Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Aktiver Tiefpass für Subwoofer


von Benedikt S. (acid_g)


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Hallo,

ich bin noch relativ neu in der Materie der Analogschaltungen, deswegen 
bitte ich schon mal im voraus um Gnade für eventuelle Anfängerfehler ;-)

Ich hab hier einen Receiver, der mir ein geregeltes (Lautstärke) 
Audiosignal liefert. Zudem habe ich eine Stereo Endstufe (Uher Reference 
No.1 MA 200) die einen Subwoofer betreiben soll.

Mein Plan ist es nun, das Signal vom Receiver mittels Tiefpass zu 
filtern, etwas zu verstärken und letztendlich an die Endstufe abzugeben. 
Dabei soll die Endstufe in Brückenschaltung betrieben werden. Das wollte 
ich realisieren, indem das Signal gesplittet und auf dem einen Kanal 
normal, auf dem anderen jedoch invertiert angeliefert wird. Der Treiber 
des Subwoofers wird dann an die positiven Terminale angeschlossen und 
die Negativen beiden miteinander verbunden.

Soweit zum Plan, jetzt zur Umsetzung:
Im Anhang befindet sich der momentane Zwischenstand für den Tiefpass + 
Verstärker sowie dem inverter für die Brückenschaltung. Den Schaltplan 
für den Filter hab ich aus "Filter Design in Thirty Seconds" von Texas 
Instruments abgewandelt, sodass der Opamp zusätzlich das Signal noch 
verstärken kann. Da kommt auch schon die erste Frage auf:
Funktioniert das überhaupt so? Ich habe den Opamp aus dem Schaltplan als 
Impedanzwandler interpretiert und ihn mittels eines Potis zum Verstärker 
ergänzt.

Die Versorgungsspannung der Schaltung ist 12V. Das Signal, welches aus 
dem Receiver kommt, liegt unter 2V Peak-to-Peak, das Verhältnis der 
beiden "Pull-up" Widerstände am Eingang ist also mit Absicht so gewählt, 
damit sich das Signal später besser verstärken lässt.
Hier die nächste Frage:
Wie bekomm ich eventuelles Brummen der Netzspannung weg? Das Teil wird 
mit einem Netzteil versorgt.

Der Inverter am Ausgang soll dann wie besagt das Signal für die 
Brückenschaltung zur Verfügung stellen. Dabei wieder das Problem mit der 
einfachen Stromversorgung:
Kann das so überhaupt funktionieren? Kommt da wirklich ein invertiertes 
Signal raus? Muss ich evtl. vor C6 nochmal einen Impedanzwandler 
schalten? Die Level der beiden Ausgänge kann ich ja mittels einfacher 
Spannungsteiler + Oszi wieder anpassen.


Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei meinen Fragen weiterhelfen 
könntet.
Schonmal Danke im voraus!

Gruß,
acid_g

: Bearbeitet durch User
von NN (Gast)


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Beim Betrieb eines Subwoofers sollte man auch (mittels Hochpässen)
dafür sorgen, dass die Tiefbässe nur von diesem abgestrahlt werden,
und nicht zu den übrigen Lautsprechern gelangen.

Professionelle aktive Nahfeld-Monitore besitzen hierfür einen 
zuschaltbaren Hochpass mit einstellbarer Trennfrequenz.

von Benedikt S. (acid_g)


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Das ist mir klar. Dafür sorgt der Receiver ;-)

von ArnoR (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Kann das so überhaupt funktionieren?

Das mit dem C5 solltest du dir nochmal überlegen.

Wenn du an R_Gain drehst, veränderst du die Filtercharakteristik, das 
geht bis zum Oszillator.

Warum sind R1 und R2 nicht gleich groß?

von Benedikt S. (acid_g)


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> Das mit dem C5 solltest du dir nochmal überlegen.

Stimmt. Der ist falsch. Habs nachgebessert.

// edit: jetzt kanns erst recht nicht funktionieren :D


> Wenn du an R_Gain drehst, veränderst du die Filtercharakteristik, das geht > bis 
zum Oszillator.

Ich muss also den Verstärkerteil mit einem eigenen Opamp regeln?


> Warum sind R1 und R2 nicht gleich groß?

