Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Waschmaschinenmotor direkt an 230V betreiben


von Hans H. (eexxzzeess)


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Hallo liebe Leute !

Bräuchte dringend hilfe, würde gerne einen Waschmaschinenmotor direkt an 
230V betreiben. Leider weiß ich nicht genau wie ich diesen Anschließen 
soll. Die zwei roten Kabeln sollten meiner Meinung nach das Tachosignal 
sein und daher nicht von relevanz sein.

Vielen Dank im Voraus...

Anbei das Bild vom Anschluss.

von MaWin (Gast)


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Hans Huber schrieb:
Hans Huber schrieb:
> Leider weiß ich nicht genau wie ich diesen Anschließen soll.

http://monitor.espec.ws//files/597en_145.pdf

> Die zwei roten Kabeln sollten meiner Meinung nach das Tachosignal
> sein und daher nicht von relevanz sein.

Oje, dir fehlt es vollkommen am Verständnis des Reihenschlussmotors.
Ein Reihenschlussmotor dreht immer schneller bis er sich zerlegt, wenn 
er nicht geregelt wird. Und er WIRD in der Waschmaschine geregelt, in 
JEDER Waschmaschine. dazu dient beispielsweise der TDA1085.

http://www.zisoft.de/elektronik/drehzahlregelung.html (TDA1085)

Beispiel: 10-poliger Motoranschluss, Rotorwicklung (8-9) 1.72 Ohm, 
Statorwicklung (5-10) 1.3 Ohm, halbe Staturwicklung (5-1) 0.47 Ohm 
(demnach bleiben 0.87 Ohm für die andere Hälfte zwischen 1 und 10), 
Tachogeneratorwicklung (3-4) 184 Ohm, Temperatursicherung (6-7) 0 Ohm.
1
        Drehrichtung
2
230V --+-----o\
3
       |       \o--(9)--+
4
       |  +--o          |
5
       |  |           Rotor
6
       |  +--o\         |
7
       |  |    \o--(8)--+
8
       +--(--o
9
          |
10
          |    /o--(10)-+
11
          +--o/        Stator (Rest der ganzen Wicklung)
12
                o--(1)--+
13
    Geschwindigkeit    Stator (halbes Feld)
14
                +--(5)--+
15
                |
16
                +--(6)--+
17
                       Thermosicherung
18
       +-----------(7)--+
19
       |    +---+
20
     TRIAC--|   |--(3)--+
21
       |    |   |      Tachogenerator
22
       +----|   |--(4)--+
23
       |    +---+
24
     Shunt TDA1085
25
       |
26
Null --+

VERGISS ein direktes Schschliessen an 230V ohne regelung. An einem 
konventiellen Phasenanschnitt-Dimmer kannst du per Hand die Regelung 
machen. Du wirst schnell sehen, daß er sehr langsam anläuft, aber dann 
rasant zulegt.

von Manuel K. (18tbx46)


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@ Mawin

Zustimmung wenn es sich denn um einen Reihenschlussmotor handelt.

Der Motor im Bild sieht aber sehr stark nach ASM aus.

@ Hans

gibt es in der Waschmaschine einen Motorkondensator ?

von Hubert M. (hm-electric)


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Nimm mal ein Ohmmeter und messe mal aus. die Leitungen für die 
Motorkohlen kann man so einfach rausfinden. Oder ist das einer Ohne?? 
Kein Typenschild am Motor, an der Maschine? Wo ist bloß meine Glaskugel 
hin......

von innerand i. (innerand)


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Manuel K. schrieb:
>
> Der Motor im Bild sieht aber sehr stark nach ASM aus.
>

Unwahrscheinlich. Waschmaschinen brauchen eine Drehzahlsteuerung und 
diese mit ASM + FU zu realisieren wäre teurer als einen Universalmotor + 
Phasenanschnitt zu verbauen.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Danke für die Infos und das tolle PDF werd das gleich heute nochmal 
versuchen. Ich denke aber auf die Drehzahlregelung kann ich dennoch 
verzichten da ich eigentlich immer nur kurz mit einem Schalter 
Beschleunigen will. (auf unwesentliche Geschwindigkeiten..)

In diesem Fall sollte es doch auch ohne Drehzahlregelung funktionieren 
oder ?

von Hans H. (eexxzzeess)


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Typenschild ist leider keins am Motor ich kenne jedoch den 
Waschmaschinentyp (siehe Bild)

von hp-freund (Gast)


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Hans Huber schrieb:
> Typenschild ist leider keins am Motor

Bist Du sicher?
Auf dem Bild sehe ich schon mal
Made in Romania
240V 50Hz

von Hans H. (eexxzzeess)


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Kann jetzt leider nicht nachschaun ob da doch irgendwas graviert ist da 
der Motor in der Firma is aber ein Pickerl gibts ned drauf ...

