Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lebensdauer von Peltierelementen


von Fast (Gast)


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HAllo!

Ich steuere folgendes Peltierelement an:
http://at.rs-online.com/web/p/peltiermodule/6935107/?searchTerm=peltier+100W&relevancy-data=636F3D3226696E3D4931384E44656661756C74266C753D6465266D6D3D6D61746368616C6C7061727469616C26706D3D5E5B5C707B4C7D5C707B4E647D5C707B5A737D2D2C2F255C2E5D2B2426706F3D3926736E3D592673743D4B4559574F52445F4D554C54495F414C5048415F4E554D455249432673633D592677633D4E4F4E45267573743D70656C74696572203130305726

Es wird eine Gleichspannung angelegt, die sich beim Einschalten in 200ms 
Schritten um 200mV bis zum Maximalwert von 20V erhöht. Das Einschalten 
erfolgt also nicht aprupt, sondern es wird eine Spannungsrampe gefahren.

Die SPannung wird dann über einen Regler geregelt (PI, keine 
Zweipunktregelung), nicht der Strom. Die Spannung am Peltier ändert sich 
also im eingeschwungenen Zustand gar nicht mehr, bleibt konstant.

Beim Ausschalten wird keine Rampe gefahren, sonder die Spannung einfach 
weggenommen.

Wie hoch ist die Lebensdauer solcher Peltiers bzw. wie hängt die 
Lebensdauer von der Ansteuerung ab? Nachdem ich keine 
Zweipunktsteuerung, sondern einen PI-Regler verwende, wirkt sich dies 
vermutlich gut auf die Lebensdauer aus, richtig?

LG

von Rudi, der Dampfnilp (Gast)


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Was sagt das datenblatt ? Ein wesentlicher parameter ist die obere 
Temperatur. Die sollte moeglichst tief sein, aber ganz sicher unterhalb 
den maximal spezifizierten Werten ?

von MaWin (Gast)


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Bisher sind mir Peltier meist wegeen Korrosion wegen Kondenswasser 
kaputt gegangen.
Deine 20V liegen im Nennwert, aus der Sicht hält es also "ewig".

von Fast (Gast)


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Das Datenblatt ist im Link zu finden, allerdings findet man dort keine 
Aussagen zur Lebensdauer!

Die obere Tempoeratur liegt vermutlich unter der maximal zulässigen von 
80°C. Am Peltier befindet sich ein großer Kühlkörper mit Wärmeleitpaste 
und Lüfter, im Betrieb mit voller Leistung liegt die Temperatur am 
Kühlkörper direkt über den Peltiers bei ca 40°C. Allerdings wird diese 
Temperatur direkt an der Peltier Oberfläche etwas höher sein, vermutlich 
aber die 80°C nicht erreichen.

Aber grundsätzlich: Die Ansteuerung ist für die Lebensdauer optimal, 
oder? Eine Zweipunktregelung wäre wohl schlechter?

LG

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Fast schrieb:
> Aber grundsätzlich: Die Ansteuerung ist für die Lebensdauer optimal,
> oder?

Nein. Die Ansteuerung ist nicht optimal. Die langsame Spannungsrampe 
wird eine Temperaturrampe(Temperaturzyklen) erzeugen, die die 
Loetstellen des Peltiers ermuedet, insbesonders der Spring von 20 Volt 
nach 0 Volt.

Warum ueberhaupt die Rampe?

von Fast (Gast)


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Hallo!

Die Gleichspannung wird durch eine Leistungsstufe aus einem PWM-Signal 
des µC erzeugt (d.h. bei einem DutyCycle von 0% -> 0V, DutyCycle 100% -> 
20V). Wenn die Spannung nun abrupt von 0 auf 20V geschalten wird, dann 
kommt es in dieser Stufe zu Schwingungen, deswegen wird die 
SPannungsrampe gefahren.

Warum Temperaturrampe? Die Temperaturrampe würde ja auch entstehen, wenn 
abrupt von 0 auf 20V geschalten wird, oder? Es folgt ja die Temperatur 
nicht schlagartig der Spannung?! Und warum insbesondere beim Sprung von 
20V auf 0V? Hier fahr ich keine Rampe, also abrupt von 20V auf 0V.

LG

von Max D. (max_d)


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Mir sind inzwischen 3 Peltiers gestorben.
Eines wegen Kondenswasser und damit Korrosion und Elektrolyse
Zwei weil der Kühlkörper sich gelöst hatte und die Dinger sich 
totgebraten haben.

Ich würde mir also eher weniger Sorgen wegen der Lebensdauer machen als 
wegen Fehlerfällen die dein Peltier rösten.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Peltiers steuert man mit Gleichspannung oder zumindestens mit 
gefilterter PWM an. Hast Du den Verlustmechanismus bei Peltiers nicht 
verstanden? Die Eigenwaermeerzeugung steigt quadratisch zum Strom 
(b.z.w. etwa zur Spannung), der Waermetransport ist aber nur linear.

von Fast (Gast)


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Uwe Bonnes schrieb:
> Peltiers steuert man mit Gleichspannung oder zumindestens mit
> gefilterter PWM an.

Ich hab doch in meinem letzten Beitrag beschrieben, dass ich die 
Peltiers mit Gleichspannung ansteuere und wie ich diese Gleichspannung 
aus einer PWM erzeuge. Aus dem PWM Signal wird mittels einer 
Leistngsstufe (Spulen, usw...) eine Gleichspannung erzeugt.

Oder meinst du damit nur, dass ich die Rampe vermeiden soll?

Danke, lG

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Fast schrieb:
> Wenn die Spannung nun abrupt von 0 auf 20V geschalten wird, dann
> kommt es in dieser Stufe zu Schwingungen, deswegen wird die
> SPannungsrampe gefahren.

Deutet das nicht auf schlecht gewaehlte PI Regelparameter hin? Oder 
kommen die 20 Volt gar nicht aus dem Regler? Dann verstehe ich aber 
immernoch nicht den Aufbau oder den Zweck der Schaltung.

von Fast (Gast)


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Nein, die Schwingungen haben mit den Regelparametern nichts zu tun. Wenn 
ich ohne den Regler einen fixen PWM Wert einstelle, entspricht das nach 
der Stufe einer bestimmten Gleichspannung. Und wenn dieser Sprung von 
z.B. 0 auf 50% DutyCycle abrupt erfolgt, schingt die Leistungsstufe (die 
Ausgangsspannung), das hat mit dem Regler nichts zu tun. Deswegen fahre 
ich eine Rampe, die Ausgangsspannung ist dann konstant.

Uwe Bonnes schrieb:
> Dann verstehe ich aber
> immernoch nicht den Aufbau oder den Zweck der Schaltung

Es geht einfach nur darum, dass der DutyCycle des PWM Signals aus dem µC 
in eine Gleichspannung von 0-20V für das Peltier Element umgewandelt 
wird.

Aber das funktioniert und entspricht auch nicht meiner ursprünglichen 
Frage. Der PI-Regler regelt den DutyCycle des PWM Signals und dadurch 
die Gleichspannung am Ausgang der Leistungsstufe. Ist die Temperatur zu 
hoch, wird der DutyCycle höher und dadurch auch die Spannung an den 
Peltiers höher, dadurch wird der Strom höher und die Temperatur wieder 
geringer.

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