Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schalten bei definierten Strom


von Axel W. (deraxel)


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Hallo. Bin neu hier und auf der Suche nach einer Lösung.
Um ein zweites Gerät definiert ein und auszuschalten, bin ich auf der 
Suche nach einem möglichst fertigen Baustein. (Außenbereich)
Wir haben ein Anzeige-Radargerät(Smiley), welches die ankommenden Autos 
mit einem Suchstrahl erfasst.(Verkehrsüberwachung)Das Gerät zieht im 
Scanmodus etwa 20-50ma bei 12V, wenn Fz. erfasst werden wird ein Display 
angesteuert und das Gerät benötigt etwa 200-260 mA. Dann soll über ein 
Relais ein zweites Radar quer zur Fahrtrichtung die Fz. zählen. 
(ebenfalls 12V etwa 50ma Stromverbrauch)
Da ich das Anzeige-Radargerät aber nicht öffnen möchte (Garantie) habe 
ich nur den unterschiedlichen Strombedarf als Schaltgröße. Ein Master 
Slave Bausatz wäre gut. Ein angebotener Kemo Bausatz funktioniert nicht 
da der erst ab 1A schaltet.
Kennt hier jemand eine einfache elegante Lösung, die so ab etwa 120mA 
sicher schaltet ?

von hinz (Gast)


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Stromrelais: Reedkontakt mit Lackdraht umwickeln, im Datenblatt steht 
die nötige Zahl an Windungen.

von Frank M. (frank_m35)


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Alternative: Strommessung über Shunt und OpAmp der dann einen 
Darlington-Transistor ansteuert.

D.h. du baust einen 0.1 Ohm Widerstand (Shunt) auf der Masse-Seite in 
den Stromkreis, in Reihe zu deinem Gerät, ein. Die am Shunt abfallende 
Spannung (U = R*I) verstärkst du mit einem OpAmp. Bei 0.1 Ohm und 200mA 
sind das 0.02V. Wenn der OpAmp 60 fach verstärkt hast du 1.2V am Ausgang 
des OpAmp, bei der dann ein Darlington-Transistor voll durchschalten 
sollte.

Ansonsten, bei 50mA liegen am Shunt 0.005V an, bei 60 fach Verstärkung 
sind das 0.3V, bei der der Transistor sperren sollte.

http://www.elektroniknet.de/messen-testen/sonstiges/artikel/84373/
http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an105fa.pdf (Figure 1)

von Simon S. (-schumi-)


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Frank M. schrieb:
> OpAmp

Wenn schon OP, dann Komparator. Gibt saubere Schaltflanken.

von Falk B. (falk)


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@ Axel Witte (deraxel)

>Scanmodus etwa 20-50ma bei 12V, wenn Fz. erfasst werden wird ein Display
>angesteuert und das Gerät benötigt etwa 200-260 mA. Dann soll über ein
>Relais ein zweites Radar quer zur Fahrtrichtung die Fz. zählen.
>(ebenfalls 12V etwa 50ma Stromverbrauch)

Warum nicht das 2. Radar einfach auch immer einschalten? Wenn die 
Batterie groß genug ist, spielen 50mA keine Rolle. Eine 0815 
Autoabtterie hat um die 45Ah, d.h. deine beiden Geräte mit in Summe 
~300mA kann man damit ~ 120 Stunden dauerhaft betreiben.

von Suchender (Gast)


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hinz schrieb:
> Stromrelais: Reedkontakt mit Lackdraht umwickeln, im Datenblatt steht
> die nötige Zahl an Windungen.

Ein Datenblatt mit diesen Angaben habe ich nicht gefunden (Reichelt, 
Conrad, Meder, Setron). Kannst du eins posten?

von Axel W. (deraxel)


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Die Batterie hat nur 14,4 AH und hängt in 2,5 m Höhe an einem 
Strassenschild in einem Stahlblechkasten, da will man so wenig Gewicht 
wie möglich. Abgesehen davon bedeutet immer "AN" auch das immer gezählt 
wird. Eigenlich soll das Gerät (also der Smiley mit km/h Anzeige) auch 
die Fz zuverlässig zählen. Das macht es aber nicht. Wenn zB. 5 Fz in 
Serie die Straße entlangfahren wird nur ein Fz gezählt. Die anderen Fz 
fahren sozusagen im Radarschatten. Das 2.Radar ist quer ab gerichtet und 
erfasst nur Unterschiede (quasi Straße Signal = 0, Autoblech Signal = 1) 
das ganze sehr schnell. Das ganz wird mit einem Ereignislogger gezählt 
und ausgewertet.Damit können die Fahrzeuge sehr gut gezählt werden. 
Durch die Steuerung über das erste Smiley Radar wird das 2.Seitenradar 
nur aktiviert wenn wirklich Fz kommen. (Sichtbereich voraus etwa 
100-120m) So werden z.B. Fußgänger oder rangierende Fz ausgeblendet. Das 
erhöht die Zählgenaugikeit und spart Energie. Das System läuft etwa 1 
Woche autark, dann werden die Akkus gewechselt. Deswegen suche ich im 
Optimalfall einen Baustein der den Schaltbereich 12V, 100-300mA 
einstellbar hat.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Stromrelais: Reedkontakt mit Lackdraht umwickeln, im Datenblatt steht
> die nötige Zahl an Windungen.

