Forum: Platinen Verständnissproblem Bohrendurchmesser.


von Klausi (Gast)


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Hallo ,
habe ein verständnissproblem....

Habe bei Würth leiterplatten eine 6 fach Multilayer LP bestellt.
mit Online Angabe Bohrenddurchmesser >=0,25mm

Meine VIAs etc haben PAD Durchmesser = 0,5mm und Hole = 0,25mm

jetzt muss ich Aufpreis für Bohrungen >=0,15mm bezahlen. Deren 
Begründung:


"Unsere Technik hat sich eben Ihre Daten nochmals angeschaut. Sie hatten 
tatsächlich einen Enddurchmesser von 0.25mm. Würde also mit 0.40mm 
gebohrt werden. Bei einer Padgröße von 0,50mm bedeutet dies  Restring 
0.05mm.

Der Enddurchmesser wurde also auf 0.15mm geändert und mit 0.30mm 
gebohrt. Bei der Padgröße 0.50mm ergibt sich Restring 0.10mm umlaufend.
Daher mussten wir hier den Preis entsprechend anpassen."

Kapier ich nicht....
Kann mir jemand das mal erläutern?

Klausi

von Thomas (Gast)


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Hi,
gebohrt wird mit 0,4, damit das Via dann fertiger einen Durchmesser von 
0,25 hat. Wenn du aber mit 0,4 bohrst dann ist der Abstand auf der 
Platine Rand Bohrung zu Via Rand(den du ja meistens nicht einfach ohne 
Rücksprache ändern kannst...) nur noch 0,05 was zu wenig ist. Deswegen 
haben die jetzt einfach Vias verwendet die mit 0,3 mm gebohrt werden und 
dann fertiger noch 0,15mm messen. Bohrenddurchmesser ist nicht der 
Durchmesser mit dem gebohrt wird sondern der den das Via zum Schluss hat 
:)

von Klausi (Gast)


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Da  ändere ich nur den Bohrung von 0,25mm auf 0,3mm und lasse das PAD 
bei 0,5mm

Dann ist im Layout der Restring ja nur noch 0,1mm  - das geht wohl auch 
nicht?

Aber sonst passt je nix mehr im Layout.



Da mehrkwürdige ist... 2 PrototypenVersionen der Platinen wurden auch so 
gefertigt!  Ohne Aufpreis... :-(

Klausi

von Frank B. (f-baer)


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Tja, da sind wir wieder bei der alten Frage:
Wird bei Vias der Bohr- oder der Fertiglochdurchmesser angegeben?
Manche sind ja tatsächlich der Meinung, letzteres sei der Fall.
In aller Regel wird man wohl eher davon ausgehen, dass der 
Bohrdurchmesser angegeben wird, sonst passt nämlich jegliche 
Restringberechnung nicht mehr, da man zusätzlich einkalkulieren muss, 
wieviel real gebohrt wird. Das ergibt dann eher 300µm umlaufend 
Restring.
Anscheinend sind deine Daten da nicht eindeutig und lassen einigen 
Spielraum für Interpretationen zu. Normalerweise lässt sich 0,25/0,5mm 
in herkömmlicher Technologie problemlos darstellen.
Gebohrt wird 0,25mm und nach dem Aufkupfern sind noch ungefähr 
0,15..0,2mm Durchmesser offen.
Das ist auch sinnvoll, denn ein Via ist kein Montageloch. Der reale 
Lochdurchmesser interessiert (mich zumindest) nicht. Interessant sind 
eigentlich nur Kupferstärke im Loch und der Außendurchmesser. Ist ja 
nicht so, dass man dort was einlöten soll.

Nichtsdestotrotz: Der Würth spinnt an der Stelle rum, solltest du nicht 
explizit einen Fertiglochdurchmesser für die Vias gefordert haben. Ich 
würde das als Falschlieferung reklamieren.

von Der Laberer (Gast)


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Das erste was man machen muss, ist die Spezifikationen des Herstellers 
herunterladen. Es gibt verschiedene Klassen. Darin sind jeweils
Mindestkupferbreite, Mindestabstand, Mindestrestring, usw spezifiziert. 
Diese were muss man dann eben in das CAD uebertragen, sodass das Layout 
daruf geprueft wird. Ich sehe, es with altium designer verwendet, 
welches alles derartige toll unterstuetzt.

