Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler 5-8V -> 5V 1A


von Walter P. (walter_pf)


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Hi

Ich möchte mein Nexus 5 mit diesem Akkupack laden:
http://www.reichelt.de/ENELOOP-5AA-1Z/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=108062&artnr=ENELOOP+5AA+1Z&SEARCH=eneloop
Dafür benötige ich einen Spannungsregler der mir die 5V erzeugt. Das 
Handy soll mit 1A geladen werden. Funktioniert das so? Was muss ich 
beachten?

von ?!? (Gast)


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Walter P. schrieb:
> Hi
>
> Ich möchte mein Nexus 5 mit diesem Akkupack laden:
> http://www.reichelt.de/ENELOOP-5AA-1Z/3/index.html...
> Dafür benötige ich einen Spannungsregler der mir die 5V erzeugt. Das
> Handy soll mit 1A geladen werden. Funktioniert das so? Was muss ich
> beachten?

Der LT1963 sollte funktionieren. Er hat einen maximalen Ausgangsstrom 
von 1,5A und eine Dropout-Spannung von nur 340mV. Das heißt, ab einer 
Akkuspannung von 5,34V aufwärts sollte er auf 5V regeln.
Das bedeutet eine Zellenspannung von 1,068V. Da die 
Entladeschlußspannung der Eneloops bei ca. 0,9V liegt, verschenkst du 
aber einen guten Teil der Akku-Kapazität.

von MaWin (Gast)


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a) 5 NiCd-Zellen haben 6V (wenn voll) und 4.5V (wenn leer).

b) Aus 4.5V kann man nicht ohne Aufwand 5V machen.

c) Deine ausgesuchten Akkus haben weniger Kapazität als der eingebaute 
Akku des Nexus.

Offiziell will das Nexus 4.75 bis 5.25V sehen. Angeblich lädt es unter 
4.95V nicht mehr, was aber ein ziemlich niederohmiges USB Kabel 
erforderung würde.

d) Vermutlich funktioniert ein Direktanschluss ohne Spannungsregler, 
denn die meisten Steckernetzteile sind auch nicht so genau.

Nur wenn die Akkus selbst von ihrem Ladegerät kommen, und mehr als 
1.2V/Zelle haben, also mehr als 6V, würde ich es nicht anschliessen.

Ein möglicher Spannungsregler wäre der LD39300.

von Walter P. (walter_pf)


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LT1963 hört sich gut an. Dann werde ich wahrscheinlich 6 Eneloop Zellen 
nehmen. Damit sollte ich die volle Leistung der Akkus ausschöpfen können
(6 x 0.9 = 5.4).

von Walter P. (walter_pf)


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Ich habe gerade gesehen das es den LT1963 nur in SMD gibt. Gibt es eine 
Alternative die nicht SMD ist?

von Microman (Gast)


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Wieso eigentlich so eine Selbstbaugeschichte die noch dazu nichts 
bringt?

Gibt doch diese Akkupacks, schön via USB aufladbar und bieten dazu bei 
gleichem Kapitaleinsatz mehr Kapazität.

Grüße

von ?!? (Gast)


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Walter P. schrieb:
> Ich habe gerade gesehen das es den LT1963 nur in SMD gibt. Gibt es
> eine Alternative die nicht SMD ist?

Es gibt ihn als LT1963ET im TO220-Gehäuse. (z.B. bei Digikey)

von Walter P. (walter_pf)


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@Microman
Ich würde gerne etwas selber bauen. Man kann fast alles fertig kaufen, 
aber wo bleibt dann der Bastelspass?

von Helge A. (besupreme)


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MaWin schrieb:
> d) Vermutlich funktioniert ein Direktanschluss ohne Spannungsregler,
> denn die meisten Steckernetzteile sind auch nicht so genau.

Mein Tele hier zieht so viel Strom aus dem Steckernetzteil, bis die 
Spannung unter ca. 5,4V fällt - oder die Ladeschaltung durch ist. Hatte 
ich schon. Das ist allerdings kein Nexus.