Weil das Eingangssignal zwischen -1V und +1V liegt. Mein Gedankengang 
war, dass ein Opamp linear verstärkt, demnach also alles unterhalb des 
minimalen Eingangssignals (6V-1V = 5V) bei gleichen Widerständen nach 
dem Spannungsteiler verschenkt ist.
Wenn ich also das Eingangssignal mittels Spannungsteiler auf 2V hebe, 
habe ich 1V Puffer und kann besser verstärken.

: Bearbeitet durch User
von Benedikt S. (acid_g)


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so... jetzt sollte es passen.

von ArnoR (Gast)


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Dein Gedankengang ist falsch.

Erstens hat der LM4558 einen garantierten 
Gleichtakt-Eingangsspannungsbereich von 3V oberhalb bzw. unterhalb der 
Rails und zweitens legt man für maximale Aussteuerbarkeit Eingangs- und 
Ausgangssignal in die Mitte der Versorgungsspannung.

von ArnoR (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> so... jetzt sollte es passen.

Was sollen da jetzt R7 und R8? Vorher war es richtig.

von Benedikt S. (acid_g)


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ok... dann wie im vorherigen Post nur mit gleichen Widerständen vor dem 
Filter?

Was ist mit dem Verstärkerteil? Soll ich stattdessen lieber einen 
weiteren Opamp dahinter schalten, oder passt das so?

Hab die aktuelle Schaltung nochmal angehängt.

Danke schonmal für deine schnellen Antworten ;-)

von ArnoR (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Was ist mit dem Verstärkerteil? Soll ich stattdessen lieber einen
> weiteren Opamp dahinter schalten

Nein, davor. Dann hat auch das Filter die nötige geringe Quellimpedanz.

von Benedikt S. (acid_g)


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so?

Ich würde dann einen TL074 als Opamp verwenden.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Ich würde über R6 noch einen Elko legen.

von Klaus R. (klara)


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ArnoR schrieb:
> Ich würde über R6 noch einen Elko legen.

Stimmt, dann rauscht es weniger oder aus den 100K 10K machen. Dann hätte 
man die Symmetrie verbessert, spielt hier aber wohl keine grosse Rolle.
mfg Klaus.

von Benedikt S. (acid_g)


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Was für einen Kapazität für den Kondensator? Reichen 10µF?

Nochmal wegen der Verstärkung direkt am Filter-Opamp:
Das geht wegen der Eingangsbeschaltung nicht?

Hier hätte ich nämlich den gleichen Aufbau gefunden (bis eben auf den 
Teil mit dem Oszillator am Eingang):
http://www.aktivfilter.de/sallen-key-tiefpass.htm

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Da sind so viele Fehler, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll.

1. Das Doppelpoti für die Grenzfrequenz hat keine Begrenzungswider- 
stände. Man kann es also von 0 (= Frequenz unendlich) an verstellen. 
Braucht kein Schwein. Tatsächlich braucht man schon die Verstellbar- 
keit nicht. Und wenn doch, dann reicht ein Bereich von sagen wir 60Hz 
bis 120Hz vollkommen. Das verbessert auch das Verhalten der Schaltung 
bei den unweigerlich auftretenden Gleichlaufschwankungen des Potis.

2. Für Sallen&Key Filterstrukturen geht der Verstärkungsfaktor in die 
Berechnung der restlichen Bauteile mit ein. Man kann nicht einfach die 
Verstärkung ändern ohne dabei auch die Filtercharakteristik zu ändern. 
Wenn also einerseits eine Verstärkung und andererseits eine einstellbare 
Abschwächung gefordert wird, dann muß man das Filter für eine feste 
Verstärkung von sagen wir 20dB berechnen und den Abschwächer entweder 
davor oder dahinter im Signalweg anbringen.

3. Die Verstärkungseinstellung trennt Gleich- und Wechselstromkreis 
nicht auf. Mit der Änderung der Verstärkung ändert sich also auch die 
Ruhe(Gleich-)spannung am Ausgang. Für Verstärkung >=5 schlägt der linke 
OPV gleichspannungsmäßig an der Betriebsspannung an.

4. Selbstredend hat auch das Verstärkungspoti keine Begrenzung. Man kann 
also im Prinzip unendliche Verstärkung einstellen.

5. Die Arbeitspunkteinstellung der Eingangsstufe ist daneben. Bei 
asymmetrischer Versorgung hat der Arbeitspunkt bei U_b/2 zu liegen.

