Forum: PC Hard- und Software WLAN /DSL - Was ist der Flaschenhals?


von J. A. (gajk)


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Aktuell werden ja immer schneller WLAN-Router angeboten, mit bis zu 600 
Mbits/s. 150Mbits/s scheinen schon Standard zu sein.

Mein DSL hat 6000 kbits/s, also über den Daumen 6 Mbits/s.

Hab ich mich da vertan oder ist das WLAN ca. 100 mal schneller als DSL?

Umgekehrt: Ist es überhaupt sinnvoll, in ein schnelles WLAN zu 
investieren, wenn man eh nur darüber ins Internet geht?

von Nachtaktiver (Gast)


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Mit dieser Betrachtung hast du natürlich recht.

Dadurch das man aber so hohe Bandbreiten erzielen kann wird WLAN auch 
zur Drahtlosen Vernetzung von Rechnersystemen interessant. Wo wiederum 
die Bandbreite zum Flaschenhals wird.*

*Erstmal unabhängig von der Verbindungsqualität.

von mhh (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Umgekehrt: Ist es überhaupt sinnvoll, in ein schnelles WLAN zu
> investieren, wenn man eh nur darüber ins Internet geht?

Ist es nicht.

Zumal die Pingzeiten bei der dann üblichen Mehrantennenlösung spürbar 
anstiegen. Das kann recht störend sein. (Ob das mittlerweile anders ist, 
habe ich seit über einem Jahr nicht weiter verfolgt.)

von Michael S. (e500)


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Und nicht vergessen: Mit zunehmendem Abstand zur Basisstation nimmt die 
Signalstärke von WLAN ab und somit auch die Übertragungsrate.

Ich bin im 1.OG, mein WLAN im UG, da wirds manchmal schon schwierig ...

von Jan H. (j_hansen)


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J. Ad. schrieb:
> Aktuell werden ja immer schneller WLAN-Router angeboten, mit bis zu 600
> Mbits/s. 150Mbits/s scheinen schon Standard zu sein.
>
> Mein DSL hat 6000 kbits/s, also über den Daumen 6 Mbits/s.
>
> Hab ich mich da vertan oder ist das WLAN ca. 100 mal schneller als DSL?

600 MBit/s ist die Brutto(!)datenrate unter perfekten Laborbedingungen. 
Das heißt, selbst unter perfekten Laborbedingungen sind es weniger als 
600 MBit/s Netto. Jetzt senden ev. noch ein, zwei oder in der Stadt 
viele WLANs auf dem selben Kanal mit vielen Clients, und eine Betonwand 
ist auch noch im Weg - dann bleibt Netto auf einmal gar nicht mehr viel 
übrig.

> Umgekehrt: Ist es überhaupt sinnvoll, in ein schnelles WLAN zu
> investieren, wenn man eh nur darüber ins Internet geht?

Kann man pauschal nicht sagen. Wie viele WLANs empfängst du denn? In 
meiner alten Wohnung habe ich 30 andere WLANs empfangen - da war WLAN 
fast unbrauchbar. Und wie ist der Empfang bei dir?
6MBit/s ist nicht viel, im Normalfall wird dir die Aufrüstung des WLANs 
nicht bringen. Du kannst dich ja auch einmal direkt mit einem Kabel an 
den Router hängen, dann merkst du schnell ob es einen spürbaren 
Unterschied gibt.

von J. A. (gajk)


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Jan Hansen schrieb:

> Kann man pauschal nicht sagen. Wie viele WLANs empfängst du denn? In
> meiner alten Wohnung habe ich 30 andere WLANs empfangen - da war WLAN
> fast unbrauchbar. Und wie ist der Empfang bei dir?

Es sind 3 oder 4, davon eines, welches deutlich stärker ist als mein 
eigenes. Es muss beim Nachbarn direkt an der anderen Seite der 
Betonwand/Ziegelwand sitzen. Hab ich mit dem WLAN-Finder auf meinem 
Smartphone herausgefunden.

> 6MBit/s ist nicht viel, im Normalfall wird dir die Aufrüstung des WLANs
> nicht bringen.

Das ist halt die 0815-Speed von arcor/vodafone. Langt für meine Zwecke 
aber voll aus, da ich weder ganze Filme runterlade noch sonst ständig 
große Datenmenge hin- und herbewege.


> Du kannst dich ja auch einmal direkt mit einem Kabel an
> den Router hängen, dann merkst du schnell ob es einen spürbaren
> Unterschied gibt.

Stimmt, ich könnte diesen Speedtest mal über WLAN laufen lassen, wenn es 
dann langsamer ist, IST WLAN der Flaschenhals, ansonsten ist es wurscht.

Ich hatte bis zu diesem Thread die Meinung, dass WLAN IMMER langsamer 
ist als irgenwas über Kabel. Aber das war wohl eine antiquirte 
Vorstellung - danke für die Tipps.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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J. Ad. schrieb:
> Aktuell werden ja immer schneller WLAN-Router angeboten, mit bis zu 600
> Mbits/s. 150Mbits/s scheinen schon Standard zu sein.
>
> Mein DSL hat 6000 kbits/s, also über den Daumen 6 Mbits/s.
> Hab ich mich da vertan oder ist das WLAN ca. 100 mal schneller als DSL?

