Hallo, mir kam vor Kurzem die Idee, dass man doch mit recht überschaubarem Aufwand aus einem AVR (16MHz) ein Funkmodem Aufbauen könnte. Also man gibt die Daten z.B. per TTL seriell ein und der µC wandelt sie dann im einfachsten Fall in ein FSK-Signal um. in Standard RTTY: Mark: Träger+2125Hz Space: Träger+2295Hz. (Shift 170Hz) Ich denke, 9k6 Baud sollten schon drin sein. Jetzt meine Frage: Kann ich mit dem selben µC denn auch die HF erzeugen nur für das 80m-Band? Ganz einfach: angenommen mein Träger mit Mark befindet sich auf 3602,125 kHz, dann befindet sich das Space auf 3602,295 kHz. Bekomme ich diese beiden Frequenzen aus dem ATmega, oder wäre das dann doch geschickter, einen Schwingkreis zu verstimmen? Ich denke, das mit dem Sinus wird ein wenig Tricky. Hat jemand sowas vielleicht schon gemacht und kann mir ein paar Tipps geben, wie ich zumindest das Modulationssignal aus dem Avr bekommen kann? Beste Grüße und 73 de fabian
Wenn du ganz viel Glück hast, bekommst du 2 Rechtecksignale die in der nähe der Frequenzen liegen. Habe ich aber jetzt nicht ausgerechnet. Dann brauchst du noch Filter und Endstufe. Und spätestens dann ist Ende mit einfach.
Dann träume mal schön weiter. Du unterschätzt heftig den Aufwand für ein gutes Modem. Nimm einen DSP, aber nicht zu klein, dann hast du Chancen.
Ja, das hab ich befürchtet... Dann kann ich das mit der HF schonmal an ne PLL oder so abgeben. Ich hätte noch nen paar XR2211 rumfahren. damit sollte sich ja was anstellen lassen
Hallo, AFSK ist das Stichwort, also das Niederfrequente 2,125 kHz / 2,295 kHz Signal in den Mikrofon bzw. Lineineingang des TXRX - und den Pegel richtig einstellen - fertig. Für einen Software Tranceiver (SDR) reicht die Rechenleistung nicht aus und die ganze Modulations und Demodolationberechnungen zu verstehen und in funktionierende Software umzusetzen ist alles andere als trival. Die erstaunlich gut arbeitenden RX SDR mit minimalen Bauteilaufwand sind nur deshalb so simpel weil die ganzen Berechnungen im Computer gemacht werden und selbst die einfachsten (Onboard) Soundkarten sehr viel leisten. Mit der leistungklasse Raspberry Pi oder ähnliches ist das eventuell machbar (?) aber dann wohl auch nur wenn man (teilweise) "vorgekochte" Software verwendet - außer mann hat wirklich viel Wissen über Signalverarbeitung, wahrscheinlich sind dafür viel berufliche Vorkenntisse erfoderlich. Sachen wie DSP sind wirklich sehr anspruchsvoll wenn mann alles selbst machen möchte 73 de HAM
Diese Verfahren gibt es doch schon seit den 80ern und die wurden für 19k2 mit einem Z80 implementiert. Also kann das so kompliziert doch garnicht sein. Die Dekodierung würde ich tatsächlich softwareseitig machen. Die Enkodierung sollte jedoch möglichst Energiesparend geschehen. Deswegen versuche ich die Hardware sendeseitig so zu begrenzen
Die Sendeseite ist für den AVR kein Problem. Der Empfang ist die interessante Seite. Spiel doch einfach mal mit einer 2-Ton Erkennung. Sieh dir den Goertzel Algorithmus an, implementiere ihn (ein Tip: nimm für den niedrigere Frequenzen bei gleicher Shift. Das geht besser). Und dann versuch, bei 6dB Störabstand mit zu lesen. Um dich nicht zu demotivieren, vergleiche den Aufwand nicht mit einem billig Soundkarten Modem. Aber ich gebe dir insofern Recht: Man lernt eine Menge dabei und es kann Spaß machen.