6. Die Ankopplung der Inverterstufe ist kaputt. C5 gehört zwischen den 
Ausgang der ersten Stufe und das linke Ende von R3.

Auf Feinheiten wie den gewählten OPV oder die Spannungsversorgung gehe 
ich gar nicht erst ein.


XL

von Sascha (Gast)


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Imho sollten für C1 100nF reichen, das sollte für eine untere 
Frenzfrequenz von 32Hz sorgen. Für C5 sollten es 1µF sein.

In gewissen Grenzen ist Verstärkung möglich, verändert aber die 
Charakteristik des Filters. So wie du das Poti angeschlossen hast, wäre 
eine Verstärkung von unendlich mögich, bisschen unpraktisch. Kuck mal 
hier: http://sound.westhost.com/articles/active-filters.htm#s3

Ausgehend von der Formel von sound.westhost: Wenn du als C einen Wert 
aus der E6-Reihe nimmst, der nicht in der E3-Reihe vorhanden ist (also 
3,3 oder 6,8) kommen für die Division bzw. Multiplikation mit 0,707 ein 
Wert heraus, der sehr nahe an denen der E3-Reihe ist.

von Benedikt S. (acid_g)


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Axel Schwenke schrieb:
> Da sind so viele Fehler, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll.

Wie schon geschrieben: Ich bin noch relativ neu in der Materie der 
Analogschaltungen. Trotzdem vielen Dank für deine Antwort!

> 1. Das Doppelpoti für die Grenzfrequenz hat keine Begrenzungswider-
> stände.

Hab das mal nachgebessert. Sollte so passen oder? Ich komme jetzt auf 65 
bis 130Hz.

> 2. Für Sallen&Key Filterstrukturen geht der Verstärkungsfaktor in die
> Berechnung der restlichen Bauteile mit ein.

Das Problem ist: Ich weiß noch nicht, wo die optimale Frequenz bei 
diesem Subwoofer liegt, sonst hätte ich die Frequenz fest vorausgesetzt 
und das ganze in ein Tool getippt, damit ich die optimalen Bauteile 
herausbekomme.

> 3. Die Verstärkungseinstellung trennt Gleich- und Wechselstromkreis
> nicht auf.

Das sollte mit dem aktuellen Schaltplan kein Problem mehr sein oder?

> 4. Selbstredend hat auch das Verstärkungspoti keine Begrenzung.

Der Verstärker wurde bereits ausgelagert. Ich hab ihn zusätzlich noch 
mit einer begrenzung ausgestattet. Sollte so passen oder? Ich komm auf 
eine maximale Verstärkung von ca. 3,5 also etwa 10db, sollte also nicht 
übersteuern.

> 5. Die Arbeitspunkteinstellung der Eingangsstufe ist daneben. Bei
> asymmetrischer Versorgung hat der Arbeitspunkt bei U_b/2 zu liegen.

Du beziehst dich hier auf den ersten Schaltplan oder? Das wurde schon 
behoben.

> 6. Die Ankopplung der Inverterstufe ist kaputt. C5 gehört zwischen den
> Ausgang der ersten Stufe und das linke Ende von R3.

Wurde auch schon behoben.

> Auf Feinheiten wie den gewählten OPV oder die Spannungsversorgung gehe
> ich gar nicht erst ein.

Hast du eine Empfehlung? Momentan verwende ich einen TL074, weil ich den 
rumliegen habe, sowie ein 12V Netzteil - weil es ebenfalls hier rumliegt 
;-)

Wo ich noch bedenken habe, ist die Ankopplung zur 2. Stufe. Da ist ja 
das Bezugspotential wegen der Verstärkung verschoben. Soll ich da 
nochmal einen Oszillator vorschalten?

Sascha schrieb:
> Imho sollten für C1 100nF reichen, das sollte für eine untere
> Frenzfrequenz von 32Hz sorgen. Für C5 sollten es 1µF sein.

32Hz ist zu hoch. Beim Subwoofer handelt es sich um ein Horn mit 
ordendlich Tiefgang (linear bis fast 20Hz). Ich hab den berechneten 
Frequenzverlauf mal angehängt. In Wirklichkeit geht er bei ca. 25Hz erst 
richtig los, kann aber auch am Raum und der beim Test recht 
provisorischen Aufstellung liegen. Ich würde es mit 470n beim C1 und 10µ 
bei C5 probieren. Was meinst du?

