Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Abentuerurlaub mit Siemenstours


von Reiseleiter (Gast)


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http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-deutsche-siemens-ingenieure-aus-rebellengebiet-gerettet-a-975308.html

Siemens Survivalstours, buchen Sie jetzt Inbetriebnahme in Bagdad.

War von euch Inbetriebnehmern schon mal einer da unten wo es nur Sand 
und Hitze gibt?

von Zw (Gast)


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passiert immer wieder mal. In Nigeria wurde doch vor ein paar Jahren mal 
ein Deutscher im Norden entführt und vor laufender Kamera enthauptet. 
Was mich angeht, in solche Länder würde ich nur mit persönlicher Waffe 
gehen !

von :-) (Gast)


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"Abentuerurlaub" ?

von Reiseleiter (Gast)


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Zw schrieb:
> passiert immer wieder mal. In Nigeria wurde doch vor ein paar
> Jahren mal
> ein Deutscher im Norden entführt und vor laufender Kamera enthauptet.
> Was mich angeht, in solche Länder würde ich nur mit persönlicher Waffe
> gehen !

Das treibt doch jetzt sicher den Preis für Inbetriebnehmer hoch oder?

Was bekommt denn als Zulage? Einen Zinksarg? Kostenloser Rücktransport 
mit Y-Tours?

von BattMan (Gast)


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Mein letzter Einsatz war in Libyen vor 5 Wochen.
War soweit alles in Ordnung. Ja, schon ein bisschen eingeschränkte 
Bewegungsfreiheit, aber insgesamt ganz in Ordnung. Aber Irak, würde ich 
im Moment überhaupt nicht machen. Für kein Geld der Welt.
Mein schönster Einsatz war in Riad, ein Stadt so was von Klasse.
Selbst die Parkhäuser sind klimatisiert und die "einfachen" Hotels sind 
besser als das Adlon Kempinski Hotel in Berlin.
War dort im Al Khozama Hotel untergebracht. Ich war nur begeistert.
Riad ist eine Reise wert! Denn die Saudis wissen wie man das Leben 
genießt.
Ich hoffe, dass ich bald wieder dort hin "muß". Denn wenn man dies 
einmal erlebt hat, findet man Europa richtig mies.

von Ich (Gast)


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BattMan schrieb:
> Mein letzter Einsatz war in Libyen vor 5 Wochen.
> War soweit alles in Ordnung.

Wie lange warst Du in Libyen im Einsatz?

von Justus S. (jussa)


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BattMan schrieb:
> Riad ist eine Reise wert! Denn die Saudis wissen wie man das Leben
> genießt.
> Ich hoffe, dass ich bald wieder dort hin "muß". Denn wenn man dies
> einmal erlebt hat, findet man Europa richtig mies.

außer man ist eine Frau oder hält was von Menschenrechten oder ...

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Körperliche Ertüchtigung im Trainingscamp inklusive? :)

Menschen, die sich als ach wie intelligente Ingenieure sehen,
werden über die Risiken des Einsatzes doch Bescheid wissen.

von Progger (Gast)


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BattMan schrieb:
> Denn die Saudis wissen wie man das Leben
> genießt.
> Ich hoffe, dass ich bald wieder dort hin "muß". Denn wenn man dies
> einmal erlebt hat, findet man Europa richtig mies.

Da bin ich anderer Meinung. Das sind einfach neureiche Proleten die 
absolut nicht wissen wohin mit ihrem vielen Geld und es einfach für 
Statusobjekte verpulfern.
Außer "Geld ohne Ende" gibt es dort nichts. Schon gar nicht besseres als 
in Europa. Mit Geld ohne Ende würde ich sicher nicht in den Nahen Osten 
gehen.
Sag mir doch bitte ein paar Dinge die Europa "richtig mies" bzw. den 
Nahen Osten so toll machen.

von Christian B. (casandro)


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Schon krass dass wir jetzt den Leuten auch noch Siemens auf den Hals 
hetzen, als ob die nicht schon genug Probleme hätten.

von klausi (Gast)


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Also ich wäre jederzeit dabei, etwas Risiko einzugehen, das mal 1-5 
Jahre zu tun , und einfach mal etwas auf die hohe kante zu kriegen.

Gut , soviel wie früher auf IBN verdient man wahrscheinlich nicht mehr, 
aber auch die gewonnene Erfahrung bringt bestimmt einiges an Respekt und 
Aufstiegsmöglichkeiten bei den Chefs ein.