Und ja, 0.1mm ist eine teurere Klasse. Dh happiger Aufpreis. Naja, wenn 
man's braucht...
Ich geh nicht unter 8mil(0.2mm) bei Breite, Abstand, Restring. Meine 
bevorzugten Daten sind 12..16mil(0.3..0.4mm)

von Frank B. (f-baer)


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Aber ich sehe grad, dass du etwas von Bohrenddurchmesser schreibst. Bist 
du dir wirklich sicher, dass das da so steht? Üblicherweise wird der 
kleinste Bohrdurchmesser gefragt.
Ansonsten schreibst du in deine Doku zukünftig mit rein, dass 
Via-Durchmesser als Bohrdurchmesser vereinbart sind.

von Frank B. (f-baer)


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Der Laberer schrieb:
> Das erste was man machen muss, ist die Spezifikationen des Herstellers
> herunterladen. Es gibt verschiedene Klassen. Darin sind jeweils
> Mindestkupferbreite, Mindestabstand, Mindestrestring, usw spezifiziert.
> Diese were muss man dann eben in das CAD uebertragen, sodass das Layout
> daruf geprueft wird. Ich sehe, es with altium designer verwendet,
> welches alles derartige toll unterstuetzt.
>
> Und ja, 0.1mm ist eine teurere Klasse. Dh happiger Aufpreis. Naja, wenn
> man's braucht...
> Ich geh nicht unter 8mil(0.2mm) bei Breite, Abstand, Restring. Meine
> bevorzugten Daten sind 12..16mil(0.3..0.4mm)

Sinnloses Rumgelaber am Thema vorbei. Wie vereinbarst du deine Vias? Das 
wäre interessant zu wissen.

Bei mir sind folgende Größen üblich:

0,2/0,45
0,3/0,6
0,5/0,9

100µm Restring können nicht alle Hersteller, 125µm ist aber eigentlich 
Stand der Technik.

In den Angaben des TO kommt mir aber immernoch einiges sehr spanisch 
vor. Der Würth berechnet Bohrungen >=150µm statt >=250µm und schreibt 
selbst, dass er 300µm bohrt. Der CAM-Mitarbeiter scheint einen Clown 
gefrühstückt zu haben.

von Purzel H. (hacky)


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Meine ueblichen Vias sind 24/45 mil, dh 0.6mm bohr, und 1.1mm aussen. 
mit 0.25mm Restring.

Was soll's bringen auf das Minimum zu gehen ? Dichtere Packung ? 
Allenfalls unter BGA machen wir das.

von Frank B. (f-baer)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Meine ueblichen Vias sind 24/45 mil, dh 0.6mm bohr, und 1.1mm aussen.
> mit 0.25mm Restring.
>
> Was soll's bringen auf das Minimum zu gehen ? Dichtere Packung ?
> Allenfalls unter BGA machen wir das.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass man mit 0,6/1,1mm komplexere 
Schaltungen halbwegs platzsparend realisieren kann. Das mag im 
Hobbybereich ok sein, aber im professionellen Bereich bringt es keine 
Kosteneinsparung und erschwert das Design mMn unnötig.
Mit den Lochdefinitionen kriegt man nicht einmal einen Steckverbinder im 
1,27mm-Raster unter.

von Purzel H. (hacky)


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Dann zeig doch mal ein Layout von dir. Solange ich viel Flaeche frei 
habe, verwende ich groessere Vias. Erst wenn's eng wird gehe ich auf 
kleinere.

von Klausi (Gast)


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Hallo

>>Meine ueblichen Vias sind 24/45 mil, dh 0.6mm bohr, und 1.1mm aussen.
>>mit 0.25mm Restring.

Hallo, das sind riesige Dinger! Das kann ich ja im meinem 
"Atz-Planschbecken" kleiner machen!

