

von Claus M. (energy)


Lesenswert?

Paul Hamacher schrieb:
> desöfteren habe ich nun schon gehört, dass Schaltnetzteile an billigen
> Stromerzeugern in Rauch aufgehen.

ich habe höchstens desöfteren gehört, dass billige Schaltnetzteile 
kaputt gehen.

von Stephan H. (stephan-)


Lesenswert?

Netzwechselstrom ist immer Sinus.
Was kommt denn aus den erwähnten Stromerzeugern ?

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Ein Schaltnetzteil wandelt den Wechselstrom gleich nach dem Netzfilter 
in Gleichstrom um. Daher denke ich, dass die Form der Spannung 
nebensächlich ist. Die Frage ist ja, was soll an den Netzteilen kaputt 
gehen?

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Diese Stromerzeuger haben wohl in der Regel Synchronmotoren drin und 
eine mechanische Regelung der Drehzahl (Fliehkraftregler??). Vielleicht 
geht das ja doch irgendwie elektronisch. Da sollte eigentlich nur 
glatter Sinus rauskommen.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Paul Hamacher schrieb:
> Sind es kurzzeitige Überspannung
> während der Generator sich nach einem Lastwechsel wieder auf die
> Nenndrehzahl einschwingt?

Das könnte ich mir am ehesten als Ursache vorstellen. Billige 
Schaltnetzteile haben meist nur sehr kleine Varistoren drin, nach ein 
paar dickeren Überspannungen sind die durch und die Sicherung kommt.

Wenn Du eines von den Teilen hier vor die Schaltnetzteile schaltest, 
sollte nix mehr in die Richtung passieren können:
http://www.apsa.de/seiten/boxen.html

Die Teile von APSA haben im Vergleich zu ähnlichen Boxen von anderen 
Herstellern eine Erkennung für das Durchbrennen der internen Varistoren 
und schalten dann Last und Varistoren ab anstatt nur die Varistoren vom 
Netz zu nehmen. Außerdem geht ne rote Lampe an. Damit ist das Gerät auch 
bei Ausfall der Varistoren weiter geschützt. Die Varistoren da drin sind 
natürlich auch ein wenig dicker als was in den China-Netzteilen so 
üblich ist.

von Ga R. (garath)


Lesenswert?

Paul Hamacher schrieb:

>
> Mit Stromerzeuger meine ich so was:
> 
http://www.handwerker-versand.de/products/Elektrowerkzeuge/Stromerzeuger/Stromerzeuger-Benzin-BT-PG-850.html
>

Hallo Paul, sowas ist gerade gut genug für eine Party-Lichterkette aber 
sicher nicht für eine ausgewachsenen PA. Ich würde mir da einen stabilen 
4takter für die Party leihen. Das kleine 600Watt 2-Takt Generatörchen 
dürfte mit deiner Aufgabe etwas überfordert sein.


So ein Schaltregler macht ja oft aus einem Eingangs-Spannungsbereich 
eine feste Ausgangsspannung. Z.B. 200-240V Eingangsspannung 12V 
Ausgangsspannung. Nun ist es dem Schaltregler egal, ob es gerade 200V 
oder 240V sind. Er holt sich den Strom, um seine Ausgangsspannung zu 
halten. Damit können jedoch einfache Generatoren nicht gut umgehen. Sie 
würden gerne über die Drehzahl die Spannung und damit die Leistung 
regeln. Das kann dann leicht zu Schwingungen führen, da sich der 
Schaltregler hier nicht wie eine ohmsche Last verhält. Wenn du einen 
3,5KW Generator mit etwas ohmscher Grundlast laufen hast, kannst du 
eigentlich dranhängen, was du willst. Da schwingt dann nichts mehr.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Ein Generator hat zwar ein Synchrongenerator drin, jedoch der Rotor ist 
kein Dauermagnet sondern ein Elektromagnet.
Wenn man eine stärkere Last anschaltet so sinkt die Ausgangsspannung, 
darauf hin wird in den Rotor mehr Strom gegeben, und die 
Ausgangsspannung steigt wieder.
Wenn man nun die Last wieder ab schaltet, so ist im Rotor immer noch ein 
großes Magnetfeld und das muss erst mal abgebaut werden. Bis es so weit 
ist gibt es am Ausgang eine Überspannung die Schaltnetzteile nicht 
sonderlich mögen. Die kleinen Kondensatörchen können einfach nicht diese 
Spannungsspitze abfedern.