Vor allem wie beschrieben;  Libyen - ist ja ein Ölexportland schlechthin 
- arbeitest du da in der Maschinen oder Ölindustrie?  Da verdient man 
bestimmt gut !

Beneide dich etwas - hocke hier tagtäglich auf meinen 5 Buchstaben und 
sehe ausser Büro nicht viel :-(

von Dumdi D. (dumdidum)


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klausi schrieb:
> , und einfach mal etwas auf die hohe kante zu kriegen.

Nur mal so: wenn Du bis jetzt immer alles ausgegeben hast was aufs Konto 
kam wird sich ueblicherweise diese Gewohnheit auch nich ändern wenn viel 
mehr aufs Konto kommt.

von Bürovorsteher (Gast)


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> auch die gewonnene Erfahrung bringt bestimmt einiges an Respekt und
> Aufstiegsmöglichkeiten bei den Chefs ein.

Nein, du bleibst für deine Chefs der Arsch, den man überallhin schicken 
kann, ohne dass dieser aufmuckt.

von Reiseleiter (Gast)


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klausi schrieb:
> Also ich wäre jederzeit dabei, etwas Risiko einzugehen, das mal 1-5
> Jahre zu tun , und einfach mal etwas auf die hohe kante zu kriegen.
Was bringt so ein Einsatz, bitte Zahlen auf den Tisch.

von Lass bollen (Gast)


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Man sollte ein oder zwei Gewehre per Arbeitsvertrag zugesprochen 
bekommen und 1000 Schuss "Spesen" pro Monat.

von Stefan D. (reverse)


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toll und dann erschießt du einen von ihnen und wirst dann legal zum Tode 
verurteilt oder so ...

von xy (Gast)


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@BattMan:

Finden in Riad die Hinrichtungen immer noch Freitags in der 
Öffentlichkeit statt? War zumindest in den späten 80ern noch so.


Gruß
xy

von BattMan (Gast)


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Reiseleiter schrieb:
> Was bringt so ein Einsatz, bitte Zahlen auf den Tisch.

Für die 3 Monate die ich bei den Saudis war, haben die 36.000,- Euro 
netto bezahlt. Die Nebenkosten, Hotel, Flug, usw. ging auf deren Kosten.

Progger schrieb:
> Sag mir doch bitte ein paar Dinge die Europa "richtig mies" bzw. den
> Nahen Osten so toll machen.

Wenn man einen Vorschlag macht in DE, dann kommen 200 "ABER" und Du 
kommst
nicht voran. Von den Behörden, bzgl. Tiefbau, Trassenquerung, usw. ganz 
zu schweigen. Da kannst Du nicht gerade mal schnell 10 km Glasfaser 
verlegen und die Basistechnik aufbauen.
Bei den Saudis ist das ganz anders, die Entscheidungswege sind
kurz und knapp. Ja, und Geld spielt fast keine Rolle.
Und(!), Du zahlst dort keine Steuern auf Dein Einkommen.

klausi schrieb:
> - arbeitest du da in der Maschinen oder Ölindustrie?  Da verdient man
> bestimmt gut !
Ich arbeite im Bereich Telco. Mit Siemens habe ich nur zu tun, wenn es 
um Projekte geht. Bezahlt werde ich immer direkt vom Kunden vor Ort.
Die Saudis bezahlen am besten, Libyen hat sich aber dennoch gerechnet.

von Cyblord -. (cyblord)


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klausi schrieb:
> Also ich wäre jederzeit dabei, etwas Risiko einzugehen,

etwas Risiko? Das ist ja immer so schön gesagt. Kennst du die Szene aus 
"Eine Frage der Ehre"?

Nicholson: "Er war in Gefahr"
Cruise: "In ernster Gefahr?"
Nicholson: " Gibt es denn noch eine?"

von lalala (Gast)


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BattMan schrieb:
> haben die 36.000,- Euro netto bezahlt. D
Blöde Nachfrage: Mit 'die' meinst Du die Firma, für die Du arbeitest an 
Dich; und mit Netto das die Einkommenssteuer davon schon bezahlt wurde?
Oder haben die (Saudis) 36 TEUR an die Firma für die Du arbeitest 
bezahlt? Wie viel kam dann bei Dir an?
Oder hast Du Dein eigenes Unternehmen?

von Lass bollen (Gast)


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In einem rechtsfreien Raum ist man automatisch Partei. Entweder 
Revolutionaer, Terrorist, Konterrevolutionaer, Verraeter, Imperialist, 
Kommunist oder sonstwas. Dann hat man doch besser ein Gewehr ... auch 
wenn man sich sowieso uebertoelpeln lassen wuerde.

von Jo S. (Gast)


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BattMan schrieb:
> Denn die Saudis wissen wie man das Leben genießt.