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Benedikt S. schrieb:
>> 3. Die Verstärkungseinstellung trennt Gleich- und Wechselstromkreis
>> nicht auf.
>
> Das sollte mit dem aktuellen Schaltplan kein Problem mehr sein oder?

Doch, da ist noch ein Problem:
R10 darf nicht gleichstrommäßig an GND. Da fehlt noch ein Kondensator. 
Andernfalls geht der Ausgang des OP an den positiven Anschlag, wenn Du 
die Verstärkung hoch drehst.

Gruß Dietrich

von Benedikt S. (acid_g)


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Dietrich L. schrieb:
> R10 darf nicht gleichstrommäßig an GND. Da fehlt noch ein Kondensator.
> Andernfalls geht der Ausgang des OP an den positiven Anschlag, wenn Du
> die Verstärkung hoch drehst.

Ok... da bedarfs etwas Aufklärung: Wenn ich das richtig verstehe, liegts 
daran, dass hier bezüglich Masse verstärkt wird. Das heißt es wird nicht 
nur die Amplitude verstärkt, sondern zudem der Bezugspunkt nach oben 
verschoben?

Wo muss der Kondensator hin? Zwischen R10 und Masse?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Benedikt S. schrieb:
> Ok... da bedarfs etwas Aufklärung: Wenn ich das richtig verstehe, liegts
> daran, dass hier bezüglich Masse verstärkt wird. Das heißt es wird nicht
> nur die Amplitude verstärkt, sondern zudem der Bezugspunkt nach oben
> verschoben?

Ja. Du kannst Dir das ja mal an einem Fall durchdenken:
- an IC1A, Pin3 liegen +6V (Spannungsteiler R1, R2)
- an IC1A, Pin2 liegen dann auch +6V
  (wenn der OP ausgeregelt hat und dies auch konnte)
- ist das Poti am unteren Anschlag, müsste also an R10 +6V liegen
- wenn an R10 6V abfallen, fällt an R7 (6V/5,6k)*20k=21,4V ab
- also wäre an IC1A, Pin1  21,4V+6V=27,4V, und das kann nicht sein.
-> der OP-Ausgang ist also am 'Anschlag', und das auch schon viel früher 
(bei weniger Verstärkung).

> Wo muss der Kondensator hin? Zwischen R10 und Masse?

Ja.

von Benedikt S. (acid_g)


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Macht Sinn... Der OP lädt also in deinem Beispiel den Kondensator über 
das Poti und R10 auf 6V. Dadurch ist der "Massepunkt" auf 6V und es wird 
nur noch die Amplitude verstärkt.
Ich würde die alt bewährten 10µF nehmen. Sollte passen oder?

von tommy (Gast)


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Hallo Benedikt,

Benedikt S. schrieb:
> 32Hz ist zu hoch. Beim Subwoofer handelt es sich um ein Horn mit
> ordendlich Tiefgang (linear bis fast 20Hz).

Wo willst Du den Subwoofer denn einsetzen? Und um welchen genau
handelt es sich?
Dein Verstärker scheint ja eher ein HiFi-Verstärker zu sein. Wenn
Du den in Brückenschaltung betreiben möchtest, dann drängt sich der
Verdacht auf, dass Du hohe Ausgangsleistung forderst. Kann der
Verstärker das? Stichwort: Kühlung per Lüfter.

Bei mir (professionelle PA-Technik) wird immer ein Low-Cut bei 40Hz
eingeschaltet. Das elimiert auch das Rumpeln vom Plattenspieler.
Uuups, die heissen ja heute "Turntable" ;-)

von Benedikt S. (acid_g)


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tommy schrieb:
> Wo willst Du den Subwoofer denn einsetzen? Und um welchen genau
> handelt es sich?
Es handelt sich um ein Horn mit ca. 500l Volumen. Selbstbau. Genaueres: 
http://www.volvotreter.de/th.htm erstes Horn.
Einsatz: Dubstep, Jungle, Drum and Bass, Elektro, Heimkino mit 
ordentlich Rumps

> Dein Verstärker scheint ja eher ein HiFi-Verstärker zu sein. Wenn
> Du den in Brückenschaltung betreiben möchtest, dann drängt sich der
> Verdacht auf, dass Du hohe Ausgangsleistung forderst. Kann der
> Verstärker das? Stichwort: Kühlung per Lüfter.