Wenn Du jetzt auf die glorreiche Idee kommst einfach einen 
Überspannungsschutz ein zu bauen, dann schlägt dieser durch, der 
Generator merkt wiederum den hohen Stromverbrauch und regelt 
entsprechend den Rotor nach. >> schlechte Idee.

Das passiert mit allen Generatoren so. Bis 10KW hat man größere Probleme 
damit. Besser sind Generatoren, die einen Wechselrichter eingebaut 
haben, die kosten dann richtig Geld und die haben das Problem nicht 
mehr.

Bei größeren Generatoren kann man zudem noch ein paar 500W Strahler als 
Grundlast anschließen, dann sind die Spannungsspitzen bei Laständerungen 
nicht mehr so extrem.

Diesen keinen 100€ Generator schmeiße am besten auf den Müll, wenn Dir 
Dein Laptop und PA zu wertvoll sind. Wenn Du auf den Laptop und PA 
verzichten kannst, dann schmeiß damit die Party - kann natürlich sein, 
dass die Party baden geht.
Vergiss nicht genügend Benzin mit zu nehmen - 5 Liter reichen wohl kaum.
Wenn Dein zeug kaputt geht kannst Du mit dem Restbenzin das ganze auch 
gleich verbrennen.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Der Vorteil bei Schaltnetzteilen ist ja dass man sie auch mit 
Gleichstrom betreiben kann, also wenn man die Wechselspannung 
gleichrichtet und die gewonnene Spannung mit einem StepDown 
Spannungswandler auf 230V begrenzt müssten alle der Schaltnetzteile 
damit arbeiten können.

Nach einem unschönen Blitzerlebnis wollte ich sowas schon mal für die 
Versorgung meines Computers und der Peripherie bauen, da sollte dann 
noch eine Sicherung und eine Crowbar an den Eingang im Falle dass der 
Blitz einschlägt und die Netzspannung auf über 240V steigt.

Beim einstecken des Steckers meines Laptop-Nezteils habe ich auch im 
230V Wechselstromnetz einen ordentlichen Funken, das sollte es nicht 
schlimmer machen.

Das Problem ist vielleicht die Sicherheit, nachdem man z.B. den 
Verbraucher abgesteckt hat und es erst dann vom Netz trennt ist ja noch 
Restenergie in den Kondensatoren des StepDown-Wandlers, diese sollte am 
besten innerhalb kurzer Zeit (20 Sekunden?) im Gerät verbraucht werden 
nachdem es vom Netz getrennt wurde.

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Ich frag mich grad, was eine PFC in einem Schaltnetzteil wohl bei 
Gleichspannung macht. Einfache passive PFC läuft mit einer großen 
Drossel, das könnte ein Netzteil sofort töten. Wie reagiert eine aktive 
PFC auf Gleichspannung?

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Gleichstrom ist auch nur eine Sonderform von Wechselspannung.

von Gerhard W. (gerhard86)


Lesenswert?

Prinzipiell schadet einer aktiven PFC eine Gleichspannung die im 
zulässigen Eingangsspannungsbereich liegt nicht (und einer passiven auch 
nicht). Heißt aber nicht dass es nicht Controller geben kann die glauben 
einen Störfall zu erkennen und abschalten.
Die billigschrottigen Generatoren haben so ein schlechtes 
"Regelverhalten" dass einige bei geringer Last um die 300V abgeben, das 
ist einfach zuviel.

von Jürgen S. (jurs)


Lesenswert?

Paul Hamacher schrieb:
> Dieses Mal hängt eben
> noch die PA mit dran und außerdem ziemlich teures DJ-Equipment.

Wenn Du teures elektronisches Equipment an einen Stromerzeuger hängen 
möchtest, benötigst Du einen "Stromerzeuger mit Inverter".