... und sie wissen, wie man reich wird ohne zu arbeiten.   ;)

Die Förderkosten von 1 Barrel Öl betragen 2 $.
Der Verkaufspreis liegt etwas darüber. Die Spanne dazwischen reicht für 
ein protziges Leben.   :)

Wenn man das Geld nicht erwirtschaften muß, sondern nur anlegen und 
ausgeben braucht, ist das doch keine große bewundernswerte Leistung.

von Jo S. (Gast)


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BattMan schrieb:
> Bezahlt werde ich immer direkt vom Kunden vor Ort.

Wie kommst du an die Aufträge, per Vermittler?

von Marx W. (Gast)


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Justus Skorps schrieb:
> außer man ist eine Frau oder hält was von Menschenrechten oder ...
Menschenrechte? Was ist das?
Frau? Gibt genügend Krankenschwestern aus Europa die da unten Kohle 
scheffeln! Die juckt die Rechte der Menschen auch ned viel.

von hihi (Gast)


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>> Denn die Saudis wissen wie man das Leben genießt.

Vorausgesetzt man gehoert nicht zu der Klasse mit den Ziegen im 
Sandhaufen ... sondern eher zu denen, die sagen koennen : es gehoert 
alles mir.

von Marx W. (Gast)


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klausi schrieb:
> und einfach mal etwas auf die hohe kante zu kriegen.

Vergiß das!
Der Verdienst ist ned die Welt, und die Gefahr echt!

von Marx W. (Gast)


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As-I-Roved-Out schrieb:
> Menschen, die sich als ach wie intelligente Ingenieure sehen,
> werden über die Risiken des Einsatzes doch Bescheid wissen.

Die sind so schlau, dass sie garned wissen wie blöd sie sind!

von Dumdi D. (dumdidum)


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BattMan schrieb:
> Bezahlt werde ich immer direkt vom Kunden vor Ort.

Tschuldigung, habe ich überlesen, d.h. die 36 kE müssen noch versteuert 
werden.

von Jan H. (j_hansen)


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BattMan schrieb:
> Wenn man einen Vorschlag macht in DE, dann kommen 200 "ABER" und Du
> kommst
> nicht voran. Von den Behörden, bzgl. Tiefbau, Trassenquerung, usw. ganz
> zu schweigen. Da kannst Du nicht gerade mal schnell 10 km Glasfaser
> verlegen und die Basistechnik aufbauen.

Ja, die Bürokratie ist schon etwas übertrieben. Trotzdem bin ich froh, 
dass man bei uns nicht einfach eine Autobahn durch ein Naturschutzgebiet 
und mein Haus betoniert, nur weil sich das der diensthabende Scheich 
einbildet.

> Bei den Saudis ist das ganz anders, die Entscheidungswege sind
> kurz und knapp. Ja, und Geld spielt fast keine Rolle.

Bei uns spielt (in den entsprechenden Kreisen) Geld auch fast keine 
Rolle. Leider gehöre ich da nicht dazu, so wie >99% der Bevölkerung.

> Und(!), Du zahlst dort keine Steuern auf Dein Einkommen.

Ich zahle gerne Steuern auf mein Einkommen. Ja, es ist wohl ein bisschen 
zu viel, aber das ist mir der Sozialstaat wert. Wer weiß, in Saudi 
Arabien würde ich eventuell ein minderer Arbeitssklave sein.

von Wattestäbchen (Gast)


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Reiseleiter schrieb:
> 
http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-deutsche-siemens-ingenieure-aus-rebellengebiet-gerettet-a-975308.html
>
> Siemens Survivalstours, buchen Sie jetzt Inbetriebnahme in Bagdad.

Das wäre mal was für cyblord.

Zw schrieb:
>[...] in solche Länder würde ich nur mit persönlicher Waffe
> gehen!