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Also, die Codierung / Decodierung auf der NF Seite (also das Erzeugen der zwei 2125Hz und 2295Hz Signale sollte mit einer Soft DDS machbar sein. Die Decodierung wohl auch (es würden auf einem AVR ja schon PSK Modems implementiert.) nginx schrieb: > Jetzt meine Frage: > Kann ich mit dem selben µC denn auch die HF erzeugen nur für das > 80m-Band? Das glaube ich eher nicht. Woher sollen denn die 3,6 MHz Signale kommen, und dann noch auf 170 Hz genau steuerbar. Du wirst wohl um mind. 2 Mischer (einen Sendemischer + einen Direktmischer für den Empfang) nicht herum kommen. > Ganz einfach: angenommen mein Träger mit Mark befindet sich auf 3602,125 > kHz, dann befindet sich das Space auf 3602,295 kHz. Bekomme ich diese > beiden Frequenzen aus dem ATmega, oder wäre das dann doch geschickter, > einen Schwingkreis zu verstimmen? Ich denke, das mit dem Sinus wird ein > wenig Tricky. Den Sinus macht ein Filter. Du könntest natürlich ein Quarz nehmen und mit einer Kapazitätsdiode den Quarz ziehen. Ob das schnell genug geht für 9,6 kbit/s? Dann doch eher einen Mischer. Ein paar khz kann man so einen Quarz ziehen, so dass du deinen Sender abstimmen kannst. Oder einen LC Oszillator, mit Steuerung durch den AVR. Der AVR misst die Frequenz und stimmt bei ungewollter Verstimmung einfach per Kapazitätsdiode nach. Das heißt im englischem Sprachgebrauch Huff and Puff Circuit http://www.hanssummers.com/huffpuff.html)
Was mir gerade noch einfällt: Du kannst auch mit den billigen AD9850 DDS Platinchen experimentieren, die es für ein paar Euro bei E-Bay gibt. Die kannst du direkt als Signalerzeugung beim senden verwenden und auch als Oszillator für den Direktmischer. An den Antenneneingang kommt ein (kleines) Bandpassfilter, ein 2N3904 kann dann bis zu 0,5 W HF Power sorgen. Reicht locker für den Anfang. Du wirst eh ein paar zerschießen, aber der Transistor kostet nur ein paar Cent.
nginx schrieb: > Also man gibt die Daten z.B. per TTL seriell ein und der µC wandelt sie > dann im einfachsten Fall in ein FSK-Signal um. in Standard RTTY: im einfachsten fall ohne avr - du verstimmst einfach einen oszillator mit dem UART-Signal. am einfachsten ein quarz mit kap.diode, allerdings nicht mit 9600baud sondern mit vllt. 100. wenn du schneller senden willst dann nimm einen schwingkreis. noch eine überlegung: ein billiger AVR hat, wie ich bereits ausprobiert habe, durchaus dsp-fähigkeiten. der ADC kann durch unterabtastung problemlos signale im kurzwellenbereich empfangen. die zwei träger zu demodulieren ist weder rechen- noch denktechnisch ein problem. noch eine überlegung: mit einem timer im asynchronen modus und paar logikgattern kann man eine programmierbare pll machen. quasi eine bedeutende weiterentwicklung des huff puff oszillators.
Da hat mal einer ein AFSK-Modem in einen AVR mit 4.433MHz (damals gebräuchliches PAL-Quarz) gequetscht. http://www.bkme.de/prod/avrdspdoc.htm
Also 9k6 Baud geht bei AFSK so direkt nicht, da Du bei einem "2-Ton Verfahren" 2x die Baudrate an Bandbreite brauchst. Deshalb haben auch alle Modemverbindungen so geringe Baudraten. Der Trick mit dem das trotzdem geht sind mehrstufige Codes. Sprich Du hast nicht 0 und 1 sondern zum Beispiel -1 -i 1 und i bei einer QPSK-Modulation. Aber das über einen ATMega zu machen ist schon mal nicht verkehrt. Der sollte das deutlich besser können als eine analoge Schaltung.
