Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reibmoment von DC Motor bestimmen


von Hans (Gast)


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Hallo,

wie kann man das Reibmoment eines permanenterregten Gleichstrommotors 
messen?

Ich kenne eine Methode, um an das Reibmoment zu gelangen über den 
Leerlaufstrom, den man messen kann, und über die bekannte 
Motorkonstante.

Gibt es noch andere Methoden in der Praxis, die genauer sind?

von S. K. (hauspapa)


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>Ich kenne eine Methode, um an das Reibmoment zu gelangen über den
>Leerlaufstrom

Da sind dann aber alle Leerlaufverluste also mit Ummagnetisierung usw. 
drin.
Ist also mehr als nur Reibung aber egal.

Mit Leerlaufstrom und Spanung kommst du auf eine elektrische 
Leistungsaufnahme. Aufgrund der geringen Stromstärke wird angenommen die 
elektrischen Verluste (insbesondere Kupferverluste) seien 
vernachlässigbar klein.

Die gesamte Energie wird also im mech. System umgesetzt. Mit Drehzal und 
Leistung ist der Weg zum Drehmoment nicht weit.

noch mehr Hausaufgaben?
viel Erfolg
Hauspapa

von Maxi (Gast)


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oh man, es sind doch nicht immer alles Hausaufgaben...


Arbeitet man heute noch mit einer Motorkonstante?

von oszi40 (Gast)


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Hans schrieb:
>
> wie kann man das Reibmoment eines permanenterregten Gleichstrommotors
> messen?

Gegenprobe gefällig?
Nimm z.B. einen anderen Motor und lass diesen ohne Last laufen. Dann miß 
Strom vorher und hinterher mit Last Deines unbekannten Motors und 
vergleiche diese Werte mit Dir bekannten? Zumindest hast Du damit 
elektrische Fehler wie Windungsschluss von der Rechnung ausgeklammert.

von Hans (Gast)


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Wenn der Leerlaufstrom gemessen wird, ensteht auf Grund der Kommutierung 
ein schwingender Strom auf dem Oszilloskop. Wie kann man denn diese 
Ummagnetisierung "wegrechnen"? Indem man den RMS oder Mittelwert des 
Stromes nimmt?

von U. B. (Gast)


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>> Ich kenne eine Methode, um an das Reibmoment zu gelangen über den
>> Leerlaufstrom

> Da sind dann aber alle Leerlaufverluste also mit Ummagnetisierung usw.
> drin.
> Ist also mehr als nur Reibung aber egal.
> ...
> Die gesamte Energie wird also im mech. System umgesetzt.
      ***************              *****

Nein:
Die Ankerverluste entstehen direkt im Ankerwiderstand.
Auch die Bürstenverluste (bei grossen Maschinen oft als konstante 2 Volt 
angenommen) sind nicht-mechanisch.

> Mit Drehzahl und Leistung ist der Weg zum Drehmoment nicht weit.

Dafür bräuchte man die nicht messbare mechanische Leistung für die 
Reibung an der Welle.
Also nimmt man doch zweckmässig, wie allgemein üblich, die Methode mit 
Motorkonstante und Leerlaufstrom.

von Mot (Gast)


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a.) Auslauf- oder Leerlaufversuch.
b.) Motor antreiben auf Leerlaufdrehzahl, P+ der Antriebsmaschine messen 
(oszi40).

Wenn messen, warum denn nicht das Antriebsmoment der 2. Maschine?

von Henrik V. (henrik_v)


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Da das J (Trägheitsmoment) des Ankers wohl unbekannt ist:
2+X bekannte J_n an die Welle und Auslaufen lassen, Drehzahl über t 
messen.
Die zusätzliche Luftreibung der Zusatzmassen ist dann zwar immer noch 
drin... aber wenn die Drehzahlen klein sind....

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Wenn der Motor eine zugängliche Welle hat, kannst du daran einen Faden 
aufwickeln und daran ein entsprechendes Gewicht hängen, bis der Motor 
sich dreht.Aus Masse, Erdbeschleunigung und Wellendurchmesser kannst du 
das Reibungsmoment bestimmen.

Grüsse

von Mot (Gast)


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Gebhard Raich schrieb:
> Aus Masse, Erdbeschleunigung und Wellendurchmesser kannst du
> das Reibungsmoment bestimmen.

Das Reibmoment der Bürsten ist wenig abhängig von der Drehzahl, 
allerdings steigt das Luftreibmoment ungefähr quadratisch mit dieser.

von innerand i. (innerand)


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Man kann ein paar Sprungantworten des Motors aufnehmen und mit ein 
bisschen Magie kann man damit etwas bestimmen, was sich wie ein 
konstantes Reibmoment verhält.

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