Dir ist schon klar, dass diese Leute nicht mit gezogenem Messer deine 
Brieftasche fordern? Eine Waffe wird dir gegen die auch nicht helfen.

von klausi (Gast)


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BattMan schrieb:
> Für die 3 Monate die ich bei den Saudis war, haben die 36.000,- Euro
> netto bezahlt. Die Nebenkosten, Hotel, Flug, usw. ging auf deren Kosten.

Na siehste mal, dann hat sichs doch ausgezahlt.

Möchte auch gerne rumkommen in der Weltgeschichte, viel verdienen, und 
vielleicht mal früher in Rente gehen - wäre doch perfekt.

Und ich erspare mir das langweilige Büroleben!

von Kugelblitz (Gast)


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Bekommt man in Bagdad nachgeschmissen: Al-Qaida wirft billige 
Handgranaten auf den Markt .

von Rattatata (Gast)


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klausi schrieb:
> BattMan schrieb:
>> Für die 3 Monate die ich bei den Saudis war, haben die 36.000,- Euro
>> netto bezahlt. Die Nebenkosten, Hotel, Flug, usw. ging auf deren Kosten.
>
> Na siehste mal, dann hat sichs doch ausgezahlt.
>
> Möchte auch gerne rumkommen in der Weltgeschichte, viel verdienen, und
> vielleicht mal früher in Rente gehen - wäre doch perfekt.
>
> Und ich erspare mir das langweilige Büroleben!

@klausi: Oh nein, du musst ein ganz großer Troll sein, denn so blöd-naiv 
kann man doch gar nicht sein, oder?

"Mir ist so langweilig im Büro, ich will lieber raus in die Welt in ein 
Kriegsgebiet, da ist es granatenmäßig spannend (bombensicher!) und man 
verdient ganz doll viel Geld!"

Früh in Rente könnte dann tatsächlich klappen - und zwar die einmalige 
Rente "für immer".

von Goede (Gast)


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Es gibt Leute, die fragen wie und nicht ob. Die anderen lamentieren und 
jammern und sind neidisch auf des Nachbarn neues Auto.

In den Nachrichten hört es sich immer schlimmer an, als es vor Ort ist.

von Marx W. (Gast)


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Goede schrieb:
> In den Nachrichten hört es sich immer schlimmer an, als es vor Ort ist.

Stimmt!

Und es stimmt auch:

In den Nachrichten wird die Lage besser dargestellt, als sie vor Ort 
ist.

Denk mal darüber nach!

von Goede (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Goede schrieb:
>> In den Nachrichten hört es sich immer schlimmer an, als es vor Ort ist.
>
> Stimmt!
>
> Und es stimmt auch:
>
> In den Nachrichten wird die Lage besser dargestellt, als sie vor Ort
> ist.
>
> Denk mal darüber nach!

Hab ich früher mal gemacht und varanlaßte mich obige Aussage zu treffen.

von klausi (Gast)


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Rattatata schrieb:
> @klausi: Oh nein, du musst ein ganz großer Troll sein, denn so blöd-naiv
> kann man doch gar nicht sein, oder?
>
> "Mir ist so langweilig im Büro, ich will lieber raus in die Welt in ein
> Kriegsgebiet, da ist es granatenmäßig spannend (bombensicher!) und man
> verdient ganz doll viel Geld!"
>
> Früh in Rente könnte dann tatsächlich klappen - und zwar die einmalige
> Rente "für immer".

Ich weiß, dass sich das sehr naiv anhört, aber ich bin trotzdem dieser 
Überzeugung.

Niemand von uns beiden ist selbst dort vor Ort gewesen, und du kannst 
solch eine Aussage treffen?

Sicher wird etwas Risiko dahinter stecken, aber man wird bestimmt nicht 
gleich unter  nem Bombenhagel untergehen. Wie schon gesagt, den Medien 
kann man da gar nicht trauen.

Es könnte schon sein, dass ich mir ein kleines bisschen meine Nase 
verbrenne, in den Irak oder Afghanistan würde ich jetzt auch nicht 
unbedingt gehen.

Aber zB Libyen, warum nicht?

von Arbeiter (Gast)


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Hallo,

ich gehöre nicht zur "Ingenieurkaste" und werde schon alleine wegen des 
Aufgabenbereichs meines Arbeitgebers nicht in die "Verlegenheit" kommen 
einen "außerhalb der Stadteinsatz" geschweige denn einen Auslandseinsatz 
ausführen zu dürfen.