Hi, GENIAL! vielen Dank an alle. Genau sowas wollte ich hören! :) Mit diesen Zwischentönen wären wir dann bei MFSK(16). Das ist übertragungstechnisch natürlich schneller, aber schwerer zu implementieren, da man mehr, als 2 Zustände hat
Nachtrag: Der AD9850 ist sehr vielversprechend. Ich habe mir mal auf ebay ne Platine für nen fünfer rausgelassen. Mal schauen, was die so drauf hat
>Diese Verfahren gibt es doch schon seit den 80ern und die wurden für >19k2 mit einem Z80 implementiert. Also kann das so kompliziert doch >garnicht sein. Interessante Ansicht. Glaubst Du wirklich, dass alles was in den 80ern gemacht wurde, einfach ist?
> Ob das schnell genug geht für 9,6 kbit/s? Eigentlich sollten die Amateurfunker ja Ahnnung davon haben. >Also, die Codierung / Decodierung auf der NF Seite (also das Erzeugen >der zwei 2125Hz und 2295Hz das ist dann FSK. Wie sollen den 9.6kBit in diese Frequenzen passen? Da beißt sich was mit der Theorie.
marc schrieb: > das ist dann FSK. Wie sollen den 9.6kBit in diese Frequenzen passen? Da > beißt sich was mit der Theorie. Das ist dann AFSK, nicht FSK. Und nein, 9k6 kann man mit AFSK nicht machen. Da muß man ins Gerät rein und direkt an den Modulator/Demodulator gehen und dann damit eine FSK machen.
>>2125Hz und 2295Hz >Das ist dann AFSK, nicht FSK. Wieso? Es sind zwei Frequenzen. http://de.wikipedia.org/wiki/Frequency_Shift_Keying Und keine zwei Amplituden: http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenumtastung
das habe ich ja auch vor. Einen einfachen schwingkreis, welcher mittels kapazitätsdiode verstimmt wird. falls das zu träge ist, könnte man einen Mischer her nehmen
marc schrieb: >>>2125Hz und 2295Hz >>Das ist dann AFSK, nicht FSK. > > Wieso? Es sind zwei Frequenzen. > http://de.wikipedia.org/wiki/Frequency_Shift_Keying > > Und keine zwei Amplituden: > http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenumtastung Nein, da haben wir ein kleines Missverständnis. AFSK heißt Audio Frequency Shift Keying und bedeutet, daß ein Audio-Signal in der Frequenz umgetastet wird. Bei FSK wird direkt der HF-Träger in seiner Frequenz umgetastet.
marc schrieb: >>>2125Hz und 2295Hz >>Das ist dann AFSK, nicht FSK. > > Wieso? Es sind zwei Frequenzen. > http://de.wikipedia.org/wiki/Frequency_Shift_Keying > > Und keine zwei Amplituden: > http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenumtastung Nö, falsch, 2 Audiofrequenzen, deswegen Audio Frequency Shift Keying oder kurz afsk. Grüße Michael
>Nein, da haben wir ein kleines Missverständnis. >AFSK heißt Audio Frequency Shift Keying und bedeutet, Gut, Du kannst natürlich Deine eigene Sprache erfinden. Das musst Du aber vorher sagen: Amplitudenumtastung (englisch Amplitude-Shift Keying, abgekürzt ASK)
marc schrieb: >>Nein, da haben wir ein kleines Missverständnis. >>AFSK heißt Audio Frequency Shift Keying und bedeutet, > Gut, Du kannst natürlich Deine eigene Sprache erfinden. Das musst Du > aber vorher sagen: > Amplitudenumtastung (englisch Amplitude-Shift Keying, abgekürzt ASK) Ich erfinde keine eigene Sprache. http://de.wikipedia.org/wiki/Audio_Frequency_Shift_Keying http://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzumtastung http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenumtastung Siehst du den Unterschied? Ich hatte AFSK geschrieben und du meintest ASK. Alles klar? :-)
>Alles klar? :-) Du hast tatsächlich Recht. Für mich war ASK immer die Amplitudenmodulation und FSK die Frequenzmodulation. Das bei AFSK das A plötzlich von der Amplitude zu Audio wird, war mir nicht klar ... BTW.: Bei uns hat schon mal jemand Daten über zwei Funksprechgeräte übertragen. Modulation: Recheck ( kurze und lange Schwingung ). Datenrate: ca.1kHz Wenn man wirklich 9600 Baud erreichen will, dann wird's kompliziert. Ich schlage OFDM vor. Mit viel Mühe lässt sich das auch auf einem AVR realisieren.
