Moin, nachdem ich mich lange davor gedrückt habe, wollte ich mich doch mal mit dem Platinenätzen beschäftigen. Da mir die erschwinglichen Ätzküvetten von Reichelt & Co. aber nicht wirklich vertrauenserweckend aussehen, habe ich mir folgendes überlegt: Da ich noch einen Ultraschallreiniger mit Heizung hier rumstehen habe (3,3 Liter Inhalt) könnte ich doch darin einfach Wasser auf 40-50°C aufheizen und die Schale mit dem Entwickler bzw. später mit dem Ätzmittel darin erwärmen, Platine rein und mit Ultraschall die belichtete Beschichtung bzw. später das Kupfer 'wegreinigen' Ein Versuch mit einer Plastikwanne, kaltem Wasser und Salz war sehr erfolgreich (Ein Esslöffel Salz löste sich in 0,2l Wasser innerhalb von 20-30 sec auf). Meine Frage ist nun, ob ich irgendwas Grundlegendes übersehen habe. Bisher ist im Forum oder auch bei den professionellen Geräten nie von Ultraschall die Rede gewesen. Vieleicht habe ich ja das Ei des (Ätz)-Kolumbus gefunden .... Grüße, der Wirus! P.S: Ich melde vorsorglich schon mal Geschmacklos-Musterschutz an ....
Hi, Möchlicherweise ist das Ätzmittel zu träge, um mit Ultraschall gut zu arbeiten ? Vielleicht braucht man die Strömung, die erzeugt wird,weil es sonst unterschiedliche lokale Konzentrationen gibt ? Die Luftblasen beschleunigen das Ätten (wird die Reaktivität durch Luft erhöht) ? Einfach ein paar Fragen, ich ich nicht beantworten kann..... Gruß ka-long
Ja, Luft beschleunigt die Reaktion. Deshalb gibt es ja auch Sprühätzgeräte oder auch Schaumätzgeräte. Zudem braucht es eine relativ hohe Temperatur. Je nach Ätzmittel ca. 50°C. Ich glaube mit Ultraschall wird der Ätzvorgang nicht wesentlich schneller gehen als in einer Arbeitsschale.
ich denke der Fotolack wird durch Kavitation beschädigt weden ausserdem gehts mit HCL + H2O2 eh schon so schnell, wass soll man da noch tunen?
Auch ich habe da meine Zweifel, da Ultraschall auch eingesetzt wird, Lösungen zu entgasen. Wie Dirk schon richtig sagte, wird die Reaktion durch Sauerstoff beschleunigt. Eben dieser Sauerstoff würde-meiner Meinung nach- durch den Ultraschall aus der Lösung getrieben. Vielleicht irre ich mich ja auch, deshalb: probier es aus, denn probieren geht bekanntlich über studieren ;-). Ich bin jedenfalls auf Deinen Bericht gespannt !! Thorsten II.
Laut einem Subthread in d.s.e. beschleunigt Luft das übrigens nicht, denn für die Reaktion wird atomarer Sauerstoff "in statu nascendi" benötigt, die Blubberbläschen haben mechanische Funktion und sorgen für mehr Bewegung in der Flüssigkeit. Bei Bedarf suche ich die Message-ID raus.
Also ich kann dir nur sagen, das Ätzgerät I von Reichelt ist bei mir shcon knapp nen Jahr im EInsatz udn ich hab keien Probleme damit und die Ergebnisse sind super, also eigetlich zu EMpfhelen, die 100 ist es sicher Wert.
Hallo zusammen und Danke für die Antworten von Euch! Leider ist mein Belichter noch nicht fertig und die Chemikalien noch nicht da, deshalb wird ein Praxisbericht noch einige Tage dauern. Vieleicht nochmal zur Konkretisierung: - Der Ultraschaller hat eine Heizung, höhere Temperaturen (bis 80°C) sind daher kein Problem. - Da ich sowieso mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid ätzen wollte, ist die Entgasung auch kein Problem, ebenso die Ätzgeschwindigkeit. Ich dachte einfach, durch den Ultraschall wird im Ätzbad eine Mikrobewegung angeregt, die folgende Effekte haben sollte: - praktisch kein Schwappen und Schlabbern wie bei manueller Bewegung einer Plastikschale - Minimierung des Ätzmittelverbrauches. Bei einseitigen Platinen sollte eine minimale Überdeckung von 2-3mm eigentlich ausreichend sein, da ja keine Bewegung erforderlich ist und trotzdem immer frisches Ätzmittel an die blanken Stellen transportiert wird. - keine Spritzer und Schaumbildung wie beim Luftblubbern in einer Küvette - keine Bauteile innerhalb der Schale (Luftschlauch, Heizer etc) Bericht folgt ... irgendwann ;-) Gruß, der Wirus!
