Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MPP Tracker an Wechselrichtern im Netz nicht Standalone.


von Jan R. (Gast)


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Hi,

schonmal gleich zu anfang Ich möchte hier jetzt nicht Wissen, wie ein 
MPP tracker funktioniert.
Sondern, wie er an Netzsynchronen Wechselrichtern geschaltet wird.


Habe vor einiger Zeit mal einen Laderegler mit MPP-tracker gebaut mit 
Atmega 8 und einem Step up Converter.. Dieser hat den Ladestrom ständig 
an die Momentanen Lichtverhältnisse angepasst, dabei Veränderte sich 
natürlich Stetig die Ladespannung.


So, bei einer Netzsynchronen anlage, muss die Spannung ja aber Konstant 
sein, warum Regelt man den MPP jetzt hier auch am eingang über einen 
Stepup und hält die Zwischenkreisspannung über die Phasenlage des 
Ausgangssignals Konstant. Wäre es nicht klüger den Stepup fest auf 320V 
zu Regeln, und den MPP über die Phasenlage zu Regeln?

Danke schonmal.

von Purzel H. (hacky)


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Ein MPP aendert die Impedanz der Last, die der Generator, hier die PV, 
sieht.
Und zwar so, dass ein Maximum der Leistung vom Generator kommt. Und ein 
WR ist eine Endstufe, die soviel Leistung in die eine, oder andere 
Richtung schiebt wie man's will.

von Jan R. (Gast)


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Siebzehn mal Fuenfzehn schrieb:
> Ein MPP aendert die Impedanz der Last, die der Generator, hier die PV,
> sieht.
> Und zwar so, dass ein Maximum der Leistung vom Generator kommt. Und ein
> WR ist eine Endstufe, die soviel Leistung in die eine, oder andere
> Richtung schiebt wie man's will.

Nein, WR, kann die Phasenlage zum Netz verändern, er und der 
MPP-Tracker, bilden Zusammen eine Adaptive Regelung.

von Magic S. (magic_smoke)


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Du darfst Wechselspannung nicht so sehr wie Gleichspannung behandeln. 
Den Wechselrichter interessiert die abgegebene Spannung eigentlich 
ziemlich wenig, der kümmert sich nur um den abgegebenen Strom. Wird 
diese Stromkurve genau mit der Spannungskurve synchronisiert, erhält 
man reine Wirkleistung. Der Wechselrichter versucht quasi die Spannung 
im Netz anzuheben und dadurch erfolgt die Leistungsabgabe ans Netz. Wenn 
man jetzt an der Synchronisation herumfummelt, liegen Spannungs- und 
Stromkurve nicht mehr direkt übereinander und man erhält 
Blindleistungsanteile, der Wechselrichter speist einen Teil der Energie 
durch die Phasenverschiebung ein.

Die interessante Größe ist also wirklich nur der Strom, der bei einer 
gewissen Spannung erzeugt wird. Die Netzspannung kannst Du sowieso nicht 
verändern, nach ein paar Volt durch den Leitungswiderstand geht Dir 
entweder die Leistung aus oder die Sicherung fliegt raus. Der 
Wechselrichter kompensiert das dadurch, daß er bei 220V Netzspannung 
etwas mehr Strom abgibt als bei 240V. Bei dem von mir gebauten 
Wechselrichter macht die MPP Regelung das ganz automatisch nebenbei. 
Wenn sich die Ausgangsspannung ändert, ändert sich der Stromfluß in der 
Leistungsstufe, dadurch läuft der MPP bei konstanter Stellgröße weg - 
und genau das regelt das MPP Tracking von ganz alleine nach.

von Jan R. (Gast)


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also ist die Ausgangsspannung am Wecchselrichter nich konstant 220V RMS, 
sondern kann auch leicht drüber liegen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Denk doch mal drüber nach was passiert, wenn Du einen Wechselrichter mit 
genau 220V AC am Ausgang an (bei mir aktuell anliegende) 238V 
anschließt.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jan R. schrieb:
> So, bei einer Netzsynchronen anlage, muss die Spannung ja aber Konstant
> sein, warum Regelt man den MPP jetzt hier auch am eingang über einen
> Stepup und hält die Zwischenkreisspannung über die Phasenlage des
> Ausgangssignals Konstant. Wäre es nicht klüger den Stepup fest auf 320V
> zu Regeln, und den MPP über die Phasenlage zu Regeln?

Das Modul liefert eine bestimmte Leistung, die vom Sonnenschein abhängig 
ist; deshalb kann der Step-Up nichts regeln. Der Step-Up Wandler speist 
einfach die maximal mögliche Leistung in den Zwischenkreis ein.

Die Zwischenkreisspannung muss deshalb vom Wechselrichter über die ins 
Netz eingespeiste Leistung geregelt werden.

von Jan R. (Gast)


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magic smoke schrieb:
> Denk doch mal drüber nach was passiert, wenn Du einen
> Wechselrichter mit
> genau 220V AC am Ausgang an (bei mir aktuell anliegende) 238V
> anschließt.

Da kann nichts eingespeist werden. Habe einen Denkfehler gemacht. 
Trotzdem Danke..

von Carsten R. (kaffeetante)


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Jan R. schrieb:
> Wäre es nicht klüger den Stepup fest auf 320V
> zu Regeln, und den MPP über die Phasenlage zu Regeln?

Ganz genau kann der Stepup das eh nicht halten, weil der Wechselrichter 
die Energie nicht gleichmäßig abgibt sondern wellenförmig und der Strom 
vom Dach kommt vergleichsweise konstant, abgesehen von Tagesschwankungen 
die im Vergleich zu den 50 Hz bzw 100 Halbwellen pro Sekunde 
Schnarchlangsam sind. Die Schwankungen findet man im Zwischenkreis 
wieder. Das kann man mit größeren Kondensatoren minimieren, aber nicht 
beseitigen.

Man könnte es zwar so machen, daß der Wechselrichter von MPP-Tracking 
geregelt wird und der Stepup folgt. Aber Aus verschiedenen Gründen ist 
das unötig kompliziert.

Mit deiner vorgeschlagenen Idee wären Multistring-Wechselrichter nicht 
möglich bzw sinnlos, da alle StepUps am selben Zwischekreis hängen und 
somit gleich regeln. Die Idee ist aber, daß sie unabhängig regeln, sonst 
kann man die Strings auch gleich vo dem Wechselrichter parallel 
schalten. Es macht also nur für einfache Geräte Sinn.

Man will aber nicht zwei unterschiedliche Topologien entwerfen wenn man 
beides mit einer abdecken kann.

Die Geräte müßten als eine Einheit konzipiert werden, da die MPP 
Regelstrecke durch das gesamte Gerät läuft. Es ist einfacher die Blöcke 
unabhängig zu gestalten und entwickeln und man kann sie wiederverwenden 
und flexibler anpassen. MMP-Tracking und Wechselrichter können so 
unabhängiger voneinander arbeiten.

Nicht nur die Länge auch der Weg plus Richtung der Regelstrecke könnte 
intressant sein. Sollten Netzstörungen bis zum Zwischenkreis durchkommen 
dienen sie dann als Regelgröße für den SteUp. Wenn sich aber der 
Wechselrichter nach dem orientiert was er vom StepUp, bzw. 
Zwischenkreis, bekommt, so gibt es kaum unerwartete Störungen die aus 
dieser Richtung kommen und weitergereicht werden könnten.

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