Ich wäre schon sehr glücklich wenn jemand von euch zumindest Raten 
könnte welche Kabelnummern aus meinem Bild ich an Phase und Nullleiter 
hängen müsste damit sich das Teil mal zumindest zu drehen anfängt (wenn 
ichs auch gleich wieder abschalten muss).

von Manuel K. (18tbx46)


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innerand innerand schrieb:
> Manuel K. schrieb:
>>
>> Der Motor im Bild sieht aber sehr stark nach ASM aus.
>>
>
> Unwahrscheinlich. ...

Nicht unwahrscheinlich, sondern früher gang und gäbe.

Siehe 
http://www.eudora-kundencenter.at/etk/ETK%20Eurotech%20EW1270%20-%20010141013.pdf
Seite 10 links unten.

Nur Schaltplan für die ASM Version ist scheinbar keiner dabei.

von MaWin (Gast)


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Wie schwierig ist das jetzt, das PDF mit den handelsüblichen 
Waschmaschinenmotorbelegungen und angegebenen Widerstandswerten 
durchzugucken und am Motor zu prüfen ?

Lässt du dich auch noch von Mami morgens anziehen ?

von Hans H. (eexxzzeess)


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Ich habs schon durchgemeßen aber da kommt irgendwie nix gscheites raus 
nur Werte zwischen 35 und 45 Ohm keine Ahnung was ich damit anfangen 
soll ... es war sehr seltsam vielleicht is auch das alte Multimeter hin 
..

Geb ja auch gerne zu das ich keine Ahnung von Elektromotoren hab ...

von hp-freund (Gast)


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http://www.youtube.com/watch?v=XrYBAVG5dT4

und ähnliche Videos könnten evtl. helfen.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Danke, wenn ich wieder vor Ort bin is sicher einfacher und ich kann mir 
das mit dem Datenblatt und dem durchmessen nochmal ansehen. Ich dachte 
nur vielleicht kann der Experte das aufgrund des Bilds vom Stecker und 
der Kabelfarben ohne mühe beantworten was ich anschließen muss damit 
sich das Teil dreht.

Vielen Dank allen ..

von MaWin (Gast)


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Hans Huber schrieb:
> Ich habs schon durchgemeßen aber da kommt irgendwie nix gscheites raus
> nur Werte zwischen 35 und 45 Ohm

Vielleicht ist es ja wirklich ein Drehstrommotor, die 
Waschmaschinenmarke kenn ich nicht, vielleicht DDR.
500 und 1200 und Waschdrehzahl erfordert aber 3 Wicklungssätze, daher 
halte ich das für unwahrscheinlich.

von Lukas K. (carrotindustries)


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innerand innerand schrieb:
> Manuel K. schrieb:
>>
>> Der Motor im Bild sieht aber sehr stark nach ASM aus.
>>
>
> Unwahrscheinlich. Waschmaschinen brauchen eine Drehzahlsteuerung und
> diese mit ASM + FU zu realisieren wäre teurer als einen Universalmotor +
> Phasenanschnitt zu verbauen.

Waschmaschinen für professionellen Einsatz haben mittlerweile 
Asynchronmotor mit FU, sind wunderbar leise.

von Manuel K. (18tbx46)


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Manuel K. schrieb:
> Siehe
> 
http://www.eudora-kundencenter.at/etk/ETK%20Eurotech%20EW1270%20-%20010141013.pdf
> Seite 10 links unten.

Ja es ist ein ASM.
--> Es steht so in dem Service pdf für diese Maschine.
--> Man sieht es auf dem Bild im ersten Beitrag.

Dementsprechend gibt es eine Schleuderwicklung mit
einem Polpaar (3000rpm) und eine Waschwicklung mit mehr Polpaaren (zB 
750rpm).

Die beiden roten Drähte führen wohl tatsächlich zum Tacho (auch in der 
ASM Version, siehe pdf Position "G610" ).

Auf Seite 13 des im Service pdf findet man einen Schaltplan. Die dort 
eingezeichneten Anschlussbezeichnungen zum Motor stimmen mit den 
Bezeichnungen an den Anschlussdrähten im ersten Bild überein (soweit 
ersichtlich; M5, M4 usw.).

Damit (und mit den offensichtlich vorhandenen Resten der Maschine) 
sollte sich doch etwas rekonstruieren lassen.

von hinz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Vielleicht ist es ja wirklich ein Drehstrommotor, die
> Waschmaschinenmarke kenn ich nicht, vielleicht DDR.

