Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Alternative Schalter 8x um


von Lucas V. (lukas_v)


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Ich benötige für mein portables Projekt eine Schaltung, welche 4 
LiPo-Akkus von Serie (Betrieb: 14.8v) auf Parallel (Aufladen 3.7v) 
schaltet. Als Lademodul verwende ich diesen MiniUSB charger von 
Adafruit:
https://www.adafruit.com/products/259

Den entsprechenden Schaltplan habe ich skizziert und angehängt, da es 
ein Bisschen unübersichtlich wurde habe ich beide Zustände nochmals 
einzeln abgebildet.

Nun zum eigentlichen Problem:
Ich habe schon etliche Zeit aufgewendet, um einen 8x um Schalter (mind. 
0.8A) zu finden, aber leider kein glück gehabt. Ausserdem sollte der 
Schalter wenn möglich auch noch schick aussehen. Ich dachte an etwas wie 
den hier:
http://www.conrad.ch/ce/de/product/701274/Vandalismusgeschuetzter-Drucktaster-48-VDC-2-A-1-x-AusEin-GQ-16F-N-IP65-tastend-1-St

Was würdet ihr mir vorschlagen? Ich habe auch schon an eine 
elektronische Schaltung gedacht, aber es würde die eigentlich simple 
Funktion unnötig teuer machen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Was spricht gegen den Einsatz von Relais?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Lucas V. schrieb:
> Ausserdem sollte der
> Schalter wenn möglich auch noch schick aussehen. Ich dachte an etwas wie
> den hier:

Abgesehen davon, daß der nicht achtpolig ist, ist das auch kein 
Schalter, sondern ein Taster.

Der hilft Dir also nicht.

Als Sechsfach-Umschalter gibt es beispielsweise das hier:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=15650

so etwas müsste es aber auch in 8facher Ausführung geben.


Bist Du Dir sicher, daß das Parallelschalten zum Laden der Weisheit 
letzter Schluss ist? Andere Leute verwenden hier sogenannte "Balancer" 
...

von Lucas V. (lukas_v)


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@Thorsten Ostermann:
Gegen den Einsatz von Relais sprich hauptsächlich der Preis, der bei 
einem Schalter, Taster, etc bestimmt geringer ist. Erst wenn ich nichts 
gescheiteres finde werde ich darauf zurückgreifen.


Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Abgesehen davon, daß der nicht achtpolig ist, ist das auch kein
> Schalter, sondern ein Taster.

Ich differenziere nicht zwischen Schalter & Taster, da der Zweck  der 
gleiche ist (bin nur hobbieist). Das der Taster nicht 8-Polig ist ist 
mir bewusst, sonst hätte ich ja bereits eine Lösung ;) Wollte zeigen wie 
er am Ende etwa Aussehen sollte.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Bist Du Dir sicher, daß das Parallelschalten zum Laden der Weisheit
> letzter Schluss ist? Andere Leute verwenden hier sogenannte "Balancer"

Wieso sollte ich extra einen Balancer einbauen? Die Zellen sind ja 
automatisch balnciert/ausgeglichen sobald sie voll Aufgeladen sind. Ich 
lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren ;)

Aber zurück zum Schalter/Taster, mein Problem ist ja gerade, dass ich 
keinen 8x um finde und wie oben erwähnt muss der Schaltstrom mindestens 
0.8A betragen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Lucas V. schrieb:

> Ich differenziere nicht zwischen Schalter & Taster, da der Zweck  der
> gleiche ist (bin nur hobbieist).

Hmm, interessante Tätigkeit: Während des Ladens fünf Stunden lang
mit dem Finger einen Knopf runterzudrücken. :-)

von Lucas V. (lukas_v)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Lucas V. schrieb:
>
>> Ich differenziere nicht zwischen Schalter & Taster, da der Zweck  der
>> gleiche ist (bin nur hobbieist).
>
> Hmm, interessante Tätigkeit: Während des Ladens fünf Stunden lang
> mit dem Finger einen Knopf runterzudrücken. :-)

Okey, ja mein fehler bin davon ausgegangen, dass eine Rastfunktion 
vorhanden ist, was dann natürlich wiederum ein Schalter wäre xD. Habe 
mich mal nach den genauen Begriffserklärungen erkundigt.

von Udo S. (urschmitt)


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0,8A ist wohl der Ladestrom. Bist du sicher daß beim Entladen nicht ein 
höherer Strom fliessen kann?