Es ist schon komisch das einige Leute behaupten, dass fürs Ätzen keine Luft (bzw. Sauerstoff) benötigt wird. Wenn man sich dagegen mal entsprechende Seiten ansieht, dann fällt auf, dass Luft (bzw Sauerstoff) die Reaktion beschleunigt. siehe http://www.hpspaeth.de/leiterplatten/lp_lack.htm "Das Ätzbad soll eine konstante Temperatur haben, es muss Luft zugeführt werden da ohne Sauerstoff praktisch kein Ätzen stattfindet. Beim Ätzen in der Schale kann dies durch vorsichtiges Schwenken geschehen." Auch aus eigener Erfahrung kann ich das nur bestätigen.
@Dirk > Es ist schon komisch das einige Leute behaupten, > dass fürs Ätzen keine Luft (bzw. Sauerstoff) benötigt wird. Sauerstoff: ja, Luft: nein Bei der von mir favorisierten Lösung Salzsäure und Wasserstoffperoxid ist der Sauerstoff im WasserstoffperOXID (H2O2) enthalten, Luft wird daher garantiert nicht benötigt. Bei anderen Ätzmitteln mag das anders sein. Grüße, der Wirus!
Also die interessante Reaktion bei Persulfaten ist: | Cu + S_2O_8^2- ---> Cu^2+ + 2 SO_4^2- | | aber auch | | Cu + Cu^2+ ---> 2 Cu^+ | 2 Cu^+ + S_2O_8^2- ---> 2 Cu^2+ + 2 SO_4^2- Und die Oxidation des Kupfers zu Ionen findet mit "normalem" Saurstoff (also O2) nicht statt, denn der ist als Molekül viel zu träge. Es handelt sich um eine simple Redox-Reaktion, die ein (mehr oder weniger) starkes Oxidationsmittel benötigt, und gasförmiger Sauerstoff tut's nicht. Siehe den Thread ca. ab <dh6f6b$luj$05$1@news.t-online.com>
Mal die Threadleiche heraus hole... Ab 24.01 gibts Bei Aldi Süd einen US Reiniger für 20€. Wie ist das nun mit US und ätzen mit NAPS, und macht das Ätzmittel irgendwas ungewolltes mit der Edelstahlwanne des Ultraschallreinigers? Gruß Anselm
Wirus! schrieb: > Bei einseitigen Platinen sollte > eine minimale Überdeckung von 2-3mm eigentlich ausreichend sein, da ja > keine Bewegung erforderlich ist und trotzdem immer frisches Ätzmittel > an die blanken Stellen transportiert wird. Wie denn, wenn keins da ist?? Durchs Ätzen verarmt das Ätzmittel an den wirksamen Bestandteilen, die verarmte Lösung muss durch frische ersetzt werden - und dazu ist unbedingt eine weitreichende Strömung erforderlich. Umwälzpumpe und Sprühdüsen leisten das perfekt, Ultraschall bewirkt da praktisch nichts, er wirkt nur mechanisch (via Kavitation) ein und zerstört womöglich den Ätzresist. Der muss jedenfalls für Ultraschallbehandlung ausserdordentlich stabil sein und perfekt haften. Gruss Reinhard
Viele Edelstähle sind außerdem nur bedingt oder gar nicht resistent gegen die üblichen Ätzmittel. Ich würde es lassen und eine Glasküvette oder Kunststoffschale nehmen.
Ich habe in der Vergangenheit Experimente mit Vibration (nicht Ultraschall sondern eher Typ "Handy-Vibrationsalarm in größer"...) und NaPS gemacht, es hat sich nicht wirklich gelohnt. US wird wahrscheinlich noch viel weniger für die notwendige Durchmischung des Bades sorgen...
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