Mir ist der Endurchmesser ob 0,25 oder 0,3mm egal. Nur den 
Paddurchmesser wollte ich nun nicht mehr ändern. Schau mal wenn ich den 
von 0,5 auf 0,55 oder 0,6mm setzte - wo es knallt!

Klausi

von Georg (Gast)


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Klausi schrieb:
> Bei der Padgröße 0.50mm ergibt sich Restring 0.10mm umlaufend.
> Daher mussten wir hier den Preis entsprechend anpassen."

Mal von der fraglichen Begründung ganz abgesehen, ein Lieferant kann 
nicht von sich aus die Spezifikation ändern und dann mehr berechnen. Das 
geht nur nach Rücksprache mit dem Kunden. Würde man das akzeptieren, 
könnte Würth ja nach der Bestellung den Preis in beliebige Höhen 
abändern. Meiner Meinung nach wären selbst allgemeine 
Geschäftsbedingungen unwirksam, die eine nachträgliche Preiserhöhung 
erlauben ohne dass der Kunde überhaupt davon weiss.

Zulässig wäre es höchstens, die Fertigung mit den vorhandenen Daten 
abzulehnen, weil nicht realisierbar.

Georg

von Klausi (Gast)


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Die Platinen habe ich längst auf dem Tisch!

Jetzt kommt in den Einkauf die Mail mit der Info mit ca. 30€ netto 
Mehrkosten!

Klausi

von Falk B. (falk)


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@Klausi (Gast)

>Jetzt kommt in den Einkauf die Mail mit der Info mit ca. 30€ netto
>Mehrkosten!

Daran wirst weder du noch die Firma noch die Welt zu grunde gehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lehrgeld

ICH LIEBE ES

Also, sie, die Wiki von Pedia ;-)

von MaWin (Gast)


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Es ist bei Vias vollkommen sinnlos, ebenso wie bei Bauteillöchern den 
nach der Durchkontaktierung verbleibenden Bohrlochdurchmesser anzugeben, 
denn es wird nichts durchgesteckt. Am liebsten wäre es dem Besteller, 
wenn das Loch ganz zuverkupfert wird.
Würth will dich also bloss abzocken, durch absichtliches mussverstehen.
Bestell das nächste mal woanders.

von Taz (Gast)


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Und wie soll der Hersteller anhand der Gerber Daten feststellen ob es 
ein VIA oder ein Pad ist ?.
Ich bin Kunde - ich fordere vom Hersteller das ALLE meine 
Bohrdurchmesser Enddurchmesser sind. Wie die das bewerkstelligen ist mir 
ehrlich gesagt schei.. egal, ob die 0.1mm oder 0.15mm weniger bohren 
müssen ist deren Problem.

Aber zur Ausgangsfrage, der Restring war zu klein (sollte inzwischen 
klar sein), weil man das Pad nicht grösser machen kann wird ein 
kleinerer Bohrer genommen was Aufpreis bedeutet.
Zwei Anmerkungen dazu, erstens sollte der Hersteller nachfragen bevor er 
so etwas tut (oder es besteht eine Absprache, die kleine Änderungen 
erlaubt).
Zweitens muss man prüfen ob die vorgegebenen Spezifikationen wirklich 
verletzt wurden.
Ich weiß nicht welche vorlagen daher hab ich mal auf WEdirekt unter 
Restring nachgeschaut. Dort steht Paddurchmesser = Endbohrdurchmesser + 
0,4mm also umlaufend 200um.

"Meine VIAs etc haben PAD Durchmesser = 0,5mm und Hole = 0,25mm"

Spezifikation eindeutig nicht eingehalten, entweder Pad auf 0,65mm oder 
Bohrung kleiner (was auch nicht geht).

Mein Tip halt dich an die Spielregeln und bei 30Euro Aufpreis halt den 
Ball flach.

von Georg (Gast)


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Taz schrieb:
> Dort steht Paddurchmesser = Endbohrdurchmesser +
> 0,4mm also umlaufend 200um.