Wenn die Zellen altern und Differenzen in ihrer Kapazität auftreten, 
dann haben sie unterschiedliche Spannungen nach einer (Teil)entladung. 
Bist du sicher, daß dann beim Parallelschalten nicht hohe 
Ausgleichsströme fliessen können? Ich bin mir hier nicht sicher. Das 
können bei niederohmigen Zellen schnell mal einige Ampere sein. Das muss 
dein Schalter (und die Zellen) auch abkönnen.
Deshalb wird überall auf der Welt Balancing benutzt, um die Zellen auf 
dem gleichen Level zu halten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Lucas V. schrieb:
> Habe
> mich mal nach den genauen Begriffserklärungen erkundigt.

Ein Taster stellt genau solange einen Kontakt her, wie er gedrückt 
wird.

Beispiel:
Maustaste, Taste auf Tastatur, Hupenknopf im Auto oder Klingelknopf

Ein Schalter stellt dauerhaft einen Kontakt her, der erst wieder bei 
der nächsten Betätigung getrennt wird.

Beispiel:
Lichtschalter, oder Netzschalter

von Stromverdichter (Gast)


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von Stefan M. (Gast)


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Lucas V. schrieb:
> Wieso sollte ich extra einen Balancer einbauen? Die Zellen sind ja
> automatisch balnciert/ausgeglichen sobald sie voll Aufgeladen sind. Ich
> lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren ;)

Nein, das sind sich nicht.

Jede Zelle hat eine geringfügig andere Kapazität.
Bei der Entladung ( Reihenschaltung ) ist also eine der Zellen zuerst 
leer.

Wird dann der Akkupack weiter benutzt, so wird die Zelle zu weit 
entladen und geschädigt. ( LiPos mögen das garnicht ).

Mit Balancer werden alle Zellen "nur" soweit geladen, wie die 
schlechteste Zelle im Verbund es zulässt.
Die schlechteste Zelle ist sozusagen Master, und verhindert dass die 
besseren Zellen mehr aufgeladen werden als sie selbst.

von Stromverdichter (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Mit Balancer werden alle Zellen "nur" soweit geladen, wie die
> schlechteste Zelle im Verbund es zulässt.

wo steht den so ein Unfug? Würd ich gerne selbst nachlesen :-)

von Lucas V. (lukas_v)


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Erstmal vielen vielen Dank für das Feedback :D Super Forum hier.

Udo Schmitt schrieb:
> 0,8A ist wohl der Ladestrom. Bist du sicher daß beim Entladen nicht ein
> höherer Strom fliessen kann?

Der Ladestrom beträgt max. 0.5A, da als Stromquelle ein USB Anschluss 
verwendet wird. Der Verbraucher saugt höchstens 0.8A. Natürlich wäre ein 
bisschen Toleranz nicht schlecht, aber wenn ich sonst schon nichts 
finde...

> Wenn die Zellen altern und Differenzen in ihrer Kapazität auftreten,
> dann haben sie unterschiedliche Spannungen nach einer (Teil)entladung.
> Bist du sicher, daß dann beim Parallelschalten nicht hohe
> Ausgleichsströme fliessen können? Ich bin mir hier nicht sicher. Das
> können bei niederohmigen Zellen schnell mal einige Ampere sein. Das muss
> dein Schalter (und die Zellen) auch abkönnen.
> Deshalb wird überall auf der Welt Balancing benutzt, um die Zellen auf
> dem gleichen Level zu halten.

Eigentlich habe ich mir gedacht den Akku immer komplett zu leeren, bevor 
ich ihn wieder auflade. Den entsprechenden Tiefentladeschutz habe ich 
selbstverständlich bereits eingerechnet!, ich wollte den Schaltplan 
nicht unnötig überfüllen.

Das mit dem unterschiedlichen Kapazitätsverlust durch Alterung habe ich 
nicht bedacht, also muss doch ein Balancer her. Hat jemand eine 
Empfehlung für einen guten Balancer-Bausatz oder gar ein fertiges Board?

