Hallo, ich habe ein Spektrumanalysator, der +/- 50 V DC Eingangsspannung verträgt. Damit möchte ich die Störspannung an einer LISN im Frequenzbereioh 10 kHz - 10 MHz messen, allerdings ist das ganze eine 300 V DC-Anwendung, d.h. am Messemfängerausgang der LISN liegen 150 V DC an. Wie kann ich die Störspannung trotzdem messen? Erste Idee war die Verwendung eines differentiellen Tastkopfes, der die Spannung runterteilt. Den, den ich habe, muss ich bei dieser hohen Spannung auf 1:100 stellen wodurch ich 40 dB Dynamik verliere und auch noch Eigenrauschen des Tastkopfes habe. Das Rauschen liegt dann quasi auf meinem Grenzwert, also unbrauchbar. Hat jemand eine bessere Idee, kann ich den Spekki durch Zwischenschalten eines Dämpfungsgliedes schützen? Halbiert ein 6 dB-Dämpfungsglied von Minicircuits auch die DC-Spannung? Oder gibt es koaxiale DC-Blocks, die ich zwischenschalten kann? Vielen Dank!
@ Christian (Gast) >Wie kann ich die Störspannung trotzdem messen? Mit einem Koppelkondensator. >Minicircuits auch die DC-Spannung? Oder gibt es koaxiale DC-Blocks, die >ich zwischenschalten kann? Sicher. Aber ich würde noch versuchen, einen Überspannungschutz vor dein Messgerät zu schalten, denn wenn es bei der "Hochspannung" kracht, schlägt die 1:1 durch den Kondensator durch (der ist ein HF-Kurzschluss).
Christian schrieb: > ich habe ein Spektrumanalysator, der +/- 50 V DC Eingangsspannung > verträgt. Damit möchte ich die Störspannung an einer LISN im > Frequenzbereioh 10 kHz - 10 MHz messen, allerdings ist das ganze eine > 300 V DC-Anwendung, d.h. am Messemfängerausgang der LISN liegen 150 V DC > an. Seit wann kommt aus einer Netznachbildung DC raus?? Da wird über 100nF ausgekoppelt.
soul eye schrieb: > Seit wann kommt aus einer Netznachbildung DC raus?? Da wird über 100nF > ausgekoppelt. Guter Einwand, habe ich nicht dran gedacht. In meinem Fall ist es ein 250 nF-Kondensatior. Im Einschaltmoment liegt aber doch die DC-Spannung am Messausgang an (bis der Kondensator aufgeladen ist)!?
Christian schrieb: > bis der Kondensator aufgeladen ist Kommt etwas auf den Eingangswiderstand an. Man muß ja nicht gleich 250nF davorschalten die bei höheren Frequenzen/Steilheit ordentlich Strom fließen lassen. Gerüchten zufolge sind auch kleinere Cs im Handel?
Normativ wird der aus dem Prüfling in die NNB fließende HF- Strom über 100 nF ausgekoppelt. Da gelegentlich noch Messungen ab 9 bzw. 10 kHz gefordert werden, gäbe es aufgrund der Reaktanz dieses Kondensators eine leichte Verfälschung des Meßwertes ( Spannungsteiler ); in real existierenden NNBen werden demzufolge größere Kapazitäten verwendet, UND zusätzlich wird ein Schutzwiderstand von üblicherweise 1 kOhm parallel zum Meßempfängerausgang gelegt. Es ist aber gute Praxis, gerade Spektrumanalysatoren mit ihrem scheunentoroffenen Eingang über ein Dämpfungsglied von 10 dB oder einen Überspannungsschutz ( ebenfalls mit 10 dB Dämpfung, aber zusätzlich mit Überspannungsableitern versehen ) anzuschließen. Meßempfänger mit selektiven Eingängen sind gegen kurze Spannungsspitzen weniger gefährdet. Guckst du: http://schwarzbeck.de/index.php/de/netznachbildungen-lisn-amn/v-lisn-de/v-lisn-cispr-16-1-2.html... pdf öffnen, anschauen.
Marc Oni schrieb: > Normativ wird der aus dem Prüfling in die NNB fließende HF- Strom > über > 100 nF ausgekoppelt. Da gelegentlich noch Messungen ab 9 bzw. 10 kHz > gefordert werden, gäbe es aufgrund der Reaktanz dieses Kondensators eine > leichte Verfälschung des Meßwertes ( Spannungsteiler ); in real > existierenden NNBen werden demzufolge größere Kapazitäten verwendet, UND > zusätzlich wird ein Schutzwiderstand von üblicherweise 1 kOhm parallel > zum Meßempfängerausgang gelegt. Ok, ich nehme die LISN nach MIL-STD-461 und dort sind es nominal 250 nF. Auch dort sind 1 k parallel zum Empfängerausgang geschaltet, aber dieser kann doch den Empfänger nicht wirklich schützen, oder? Im Einschaltmoment, wo der Kondensator leer ist (und wie ein Kurzschluss wirkt), fällt doch die gesamte (halbe) Netzspannung über der Parallelschaltung von 1 kOhm/50 Ohm ab und liegt damit am Messempfängereingang an. Erst wenn sich der Kondensator aufgeladen hat (der Aufladestrom fließt durch den Messempfänger), ist die DC-Spannung 0.
Meinst du die NNB mit 5 µH ( Bordnetznachbildung)? Ich gestehe, daß ich einmal an einer 50µH/ 50 Ohm- NNB hemmungs- und gedankenlos bei 750 VDC den Meßempfänger angeschlossen habe, ohne daß es Probleme gegeben hätte. Wenn Du Bedenken hast, lege doch eine Z-Diode mit 10 bis 20 V an den 50 Ohm- Ausgang ( also parallel zum Analyzereingang ), die Kapazität dürfte nicht beeinträchtigen und bei "normalen" Funkstörströmen sollte es auch nicht zu einer zusätzlichen Demodulation an der Halbleiterstrecke kommen. Oder eben doch ein Dämpfungsglied vorschalten, was bei Analyzern stets von Vorteil ist.
Von R&S gab (vielleicht gibt es den noch) ein Schutzglied ESH-Z2. Enthält ein 10dB Dämpfungsglied und eine spezielle Transorp Diode. Ist bis 30 MHz spezifiziert und hat schon viele Messempfänger gerettet.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.