Der Verstärker wurde im ersten Beitrag genannt: Uher Reference
No.1 MA 200
Das Teil schafft bei 8 Ohm 200W RMS pro Kanal. Der Sub hat einen Treiber 
der mit 600W RMS deklariert wurde. Der Treiber hat eine Impedanz von 
16Ohm. In Brückenschaltung erhoffe ich mir 350W RMS. Das sollte bei der 
Effizienz auch reichen... Mir ist klar, das da die Endstufe leiden kann, 
wenn man nicht aufpasst. Wir sind Studenten, haben also kein Geld für 
eine dickere Endstufe, deshalb muss vorerst dieses Teil hier herhalten.

ISNICHSO schrieb im Beitrag #3703693:
> Servus liebe Holzkopf-Elektroniker - oder wollts ihr die noch werden?

> "Gesund"sein heißt die Devise - in Punkto Geist, versteht sich.
> Klangfetischisten, cooles Wort oder auch nur Umschreibung für: Spinner.

> Und wer davon dann auch
> noch nichts wirklich versteht: Empfehlung: Finger von Dingen lassen, von
> denen man nichts versteht.

> selbsternannten Möchtegern-Alles-Wissern

Hallo lieber ISNICHSO,
die Aggressivität deines (eures?) Beitrags macht mir Sorgen.
Nur mal, damit wir hier auf einer Seite sind und keine Missverständnisse 
auftreten:
Mir ist durchaus klar, das dieses Projekt nicht im entferntesten perfekt 
wird. Darum gehts auch nicht. Mir gehts darum was zu lernen. Und das tut 
man am besten durch Fehler. Wenn du (ihr) mir also wirklich helfen 
wollt, könntest du (ihr) mir ja auch meine Fehler aufzeigen oder 
zumindest sagen, warum das Ganze sowieso nichts wird, statt hier große 
reden zu schwingen und nebenbei einen Haufen unschuldiger zu beleidigen.

> Wir (sind ein anerkanntes Techniker-Team) haben hier deine
> Problemfragen mal verfolgt und hätten da simple Antworten zu sicher,
> aber du bist hier in einem Forum, deshalb lassen wir das Veröffentlichen
> lieber hier an dieser Stelle sein.
Weil ihr mir was verkaufen wollt oder wie? Wer seid ihr denn? Wenn ihr 
so anerkennt seid, kanns ja nicht so schlimm sein, den Namen zu nennen. 
Oder habt ihr gerade festgestellt, dass der Beitrag evtl. doch nicht so 
gut fürs Image ist? :P

Nochmal zur Aufklärung: ab ca. 30€ gibts kaufbare Aktivweichen, die 
meine Konstruktion mehr als in den Schatten stellen. Wie scho gesagt: 
darum geht mir hier nicht. Ich hab alle Teile zur Verfügung, kann mir 
Platinen ätzen und so das Projekt ohne Kosten umsetzen. Wenns nix wird, 
hab ich eine Platine von 5x5cm und Zeit verloren. Dafür hab ich das 
Wissen eingefahren dass, und evtl. sogar warum es so nicht funktioniert. 
Danach kann ich immer noch die 30€ investieren.

ISNICHSO schrieb im Beitrag #3703693:
> Welcher Mensch hört unter 32 Hz?
Darum gehts nicht. Hast du schon mal 25Hz gespürt? Die hört man 
tatsächlich nicht. Dafür aber den Tisch, der über den Boden hoppelt, 
oder die Fenster die aus ihrer Fassung wollen...
Evtl. seid ihr ja schon zu alt für solche Experimente, aber wir lieben 
Bass und wissen wie er sich unter 32Hz anfühlt ;-)

tommy schrieb:
> Bei mir (professionelle PA-Technik) wird immer ein Low-Cut bei 40Hz
> eingeschaltet. Das elimiert auch das Rumpeln vom Plattenspieler.

Also:
Trotzdem 100n statt den 470n am Eingang, der Lowcut lässt ja dennoch 
auch Frequenzen unter 32Hz durch. Zudem lebt dann mein Equipment 
hoffentlich länger.

