Forum: PC Hard- und Software Urlaubsbilder schön zeigen


von Oliver S. (phetty)


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Ich habe vom Urlaub einen Haufen Bilder aus 3 Quellen (Kamera, Handy mit 
GPS, Kamera der Gattin) zusammengetragen.
Jetzt möchte ich die "schön" anzeigen und sortieren und nicht so lieblos 
mit Irfanview durchzappen.

Schön wäre es, wenn eine Software die Bilder anhand der Uhrzeiten 
gruppieren könnte und dann die ab und zu vorhandenen GPS-Daten verwendet 
um auf einer Karte anzuzeigen wo das ist.
Mit FastStone konnte ich immerhin schon die Koordinaten auf der Karte 
anzeigen lassen.

Wie macht ihr das?

von Alex W. (a20q90)


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Du kannst mit OpenOffice Impress einen Vortrag gestalten

von Frank (Gast)


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Erstmal alle Bilder kritisch sortieren. Auch erfahrene Fotografen 
schmeissen 60..70% weg.

Dann alle Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop) 
laden und bearbeiten:

- fast immer kann man den Ausschnitt nochmal optimieren. Überflüssige 
Randobjekte abschneiden, Wesentliches mehr betonen

- Belichtung korrigieren. Fast immer saufen die Teiefen ab oder 
Lichter/Himmel reisst ab

- bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog. 
"stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt

Mit den vorgenannten Maßnahmen meine ich nicht, an jedem Bild 
stundenlang herumzuretuschieren, sondern jeweils 1..2 Minuten zu einer 
Minimal-Optimierung aufzuwenden. Ich bin oft eher peinlich berührt, wenn 
mir andere stolz ihre Fotos zeigen. Na klar haben die Bilder auch 
unbearbeitet einen persönlichen Erinnerungswert, wenn man sie aber halb 
oder ganz öffentlich macht, gelten gewisse Minimalansprüche.

Für die Vorführung würde ich auf übermäßiges Bramborium verzichten - 
weniger ist mehr. Als Powerpoint-Show mit einem einfachen (!) 
Überblendeffekt und dafür ein par spannende Erklärungen bringen da mehr 
Echo. Auch die Bildanzahl ist eher gering zu halten - niemand sieht sich 
1000 fremde Bilder an. Faustregel: max. 15 Minuten, je Bild ca. 10s ohne 
Erklärung, ca 20s mit Erklärung ...

von Reinhard S. (rezz)


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Frank schrieb:
> Na klar haben die Bilder auch
> unbearbeitet einen persönlichen Erinnerungswert, wenn man sie aber halb
> oder ganz öffentlich macht, gelten gewisse Minimalansprüche.

Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten 
konnte...

> Für die Vorführung würde ich auf übermäßiges Bramborium verzichten -
> weniger ist mehr.

Ja, einfach zum Entwickeln schaffen. In kleiner/mittlerer Runde kommt 
ein Rumreichen sicher schöner als ein Glotzen auf einen Schirm. Könnte 
aber vom Alter der Beteiligten abhängen.

von Kai S. (hugstuart)


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Ich würde erstmal alle Bilder mit dem Programm "Geosetter" mit 
Koordinaten versehen (soweit GPS-Tracks vorhanden sind). Des Weiteren 
mithilfe der Stapelverarbeitung von Irfanview nach Datum/Uhrzeit neu 
speichern. So hast du schon mal eine chronologische Nummerierung der 
Bilder.

von Oliver S. (phetty)


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Danke! Geosetter kannte ich noch nicht. Das bringt mich schon viel 
weiter.

von Amateur (Gast)


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Frank schrieb:
> - Belichtung korrigieren. Fast immer saufen die Teiefen ab oder
> Lichter/Himmel reisst ab

Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder 
heile zu bekommen. In solchen Fällen ist das Kind leider schon in den 
Brunnen gefallen
Und nicht jede Szene eignet sich für eine Serienbelichtung mit 
verschiedenen Belichtungszeiten, um hinterher ein HDR-Bild 
zusammenzubauen.

von npn (Gast)


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Amateur schrieb:
> Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder
> heile zu bekommen. In solchen Fällen ist das Kind leider schon in den
> Brunnen gefallen

Wenn das Histogramm wirklich schon abgeschnitten ist, hast du recht. 
Wenn keine verschiedenen Helligkeitsinformationen mehr vorhanden sind, 
kann man auch nichts mehr herbeizaubern. Aber oftmals sind die 
Helligkeitwerte nur am linken und rechten Ende konzentriert und man kann 
noch eine ganze Menge rausholen.

von herbert (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten
> konnte...
"Damals" war der Film teuer und man hat sich a mehr Zeit gelassen und b 
wesentlich sparsammer fotografiert.