Aber wer von uns war schon mal tatsächlich vor Ort in Saudi Arabien - 
wohl nur Battman - und nur er kann somit echte Erfahrungen 
zurückblicken.
Alles andere sind Medieninformationen die  nicht unbedingt frei von 
Interessen (und wenn es nur Auflagensteigerung/Zuschauerzahlen durch 
Sensationsmeldungen) sind.
Es ist nun mal so: Auch Journalisten , GreenPeace , Amnasty 
International , Rotes Kreuz , NGOs usw.sind nicht per se die rein 
altruistischen Organisationen - auch dort gibt es Zwänge und Leute die 
(teilweise extrem geschickt und undurchsichtig) ihre Interessen und 
Vorteile herausholen.

In den so gerne gebashten Ländern ist sicherlich viel in argen, das 
bedeutet aber nicht das auch gutes gibt und das mann dort unbedingt auf 
Kosten anderer lebt, und abgesehen von Extrembeispielen (Somalia - 
bestimmte Gegenden im Irak und generell Gebiete wo aktuell Kriege 
stattfinden) kann mann überall brauchbar leben wenn man sich den 
dortigen Gepflogenheiten und Sitten anpasst - das gilt freilich in 
beiden Richtungen (Gruß an Herrn Erdogan...)

Arbeiter

von Dumdi D. (dumdidum)


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klausi schrieb:
> Aber zB Libyen, warum nicht?

Naja, vor 5 Jahren vielleicht. Jetzt ist nicht ganz so gut:
http://www.auswaertiges-amt.de/sid_15C4363EBC603801F9A55E7A7F522CC8/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/Nodes/LibyenSicherheit_node.html
Das ist ungefähr auf dem selben Niveau wie Afghanistan, aber noch nicht 
so schlimm wie Irak (Ausreiseaufforderung)

Mal zu Saudi-Arabien: das Land ist doch sicher, was ist denn das 
Problem?

von Hennes (Gast)


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In der intolleranz vieler hier (gemeint ist nicht das Forum, sondern 
hier Mitteleuropa) gegenüber ganz anderer und trotzdem moderner 
Kulturen.
-Ja Saudi Arabien hat halt mit relativ wenig Aufwand viel Geld gemacht 
und gibt jetzt Geld für viele Sachen aus die einfach nur "Spaß" machen, 
oder reiner Luxus sind - das die Scheichs und Führungsebene am meisten 
davon hat ist logisch - aber sehr viel wird auch an die einheimische 
Bevölkerung weitergegeben.
Das dort ganz andere Rechtsnormen vorliegen ist Fakt, das ist aber aus 
Traditionen und der gesellschaftlichen Entwicklung entstanden.
Und keiner, egal ob Inbetriebnahmeingenieur, Haushaltshilfe oder 
Bauarbeiter -egal aus welchen Urprungsland- wird gezwungen dort arbeiten 
zu gehen.
Der Inbetriebsnahmeingenieur muß dann auf die Extrazahlungen verzichten 
und die Haushaltshilfe/Bauarbeiter kann sein Glück immer auch in der 
Heimat oder anderen Länmdern versuchen.

Hennes

von klausi (Gast)


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Grad wieder aktuell - auch in Nigeria geht's aufgrund der Boko Haram 
Gruppe um:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fussball-wm-anschlag-auf-public-viewing-in-nigeria-mit-7-toten-a-975820.html

Stellt euch vor, da arbeitet man in Nigeria zB IBN oder Ölförderung in 
nem gezwungenermaßen Camp oder halt Hotel und will nach getaner Arbeit 
am Feierabend sich noch ein Fußballspiel mit ein paar Kollegen ansehen.

Denkt sich nicht viel dabei und geht auf so ein Public Viewing.

Und plötzlich krachts, man hat es nicht kommen sehen, weil man die Lage 
vor Ort völlig unterschätzt hat..

von Paul B. (Gast)


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BattMan schrieb:
> Riad ist eine Reise wert! Denn die Saudis wissen wie man das Leben
> genießt.
Das wussten die alten Römer auch und die Art und Weise, wie sie ihre 
Unterschicht ausbeuteten, um sich den Luxux zu gönnen haben die Araber 
ja bestens kopiert!

Justus Skorps schrieb:
>> Ich hoffe, dass ich bald wieder dort hin "muß". Denn wenn man dies
>> einmal erlebt hat, findet man Europa richtig mies.
> außer man ist eine Frau oder hält was von Menschenrechten oder ...
+1 !

