Hallo zusammen, ich habe vor ein paar Jahren mal so ca. 10 Netzteile dieses Typs hier bei Pollin günstig erstanden: http://www.pollin.de/shop/dt/NzExOTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_AD_0120501.html Jetzt ist mir aufgefallen, dass die Dinger im Betrieb vergleichsweise warm werden - man kann z.B. den Kühlkörper gerade noch so anfassen. (natürlich nur nach Messung, ob da irgendein Potential drauf ist - bei Schaltnetzteilen weiss man ja nie... ;-) Dann habe ich ein bißchen herumgesucht und herausgefunden, dass diese Platinen normalerweise wohl im geschlossenen Gehäuse betrieben werden: z.B. hier: http://www.ebay.de/itm/Original-Steckernetzteil-WEMTECH-AD0120501-5V-2-2A-B4-/221459693501 Jetzt frage ich mich, ob die Dinger wirklich betriebssicher sind. (und warum die bei Pollin seinerzeit ausgerechnet ohne Gehäuse verhökert wurden...) Hat noch jemand Erfahrung mit den Teilen? Beste Grüße. Tjareson
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> Jetzt ist mir aufgefallen, dass die Dinger im Betrieb vergleichsweise > warm werden - man kann z.B. den Kühlkörper gerade noch so anfassen. Das sind dann ca. 65°C und das ist nicht vergleichsweise warm sondern eher kühl. > Jetzt frage ich mich, ob die Dinger wirklich betriebssicher sind. > Hat noch jemand Erfahrung mit den Teilen? Ich habe so ein Netzteil (im Gehäuse) seid Jahren im Dauerbetrieb für eine 2,5" HDD laufen, ohne Probleme. Grüße Löti
Im Laufe der Alterung verschlechtert sich der Wirkungsgrad, wenn man mal davon absieht das diese SNT ohnehin auf Kante ausgelegt sind. Einen wesentlichen Einfluß auf den Wirkungsgrad haben die Elkos, die ihren Innenwiderstand erhöhen und die Kapazität verringern.
Tröste Dich. Im Steckernetzteil werden die noch heißer, da dort noch weniger Luftaustausch als beim freistehenden Baustein herrscht. Da braucht man nicht auf hohe Lebensdauer hoffen, denn das Ding ist auf heiße Kante gestrickt. Selbstverständlich wäre kühler besser. Aber das bekommst Du nicht für 1,50€, selbst als Restposten. Direkte Gefahr geht wohl nicht von solchen Netzteilen aus, aber in einem Steckergehäuse leben die Elkos nicht länger als ein Jahr. Die etwa 70 Grad an der Kühlfahne hält der Schalttransistor aus, nur bei den in der Nähe befindlichen Elkos geht bald der Hut hoch. Aber die Finger sind kein rechtes Thermometer. Welche Temperatur entspricht einem "gerade noch anfassen" ? Das solltest Du mal messen.
Tjareson Toland schrieb: > etzt frage ich mich, ob die Dinger wirklich betriebssicher sind. (und > warum die bei Pollin seinerzeit ausgerechnet ohne Gehäuse verhökert > wurden...) Das sind Netzteile, die für den Einbau in Geräte vorgesehen sind. Der Hersteller kauft das Netzteil beim Spezialisten, er selbst braucht für dieses Teil keine extra Entwicklung zu machen. Und da kommt je nach Nachfrage schon mal vor, dass viel bestellt wurde, und die Geräte dazu nicht so sehr nachgefragt werden. Betriebssicher sind die Netzteile schon, wenn sie in etwa so eingebaut sind, wie zwischen Netzteilspezialist und Gerätehersteller vereinbart ist. Meist hat man im Gerät soviel Platz, dass das Netzteil ausreichend durch Konvektion gekühlt wird. Man sollte es eben nicht in ein Gehäuse einbauen das schon gar keinen Platz für Konvektion hat.
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Prima, das beruhigt. Danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Tjareson
Hi, nochmal zu diesen "Tauchsieder-Netzteilen". Kann mir jemand kurz umreissen, was eigentlich dazu führt, dass die Teile im Leerlauf so heiss werden? Ich habe auch festgestellt, dass ich zwei unterschiedliche Versionen von dem Teil habe. In der Version zwei wurde ein SB1040FCT samt Kühlkörper durch eine dicke Diode ersetzt. (und die wird auch gar nicht mehr warm). Auf dem zweiten Kühlkörper ist ein STD13005, der auch ohne Belastung ziemlich warm wird, wenn auch nicht kritisch, wie ich verstanden habe. Aber Wärme verbraucht ja immer auch Strom. Lässt sich da irgendwas verbessern? Tjareson.