Diese Ladeteile mit USB-Buchse dran sind weich. Die ich durchgemessen 
hatte, haben zwar häufig Leerlauf bis 7V, die Spannung unter 0,5A 
Belastung geht dann immer auf ca. 5V runter. Daher wär auf meiner 
Werkbank ein Regler drin.

von Walter P. (walter_pf)


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?!? schrieb:
> Es gibt ihn als LT1963ET im TO220-Gehäuse. (z.B. bei Digikey)

Ich möchte den Regler bei Reichelt bestellen.

von Benno (Gast)


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Walter P. schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Es gibt ihn als LT1963ET im TO220-Gehäuse. (z.B. bei Digikey)
>
> Ich möchte den Regler bei Reichelt bestellen.

Der L4940 hat bei 500mA eine Dropout-Spannung von 200mV und bei 1,5A 
sind es 500mV. (1,5A und TO220)

von ?!? (Gast)


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Den hatte ich auch gerade gefunden :-)
Alle anderen haben entweder eine noch höhere Dropout-Spannung oder einen 
zu kleinen Strom.

von ?!? (Gast)


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?!? schrieb:
> Den hatte ich auch gerade gefunden :-)
> Alle anderen haben entweder eine noch höhere Dropout-Spannung oder einen
> zu kleinen Strom.

Ergänzung: Die genaue Bezeichnung lautet L4940V5 für die 5V-Version.

von Walter P. (walter_pf)


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Danke! Ich werde mir diesen bestellen.
Damit ich die Akkus aufladen kann, werde ich wahrscheinlich einen MAX713 
verwenden. Ist dieser geeignet? Wenn ich das Datenblatt richtig 
verstanden habe muss ich Akkuspannung + 1.5V an den Eingang geben (7.2 + 
1.5 = 8.7) Kann ich ein Steckernetzteil mit 9V verwenden?

von ?!? (Gast)


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Walter P. schrieb:
> Danke! Ich werde mir diesen bestellen.
> Damit ich die Akkus aufladen kann, werde ich wahrscheinlich einen MAX713
> verwenden. Ist dieser geeignet? Wenn ich das Datenblatt richtig
> verstanden habe muss ich Akkuspannung + 1.5V an den Eingang geben (7.2 +
> 1.5 = 8.7) Kann ich ein Steckernetzteil mit 9V verwenden?

Der MAX713 sollte passen. Allerdings habe ich mich noch nicht genau mit 
ihm beschäftigt, also wäre es gut, wenn sich noch jemand melden könnte, 
der das bestätigt.

Und das Steckernetzteil muß natürlich nicht nur 9V aufgedruckt haben, 
sondern muß die auch bei fließendem Ladestrom noch bringen.

von Walter P. (walter_pf)


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Habt ihr eine Idee wie ich mir den Ladezustand der Akkus anzeigen lassen 
kann? Ich würde dafür gerne ca. 5 Leds einbauen. Normalerweise könnte 
man das mit Spannungsmessung machen, aber die Spannung ist laut diesem 
Link ziemlich konstant: 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1101251.htm

von U. M. (oeletronika)


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?!? schrieb:
> Da die
> Entladeschlußspannung der Eneloops bei ca. 0,9V liegt, verschenkst du
> aber einen guten Teil der Akku-Kapazität.
Hallo,
das ist so pauschal nicht wahr.
Der Vorteil von NiMH-Akkus ist gerade die sehr steife Entladekennlinie.
Die haben also bis kurz vor der totalen Entladung eine recht stabile 
Spannung. Man "verschenkt" weniger als 10%, wenn man 1,2V als 
Entladeschlussspannung annimmt.
Bei einer Entladeschlussspannung von 1V "verschenkt" man quasi gar nix!

http://www2.ife.ee.ethz.ch/~rolfz/batak/easy2use/entladekurvenVoll_h500.jpg

Die minimale Entladespannung sollte man bei Akkus eh nicht ausnutzen.
Das belastet die Zellen mehr als nötig und außerdem steigt das Risiko 
einer Tiefentladung, wenn nachfolgend nicht umgehend wieder aufgeladen 
wird.
Eine auf 0,9V entladene Zelle kann man kaum noch ein paar Tage liegen 
lassen, ohne Schädigung durch Tiefentladung zu riskieren.
Gruß Öletronika

von ?!? (Gast)