Der Inverter hält dann die Spannung und die Netzfrequenz so konstant, 
wie es im öffentlichen Stromnetz auch der Fall ist. Also Spannung ca. 
+-10% und Frequenz bis auf typischerweise ein Zehntel Hertz.

Ohne Inverter erzeugen Stromerzeuger zwar Strom, aber der ist weit 
außerhalb dessen, was das öffentliche Stromnetz liefert. Beim 
Einschalten von Geräten entstehen starke Spannungseinbrüche. Beim 
Ausschalten von Geräten hohe Spannungsspitzen. Und wenn die Drehzahl mal 
kurzfristig stark einbricht, dann bricht die Netzfrequenz ebenfalls 
stark ein.

Ich glaube, den Netzteilen machen insbesondere die Einbrüche bei der 
Netzfrequenz zu schaffen. Netzteile sind nicht dafür gemacht, dass die 
Netzfrequenz mal zwischendurch kurzfristig auf unter 40 Hertz absinken 
kann, was aber bei einfachen Stromerzeugern möglich ist.

Also teure Elektronik, die man nicht auf Risiko betreiben möchte, stets 
an einem "Stromerzeuger mit Inverter" betreiben.

Stromerzeuger mit Inverter sind völlig handelsübliche Geräte. Allerdings 
nicht im Baumarkt. Die billigen Stromerzeuger aus dem Baumarkt sind 
dafür da, Notstrom für beispielsweise eine Pumpe bereitzustellen, wenn 
Dir in einem Überflutungsgebiet der Keller vollgelaufen und gleichzeitig 
das öffentliche Stromnetz abgestellt ist. Aber nicht zum Betrieb von 
teurem DJ-Equipment.

von Helge A. (besupreme)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

SNT mit passiver PFC sterben wahrscheinlich an Gleichspannung. Außerdem 
ist dann wieder das Problem der Abschaltung von hohen Gleichspannungen 
da, is ja nit so einfach.

von Marek W. (ma_wa)


Lesenswert?


von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ein optimales Schaltnetzteil reicht die elektrische Leistung ungehindert 
durch, passt einfach die Impedanz an, sodass es stimmt. Dh, die 
Leistung, die der Verbraucher will, wir direkt als Lastdrehmoment dem 
Generator abverlangt. Nun sind zwei Regelkreise dazwischen, der 
Generator selbst, der versucht per Erregung die Spannung zu regeln, und 
der Motor, der die Frequenz konstant halten sollte. Da stecken 
verschiedene Dynamiken dahinter, die nicht immer zu einem stabilen 
Betrieb fuehren. Dh man muss mit einem Puffer arbeiten.

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Also ich hab bei meinem Generator nicht das Gefühl, dass der per 
Erregerwicklung geregelt wird. Das wäre ja ein blitzschneller 
Regelkreis. Meinen Beobachtungen nach ist die Spannung eher proportional 
zur Drehzahl, was wiederum für einen permanenterregten Synchrongenerator 
spricht. Oder eben einen ziemlich langsamen Regelkreis. Was ist da nun 
wirklich drin? Oder ist es völlig ausgeschlossen, dass in den 
Billigaggregaten Permanentmagnete drin sind? (Was ist teurer, 
Permanentmagnete oder Kupferwicklungen+Schleifer?)

Und wo kommt der Erregerstrom her während man das Ding anwirft?

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Restmagnetismus?

von Gerhard W. (gerhard86)


Lesenswert?

Helge A. schrieb:
> SNT mit passiver PFC sterben wahrscheinlich an Gleichspannung.

Warum das? Ich war mir bisher ziemlich sicher dass gerade denen das egal 
sein müsste.

Edit: Natürlich nur falls sie keine Hilfsnetzteile mit Netztrafo oder 
Vorschaltkondensator haben...

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Es gibt bei den einfachen Geräten auch unterschiedliche Generatoren.
Ich habe z.B. noch einen Generator herumstehen der zwar Schleifringe 
hat,
dessen Bürsten aber mit eine Varistor oder NTC oder PTC kurzgeschlossen 
sind.
Außen am Feld hängt parallel ein Kondensator, keine Ahnung wie sich eine 
solche Maschine nennt..

