Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bauteilidentifizierung Heizdecke


von unwissender (Gast)


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Ich habe hier eine Defekte Heizdecke (macht rein gar nichts mehr), und 
auf der Platine ein Bauteil das ich nicht erkenne:

Sieht aus wie ein bedrahteter Widerstand, nur etwas kleiner und in weiß.
Die Anschlußdrähte sind relativ lang und helixförmig aufgewickelt, 
scheint zur mechanischen entkopplung von der Platine zu dienen?

Beshriftung:
SET 76°C
HO  2A GP
125/250V~
K03<PS>E

Durchgang ist keiner Vorhanden.

Die 2A lassen mich auf eine Sicherung Tippen die Ausgelöst hat, aber was 
haben dann die 76°C zu bedeuten?

Thermosicherung macht auch relativ wenig Sinn, weil das Bauteil im 
Bedienteil~1m weit von der eigentlichen Heizdecke steckt.

von MaWin (Gast)


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So welche
http://www.atcsemitec.co.uk/thermal_fuses.html

unwissender schrieb:
> Thermosicherung macht auch relativ wenig Sinn, weil das Bauteil im
> Bedienteil~1m weit von der eigentlichen Heizdecke steckt

Da hatte der Hersteller wohl die Hoffnung, daß sie möglichst nie ein 
Ausfallproblem darstellt.

von G. H. (schufti)


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Naja, deshalb ja auch 76 Grad. Kurz bevor das Bett Feuer fängt hätte sie 
dann sicher ausgelöst ....

von BinHierZuGast (Gast)


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Um den Thread mal auszugraben: Habe wohl die gleiche Decke mit diesem 
Defekt. Die Sicherung sitzt direkt zwischen zwei 
Metallschichtwiderstände, einer davon ist abgeraucht, vermutlich dient 
diese Thermosicherung zur Absicherung eben dieser beiden Widerstände. 
mfG.

von Route_66 H. (route_66)


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BinHierZuGast schrieb:
> vermutlich dient
> diese Thermosicherung zur Absicherung eben dieser beiden Widerstände.
> mfG.

Hallo!
In der Regel ist es umgekehrt: die Widerstände heizen sich bei einem 
Defekt des Gerätes so auf, daß es dem Thermoschalter langsam ungemütlich 
wird, bis er auslöst.

von albra (Gast)


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Hallo,
da das stimmt so.
Wenn in der Decke ein Defekt der Heizkordel ist, dann heizen die 
Widerstände die Tempsicherung auf und die schaltet dann dauerhaft ab.

Was für eine Heizdecke ist das denn ?

Albra

von Udo S. (urschmitt)


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BinHierZuGast schrieb:
> Habe wohl die gleiche Decke mit diesem
> Defekt.

Wegschmeißen und zwar ganz weit!
Hier zu basteln heisst wortwörtlich mit dem Feuer zu spielen.

Meine Meinung.

von albra (Gast)


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Hallo,
es gibt da Heizdecken die haben in der Heizkordel Dioden drin, arbeiten 
also nur mit einer Halbwelle.
Wenn jetzt die Heizkordel irgendwo ein zusammen kommt, durch ein 
schmlezen der Isolierung, dann wird durch die falsche Halbwelle eben 
diese Temperatursicherung geheizt.
Stimmt schon wenn diese Sicherung hin ist, besser wegschmeissen.

von mark space (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> BinHierZuGast schrieb:
>> Habe wohl die gleiche Decke mit diesem
>> Defekt.
>
> Wegschmeißen und zwar ganz weit!
> Hier zu basteln heisst wortwörtlich mit dem Feuer zu spielen.
>
> Meine Meinung.

Meine auch. Nachdem ich mühsam die äußserst trickreichen 
Schutzmechanismen zweier defekter Heizdecken analysiert hatte, bin ich 
exakt zu diesem Schluss gekommen.
Ich werde nie wieder versuchen, eine Heizdecke zu reparieren.

von Jens Kapmeyer (Gast)


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Ich denke, der Thermoschutz mit 76°C in dem Regelteil macht schon Sinn, 
wenn das Handteil z.B. unter dem Kopfkissen liegt, kanns da auch schnell 
warm werden. Ich werde jetzt auch nicht weiter reparieren, hab nun aber 
schon 3 defekte Decken, ( billige und teure) und das finde ich 
ökologisch schon bedauerlich ...

von wendelsberg (Gast)


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Jens Kapmeyer schrieb:
> Ich denke, der Thermoschutz mit 76°C in dem Regelteil macht schon Sinn,
> wenn das Handteil z.B. unter dem Kopfkissen liegt
>...

