Hallo Ich stell mir Grad eine Frage warum arbeiten alle Oszis mit Single Ended Eingängen? In meinen Augen hätten Diff Eingänge große Vorteile wenn es um Übersprechen usw geht. Was auch gern mal passiert dass die Masse an zwei Punkten eine paar mV Spannungsdifferenz aufweißt und daher wenn man mit 2 Kanäle misst gleich mal ein kleiner Strom fließt. Also gibts da einen bestimmten Grund ?
Stimmt nicht das alle Oszis mit single-ended Eingängen arbeiten. z.B. die RTO und RTM-Oszis von R&S unterstützen differentielle Probes, wie diese: http://cdn.rohde-schwarz.com/dl_downloads/dl_common_library/dl_manuals/gb_1/r/rt_zd/RT-ZD102030_UserManual_en_01.pdf
Du hast das neue RTE vergessen zu erwähnen Mir gehts darum, warum nicht gleich diff Eingänge am Scope?
Wie gesagt, gibt es differentielle Eingangsmodule und spezielle Differentielle Tastköpfe. Diese sind aber meist sehr teuer oder stark Bandbreitenbegrenzt. Vor allem ist ein differentieller Eingang deutlich aufwändiger als ein single-ended. Falls ein differentieller Eingang vollständig symmetrisch aufgebaut werden soll, so braucht man zwei genau gleich laufende Eingangsstufen, vor allem auch mit gleichem Frequenzgang. Das ganze wird etwas einfacher, wenn man einen "floating single-ended" Eingang nimmt. Allerdings gibt es bei beiden Fällen das Aufgabe, die Differenz zu bilden und diese dann zur weiteren Verarbeitung aufzubereiten. Analog ist das Entfernen des Common-Mode-Anteils nicht so ganz einfach und birgt etliche Fehler-(gemeint: Ungenauigkeits-)Quellen aufgrund einer endlichen CommonMode-Rejection. Bei Digital-Oszis gibt es häufig floatende Eingänge, was Messungen auf beliebigen Potentialen erlaubt. Hier kann man die Potentialtrennung leicht auf der digitalen Seite vornehmen.
Achim Hensel schrieb: > Bei Digital-Oszis gibt es häufig floatende Eingänge, was Messungen auf > beliebigen Potentialen erlaubt. Huh? Ist das wirklich "häufig"? Ich kenne das eigentlich hauptsächlich von batteriebetriebenen Oszis. Aber auch da sind nicht immer beide Eingänge auch gegeneinander isoliert. Auch mechanisch musst Du bei der Konstruktion von sowas immer aufpassen: ein frei zugänglicher BNC-Port geht nicht, denn der kann dann gegen Erde ganz schnell auf gefährlichem Potential liegen. Muss daher berührgeschützt aufgebaut sein. Nach meiner Erfahrung sind auch bei Digital-Oszis die Eingänge fast immer auf PE bezogen und wenn das beim Messen ein Problem macht, muss man entweder den Prüfling hinter nen Trenntrafo hängen und sich auf ein anderes Potential beschränken oder eben differentielle Tastköpfe verwenden.
Je hoeher die Bandbreite von differentiellen Eingaengen, desto kleiner der Commonmode Bereich. Dh die sind nicht wirklich praktisch.
Oszis für Netzmessungen oder Leistungselektronik haben sehr häufig isolierte Diff. Eingänge, auch mit großer Bandbreite. So z. B. Fluke Scopemeter Serie oder Tektronix THS 3000, dann auch gerne mit Batt. oder Akku Betrieb.
patsch007 schrieb: > Du hast das neue RTE vergessen zu erwähnen > Mir gehts darum, warum nicht gleich diff Eingänge am Scope? Man braucht zwei Verstärker, also doppelter Aufwand.
Es geht notfalls auch so: Einen Kanal schaltet man auf invertierten Modus und stellt den Oszi so ein dass Kanal1 von Kanal2 subtrahiert wird (Math). Siehe auch diesen Link: http://www.tiepie.com/en/classroom/Measurement_basics/DifferentialMeasurements Ideal ist diese Methode natuerlich nicht, aber zur Not hilfts. Der begrenzte Common Mode Bereich ist sehr nachteilhaft und verringert die nnutzbare Empfindlichkeit. mfg, Gerhard
@ Harald Wilhelms (wilhelms) >> Mir gehts darum, warum nicht gleich diff Eingänge am Scope? >Man braucht zwei Verstärker, also doppelter Aufwand. Eine differentiellen, keinen doppelten. Bleibt aber höherer Aufwand. Für die meisten Messungen braucht man keinen differentiellen Eingänge, da ist es nur logisch, diese auch nicht einzubauen.
Hallo, ein differentieller Eingang bei einem Oszilloskop ist auch aus Sicherheitsfragen schwierig möglich. Hat ein solches Gerät einen differntiellen Eingang, könnten schnell hohe Spannungen auf den Aussenleiter liegen. Einige Handheld-Oszilloskope (z. B. von Fluke 19x) haben floatende Eingänge und das gesamte Zubehör ist aus Plastik und berührungssicher. Die Verwendung eines herumliegenden BNC-Kabels aus dem Labor oder eine normale passive Probe könnte zu einem lebensgefährlichen Abenteuer werden. Ein reines differentielles Scope für niedrige Spannungen (<42 V) würde wohl keiner kaufen, da ja ab und zu auch mal hohe Spannungen gemessen werden sollen. Hin zu höheren Frequenzen würde aber die Verkabelung am Eingang die Gleichtaktunterdrückung erschweren. Eine Diff.-Probe hat eine wohl definierte Gleichtaktunterdrückung. Grüße Markus
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