Ich habe vom Urlaub einen Haufen Bilder aus 3 Quellen (Kamera, Handy mit GPS, Kamera der Gattin) zusammengetragen. Jetzt möchte ich die "schön" anzeigen und sortieren und nicht so lieblos mit Irfanview durchzappen. Schön wäre es, wenn eine Software die Bilder anhand der Uhrzeiten gruppieren könnte und dann die ab und zu vorhandenen GPS-Daten verwendet um auf einer Karte anzuzeigen wo das ist. Mit FastStone konnte ich immerhin schon die Koordinaten auf der Karte anzeigen lassen. Wie macht ihr das?
Erstmal alle Bilder kritisch sortieren. Auch erfahrene Fotografen schmeissen 60..70% weg. Dann alle Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop) laden und bearbeiten: - fast immer kann man den Ausschnitt nochmal optimieren. Überflüssige Randobjekte abschneiden, Wesentliches mehr betonen - Belichtung korrigieren. Fast immer saufen die Teiefen ab oder Lichter/Himmel reisst ab - bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog. "stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt Mit den vorgenannten Maßnahmen meine ich nicht, an jedem Bild stundenlang herumzuretuschieren, sondern jeweils 1..2 Minuten zu einer Minimal-Optimierung aufzuwenden. Ich bin oft eher peinlich berührt, wenn mir andere stolz ihre Fotos zeigen. Na klar haben die Bilder auch unbearbeitet einen persönlichen Erinnerungswert, wenn man sie aber halb oder ganz öffentlich macht, gelten gewisse Minimalansprüche. Für die Vorführung würde ich auf übermäßiges Bramborium verzichten - weniger ist mehr. Als Powerpoint-Show mit einem einfachen (!) Überblendeffekt und dafür ein par spannende Erklärungen bringen da mehr Echo. Auch die Bildanzahl ist eher gering zu halten - niemand sieht sich 1000 fremde Bilder an. Faustregel: max. 15 Minuten, je Bild ca. 10s ohne Erklärung, ca 20s mit Erklärung ...
Frank schrieb: > Na klar haben die Bilder auch > unbearbeitet einen persönlichen Erinnerungswert, wenn man sie aber halb > oder ganz öffentlich macht, gelten gewisse Minimalansprüche. Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten konnte... > Für die Vorführung würde ich auf übermäßiges Bramborium verzichten - > weniger ist mehr. Ja, einfach zum Entwickeln schaffen. In kleiner/mittlerer Runde kommt ein Rumreichen sicher schöner als ein Glotzen auf einen Schirm. Könnte aber vom Alter der Beteiligten abhängen.
Ich würde erstmal alle Bilder mit dem Programm "Geosetter" mit Koordinaten versehen (soweit GPS-Tracks vorhanden sind). Des Weiteren mithilfe der Stapelverarbeitung von Irfanview nach Datum/Uhrzeit neu speichern. So hast du schon mal eine chronologische Nummerierung der Bilder.
Danke! Geosetter kannte ich noch nicht. Das bringt mich schon viel weiter.
Frank schrieb: > - Belichtung korrigieren. Fast immer saufen die Teiefen ab oder > Lichter/Himmel reisst ab Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder heile zu bekommen. In solchen Fällen ist das Kind leider schon in den Brunnen gefallen Und nicht jede Szene eignet sich für eine Serienbelichtung mit verschiedenen Belichtungszeiten, um hinterher ein HDR-Bild zusammenzubauen.
Amateur schrieb: > Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder > heile zu bekommen. In solchen Fällen ist das Kind leider schon in den > Brunnen gefallen Wenn das Histogramm wirklich schon abgeschnitten ist, hast du recht. Wenn keine verschiedenen Helligkeitsinformationen mehr vorhanden sind, kann man auch nichts mehr herbeizaubern. Aber oftmals sind die Helligkeitwerte nur am linken und rechten Ende konzentriert und man kann noch eine ganze Menge rausholen.
Reinhard S. schrieb: > Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten > konnte... "Damals" war der Film teuer und man hat sich a mehr Zeit gelassen und b wesentlich sparsammer fotografiert. Reinhard S. schrieb: > Ja, einfach zum Entwickeln schaffen. In kleiner/mittlerer Runde kommt > ein Rumreichen sicher schöner als ein Glotzen auf einen Schirm. Könnte > aber vom Alter der Beteiligten abhängen. Alle Bilder von einer Maschine ausarbeiten lassen ist der Tod aller kreativität. Kein guter Tip und nebenbei auch noch teuer. Gewöhne dir grundsätzlich an, Deine Bilder kritisch zu sortieren und nach zu bearbeiten. So manches langweilige Foto kann man mit einer guten Ausschnittvergrößerung zu einem richtigen Bild puschen. Übertriebene unnatürliche Farben sollten auch korrigiert werden. Da orientiert man sich an weißen Flächen bzw am Hautton. Kein Mensch hat eine Gesichtsfarbe wie ein Erdbeerkuchen. Gute Fotografen werfen viel weg. Das liegt zum größtenTeil daran, dass man Fotos auf dem Kameradisplay unter ungünstigen Lichtbedingungen kaum beurteilen kann. Erst zu Hause am PC wird man schlauer. Beim herzeigen ist weniger manchmal mehr.