Hennes schrieb:
> Und keiner, egal ob Inbetriebnahmeingenieur, Haushaltshilfe oder
> Bauarbeiter -egal aus welchen Urprungsland- wird gezwungen dort arbeiten
> zu gehen.
Sie werden nur von Firmen, bei denen sie im Heimatland angestellt sind 
und die nicht selten Arabern gehören, mehr oder weniger dazu erpresst, 
ins Ausland zu gehen, weil es dort - anders als hier - keinen 
Betriebsrat gibt, der eine Zwangsverlegung verhindert. Viele kommen auch 
aus Not und aufgrund betrügerischer Verträge und Versprechungen.

> und die Haushaltshilfe/Bauarbeiter kann sein Glück immer auch in der
> Heimat oder anderen Länmdern versuchen.
Wenn man seinen Pass wieder bekommt, ja. Den hat aber der Vorarbeiter 
eingezogen. Und was die weiblichen "Haushaltshilfen" alles über sich 
ergehen lassen müssen, kannst Du in den Jahresberichten von 
Frauenrechtsverbänden nachlesen.

von Reinhard S. (rezz)


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Kugelblitz schrieb:
> Bekommt man in Bagdad nachgeschmissen: Al-Qaida wirft billige
> Handgranaten auf den Markt .

Herrlich mehrdeutig :)

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> Grad wieder aktuell - auch in Nigeria geht's aufgrund der Boko Haram
> Gruppe um:
>
> 
http://www.spiegel.de/politik/ausland/fussball-wm-anschlag-auf-public-viewing-in-nigeria-mit-7-toten-a-975820.html
>
> Stellt euch vor, da arbeitet man in Nigeria zB IBN oder Ölförderung in
> nem gezwungenermaßen Camp oder halt Hotel und will nach getaner Arbeit
> am Feierabend sich noch ein Fußballspiel mit ein paar Kollegen ansehen.
>
> Denkt sich nicht viel dabei und geht auf so ein Public Viewing.
>
> Und plötzlich krachts, man hat es nicht kommen sehen, weil man die Lage
> vor Ort völlig unterschätzt hat..

Quatsch, die Regierung dort hat die Menschen vor PV und dergleichen 
gewarnt, wegen Anschlägen.

von Ich (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Quatsch, die Regierung dort hat die Menschen vor PV und dergleichen
> gewarnt, wegen Anschlägen.

Also nur vom Hotel zur Arbeit und zurück?
Selbst Anschläge auf Hotels sind möglich.
Soll man erst gar nicht in solche Länder fahren?

von P. M. (o-o)


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BattMan schrieb:
> Bei den Saudis ist das ganz anders, die Entscheidungswege sind
> kurz und knapp.

Das nennt man dann Diktatur. Gesetze und Bedürfnisse anderer Leute 
spielen keine Rolle. Was der Diktator will, kannst du sofort umsetzen, 
das mag gerade für Firmenvertreter angenehm sein.

von Rudi Rad(t)los ! (Gast)


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@ Bat(t)man :

übst Du Deine Tätigkeit aus als Facharbeiter oder wie war der Weg in 
diesen toll dotierten Job ?

von Georg W. (gaestle)


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Irak würde ich zur Zeit auf keinen Fall machen, egal wie lukrativ der 
Auftrag wäre.
Im Iran war ich schon, das würde ich auch wieder machen. Man muss eben 
wissen, was vor Ort geht und was nicht (z.B. setzen sich Männer und 
Frauen in Gaststätten an getrennte Tische bzw. auf getrennte Teppiche in 
traditionellen Gaststätten). Untergebracht war ich in einem normalen 
Hotel (hier verkehrten auch die Einheimischen) in der Innenstadt, dort 
ist tagsüber tote Hose, lebendig wird es erst ab Sonnenuntergang, wenn 
die Temperaturen erträglich werden. Reiseveranstalter nennen das dann 
landestypische Geräuschkulisse. Man merkt aber deutlich, dass man es mit 
einer Mangelwirtschaft zu tun hat, vieles ist auf dem Stand zu Zeiten 
der Revolution stehen geblieben, nur nicht die Inflation (offiziell 20 
oder 30%, wie auch die Arbeitslosenquote). Deshalb ist es gut wenn man 
immer auch Dollars in der Tasche hat. Überhaupt ist dort im Alltag 
vieles ganz anders als man es hierzulande zu wissen glaubt. Es ist 
weniger eine Theokratie, eher eine Kleptokratie. Antiamerikanische 
Propaganda (wenn sie nicht bald verschwinden wird) gibt es zwar, darum 
schert sich aber kaum einer und insgeheim ist man auch dick im Geschäft, 
Embargo hin oder her.