Haettest Du nicht noch eine Woche warten koennen, dann waere die letzte 
Antwort im Thread exakt 4 Jahre alt gewesen?

wendelsberg

von Rudi Ratos (Gast)


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unwissender schrieb:
> Thermosicherung macht auch relativ wenig Sinn,

macht leider VIEl Sinn ...
Die neuen Heizdecken haben  -- ZWEI -- Leiter . Einen innen und einen 
außen , die sind am "Heizdeckenstecker" jweils an den äußeren zwei bzw. 
den zwei inneren Kntakten angeschlossen. Der eine Leiter hat einen hohen 
Widerstand, der zweite einen niedrigen. Durch beide fliessen 230V-AC - 
einer an N, der andere an L ..! Irgendwann passiert es, durch Knicken 
und schwere Gegenstände, daß der eine Leiter mit dem anderen "in 
Brührung" kommt.

Das ergibt dann einen astreinen N+L-KURZSCHLUSS !!!

Die "Thermosicherung ist zwar auch eine THERMOsicherung, die bei hohen 
Temperaturen auslöst, es kann ja auch das Bedienteil im Bett zugedeckt 
sein, dient aber hpts. als KURZSCHLUSS - Sicherung. Wenn diese auslöst, 
kann man nur die Kabel ausbauen und solange abschneiden , bis der 
"Kurzschluss" herausgeschnippelt ist. Dadurch (verkürzte Länge) sinkt 
aber der Heizdrahtwiderstand, woraus LEIDER eine (deutlich?) HÖHERE 
Heizleistung an -demselben- Controller (meist spannungsgesteuert) 
resultiert !!

>>  De facto sind Heizdecken daher prinzipiell

>>  I R R E P A R A B E L  !!!


Dies für all jene , die sich, wie ich, aus den Schnippelresten eine neue 
Heizdecke/Sitzkissen basteln wollen .. mit besserer und feinerer 
Regelung selbstredend. ZU HOHE Ströme (Ampere) können aber zum Schmelzen 
der Isolierung führen!!! Womit wir wieder bei der entsprechenden 
"Absicherung" angelangt sind. also Bloß ein Bastelprojekt für 
Hartgesottene ..

von Rudi Ratos (Gast)


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Rudi Ratos schrieb:
> Die neuen Heizdecken haben  -- ZWEI -- Leiter .

Die alten hatten nur EINEN Leiter , dessen Heizleistung meist nur durch 
einen dazwischenhängenden --Bimetallschalter-- (für die 
Maximaltemperatur) gesteuert wurde.. plus Dioden/Widerstände für 
niedrigere Spannung.
Ich sitze gerade (- und seit 17 Jahren) auf sowas.

Auch hier gilt : Widerstand = Heizleistung . Nochmal :

>>  De facto sind Heizdecken daher prinzipiell

>>  I R R E P A R A B E L  !!!

von Rudi Ratos (Gast)


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Beispiel:
Eine AEG mit Dreistufenschalter hat innen 880 Ohm und außen 440 Ohm .
Eine EasyHome vom Aldi (mit Digitalcontroller) innen 920 Ohm und außen 
230 Ohm.

An den Steckeranschlüssen gemessen.
Die Heizkabel sind jeweils 12 bzw. 13m lang. Und sehr kompliziert 
auszubauen , in der Decke vernäht oder auch punktverschweißt. Diese 
wieder einzubauen oder eine neue "Decke" daraus zu basteln IST also sehr 
umständlich .

Aber was tut man nicht alles?
um ein bißchen gescheiter zu werden im Leben.

von Harald W. (wilhelms)


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Rudi Ratos schrieb:

> Aber was tut man nicht alles?
> um ein bißchen gescheiter zu werden im Leben.

Dazu sollte man stets einen kühlen Kopf bewahren.
Und das wird schwierig auf einer defekten Heizdecke.
:-)

von Rudi Ratos (Gast)


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Nein, wirdś nicht.
Weil beim Einleitersystem der Heizdraht unterbrochen ist -
und beim Zweileitersystem der Dauer-Kurzschluss eine defekte Sicherung 
verursacht.

Es bleibt also nicht nur der Kopf , sondern leider auch der Arsch recht 
kühl .

Anm.
Für das Hacken des Zweileitersystems habe ich übrigens volle sechs Jahre 
warten müssen, denn der Heizwendelstecker ist (mit Heißkleber): 
vollvergossen. Mist-Messen führt da zu gar nix, und Sobald du da irgend 
was 'herumpfuschst' ist die Heizdecke HIN.

von Rudi Ratos (Gast)


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4-pol-Heizdecke = Zweileitersystem

Mißt man an jeweils 2 Pins einen Widerstand ist die Decke selbst in 
Ordnung. Mißt man aber an -allen Pins- einen Widerstand: ist die Decke 
HIN! (Kurzschluß). Mißt man gar keinen oder nur 1en Widerstand ist die 
Decke ebenfalls HIN! (Unterbrechung).

HIN is HIN. Auswechseln der 'Thermo'sicherung oder des Controllers hilft 
nix.

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