Ich mache sowas immer mit dem kostenlosen iPhoto. Das erstellt weitestgehend automatisch ziemlich schicke Diashows. Eine Karte mit Geodaten wird auch unterstützt... Zur Verwaltung der Bilder ist es auch sehr gut geeignet.
Amateur schrieb: > Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder > heile zu bekommen. Das ist ein Grund dafür, warum erfahrenere Photographen keine JPG-Bilder von der Kamera erzeugen lassen, sondern ein RAW-Format verwenden. Bessere Kameras arbeiten mittlerweile mit 14 Bit Farbtiefe, was doch etwas mehr Dynamik und Reparaturmöglichkeiten zulässt, als die 8 Bit, die JPG bietet. Damit lässt sich sogar aus einem RAW-Bild eine HDR-Aufnahme erzeugen, indem das RAW-Bild mit unterschiedlichen Einstellungen "entwickelt" wird und die Resultate einem der üblichen HDR-Programme vorgeworfen werden.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das ist ein Grund dafür, warum erfahrenere Photographen keine JPG-Bilder > von der Kamera erzeugen lassen, sondern ein RAW-Format verwenden. Wennst deine Bilder gwerblich im Posterformat verkaufen willst oder Ausstellungen machst, dann macht das Sinn. Da muß aber die ganze Kette stimmig sein. Ansonsten bei den üblichen Formaten und für den Beamer oder Monitor muß man sich RAW und den Aufwand dazu nicht antun. Den Unterschied nimmt der normale Mensch sowieso nicht wahr. ;-)
herbert schrieb: > Ansonsten bei den üblichen Formaten und für den Beamer > oder Monitor muß man sich RAW und den Aufwand dazu nicht antun. Aber sicher doch. Mit Ausstellungen, Posterformaten etc. hat all das überhaupt nichts zu tun, sondern nur damit, Fehler nachträglich korrigieren zu können. Fehlbelichtungen können um +/- 2 EV korrigiert werden, ohne daß es massive Verluste* gibt; ein falsch eingestellter Weißabgleich kann nachträglich beliebig korrigiert werden, ohne daß es Verluste gibt. Das sind Dinge, die sich auch auswirken, wenn man Bilder nur "normalen" Menschen zeigen möchte. *) natürlich nicht immer, hängt von der Dynamik der Aufnahmesituation ab
Reinhard S. schrieb: > Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten > konnte... Wir leben halt nicht mehr in der Steinzeit. Die Zeiten ändern sich zum Glück, die Ansprüche auch.
Ich kann Rufus Τ. Firefly nur zustimmen, ich bin selber ein kleiner Hobbyfotograf und nehme immer in RAW auf, nehme mir hinterher bei jedem einzelnen Bild nochmal kurz Zeit, um es im Raw-Converter zu optimieren und habe so deeeeutlich wengiger überbelichtete Himmel oder zu absaufende Stellen im Bild. Genauso lässt sich der Weißabgleich fix noch ein wenig korrigieren. Und ich höre regelmäßig von Leuten, die nur draufhalten und losknipsen die Frage, aus welchem Grund meine Bilder denn immer so gut aussähen! Es fällt also schon auf, wenn man sich in der Entwicklung der Bilder ein wenig Mühe gibt ;)
Ich antworte einfach mal ohne alles durchzulesen.. Bei Vista gab es ein Programm das nannte sich Fotogalerie, das hat Fotos nach Datum/Ort sortiert und auch alle Tags indexiert sowie auch möglichkeit der Bewertung, Kommentierung und Sortierung von Bildern gegeben :D Denke Picasa kann das fast genauso sogar mit Gesichtersortierung und Namensnennung nach Gesicht;)
Philipp K. schrieb: > Namensnennung nach Gesicht;) So kann man alle seine Bekannten auch ans Messer liefern, und fühlt sich noch gut dabei... :-(
Oliver Stellebaum schrieb: > Ich habe vom Urlaub einen Haufen Bilder > Jetzt möchte ich die "schön" anzeigen das ist ein Widerspruch in sich, heutzutage muss man das Wegschmeißen üben, wer will sich denn hunderte Urlaubsbilder angucken
Walter schrieb: > wer will sich denn hunderte Urlaubsbilder angucken Was ist daran neu? Die klassischen Diashows hatten nur den Vorteil, daß sie in abgedunkelten Räumen stattfanden, so daß es nicht sofort auffiel, wenn man dabei einschlief ...
> bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog. > "stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt Stürzende Linien werden nicht vom fotografierten Objekt erzeugt, sondern entstehen nur dann in der Kamera, wenn diese verschwenkt wird. Ein absolutes NoGo sind stürzende Linien beispielsweise in der Architekturfotografie. In vielen anderen Bereichen – wie etwa Reportage oder Reise – stören sich selbst Profis meist nicht daran.