@Stromverdichter
Vielen Dank, bei dem Preis spielt es natürlich keine Rolle mehr ;)

von Stromverdichter (Gast)


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Wenn du die Zellen zum Laden quasi parallel schalten willst, musst du 
nur die maximale Spannung beachten. Wenn es einfach sein soll, berechne 
dir einen Vorwiderstand, der bei entleertem Akkupack den Strom auf 500mA 
begrenzt. Ansonsten baue dir eine einfache Konstantstromquelle mit einem 
Transistor. Wenn du dann in der Spannungsbegrenzung kaum noch einen 
Strom fließen hast, ist dein Akkupack voll und balanciert.

von Lucas V. (lukas_v)


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Stromverdichter schrieb:
> Wenn du die Zellen zum Laden quasi parallel schalten willst, musst du
> nur die maximale Spannung beachten. Wenn es einfach sein soll, berechne
> dir einen Vorwiderstand, der bei entleertem Akkupack den Strom auf 500mA
> begrenzt. Ansonsten baue dir eine einfache Konstantstromquelle mit einem
> Transistor. Wenn du dann in der Spannungsbegrenzung kaum noch einen
> Strom fließen hast, ist dein Akkupack voll und balanciert.

Das Laden selber wird, wie im ersten Post beschrieben, durch dieses 
fertige Board erledigt:
https://www.adafruit.com/products/259

Das Board regelt die maximale Ladespannung und beendet seinen Dienst bei 
der Ladeschlussspannung von 4,2V, also für 12$ alles fixfertig 
integriert ;)

von Walter (Gast)


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Stromverdichter schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Mit Balancer werden alle Zellen "nur" soweit geladen, wie die
>> schlechteste Zelle im Verbund es zulässt.
>
> wo steht den so ein Unfug? Würd ich gerne selbst nachlesen :-)

siehe
Beitrag "Alternative Schalter 8x um"

;-)

von Stromverdichter (Gast)


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Lucas V. schrieb:
> Das Board regelt die maximale Ladespannung und beendet seinen Dienst bei
> der Ladeschlussspannung von 4,2V, also für 12$ alles fixfertig
> integriert ;)

das funktioniert so leider nicht. Das ist mit den Ausgleichsströmen zu 
gefährlich, siehe Udos Beitrag. Du musst diese Begrenzen oder 
ausschließen.
Eventuell genügen ein paar Widerstände 5-10 Ohm in Reihe. Das bringt 
aber möglicherweise das Ada-Board aus dem tritt. Da musst du dir noch 
etwas einfallen lassen. Hart zusammenschalten darfst du die Zellen 
nicht. Das könnte feurig enden.

von Lucas V. (lukas_v)


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Alsoo... Wenn ich das richtig verstanden habe, benötige ich zwischen den 
LiPo's jeweils eine Schutzschaltung so wie diese hier von ELV:
http://www.elv.de/lithium-polymer-lipo-schutzschaltung-fertiggeraet.html

Belastbarkeit: 3,8A
Stromaufnahme:  <6 µA

Ist das die Lösung?

von Stromverdichter (Gast)


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Das wäre eine Lösung, jedoch ist die zu teuer. So etwas würdest du für 
jede Zelle benötigen. Ich würde 3 Ohm vor jede Zelle setzen, das stellt 
dann bei 8 Zellen für die Ladeschaltung 3/8 Ohm da, und für die 
Ausgleichsströme 6 Ohm. Wenn die Ladeschaltung von Ada damit klarkommt, 
dürfte so etwas funktionieren. Ist aber nur eine Spinnerei, ich selbst 
habe keine Erfahrung mit Ladeschaltungen. Falls du die Ladespannung des 
Ada-Boards um 0,2 Volt erhöhen könntest, wären auch Shottky-Dioden eine 
Lösung, z.B. 1N5817. Damit könntest du den Rückfluss verhindern.

von Ga R. (garath)


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Vom Prinzip her müsste so etwas funktionieren. Das ist eine 
Spar-Ersatzschaltung einer Diode auf Basis eines 
P-Fet-Transistors(e.g.IRLML5293). Ist zwar keine saubere Lösung, sollte 
jedoch die Probleme mit den Ausgleichsströmen lösen. Vielleicht kann 
einer der Experten etwas dazu sagen, ob diese Art der Absicherung hier 
vertretbar ist?
Günstig wäre es, die Fets kosten um die 20Cent.

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