Generell gilt aber: Die Lage vor Ort muss man in solchen Ländern immer 
für den konkreten Fall prüfen und dann kurzfristig entscheiden. Das war 
ja auch das Problem der Siemensianer, die von der Entwicklung überrascht 
wurden. In die Ukraine wäre vor nicht all zu langer Zeit auch jeder ohne 
große Bedenken gefahren. In Washington wurde ich auch gewarnt in manchen 
Stadtteilen nicht anzuhalten oder gar auszusteigen.

Dort war auch ein Monteur, der sich für den Irak interessierte, wegen 
der zusätzlichen Auslöse, ich meine es ging um die 150 EUR pro Tag. 
Damals war die Lage so, das man in manchen Landesteilen relativ sicher 
war. Das bedeutet dann Leben im Container auf der Baustelle, nichts mit 
Land und Leute kennen lernen, dafür abends gepflegte Langeweile.

BattMan schrieb:
> Mein schönster Einsatz war in Riad, ein Stadt so was von Klasse.

Ich weiß nicht was du dort gemacht hast, aber hier werden die 
Verhältnisse ganz anders beschrieben: 
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/deutscher-rettungswagenfahrer-in-saudi-arabien-blaulicht-durch-riad-a-956053.html 
Für mich sind das Niveau- und Kulturlose Neureiche, die ihre kruden 
Moral- und Gesetzesvorstellungen aus einer überzogenen Koranauslegung 
herleiten. Dafür exportieren sie jetzt ihre Moralvorstellungen in alle 
Welt und unterstützen dabei auch terroristische Gruppen. Darüber spricht 
man nur nicht, weil sie ja zu unseren "Freunden" gehören. Ein Verwandter 
war schon dort auf Montage. Als ausländischer Arbeiter ist man seinem 
Bürgen ausgeliefert. Besonders die "Unteren" aus Asien, denen werden 
auch gerne die Pässe abgenommen. Irgendwelche vertragliche 
Vereinbarungen sind auch Schall und Rauch, sobald sie erst mal vor Ort 
sind. Oft werden sie auch noch um Teile ihres Lohnes geprellt, obwohl 
die Herrscher nicht wissen wohin mit dem ganzen Geld.

von Zocker_21 (Gast)


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Vorige Woche hat mich eine Firma Donnerstags angerufen ob ich bereit 
währe
für sie ab Montag eine Inbetriebnahme in Donez zu leiten, da mir das 
Stahlwerk noch von vor zwei Jahren her in erinnerung war.

Das schlimme war, die meinten das im Ernst, zahlen wollten sie auch 
nichts,
am besten noch Geld mitbringen.

Was geht da nur in den Köpfen der Firmen vor. Haben die alle einen 
Schuss ?

Da ist Siemens noch human dagegen.

von Zocker? (Gast)


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>Das schlimme war, die meinten das im Ernst, zahlen wollten sie auch
>nichts,
>am besten noch Geld mitbringen.
Ich dachte, dass IBN so gut bezahlt ist?!

von Zocker_21 (Gast)


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> Autor: Zocker? (Gast)
> Datum: 20.06.2014 18:20

> Ich dachte, dass IBN so gut bezahlt ist?!

Denken ist nicht Wissen.

Überlass das Denken doch Leuten die davon was verstehen.

von Marx W. (Gast)


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Georg W. schrieb:
> Irak würde ich zur Zeit auf keinen Fall machen, egal wie lukrativ der
> Auftrag wäre.

Stimmt, genauso die Sahelzone, ob Nord oder Süd, Ost oder West.

> Im Iran war ich schon, das würde ich auch wieder machen.

Ja, aber das hätte ich von Syrien vor 5 Jahren auch gedacht!
Was jetz da los ist, weis ja wohl jeder.
Oder wie ratz-fatz in Ruanda die HUTU die Tutsi zerhackt haben, wer 
hätte das von D-land aus gedacht!