Reinhard S. schrieb:
> Ja, einfach zum Entwickeln schaffen. In kleiner/mittlerer Runde kommt
> ein Rumreichen sicher schöner als ein Glotzen auf einen Schirm. Könnte
> aber vom Alter der Beteiligten abhängen.

Alle Bilder von einer Maschine ausarbeiten lassen ist der Tod aller 
kreativität.
Kein guter Tip und nebenbei auch noch teuer.

Gewöhne dir grundsätzlich an, Deine Bilder kritisch zu sortieren und 
nach zu bearbeiten. So manches langweilige Foto kann man mit einer guten 
Ausschnittvergrößerung zu einem richtigen Bild puschen. Übertriebene 
unnatürliche Farben sollten auch korrigiert werden. Da orientiert man 
sich an weißen Flächen bzw am Hautton. Kein Mensch hat eine 
Gesichtsfarbe wie ein Erdbeerkuchen. Gute Fotografen werfen viel weg. 
Das liegt zum größtenTeil daran, dass man Fotos auf dem Kameradisplay 
unter ungünstigen Lichtbedingungen kaum beurteilen kann. Erst zu Hause 
am PC wird man schlauer. Beim herzeigen ist weniger manchmal mehr.

von Borislav B. (boris_b)


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Ich mache sowas immer mit dem kostenlosen iPhoto. Das erstellt 
weitestgehend automatisch ziemlich schicke Diashows. Eine Karte mit 
Geodaten wird auch unterstützt...

Zur Verwaltung der Bilder ist es auch sehr gut geeignet.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Amateur schrieb:
> Und mit welcher Methode meinst du, das abgeschnittene Histogramm wieder
> heile zu bekommen.

Das ist ein Grund dafür, warum erfahrenere Photographen keine JPG-Bilder 
von der Kamera erzeugen lassen, sondern ein RAW-Format verwenden. 
Bessere Kameras arbeiten mittlerweile mit 14 Bit Farbtiefe, was doch 
etwas mehr Dynamik und Reparaturmöglichkeiten zulässt, als die 8 Bit, 
die JPG bietet.

Damit lässt sich sogar aus einem RAW-Bild eine HDR-Aufnahme erzeugen, 
indem das RAW-Bild mit unterschiedlichen Einstellungen "entwickelt" wird 
und die Resultate einem der üblichen HDR-Programme vorgeworfen werden.

von herbert (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das ist ein Grund dafür, warum erfahrenere Photographen keine JPG-Bilder
> von der Kamera erzeugen lassen, sondern ein RAW-Format verwenden.

Wennst deine Bilder gwerblich im  Posterformat verkaufen willst oder 
Ausstellungen machst, dann macht das Sinn. Da muß aber die ganze Kette 
stimmig sein. Ansonsten bei den üblichen Formaten und für den Beamer 
oder Monitor muß man sich RAW und den Aufwand dazu nicht antun. Den 
Unterschied nimmt der normale Mensch sowieso nicht wahr. ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> Ansonsten bei den üblichen Formaten und für den Beamer
> oder Monitor muß man sich RAW und den Aufwand dazu nicht antun.

Aber sicher doch.

Mit Ausstellungen, Posterformaten etc. hat all das überhaupt nichts zu 
tun, sondern nur damit, Fehler nachträglich korrigieren zu können.

Fehlbelichtungen können um +/- 2 EV korrigiert werden, ohne daß es 
massive Verluste* gibt; ein falsch eingestellter Weißabgleich kann 
nachträglich beliebig korrigiert werden, ohne daß es Verluste gibt.

Das sind Dinge, die sich auch auswirken, wenn man Bilder nur "normalen" 
Menschen zeigen möchte.