Das ist auch die einzig sinnvolle Art das anzugeben: Restring bezogen 
auf Enddurchmesser. Dass Würth 0,15 mm grösser bohrt, muss und kann der 
Kunde ja nicht wissen (andere geben 0,1 mm zu).

Generell werden in der Fertigung alle dk-Bohrungen gleichbehandelt, d.h. 
der Bohrdurchmesser ist grösser als der Enddurchmesser zum Ausgleich der 
Metall-Hülse.

Soweit wäre alles gut und schön, wenn Würth nicht geschrieben hätte:

> Bei der Padgröße 0.50mm ergibt sich Restring 0.10mm umlaufend.

Jetzt ist also plötzlich von einem 0,1 mm Restring die Rede, bezogen auf 
den rohen Bohrdurchmesser. So kann man selbst qualifizierte Kunden noch 
verwirren. Das ist einfach eine Dummheit des Technikers, der das 
geschrieben hat, dem sollte man mal die hauseigenen Spezifikationen 
geben, damit er sich bei der Beschreibung von Problemen an deren 
Formulierung hält. Ganz abgesehen davon, dass seine Rechnung ja auch 
nicht stimmt, denn für umlaufend 0,2 mm ergäbe sich ja ein 
Enddurchmesser von 0,1 mm.

Und wie ich schon weiter oben geschrieben habe geht es natürlich nicht, 
ohne Rücksprache einen Mehrpreis zu berechnen, auch wenn der mit 30 Euro 
im konkreten Fall sicher nicht überzogen ist. Handwerker dürfen das in 
begrenztem Rahmen, Industriefirmen müssen sich an Verträge halten. Eine 
Firma wie Bosch würde niemals für eine Leiterplatte auch nur einen Cent 
mehr bezahlen als in den Bestellunterlagen steht.

Georg

von Cyblord -. (cyblord)


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Ja unsere lieben deutschen Qualitätsfirmen. So kennt man das. Da gibts 
keine Lösungen, da sucht man Probleme. Der Chinese machts halt einfach 
während unseren Firmen noch philosophieren, verhandeln und abzocken.
Bestell das nächste mal in Fernost. Du wirst positiv überrascht sein.

Hatte ich bei PCB Pool auch schon. In der Bestellung rechnete ich nicht 
mit doppelten Kosten für den Lötstop (die bei SMD Bauteilen anfallen) 
und somit war der Betrag der Bestellung niederiger und später kam die 
höhere Rechnung. Natürlich sieht man sich nicht in der Lage solche 
eindeutigen Unstimmigkeiten erstmal abzuklären, da wird munter 
produziert und dann kassiert. Wenn bei ITEAD Studio irgendwas 
missverständlich ist, dann fragen die per Mail vorher nach, mit Bild, 
Screenshot usw. Alles super klar. Man antwortet schnell per Mail und die 
setzen das um. Aber in D-Land scheint sowas unmöglich. Servicewüste 
halt.

von Taz (Gast)


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Wir haben genau umgekehrte Erfahrungen gemacht. Jedesmal wo im Ausland 
was gemacht wurde, nur um zwei Euro zu sparen ist was mächtig schief 
gelaufen. Ich will gar nicht davon anfangen welche Bolzen die geschossen 
haben, jedenfalls mehrere Tausend Schaden, wenn man die Fehlersuche als 
Lohnkosten mit rein rechnet wirds schnell zweistellig. Mit unseren 
deutschen langjährigen Qualitäts Firmen kommt es zwar auch manchmal zu 
Unstimmigkeiten aber wir konnten uns immer einigen.

PS: der persönliche Kontakt nach Fernost war auch unter aller Kanone.

von ... (Gast)


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Ich weiß gar nicht wieso Würth da so ein Theater drum macht. 0,3er 
Bohrung sind bei fast allen Firmen selbst im Pool Standard.
Für mich stellt sich das als reine Abzocke dar.

von ... (Gast)


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0,3er Bohrung wohlgemerkt als BohrENDdurchmesser gemeint.

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