> Generell gilt aber: Die Lage vor Ort muss man in solchen Ländern immer
> für den konkreten Fall prüfen und dann kurzfristig entscheiden.

Naja, wer weis schon was in den Ländern vorgeht.
Aber oft ist ja auch dem deutschen Touri es "Scheiß egal", hautpsache 
"BILLIG". Ich denke da nur an Sri-Lanka in den 80-90´er. Da tobte im 
Norden der Insel ein Bürgerkrieg und die Touris`s sind trotzdem an die 
Stände im Süden geflogen.


> Ich weiß nicht was du dort gemacht hast, aber hier werden die
> Verhältnisse ganz anders beschrieben:
> http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/deutscher- 
rettungswagenfahrer-in-saudi-arabien-blaulicht-durch-riad-a-956053.html
> Für mich sind das Niveau- und Kulturlose Neureiche, die ihre kruden
> Moral- und Gesetzesvorstellungen aus einer überzogenen Koranauslegung
> herleiten.

Man muß aber auch wissen, dass im KSA die Herscherfamilie (und die 
zählen locker an die Zehntausende, wenn ned mehr!) durch den Wahhabismus 
gestützt wird. Erst  durch den Wahhabismus konnte  die Herrscherfamilie 
das jetzige Staatsgebiet erlangen.
Der Wahhabismus ist Stütze der Monarchie, und so für die 
Herrscherfamilie nötig wie die Katholische Kirche in Zeiten der 
Reformation für die  katholischen Dynastien in Westeuropa  nötig war.

Der Wahhabismus wird oft als religöse Basis für Al-Qaida und den 
militaten Salafisten gesehen. Was schon alles über eine Monarchie sagen 
dürfte die den Wahhabismus als Staatsreligion propagiert.

von Marx W. (Gast)


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Zocker? schrieb:
>>Das schlimme war, die meinten das im Ernst, zahlen wollten sie auch
>>nichts,
>>am besten noch Geld mitbringen.
> Ich dachte, dass IBN so gut bezahlt ist?!

Für viele IG-Metall-Disneyland-Ingenieure ist die IBN nix anderes als 
"Schlüssel reinstecken und umdrehn".
Das kann deshalb ja wohl jeder Renter von Schliessdienst machen, denken 
die.
D.h. sollte die "Bezahlung" auch dem entsprechen.

von TW (Gast)


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> Ja, aber das hätte ich von Syrien vor 5 Jahren auch gedacht!
> Was jetz da los ist, weis ja wohl jeder.
> Oder wie ratz-fatz in Ruanda die HUTU die Tutsi zerhackt haben,
> wer hätte das von D-land aus gedacht!

Aussenstehende sind oft völlig überrascht von brutalen Geschehnissen, 
die bisweilen ein Land innerhalb kürzester Zeit brachial verändern. 
Ebendieses konnte ich vor längerer Zeit auch in Sri Lanka beobachten.

1981 lernte ich das Land während eines längeren Aufenthaltes als eine 
Insel mit überaus freundlichen und offenen Menschen kennen. Ich konnte
es kaum fassen, als gerde mal zwei Jahre später Singhalesen und Tamilien
mit aussergewöhnlicher Aggressivität auf einander losgingen.

> Aber oft ist ja auch dem deutschen Touri es "Scheiß egal", hautpsache
> "BILLIG". Ich denke da nur an Sri-Lanka in den 80-90´er. Da tobte im
> Norden der Insel ein Bürgerkrieg und die Touris`s sind trotzdem an die
> Stände im Süden geflogen.

In Sri Lanka zogen übrigens die beiden Bürgerkriegsparteien ausländische
Gäste ganz bewusst niemals in ihre Konflikte mit hinein. Zunächst 
blieben die Touris natürlich weg. Erst etwa 10 Jahre nach Ausbruch des 
Bürgerkriegs hatten das die Westler so langsam begriffen, und die 
Besucherzahlen stiegen langsam wieder an.

Ähnliches traf erstaunlicherweise auch für Nord-Irland zu. Touristen
(ausser Briten natürlich) ;-) mussten während des langen Bürgerkriegs 
nicht um ihre Sicherheit fürchten. Wer Urlauber ausraubte, den bestrafte 
die IRA ganz brutal.

von Zocker? (Gast)


Lesenswert?

>Überlass das Denken doch Leuten die davon was verstehen.
Hast du nicht selbst derartig Phantasiegehälter propagiert?

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