Die Effekte die solche Generatoren aber verursachen kenne ich, da hat 
schon einer seine Bohrmaschine zum durchbrennen gebracht weil der Motor 
zu mager lief (Dreck) und die Drehzahl trotz Fliehkraftregler hoch ging.
Spannung und logischerweise Frequenz sind bei diesen Dingern 
Drehzahlabhängig. 450V waren kein Problem bei verdrecktem Vergaser und 
wenig last (grusel).

Ich habe aber auch einen defekten chinesischen Notstromer mit 3,5KW 
geschenkt bekommen, bei dem sich im Generatorgehäuse ein 
halbkreisförmiger in Plastik eingegossener Regler befand. Diese 
Generatoren brauchen eine Erregerspannung von 90-120V auf die 
Schleifringe und haben auf dem Feld meist eine 12V~ Wicklung zum Akku 
laden, eine 125V~ Wicklung an der auch der Regler hängt und von da aus 
noch 2 "Zusatzstücke" für 230V. Davon gibt es auch 
Drehstromausführungen, hatte ich auch schon zwischen den Fingern (dort 
waren Dioden in den Isolierschläuchen am Feld direkt an die Aluwicklung 
"angelötet" :-|, Ich habe das dann gecrimpt..).

Jaaa... und dann gibt es natürlich noch die schweineschwere DDR Variante 
mit EL308 und selbstregelndem (Magnetverstärkermimik!) Generator, 
Drehstrom 4KW aus Finsterwalde, zu betreiben mit Gemisch 1:25..

Von dem Ding suche ich einen Schaltplan, nicht das das Ding nicht 
funktionieren würde (das tut es immer) aber mich interessiert wie die 
das mit dem Regler gemacht haben..

An letzteres Ding würde ich ohne zu diskutieren eine Diskoanlage hängen, 
da weiß ich das der nichts passiert. Ich habe schon mal ein paar Server 
bei geplantem Stromausfall damit weiterlaufen lassen.

Nein.. das ist nicht die haarsträubende "Regelung" mit 
Schiebewiederstand, das Ding  hat keine Stellelemente..

Gruß,

Holm

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Falls das Problem also der zu Schwingungen neigende Fliehkraftregler ist 
könnte man so ein Ding ja mal mit einem gescheiten PID-regler pimpen.

Die Drehzahl bekommt man ja ganz leicht über die Phase raus. Einfach mit 
nem Spannungsteiler an den ADC von nem AVR ran, den man per 
Kondensatornetzteil direkt aus dem Generatorstrom speist. Der dürfte 
dann etwas besser kalibrierbar sein.

Was für eine Regelcharakteristik hat ein Fliehkraftregler eigentlich? 
reiner P-Regler?

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Paul Hamacher schrieb:
> Was für eine Regelcharakteristik hat ein Fliehkraftregler eigentlich?
> reiner P-Regler?

Die Rasenmäher haben Fliekraftregler und deren Regelung ist 
unberechenbar, manchmal heulen die auf nachdem man über ein wenig 
dichteres Gras gefahren ist und oft ist es so dass sie auch im Stehen 
periodisch ihre Drehzahl verändern.

Du willst also den Gashebel mit einem Servo so verstellen dass die 
Drehzahl immer gleich bleibt, ich denke mal dass das besser ist als 
diese doofe Fliehkraftregelung, aber ich würde hinter den Stromerzeuger 
trotzdem noch eine Spannungsbegrenzung verbauen.

von In2 G. (Firma: inspired.projects) (in2go)


Lesenswert?

Mal unabhängig von der Regelung, würde bei einem Generator ohne 
Inverter, so eine zwischenschaltbare Überspannungs-Schutzsteckdose (ggf 
auch in Mehrfachausführung) Schutz für zB Laptop/Amp usw bieten?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Nein

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Die sind eher für Überspannungstransienten gedacht. Sobald die 
Generatorspannung zu hoch wird fließen immense Ströme quasi dauerhaft 
durch die Halbleiter. Das jagt die sofort hoch wenn darin plötzlich 
mehrere 10 oder 100Watt an Verlustleistung entstehen.