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Walter P. schrieb:
> Habt ihr eine Idee wie ich mir den Ladezustand der Akkus anzeigen
> lassen
> kann? Ich würde dafür gerne ca. 5 Leds einbauen. Normalerweise könnte
> man das mit Spannungsmessung machen, aber die Spannung ist laut diesem
> Link ziemlich konstant:
> http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1101251.htm

Man kann das schon mit der Spannung machen, aber eben eher als 
Trend-Anzeige und nicht als genauen "Füllstand". Die Spannung am Akku 
bewegt sich von ca. 1,45..1,5V (Ladeschluß-Spannung) bis runter auf 0,9V 
(Entladeschlußspannung). Diesen Bereich kann man schon messen und 
anzeigen.
Aber wie gesagt das ist keine Kapazitätsanzeige.

von ?!? (Gast)


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U. M. schrieb:
> Die haben also bis kurz vor der totalen Entladung eine recht stabile
> Spannung. Man "verschenkt" weniger als 10%, wenn man 1,2V als
> Entladeschlussspannung annimmt.
> Bei einer Entladeschlussspannung von 1V "verschenkt" man quasi gar nix!

Einverstanden, bis 0,9V sollte man nicht runtergehen. Aber 1,2V finde 
ich schon etwas viel. Das ist ja immerhin die Nennspannung, und die 
würde ich nicht als Abschaltkriterium nutzen. Mit 1V bin ich aber 
einverstanden, das ist vernünftig.

von MaWin (Gast)


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Walter P. schrieb:
> Ich möchte den Regler bei Reichelt bestellen.

Kannst du vergessen, Reichelt hat keine modernen very low drop Regler, 
das höchste der Gefühle ist dort ein LT1086.

U. M. schrieb:
> Man "verschenkt" weniger als 10%, wenn man 1,2V als
> Entladeschlussspannung annimmt. B

Da bist du auf dem Holzweg, 1.2V werden schon unterschritten, wenn man 
anfängt mit 2C zu entladen. 1V wäre notfalls ok.

Walter P. schrieb:
> abt ihr eine Idee wie ich mir den Ladezustand der Akkus anzeigen lassen
> kann?

Man kann die (Rest)Kapazität eines NiMH nicht über die Spannung 
ermitteln, denn der Akku pendelt sich immer wieder bei seiner chemischen 
Spannung von 1.2V ein, fast egal wie voll oder leer er ist. Am Tag nach 
dem Aufladen fällt sie von 1.4V auf 1.2V, am Tag nach dem Entladen 
steigt sie von 1V auf 1.2V.

Walter P. schrieb:
> Wenn ich das Datenblatt richtig verstanden habe muss ich Akkuspannung +
> 1.5V an den Eingang geben

Der MAX712 ist für NiMH.

Due Akkuspannung ist aber die cut off Spannung von 1.9V.

von ?!? (Gast)


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MaWin schrieb:
> Walter P. schrieb:
>> Ich möchte den Regler bei Reichelt bestellen.
>
> Kannst du vergessen, Reichelt hat keine modernen very low drop Regler,
> das höchste der Gefühle ist dort ein LT1086.
Warum passt der L4940V5 nicht?
Der hat nur 200mV-500mV Dropout-Spannung, der LT1086 hat 1,3-1,5V!