Orthogonal auf nem AVR? nee... es gibt keine andere Möglichkeit 9k6 zu übertragen? Ich schau mal nach nem AX.25
>Ich schau mal nach nem AX.25 http://www.ax25.net/AX25.2.2-Jul%2098-2.pdf Da geht es eher um das Protkoll über Schicht 1 des Osi/Iso Modells: http://de.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell Für die Datenrate wäre Schicht 1 wichtig.
nginx schrieb: > Orthogonal auf nem AVR? nee... es gibt keine andere Möglichkeit > 9k6 zu > übertragen? Ich schau mal nach nem AX.25 Packetradiomodem nach G3RUH
Ein Link ist da noch lange nicht das Schlechteste: http://www.amsat.org/amsat/articles/g3ruh/109.html
G3RUH auf Kurzwelle ist nicht das Optimum, um es vorsichtig und zurückhaltend auszudrücken. Im Prinzip ist es auch nur FSK. Für 9K6 Baudrate muss man sich schon etwas besseres ausdenken. QPSK nach DK4EG wäre imho der Minimalaufwand.
Für den Fall, daß sich doch jemand für AFSK entscheidet: http://www.wimo.com/afsk-fsk-unterschied_d.html http://elektronikbasteln.pl7.de/rtty-filterkonverter-nach-dj6hp.html
schu mal nach QPSK 31 das safft auch dein Atmega zu modulieren und disoundkarte als demodulator SW gibt es genug im netz
marc schrieb: >>Nein, da haben wir ein kleines Missverständnis. >>AFSK heißt Audio Frequency Shift Keying und bedeutet, > Gut, Du kannst natürlich Deine eigene Sprache erfinden. Das musst Du > aber vorher sagen: > Amplitudenumtastung (englisch Amplitude-Shift Keying, abgekürzt ASK) Wenn du Abkürzungen miteinander vermischt und eigene Bedeutungen reininterpretierst, kann es schon mal zu Kommunikationsproblemem kommen. FSK bleibt FSK, auch wenn da ein "A" für Audio davor steht. Mit ASK hat das genau so viel zu tun, wie NASA mit NSA
mike schrieb: > FSK bleibt FSK, richtig: http://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzumtastung > auch wenn da ein "A" für Audio davor steht. falsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Audio_Frequency_Shift_Keying Besonders dieser Abschnitt ist wichtig:
1 | AFSK unterscheidet sich wie oben schon erwähnt von FSK durch |
2 | die doppelte Modulation. FSK ist die direkte Veränderung |
3 | der Hochfrequenz-Trägerfrequenz. |
Aber lies mal den ganzen Artikel > Mit ASK hat das genau so viel zu tun, wie NASA mit NSA richtig: http://de.wikipedia.org/wiki/Amplitudenumtastung
npn schrieb: > falsch: > http://de.wikipedia.org/wiki/Audio_Frequency_Shift_Keying > Besonders dieser Abschnitt ist wichtig:AFSK unterscheidet sich wie oben > schon erwähnt von FSK durch die doppelte Modulation. FSK ist die direkte > Veränderung der Hochfrequenz-Trägerfrequenz. Wo wird da doppelt moduliert? Bei AFSK wird üblicherweise das frequenzumgetastete Audiosignal auf einen Einseitenbandsender gegeben. Auf der HF-Seite gibt das dann zwei Frequenzen zwischen denen das Signal entsprechend der Tastung hin- und her springt. Diese beiden Frequenzen haben den selben Abstand wie die beiden Audio-Frequenzen. Damit kann das HF-Signal nicht von einem FSK-Signal unterschieden werden, dass durch direkte Umtastung im HF-Teil erzeugt wird. Anders sieht es natürlich aus, wenn du das im Audiobereich umgetastetet Signal auf einen FM-Sender gibst.
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