So. Platine ist in Arbeit. Falls jemand neben Beleidigungen noch was 
Sinnvolles einzuwenden hat, bin ich immer dankbar für Hilfe ;-)

An alle beteiligten ein großes Dankeschön! Ich hab viel dazugelernt und 
werd mich melden, wenn ich nochmal Fragen hab!

Viele Grüße,
Benedikt


PS.: Falls ich in irgendeiner Form beleidigend auf jemanden gewirkt 
haben sollte, möchte ich mich hier ausdrücklich dafür entschuldigen. In 
diesem Forum wird man leider viel zu oft heruntergemacht und ich 
verstehe nicht wieso. Den Pfad will ich nicht gehen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Benedikt,

hier mal zum Vergleich die Weiche, die ich für meine Heimanlage mal 
gebaut habe (vor > 10 Jahren). Meine Baßreflex-Box ist 100l groß mit 
einem herkömmlichen 12" Treiber (8R, 100W IIRC).

Es sind zwei Hochpässe und ein Tiefpaß mit nachfolgender Phasenumkehr- 
stufe. Die Filter sind 4. Ordnung mit Bessel-Charakteristik. Weil die 
Satelliten eher klein sind, habe ich die Trennfrequenz auf 150Hz 
festgelegt.

Die Kondensatoren in Filtern sind kritisch. Es sollten Folientypen sein 
(z.B. MKS) mit geringer Toleranz; 2.5% oder besser, akternativ eine 
größere Anzahl mit z.B. 10% beschaffen und ausmessen. In meinem Fall 
hatte ich den Vorteil, eine große Tüte voll Styroflex-Kondensatoren von 
"vor dem Krieg" zu besitzen. Die "krummen" Werte aus der Rechnung habe 
ich einfach durch Parallelschaltung von Standardwerten realisiert.

Endstufen sind 4 gleiche HexFET-MPA (60W RMS, 100W peak), für den Baß 
zwei davon in Brückenschaltung. Ich habe mir das Leben deutlich 
einfacher gemacht, dadurch daß ich symmetrische +/-15V Betriebsspannung 
verwende.

Was du da an Technik hast, ist vergleichsweise groß und beeindruckend 
und ich habe das Gefühl, daß deine Kenntnisse in analoger 
Schaltungstechnik nicht ganz adäquat sind.


XL

von Benedikt S. (acid_g)


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Axel Schwenke schrieb:
> Die Kondensatoren in Filtern sind kritisch. Es sollten Folientypen sein
> (z.B. MKS) mit geringer Toleranz; 2.5% oder besser

Ich hab hier einen alten Verstärker aus dem Auto. Da ist die Endstufe 
kaputt. Aus dem bezieh ich meine Kondensatoren. Hauptsächlich 
Folienkondensatoren mit  Beschriftung.

Sind die Werte für die Bauteile um den Filter den so daneben? Ich hab 
mich an "Filter Design in Thirty Seconds" von Texas Instruments, sowie 
diversen online Tools zum Berechnen orientiert. Ich würde evtl. noch den 
letzten OP aus dem TL074 verwenden um die Ordnung zu erhöhen. Der Bass 
dröhnt nämlich extrem in höheren Lagen.

von stefanus (Gast)


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@Axel Schwenke

Ganz schön hochohmige Schaltung. Hattest Du kein Stress mit Brummen?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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stefanus schrieb:

> Ganz schön hochohmige Schaltung. Hattest Du kein Stress mit Brummen?

Nö. Die Platine befindet sich ja im Vorverstärker (auch Eigenbau).
Alles recht hochpegelig. Blechgehäuse mit Netztrafo außerhalb.


XL

von Benedikt S. (acid_g)


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Kleine Rückmeldung:
Das Teil funktioniert, allerdings sind in der aktuellen Schaltung noch 
ein paar Fehler:

Der OP des Inverters war falsch herum. Der invertierte Eingang sollte in 
der Schaltung oben sein.
Der Poti R11 ist 20k. R10 ist daher etwas groß, evtl. wäre hier ein 
Trimpoti nicht verkehrt. Ich verwende momentan 1KOhm, weil das bei 
meiner Anlage gerade nicht mehr übersteuert.
Ich hab bei mir dann doch die Frequenzen fest auf ca. 120Hz gesetzt. Das 
macht statt dem Poti R_CUT je 56K als Widerstände.
Ich hab mich zusätzlich dazu entschlossen einen Tiefpass 4. Ordnung zu 
konstruieren, also zwei der Filter hintereinander zu schalten. Das 
verhindert das Dröhnen meines Subs.