Tjareson T. schrieb: > Lässt sich da irgendwas verbessern? Klar, wenn man die Designparameter eines Schaltnetzteiles im Detail verstanden hat dann kann man da gezielt eingreifen. Das sprengt aber diesen Thread denn Schaltnetzteile sind ein komplexes Thema. Wenn Du Dich ein paar Wochen / Monate intensiv damit beschäftigt hast können wir gerne darüber diskutieren wo es im speziellen noch hakt. Ein nicht ganz unüblicher Weg für diejenigen die diesen Aufwand scheuen ist es sich gleich vernünftige Schaltnetzteile mit hohem Wirkungsgrad zu kaufen und nicht Pollin B-Ware.
Für Halbleiter sind Betriebstemperaturen, die ein "kann ich unter Schmerzen anfassen" überschreiten noch garnicht mal wirklich heiß. Dioden und Transistoren in Plastikgehäusen bekommen ab 150°C so langsam Probleme, das liegt in der Regel aber an deren Aufbau- und Verbindungstechnik, nicht so sehr am Silizium selber. Das, was kritisch ist, sind fast immer die Kondensatoren. Je älter diese werden, desto höher wird deren ESR. Zusätzlich bewirken höhere Temperaturen eine beschleunigte Alterung, also ein Effekt, der sich selbst verstärkt. Gerade bei EC2 auf dem letzten Bild sollte man als guter Entwickler auf einen Elko mit niedrigem ESR und guter Temperaturfestigkeit geachtet haben. Aus Kostengründen wurde bestimmt nur der billigste, gerade so funktionierende verwendet. So eine billige Lösung könnte ich mir auf der Arbeit nicht erlauben, sie wäre zu teuer. Aber meine Zielgruppe kauft das Netzteil auch nicht für 1,5€ bei Pollin.
Naja, fertig kaufen können wir natürlich immer alles - ich kann auch erstmal Elektrotechnik studieren, geht auch alles... aber darum geht es hier übrigens gar nicht. Denn wenn ich immer alles selber wüsste, bräuchte ich hier nicht fragen. Es muss auch nicht unbedingt die vermeintlich billigste Variante gewesen sein, auch wenn das Netzteil in der Tat als open frame-Version für 1.50 oder so bei Pollin angeboten wurde. Das Wemtech AD-0120501 findet sich mit Gehäuse in Preislagen zwischen 12-20 EUR - da sind die meisten heute angebotenen 5V Steckernetzteile immer noch günstiger. Oder das Teil hatte einfach eine granatenmäßige Marge. Der verbaute Elko ist LZP Serie, die bei 105 Grad 2000-4000 Stunden macht, aber so heiss wird der Kühlkörper da ja nicht mal ansatzweise. Auch wenn ich mir longlife Kondensatoren mit 20.000+ Stunden ansehe - bei 105 Grad sacken die alle deutlich ab. Und selbstverständlich geht es mir darum, aus dem, was man irgendwo mal ergattert hat noch etwas herauszuholen - das hat Hobbyelektronik häufig so an sich. Ich bin kein Auftragsfertiger und habe hier auch keine Zielgruppen. Insofern helfen mir alle Alternativen und Hinweise, was man hätte anderes kaufen können, welche Elkos hätten besser verbaut werden sollen bei meiner Fragestellungen keinen Deut weiter.
Hey Tjareson ! Im Grunde hast Du einen Teil der Fragestellung bereits selbst beantwortet. Nachdem die Revision mit der "dicken" Diode am Ausgang kalt bleibt, würde ich nur diese Platinenversion verwenden - oder die Platinen mit der Kühlkörpervariante umrüsten. Möglicherweise möchtest Du auch die Siebelkos am Ausgang gegen Markenware von Panasonic oder Rubycon ersetzen. Die offene, gehäuselose Bauweise ist von Vorteil, da die Abwärme besser abgeführt werden kann - für den Berührungsschutz musst Du aber selber sorgen. Ebenso musst Du für Dich selbst entscheiden, ob es sich lohnt, Geld und Zeit in ein paar schlechte Schaltnetzteile aus chinesischer Überproduktion zu stecken. Ein ähnliches Netzteil hat mir in einem billigen Pollin-SAT-Multiswitch einst große Probleme bereitet, da die Ausgangsfilterung dieser Dinger nicht gut ist und Du HF-Schrott in die angeschlossene Schaltung mitschleppst! Wenn Du das Board mit Deinem 8-Bit Prozessörchen speisen willst, macht das wohl wenig aus. Dumm wirds möglicherweise bei analoger Elektronik! HTH und Viele Grüße!
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Tjareson T. schrieb: > Lässt sich da irgendwas > verbessern? Wenn ein Halbleiter in einem Schaltnetzteil warm wird, heisst das entweder, er ist zu langsam (das betrifft vor allem die Diode) oder er ist zu lange im linearen Bereich, hier also der (MJE/STD)13005. Es kann auch sein, das durch ungenügenden Snubber der kleine Kerl Spitzen verbraten muss. Auch Trafos mit ungeeigneten Kernen lassen die Verlustleistung im Schalttransistor ansteigen.
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