Auf dem Papier schon. In der Praxis dürfte eher Faktor 10 übrig bleiben. 
Gerade bei WLAN stehen die beworbenen Datenraten in keinem Verhältnis zu 
den tatsächlich realisierbaren. PMPO war ein Scheiß dagegen.


XL

von David .. (volatile)


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Das schnelle WLAN hilft dann, wenn du mehr im Netzwerk hast als Internet 
(lokal Dateien tauschen, Netzwerkdrucker, Server). Wenn das nicht da 
ist brauchst du nicht mehr.

von ennen (Gast)


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WLAN hat eine riesige Latenzzeit zwischen den Datenpaketen.
Daher bekommt man nur mit großen Dateien ein wenig mehr Speed hin.
Wenn du aber im Internet unterwegs bist und nur kleine Datenfragmente 
hintereinander lädst, wäre es mir neu das es schneller als eine 
Netzwerkverkabelung wäre...

von Frank (Gast)


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Es lohnt sich, ab und zu nicht nur das Vorhandensein fremder WLANs 
festzustellen, sondern auch auf welchen Kanälen und mit welcher 
Bandbreite gesendet wird.

Dazu bieten manche Router (z.B. Fritzbox) interen Hilfsmittel an ("site 
survey"), die das anzeigen - oder man benutzt eine Software wie z.B. 
Inssider oder Netspot. Man sollte sich da möglichst einen unbenutzten 
Kanal suchen und möglichst weit weg von anderen belegten Kanälen.

Die Auto-Funktion im Accesspoint bzw. Router für die Kanalwahl ist 
übrigens keine so super gute Idee, weil die Kanalbelgeung (inkl. 
Gewichtung durch Leistung) dort möglicherweise eine vollkommen andere 
ist als beim Empfänger (z.B. Laptop).

Und dann gibts noch reihlich irgendweche Idioten, die belegen mit 
irgendwelchen obskuren "Turbo-Modi" gleich mal 4..6 Kanäle.

Ich wohne in Berlin Mitte und hier machen 30...40 WLANs das 2,4-GHz-Band 
quasi unbenutzbar. Ich bin auf 5 GHz umgestiegen, da muss ich mich z.Zt. 
nur mit einem einzigen Netz in der Nachbarschaft arrangieren.

von Oliver S. (oliverso)


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J. Ad. schrieb:
> Mein DSL hat 6000 kbits/s, also über den Daumen 6 Mbits/s.

Habe ich auch. Dafür reicht Wlan mit 802.11b locker aus.

Oliver

von J. A. (gajk)


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Frank schrieb:
> Es lohnt sich, ab und zu nicht nur das Vorhandensein fremder WLANs
> festzustellen, sondern auch auf welchen Kanälen und mit welcher
> Bandbreite gesendet wird.
>
> Dazu bieten manche Router (z.B. Fritzbox) interen Hilfsmittel an ("site
> survey"), die das anzeigen - oder man benutzt eine Software wie z.B.
> Inssider oder Netspot. Man sollte sich da möglichst einen unbenutzten
> Kanal suchen und möglichst weit weg von anderen belegten Kanälen.

Das zeigt bei mir das Smartphone (android) an. Da gibt es eine 
WLAN-Finder-App. Vorteil ist, dass man das Smartphone hin und herbewegen 
kann und so herausbekommt (in etwa) von wo welches WLAN kommt.

Ich habs auf Auto stehen, doch die anderen WLANs senden auf anderen 
Kanälen.

> Die Auto-Funktion im Accesspoint bzw. Router für die Kanalwahl ist
> übrigens keine so super gute Idee, weil die Kanalbelgeung (inkl.
> Gewichtung durch Leistung) dort möglicherweise eine vollkommen andere
> ist als beim Empfänger (z.B. Laptop).

Mein Internetradio rüstet bei Kanalwechsel automasich nach, das 
Smartphone wohl auch.

> Ich wohne in Berlin Mitte und hier machen 30...40 WLANs das 2,4-GHz-Band
> quasi unbenutzbar. Ich bin auf 5 GHz umgestiegen, da muss ich mich z.Zt.
> nur mit einem einzigen Netz in der Nachbarschaft arrangieren.

Uff, da bin ich ja hier mit 2 bis 6 WLANs fast schon im Paradies. Das 
Smartphone hat auch 5 GHz und da gibt es nur ein WLAN: meines.

Allerdings gibt es eigentlich keine Störungen, die ich auf andere Netze 
zurückführen würde.

Soll natürlich alles ungefährlich sein, aber bei 30 WLANs wunderst mich 
nicht, dass der eine oder andere kirre wird von. Möglicherweise gibt es 
im Bundestag und Abgeordnetenhaus wohl deutlich mehr als 3000 WLANs...

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