>
> Der MAX712 ist für NiMH.
Du hast recht, durch das doppelte Datenblatt (712/713) habe ich das 
übersehen, danke!

von MaWin (Gast)


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?!? schrieb:
> Warum passt der L4940V5 nicht?
> Der hat nur 200mV-500mV Dropout-

Glück gehabt, der 4940 ist ein very low drop Regler, aber eher 
400mV-900mV ansetzten an statt sich in die Tasche zu lügen. Achte auf 
das Ansteigen des Eigenstromverbrauchs wenn er voll durchsteuert.

von ?!? (Gast)


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MaWin schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Warum passt der L4940V5 nicht?
>> Der hat nur 200mV-500mV Dropout-
>
> Glück gehabt, der 4940 ist ein very low drop Regler, aber eher
> 400mV-900mV ansetzten an statt sich in die Tasche zu lügen. Achte auf
> das Ansteigen des Eigenstromverbrauchs wenn er voll durchsteuert.

Die Ströme (200-500mV) habe ich nicht selbst gemessen, sondern aus dem 
Datenblatt.
Ich denke mal, zum Laden ist das Verhalten ganz günstig, wenn er mit 
sinkendem Ladestrom eine kleinere Dropoutspannung hat.

von MaWin (Gast)


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?!? schrieb:
> Die Ströme (200-500mV)

Es handelt sich bei Volt um Spannung

> habe ich nicht selbst gemessen, sondern aus dem Datenblatt

Eben drum, und dir die am schönsten klingenden Zahlen 'typ' ausgesucht
und nicht die schlechtestmöglichen 'max'.
So funktioniert die Schaltung halt nur an schönen Tagen wie vorgesehen.

von U. M. (oeletronika)


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> ?!? schrieb:
> Einverstanden, bis 0,9V sollte man nicht runtergehen. Aber 1,2V finde
> ich schon etwas viel. Das ist ja immerhin die Nennspannung, und die
> würde ich nicht als Abschaltkriterium nutzen.
Hallo,
ich würde ca. 1,10V als Ladeschlussspannung empfehlen.
Allerdings muß man den Innenwiderstand der Akkus und den Entladestrom 
auch etwas berücksichtigen.
Die genannten Spannungen gelten nur für rel. geringe Entladeströme.
Bei 1A kann man noch mal paar hundert mV tiefer ansetzen, wenn man unter 
Last bewertet.
Gruß Öletronika

von MaWin (Gast)


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U. M. schrieb:
> 1,10V als Ladeschlussspannung

LADEschlusspannung? Jetzt wird es immer abenteuerlicher.

von ?!? (Gast)


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MaWin schrieb:
> U. M. schrieb:
>> 1,10V als Ladeschlussspannung
>
> LADEschlusspannung? Jetzt wird es immer abenteuerlicher.

Da verschreibt sich mal jemand, und schon springst du ihm an die Kehle 
:-)
Ich bin sicher, daß er ENTladeschlußspannung gemeint hat.

von U. M. (oeletronika)


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?!? schrieb:
> Ich bin sicher, daß er ENTladeschlußspannung gemeint hat.
ja natürlich, was sonst?

von Harald W. (wilhelms)


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?!? schrieb:

>> Spannung. Man "verschenkt" weniger als 10%,

> Einverstanden, bis 0,9V sollte man nicht runtergehen. Aber 1,2V finde
> ich schon etwas viel. Das ist ja immerhin die Nennspannung, und die
> würde ich nicht als Abschaltkriterium nutzen. Mit 1V bin ich aber
> einverstanden, das ist vernünftig.

Die oben erwähnten "weniger als 10%" würde ich eher bei Schlussspannung
1V ansetzen. Übrigens sind deutlich niedrigere Schlussspannungen zwar
nicht unbedingt sinnvoll; kritisch wird es bei NI-Akkus aber erst bei
unter 0V, also negative Aufladung der Akkus.
Gruss
Harald
PS: Für Pb und Li-Akkus gelten natürlich andere Zahlen!

von Microman (Gast)


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Walter P. schrieb:
> @Microman
> Ich würde gerne etwas selber bauen. Man kann fast alles fertig kaufen,
> aber wo bleibt dann der Bastelspass?

Verstehe ich voll und ganz. Mache ich ja auch gerne (siehe mein Thread 
hier im Forum) - nur hier sehe ich halt außer mehrkosten keineN Gewinn 
:)

Aber lass dich nicht weiter aufhalten!

Grüße

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