*) natürlich nicht immer, hängt von der Dynamik der Aufnahmesituation ab

von Paul M. (paul_m65)


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Reinhard S. schrieb:
> Wie lief das nur damals, als man Fotos nicht wirklich bearbeiten
> konnte...

Wir leben halt nicht mehr in der Steinzeit. Die Zeiten ändern sich zum 
Glück, die Ansprüche auch.

von herbert (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Aber sicher doch.
Hallo Rufus , ich habe dir eine PN geschrieben.:-(

von EGSler (Gast)


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Ich kann  Rufus Τ. Firefly nur zustimmen, ich bin selber ein kleiner 
Hobbyfotograf und nehme immer in RAW auf, nehme mir hinterher bei jedem 
einzelnen Bild nochmal kurz Zeit, um es im Raw-Converter zu optimieren 
und habe so deeeeutlich wengiger überbelichtete Himmel oder zu 
absaufende Stellen im Bild. Genauso lässt sich der Weißabgleich fix noch 
ein wenig korrigieren.
Und ich höre regelmäßig von Leuten, die nur draufhalten und losknipsen 
die Frage, aus welchem Grund meine Bilder denn immer so gut aussähen! Es 
fällt also schon auf, wenn man sich in der Entwicklung der Bilder ein 
wenig Mühe gibt ;)

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich antworte einfach mal ohne alles durchzulesen..

Bei Vista gab es ein Programm das nannte sich Fotogalerie, das hat Fotos 
nach Datum/Ort sortiert und auch alle Tags indexiert sowie auch 
möglichkeit der Bewertung, Kommentierung und Sortierung von Bildern 
gegeben :D

Denke Picasa kann das fast genauso sogar mit Gesichtersortierung und 
Namensnennung nach Gesicht;)

von nsa (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> Namensnennung nach Gesicht;)

So kann man alle seine Bekannten auch ans Messer liefern, und fühlt sich 
noch gut dabei... :-(

von Walter (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Ich habe vom Urlaub einen Haufen Bilder
> Jetzt möchte ich die "schön" anzeigen

das ist ein Widerspruch in sich,
heutzutage muss man das Wegschmeißen üben,
wer will sich denn hunderte Urlaubsbilder angucken

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Walter schrieb:
> wer will sich denn hunderte Urlaubsbilder angucken

Was ist daran neu? Die klassischen Diashows hatten nur den Vorteil, daß 
sie in abgedunkelten Räumen stattfanden, so daß es nicht sofort auffiel, 
wenn man dabei einschlief ...

von Traveller (Gast)


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> bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog.
> "stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt

Stürzende Linien werden nicht vom fotografierten Objekt erzeugt, sondern 
entstehen nur dann in der Kamera, wenn diese verschwenkt wird.

Ein absolutes NoGo sind stürzende Linien beispielsweise in der 
Architekturfotografie. In vielen anderen Bereichen – wie etwa Reportage 
oder Reise – stören sich selbst Profis meist nicht daran.

von Traveller (Gast)


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> Die klassischen Diashows hatten nur den Vorteil, daß
> sie in abgedunkelten Räumen stattfanden, so daß es nicht sofort auffiel,
> wenn man dabei einschlief ...

"Klassische Diashows" im privaten Rahmen waren zu Recht gefürchtet, weil 
fast immer alles falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen konnte.

Eine erfolgreiche Show – egal ob Vintage mit Diaprojektor oder per 
Beamer/Grossbild-TV - braucht eine klare Linie, eine sorgfältig 
erstellte Dramaturgie, die ganz bestimmten Regeln folgen muss.
Und natürlich erstklassige Bilder.

PS  Bei meinen Privatvorstellungen schlief niemand ein. Die Leute hatten 
leuchtende Augen und wollten auch zur nächsten Show eingeladen werden. 
;-)

von Rolf Magnus (Gast)


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Frank schrieb:
> Erstmal alle Bilder kritisch sortieren. Auch erfahrene Fotografen
> schmeissen 60..70% weg.