Ich empfehle ein leises Netzteil zu verwenden. Ich hatte erst eins mit 
12V von einer externen Festplatte, allerdings hatte das ein fieses 
Brummen bei 50Hz. Alternativ mittels LC-Filter VCC das Brummen aus der 
Versorgung nehmen, oder eine Batterie verwenden...

Den finalen Schaltplan hab ich angehängt.

Den TL074 kann man bis 36V betreiben. Man kann also auch mehr Spannung 
anlegen, dann lässt sich mehr verstärken und das Signal rennt nicht so 
schnell an. Allerdings muss man dann den Widerstand der LED entsprechend 
anpassen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Benedikt S. schrieb:

> Das Teil funktioniert, allerdings ...

> Ich hab bei mir dann doch die Frequenzen fest auf ca. 120Hz gesetzt. Das
> macht statt dem Poti R_CUT je 56K als Widerstände.
> Ich hab mich zusätzlich dazu entschlossen einen Tiefpass 4. Ordnung zu
> konstruieren, also zwei der Filter hintereinander zu schalten.

So einfach funktioniert das nicht. Zwei Tiefpässe 2. Ordnung für 120Hz 
in Reihe ergeben keinen Tiefpaß 4. Ordnung für 120Hz. Bspw. ist die 
Dämpfung der beiden Tiefpässe bei 120Hz jeweils 3dB; die Reihenschaltung 
hat daher 6dB. Im Vergleich hat der Tiefpaß 4. Ordnung nur 3dB bei 
120Hz.

OK, nur für den Baßfilter ist der Unterschied akademisch. Du verschiebst 
am Ende nur die "echte" Grenzfrequenz ein Stück nach oben.

> Ich empfehle ein leises Netzteil zu verwenden. Ich hatte erst eins mit
> 12V von einer externen Festplatte, allerdings hatte das ein fieses
> Brummen bei 50Hz. Alternativ mittels LC-Filter VCC das Brummen aus der
> Versorgung nehmen, oder eine Batterie verwenden...

Ein Grund dafür ist der Spannungsteiler R1/R2. Jegliche Störung auf der 
Betriebsspannung wird darüber (auf die Hälfte geteilt) in den Eingang 
eingekoppelt. Besser wäre es, diesem Spannungsteiler analog zu dem aus 
R5/R6 einen kleinen Elko "zur Beruhigung" parallel zu schalten. 
Allerdings muß am Eingang dann noch ein Widerstand (ca. 10K) zwischen 
den Mittelpunkt des Spannungsteilers und den OPV-Eingang, weil der Elko 
ja nur Störungen aus der Betriebsspannungen wegfiltern soll und nicht 
auch das Eingangssignal.


XL

von Benedikt S. (acid_g)


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Axel Schwenke schrieb:
> Zwei Tiefpässe 2. Ordnung für 120Hz
> in Reihe ergeben keinen Tiefpaß 4. Ordnung für 120Hz

Macht Sinn. Der Tiefpass sollte dann momentan etwas zu tief sein oder? 
Das kann ich ja durch einen kleineren Widerstand statt den 56K 
beheben...

Axel Schwenke schrieb:
> Besser wäre es, diesem Spannungsteiler analog zu dem aus
> R5/R6 einen kleinen Elko "zur Beruhigung" parallel zu schalten.
> Allerdings muß am Eingang dann noch ein Widerstand (ca. 10K) zwischen
> den Mittelpunkt des Spannungsteilers und den OPV-Eingang, weil der Elko
> ja nur Störungen aus der Betriebsspannungen wegfiltern soll und nicht
> auch das Eingangssignal.

Hab die Schaltung nochmal nachgebessert. Sollte so passen oder?

von Benedikt S. (acid_g)


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eher so, oder? :D

// edit: Brummen ist so gut wie weg ;-)

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Mir gehts darum was zu lernen.

Warum bleibst du dann strikt bei deiner Schaltung ?

Ein TL074 ist nicht wirklich besser als ein RC4558,
man muss keinen LME49990 oder LME49721 nehmen,
aber doch wenigstens RC4580 oder NE5532.