Das einzige was helfen würde wäre ne entsprechend dimensionierte 
Crowbar. Aber das kann ja keine Lösung sein.

Hatten übrigens jetzt ein 2,8kW Aggregat in betrieb. Das zeigte sich 
sehr unbeeindruckt von den mehreren 100W die wir da drangehängt haben. 
Allerdings hat auch da der Gasregler periodisch etwas hin und 
hergependelt. Konnte allerdings im gegewärtigen Zustand nicht beurteilen 
ob das nicht sogar im Takt der Musik der PA-Anlage passiert ist :-P

: Bearbeitet durch User
von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Hallo ich bin zurück. Nachdem ich mir das ganze noch mal durchgelesen 
habe ist mir aufgefallen, dass ich den Regelkreis des Erregerstroms wohl 
völlig ignoriert habe.

Also zum jetzigen Kenntnisstand ohne Anspruch auf Richtigkeit: Diese 
kleinen (Not-)Stromerzeuger (800W-Baumarkt-Einstiegsklasse) haben einen 
fremderregten Synchrongenerator und halten ihre Frequenz durch einen 
Fliehkraftregler am Motor konstant?

D.h., schwankt die Motordrehzahl bedingt durch einen starken Lastwechsel 
schwankt in jedem Fall die Wechselspannungsfrequenz mit. Der Regelkreis, 
der den Erregerstrom steuert, regelt nun selbigen nach, um die 
Ausgangsspannung dann doch möglichst konstant zu halten, was aber nur in 
gewissen Grenzen funktioniert, da die Induktivität der Erregerwicklungen 
einer schnellen Stromänderung entgegenwirken, weshalb auch die 
Ausgangs-Wechselspannung mitunter erhebliche Schwankungen aufweist, 
welche in Form einer Überspannung > 260V auch mal einelektrisches Gerät 
vernichten kann.

Abgesehen davon, einen anderen Generator zu kaufen, welche 
Verbesserungsmöglichkeiten haben wir hier?

1) Großen 50Hz-Schwingkreis aufbauen, der die Spannung stabilisiert? 
Einen 1kW Trenntrafo habe ich hier rumliegen, fehlt nur noch der 
passende Kondensator.

2) Überspannungsbegrenzung. Könnte man ähnlich einem 
Längsspannungsregler aufbauen, der die kurzen Spannungsspitzen oberhalb 
250V in einem Transistor verheizt. Abschaltung über Trennrelais falls 
Spannung doch über 260V steigen sollte

3) Fliehkraftregler rausschmeißen und den Vergaser mit einem 
Modellbauservo steuern. Drehlzahl überwachen und einen AVR mit 
PID-Regler nehmen. Ziemlich kompliziert und störungsanfällig aber.

4).. noch Ideen?

Ich muss dazu sagen, dass bisher immer alles gut gegangen ist! Nur 
hängen wir da zunehmend teureres Equipment dran und wenns dann kracht 
wirds sehr sehr teuer.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Paul H. schrieb:

> 4).. noch Ideen?

Einfach eine Grundlast in Form von Glühlampen mit in etwa der
Leistung des Verstärkers anschliessen. Das wird vermutlich die
gröbsten Spitzen ausreichend dämmen.

von Paul H. (powl)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

ca. 100W Grundlast hängt eigentlich immer dran. Allerdings haben wir 
zwei Nebelmaschinen a 400W deren Heizelemente ständig unregelmäßig zu- 
und abgeschaltet werden. Das verursacht immer wieder Schwankungen. Wie 
gesagt ging bisher alles gut aber ich könnte mir vorstellen, dass wenn 
beide mal in ungünstiger Schaltreihenfolge schalten, sich der Generator 
so dermaßen aufschwingt, dass was hops geht. Selbst wenns nicht gleich 
Peng macht könnte Überspannung trotzdem in vorzeitigem Altern der 
Netzteile äußern.

Für mehr Grundlast haben wir leider keine Kapazität.