> Die klassischen Diashows hatten nur den Vorteil, daß > sie in abgedunkelten Räumen stattfanden, so daß es nicht sofort auffiel, > wenn man dabei einschlief ... "Klassische Diashows" im privaten Rahmen waren zu Recht gefürchtet, weil fast immer alles falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen konnte. Eine erfolgreiche Show – egal ob Vintage mit Diaprojektor oder per Beamer/Grossbild-TV - braucht eine klare Linie, eine sorgfältig erstellte Dramaturgie, die ganz bestimmten Regeln folgen muss. Und natürlich erstklassige Bilder. PS Bei meinen Privatvorstellungen schlief niemand ein. Die Leute hatten leuchtende Augen und wollten auch zur nächsten Show eingeladen werden. ;-)
Frank schrieb: > Erstmal alle Bilder kritisch sortieren. Auch erfahrene Fotografen > schmeissen 60..70% weg. Ja. Man muß konsequent sein und verwackelte, unscharfe und fehlbelichtete Bilder, die sich durch Nachbearbeitung auch nicht wirklich retten lassen, wegwerfen. Es bringt nichts, wenn ich 500 Bilder zeige, von denen 200 richtig schlecht, 200 akzeptabel, 50 gut und 50 richtig gut sind. Da schmeiß ich 400 Stück weg und behalte die 50 guten und die 50 richtig guten. In einer Sammlung von 500 Bildern würden die sonst gnadenlos untergehen, abgesehen davon, daß kein Mensch so viele Bilder auf einmal sehen will. Außerdem ist es mega-langweilig, wenn man vom Urlaub in Paris dann alleine 100 Bilder vom Eiffelturm aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven sieht. > Dann alle Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop) > laden und bearbeiten: Es bietet sich ein Tool wie z.B. Lightroom an, das genau für sowas gemacht ist. > Ich glaube nicht, dass jemand der es nicht gelernt hat wie ein Bild > korrekt auszusehen hat richtig urteilen kann. Er wird die Bilder aber insgesamt gut finden, auch wenn er vielleicht nicht genau weiß, warum. Wäre ja sonst auch schlimm, denn wozu lernt der Fotograf sonst sein Handwerk, wenn es nicht am Schluß dazu führt, daß seine Fotos auch von Laien als gut empfunden werden? EGSler schrieb: > Und ich höre regelmäßig von Leuten, die nur draufhalten und losknipsen > die Frage, aus welchem Grund meine Bilder denn immer so gut aussähen! Es > fällt also schon auf, wenn man sich in der Entwicklung der Bilder ein > wenig Mühe gibt ;) Das kenne ich. Hab ich auch schon öfter erlebt. Traveller schrieb: >> bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog. >> "stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt > > Stürzende Linien werden nicht vom fotografierten Objekt erzeugt, sondern > entstehen nur dann in der Kamera, wenn diese verschwenkt wird. Und wirklich störend sind sie nur, wenn man mit starkem Weitwinkel aufnimmt, da sich der Effekt dadurch verstärkt. Meist läßt sich das mangels Platz aber bei der Architekturfotografie nicht vermeiden. > Ein absolutes NoGo sind stürzende Linien beispielsweise in der > Architekturfotografie. Wenn man sie komplett wegmacht, wirkt es aber genauso unnatürlich, da die Position der Kamera ja in vertikaler Richtung nicht mittig vor dem Gebäude ist. Man hat eben von unten fotografiert, und da erwartet das Auge eine perspektivische Verzerrung. Wenn man das Bild nun tatsächlich so "entzerrt", daß die Linien genau parallel sind, sieht es nachher so aus, als würde sich das Gebäude nach oben verbreitern.
Hallo, ihr habt ja alle recht, aber irgendwie ist es als wenn ein Haufen Elektroingenieure einen "normalen" ->Heimwerker<- erklären soll welche Lichtschalter er im Baumarkt kaufen soll um eine Leuchte von zwei Stellen schalten zu können. - Wo und an welchen Anlagen werkelt denn so ein Heimwerker ? Eigentlich sollte dann alles klar sein aber : Einfach "Wechselschalter" wird es da wohl bei den ganzen Antworten untergehen: "Stromstärke, Abrissfunken, AC, DC, Schalthäufigkeit, Transienten, Induktive Last, Zulassungen, Zukunftsicherheit, Wartungskosten usw." werden mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit den armen Heimwerker um die Ohren geworfen und er versteht gar nichts mehr. Oliver hat wohl einfach einen Haufen Urlaubsbilder geschossen und ansonsten (noch) nicht viel Ahnung von Fotografie - und das ist auch in Ordnung so wenn mann einfach nur Bilder machen möchte. Da ist es ehr abschreckend mit Begriffen wie Bildbearbeitung, RAW Format, Histogramm, HDR Programme usw. zu kommen - auch Photoshop ist nicht gerade das Programm für einen Kameranwender der nur seine Bilder etwas "schöner" machen möchte. Zum Glück haben das aber wenigsten einige hier erkannt und verhältnissmäßige Vorschläge abgegeben. Rudi R
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