Der Abfallstrom eines Reedkontakts ist deutlich niedriger als
der Anzugsstrom. Da könnte es beim Stromverhältnis 1:4 schon
Probleme geben.
Gruss
Harald

von Frank M. (frank_m35)


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Simon S. schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> OpAmp
>
> Wenn schon OP, dann Komparator. Gibt saubere Schaltflanken.

Recht hast du :-)

Ich denke auch ein Relais ist nicht so sehr dafür geeignet, aufgrund des 
Verschleißes des Kontaktes. Das Relais wird ja am Tag mehrere hundert 
mal geschalten werden.

Die Schaltung mit dem Shunt und Komparator gibt es nicht fertig. Jedoch 
ist der Aufwand sie aufzubauen recht gering. Eine Lochrasterplatine, die 
paar Bauteile fertig.

Wenn du nach Overcurrent Comparator suchst findest du sofort passende 
Schaltungen:
http://electronicdesign.com/site-files/electronicdesign.com/files/archive/electronicdesign.com/content/15001/60641-fig_1.jpg
http://electronicdesign.com/automotive/current-overdrive-detector-circuit-protects-automotive-ecus


Und am Ausgang schaltest du dann einen elektronischen Schalter 
(Transistor) mit dem du dein Radar einschaltest.

von hinz (Gast)


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Suchender schrieb:
> hinz schrieb:
>> Stromrelais: Reedkontakt mit Lackdraht umwickeln, im Datenblatt steht
>> die nötige Zahl an Windungen.
>
> Ein Datenblatt mit diesen Angaben habe ich nicht gefunden (Reichelt,
> Conrad, Meder, Setron). Kannst du eins posten?

Da steht die Empfindlichkeit in Ampere-Windungen drin (engl. AT).

von hinz (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> hinz schrieb:
>
>> Stromrelais: Reedkontakt mit Lackdraht umwickeln, im Datenblatt steht
>> die nötige Zahl an Windungen.
>
> Der Abfallstrom eines Reedkontakts ist deutlich niedriger als
> der Anzugsstrom. Da könnte es beim Stromverhältnis 1:4 schon
> Probleme geben.

Das lässt sich mittels eines zusätzlichen Permanentmagnets erledigen, 
aber 1:4 sollte eh schon reichen.

von Axel W. (deraxel)


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Ich habe noch das Universal-Schaltmodul 156503 zur Verfügung welches 
Strom und Spannungseingänge hat, kann ich das mit dem Shunt kombinieren 
um so einen sicher einstellbaren Schaltpunkt zu realisieren ?

von Falk B. (falk)


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>Universal-Schaltmodul 156503

Datenblatt?

von Axel W. (deraxel)



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sonst einfach unter google die nr eingeben, das ist ganz oft vertreten.

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

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@ Axel Witte (deraxel)

>sonst einfach unter google die nr eingeben, das ist ganz oft vertreten.

Mag sein, aber DU willst was wissen, nicht wir.

Hmm, schon mal auf den Stromverbrauch geschaut? Das Ding zieht selber 
65mA (max.) Da hat man kaum was gewonnen! Im Gegenteil.

Schieß einen einfachen Komparator auf Lochraster zusammen und gut.

Siehe Anhang. Braucht ausgeschaltet ca. 3mA, eingeschaltet ca. 6mA.
Einstellung der Schaltschwelle mit R4 im Bereich 0-230mA.

von Axel W. (deraxel)


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Werde sofort die Bauteile besorgen. Das ist ja eine Superhilfe ! Vielen 
Dank. Ich melde mich sobald ich das Ding einsatzbereit habe.

von Der Axel (Gast)


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Ich wollte mal noch eine Rückmeldung zum gebauten Gerät geben. Also es 
funktioniert alles bestens aber in der Nacht fängt das Ding an zu 
schwingen. Nachts wenn relativ wenige Fz fahren habe ich in der 
Auswertung teilweise 12 Fz innerhalb von 5 Sekunden, das passt nicht und 
Tiere sind da auch nicht unterwegs. Der zeitliche Rahmen wandert immer 
in der Nacht, ohne Muster. Evtl. auch am Tag aber das geht aber in den 
normalen Fz Bewegungen unter.
Kennt irgend jemand Effekte warum so etwas passiert (Bleiakku der sich 
nachts erholt hat, weil wenig gebraucht z.B.) Ich würde da so eine 
Ausschaltverzögerung oder Nachlaufsteuerung für etwa 12 sek. 
favorisieren, dann ist die Anlage (also das Seitenradar),sicher in 
Betrieb. Oder kann man da was Filtern ?
Der USB Stick mit dem wir aufzeichnen ist der USB 5 von Lascar, in der 
Einstellung fallende/steigende Flanke, max 5 Impulse/sek. dafür mit 
Datums und Zeitstempel.
Da wär ich dankbar für einen Tipp.

Gruß Axel.

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