Ja. Man muß konsequent sein und verwackelte, unscharfe und 
fehlbelichtete Bilder, die sich durch Nachbearbeitung auch nicht 
wirklich retten lassen, wegwerfen. Es bringt nichts, wenn ich 500 Bilder 
zeige, von denen 200 richtig schlecht, 200 akzeptabel, 50 gut und 50 
richtig gut sind. Da schmeiß ich 400 Stück weg und behalte die 50 guten 
und die 50 richtig guten. In einer Sammlung von 500 Bildern würden die 
sonst gnadenlos untergehen, abgesehen davon, daß kein Mensch so viele 
Bilder auf einmal sehen will. Außerdem ist es mega-langweilig, wenn man 
vom Urlaub in Paris dann alleine 100 Bilder vom Eiffelturm aus allen 
möglichen und unmöglichen Perspektiven sieht.

> Dann alle Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop)
> laden und bearbeiten:

Es bietet sich ein Tool wie z.B. Lightroom an, das genau für sowas 
gemacht ist.

> Ich glaube nicht, dass jemand der es nicht gelernt hat wie ein Bild
> korrekt auszusehen hat richtig urteilen kann.

Er wird die Bilder aber insgesamt gut finden, auch wenn er vielleicht 
nicht genau weiß, warum. Wäre ja sonst auch schlimm, denn wozu lernt der 
Fotograf sonst sein Handwerk, wenn es nicht am Schluß dazu führt, daß 
seine Fotos auch von Laien als gut empfunden werden?

EGSler schrieb:
> Und ich höre regelmäßig von Leuten, die nur draufhalten und losknipsen
> die Frage, aus welchem Grund meine Bilder denn immer so gut aussähen! Es
> fällt also schon auf, wenn man sich in der Entwicklung der Bilder ein
> wenig Mühe gibt ;)

Das kenne ich. Hab ich auch schon öfter erlebt.

Traveller schrieb:
>> bei Architektur oder in Innenräumen existieren fast immer sog.
>> "stürzende Linien", die es zu korrigieren gilt
>
> Stürzende Linien werden nicht vom fotografierten Objekt erzeugt, sondern
> entstehen nur dann in der Kamera, wenn diese verschwenkt wird.

Und wirklich störend sind sie nur, wenn man mit starkem Weitwinkel 
aufnimmt, da sich der Effekt dadurch verstärkt. Meist läßt sich das 
mangels Platz aber bei der Architekturfotografie nicht vermeiden.

> Ein absolutes NoGo sind stürzende Linien beispielsweise in der
> Architekturfotografie.

Wenn man sie komplett wegmacht, wirkt es aber genauso unnatürlich, da 
die Position der Kamera ja in vertikaler Richtung nicht mittig vor dem 
Gebäude ist. Man hat eben von unten fotografiert, und da erwartet das 
Auge eine perspektivische Verzerrung. Wenn man das Bild nun tatsächlich 
so "entzerrt", daß die Linien genau parallel sind, sieht es nachher so 
aus, als würde sich das Gebäude nach oben verbreitern.

von Rudi R (Gast)


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Hallo,

ihr habt ja alle recht, aber irgendwie ist es als wenn ein Haufen 
Elektroingenieure einen "normalen" ->Heimwerker<- erklären soll welche 
Lichtschalter er im Baumarkt kaufen soll um eine Leuchte von zwei 
Stellen schalten zu können.
- Wo und an welchen Anlagen werkelt denn so ein Heimwerker ?
Eigentlich sollte dann alles klar sein aber :

Einfach "Wechselschalter" wird es da wohl bei den ganzen Antworten 
untergehen:
"Stromstärke, Abrissfunken, AC, DC, Schalthäufigkeit, Transienten, 
Induktive Last, Zulassungen, Zukunftsicherheit, Wartungskosten usw." 
werden mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit den armen Heimwerker 
um die Ohren geworfen und er versteht gar nichts mehr.

Oliver hat wohl einfach einen Haufen Urlaubsbilder geschossen und 
ansonsten (noch) nicht viel Ahnung von Fotografie - und das ist auch in 
Ordnung so wenn mann einfach nur Bilder machen möchte.
Da ist es ehr abschreckend mit Begriffen wie Bildbearbeitung, RAW 
Format, Histogramm, HDR Programme usw. zu kommen - auch Photoshop ist 
nicht gerade das Programm für einen Kameranwender der nur seine Bilder 
etwas "schöner" machen möchte.

Zum Glück haben das aber wenigsten einige hier erkannt und 
verhältnissmäßige Vorschläge abgegeben.


Rudi R

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