Zu 2) habe ich schnell mal was in LTspice zusammengeklatscht. Was sagt 
eure professionelle Meinung, ob das so funktionieren könnte? Oder habe 
ich noch ein paar grobe Fallstricken übersehen? Ich brauch natürlich 
noch entsprechende Transistoren, die kurzzeitig möglichst viel 
Verlustleistung abkönnen.

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Ein wesentlicher Teil des Problems wird auch im Verbrenner liegen. 
Dessen regelung ist nicht schnell. Wenn man eine Beinspritzer haette, 
und die Einspritzung kontrollieren koennte, das sogar optimal machte, 
dann koennte man auch nur alle halbe Drehung bei einem Vierzylinder 
eingreifen. Ueblich sind aber Vergaser und die steuern per 
Drosselklappe. Wobei nicht zu vergessen ist, dass bei jeder 
Drossenklappenoeffnung, mehr Gas, noch eine Ladung extra eingelassen 
wird. Sonst wuerde nichts sofort geschehen.

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Bei uns ist das ein Zweitakter mit Vergaser.

Für obige Schaltung habe ich schon mal zwei komplementäre Transistoren 
rausgesucht:

MJ 2955 MBR   PNP   www.reichelt.de/?ARTICLE=1987
2N 3055       NPN   www.reichelt.de/?ARTICLE=51093


> Für mehr Grundlast haben wir leider keine Kapazität.
Damit meinte ich übrigens "keine Leistungsreserve". Der Generator 
liefert ohnehin schon nicht viel Leistung ;-)

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?


von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Paul H. schrieb:

> ca. 100W Grundlast hängt eigentlich immer dran. Allerdings haben wir
> zwei Nebelmaschinen a 400W deren Heizelemente ständig unregelmäßig zu-
> und abgeschaltet werden.

Dann sollte die Grundlast mindestens 500W haben. Z.B. Baustellenstrahler

> Für mehr Grundlast haben wir leider keine Kapazität.

Dann braucht ihr eben ein grösseres Aggregat.

von J. D. (snowowl)


Lesenswert?

Sind zusammen im schlimmsten Fall (Alles gleichzeitig an) schon ca. 900W 
an einem Generator mit 650W Dauerleistung. Ich würde sagen der Generator 
ist für diese Aufgabe massiv unterdimensioniert.

: Bearbeitet durch User
von Michael S. (mikel_x)


Lesenswert?

Hab vor ca. 2-3 Jahren so ein Ding (600W el. an 0,8kW-2Taktmotor) bei 
H..bach für 68,-€ im Sonderangebot gekauft, weil ich nur den Generator 
brauchte. Das 2-Taktgedönst hab ich gleich unbenutzt entsorgt, war 
aufgrund der Gesamtkonstruktion eh mechanisch nicht mehr lauffähig...

Der Asynchrongenerator hatte aufm 2-flügeligen Rotor 2 eingepresste 
Dauermagnete und 2 in sich geschlossene Spulenkreise, die jeweils eine 
5A-Diode im Stromkreis hatten... also nix mit irgendeiner el. Regelung. 
Nur der Motor hatte mit der Kurbelwelle verbunden so einen kleinen 
Fliehkraftregler, der über für eine einigermassen konstante Drehzahl 
sorgen soll, indem er mechanisch die Drosselklappe steuert.

Oder hat die beschriebene Ankerwicklung doch eine regelnde 
Charakteristik...? Hab noch nicht groß drüber nachgedacht.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Paul H. schrieb:
> Nur
> hängen wir da zunehmend teureres Equipment dran und wenns dann kracht
> wirds sehr sehr teuer.

Und dann habt ihr die 500 Eur für einen Inverter-Stromerzeuger nicht?

https://www.denqbar.com/2-2-kw-digitaler-inverter-stromerzeuger-generator-benzinbetrieben/a-1241/

von Tip T. (tip_t)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Für Bühnen, die sehr viel LED Lampen und LED Wände installieren, gibt es 
eine recht einfache Lösung. In diesem Beispiel 4 x 21 kW Heizlüfter.

von Paul H. (powl)


Lesenswert?

Ist das wirklich die optimale Lösung, 84kW einfach zu verheizen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.