Deine unsymmetrische Versorgung macht Probleme,
du hast nun 4 Stellen an denen auf sie Bezug genommen
wird obwohl sie nicht ganz passt.
Jedesmal kommt ein Kondensator dazu (C7, C8, C13)
der jedesmal einen Einschaltplopp erzeugt, ebenso wie
du ungeschickte Spannungslage an Ein- und Ausgang
zu der GND auch massiven Versatz hat.

Axel Schwenke zeigte dir eine wesentlich bessere Weiche,
auch http://sound.westhost.com/project09.htm
dort ist auch erklärt warum Bauteilwerte genau sein sollten
und man daher nicht die Frquenz mit Doppelpotis einstellen
kann.

Die gezeigte Schaltung hat übrigens keine Koppelkondensatoren.
Am Ausgang sind die total verzcihtbar bei den aktuellen niedrigen
Offstelspannungen der OpAmps. Man weiss ja auch nicht, welchen
Wert man nehmen sollte, da man den EIngangswiderstand der
nächsten Stufe nicht kennt, also müsste man viel zu grosse einbauen.
Am nächsten Eingang ist sowieso einer.
Am Eingang wird man koppeln, aber auch hier ist er nur nötig,
wenn es zu einer unbekannten Schaltung geht. Immerhin kennt man
hier die Eingangsimpedanz, kann also passende Werte nehmen.

Es sprcht viel für Split Power Supply, und wenn man das nicht hat,
mancht man EIN MAL eine gepufferte Hilfsspanung, die dann GND und
Abschirmung versorgt.

von Benedikt S. (acid_g)


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MaWin schrieb:
> Ein TL074 ist nicht wirklich besser als ein RC4558,
> man muss keinen LME49990 oder LME49721 nehmen,
> aber doch wenigstens RC4580 oder NE5532.

Benedikt S. schrieb:
> Ich hab hier einen alten Verstärker aus dem Auto. Da ist die Endstufe
> kaputt. Aus dem bezieh ich meine Kondensatoren. Hauptsächlich
> Folienkondensatoren mit  Beschriftung.

Aus dem sind auch die Opamps ;-)

MaWin schrieb:
> Warum bleibst du dann strikt bei deiner Schaltung ?

Eben genau deswegen: Ich will nichts extra kaufen, sondern das 
verwenden, was ich da hab. Es rentiert sich einfach nicht, Geld für den 
Murks auszugeben, wenn ich dann genau so gut was Fertiges kaufen kann.

MaWin schrieb:
> Axel Schwenke zeigte dir eine wesentlich bessere Weiche,
> auch http://sound.westhost.com/project09.htm
> dort ist auch erklärt warum Bauteilwerte genau sein sollten
> und man daher nicht die Frquenz mit Doppelpotis einstellen
> kann.

Phasenverschiebungen sind mir in dem Anwendungsfall relativ egal. Das 
Teil ist für Partys, da gibts ganz andere Probleme ;-)
Ich hoffe, dass das DSP des Receiver das mittels Einpegelung (Entfernung 
der Boxen von der Hörposition) ausbügelt.
Andernfalls lässt sich die Phase auch relativ leicht umkehren, indem man 
die Kabel zur Endstufe andersrum ansteckt.

MaWin schrieb:
> Die gezeigte Schaltung hat übrigens keine Koppelkondensatoren.

Wie? Wegen den Elkos? Soll ich lieber Folien/Keramik nutzen?

MaWin schrieb:
> Es spricht viel für Split Power Supply

Stimmt, ich hab allerdings keinen passenden Trafo da.

> und wenn man das nicht hat,
> mancht man EIN MAL eine gepufferte Hilfsspanung, die dann GND und
> Abschirmung versorgt.

Das wäre Quasi einmal am Eingangs-Opamp und einmal am Inverter?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Benedikt S. schrieb:
> Das wäre Quasi einmal am Eingangs-Opamp und einmal am Inverter?

Nein, ein mal.

30V -+------------ +15V
     |
   10k
     |
     +----|+\
     |    |  >--+-- 0V ---virtuelle Masse
     | +--|-/   |         auch GND für EIn- und Ausgang
     | |        |
     | +--------+
     |
    10k
     |
GND -+------------- -15V

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