Nö, Whirlpool.

von Manuel K. (18tbx46)


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Um die Waschdrehzahl in Betrieb zu nehmen würde ich den Motorkondensator 
zwischen M5 und M4 klemmen. Phase kommt an M8 und Null wahlweise an M5 
oder M4 (je nach gewünschter Drehrichtung). Um Schäden durch evtl. 
falschen Anschluss bei der ersten Inbetriebnahme zu vermeiden einen 500W 
Baustrahler in Serie (oder Bügeleisen oder was auch immer..). 
Schutzleiter nicht vergessen!

Ohne Haftung und Gewähr, just my 2cts.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Coole Sache, viele dank Manuel, das werd ich heut gleich noch probieren 
...

von Hans H. (eexxzzeess)


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Habs grad nach Manuels Anleitung getestet hat wunderbar funktioniert ... 
welche Kabel muss ich nun noch wo dazu klemmen um den Schleudergang zu 
aktivieren ? Hab jetzt noch zwei Graue Kabel M6 und M7 ....

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (eexxzzeess)


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Einen Kondensator mit 2 Anschlüssen hab ich jetzt auch dazu gehängt laut 
Manuels Anleitung und es hat funktioniert. Es gibt aber auch noch so ein 
Teil mit mehreren Anschlüssen siehe Bild ...

von Hans H. (eexxzzeess)


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Anbei hier auch noch ein kurzes Video des bisherigen Ergebnisses mit 
niedriger Drehzahl..

von U. B. (Gast)


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> Einen Kondensator mit 2 Anschlüssen hab ich jetzt auch dazu gehängt laut
> Manuels Anleitung und es hat funktioniert. Es gibt aber auch noch so ein
> Teil mit mehreren Anschlüssen siehe Bild ...

Das Ding im Bild ist ein Netzfilter, also für die Entstörung zuständig, 
NICHT für den Betrieb der ASM(?)-Maschine.

von Georg A. (georga)


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> also für die Entstörung zuständig,

...allerdings scheint er selbst (wie üblich bei den Teilen) bereits 
gestört zu sein. Wenn da die Teersuppe schon aus einem Anschluss 
rausquillt, hat es entweder schon geknallt oder es ist nicht mehr weit 
bis dahin. Evtl. ist das auch der Grund, warum der TO überhaupt an einer 
kaputten WaMa basteln kann ;)

von Manuel K. (18tbx46)


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Ok, schaut schon mal gut aus.

Wenn man das erste Bild nochmal anschaut erkennt man eine Brücke direkt 
am Stecker (schwarz). Somit würde ich vermuten, dass die schwarze 
Leitung die weg geht M8 ist (richtig ?).

Aufgrund des Schaltplans im pdf komme ich dann zum Schluss, dass der 
Schleudergang folgendermaßen aktiviert wird.

Phase wieder M8.
Kondensator zwischen M7 und M6 und Neutralleiter an M7 oder M6.
Das Problem hierbei ist, dass man jetzt noch nicht weiß welche Wicklung 
Haupt- und welche Hilfswicklung ist. Im Waschgang sind beide gleich 
dimensioniert, da der Motor beide Drehrichtungen "können" muss.
Im Schleudergang ist aber eine Wicklung schwächer (Hilfswicklung) und 
deswegen muss der Neutralleiter unbedings an die Hauptwicklung!

Du könntest jetzt entweder mit dem Ohmmeter beide Wicklungen messen
(also Widerstand M8 - M6 und M8 - M7), diejenige Wicklung mit dem 
niedrigerer Widerstand sollte die Hauptwicklung sein, dementsprechend 
kommt dann da der Neutralleiter dran.

Oder du weißt in welche Richtung der Schleudergang drehen muss und 
probierst es einfach aus (so schnell brennt die Wicklung nicht durch).

Das runde "kondensatorähnliche" Teil ist übrigens ein Netzfilter und 
hier zu nichts zu gebrauchen.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Vielen Dank Manuel K.!
Es hat dank deiner Beschreibung perfekt funktioniert.
Richtig die Leitung ist M8
LG, Hans Huber

von Hans H. (eexxzzeess)


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Für meinen Versuch wäre es noch hilfreich die Drehzahl zu regeln. Gibt 
es dafür eine passende Lösung? In weiterer Folge soll daraus eine art 
Grill werden.
Im Link die ersten Versuche dazu...

https://www.youtube.com/watch?v=5qQV7q_4qvo&feature=youtu.be

von hinz (Gast)


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Hans Huber schrieb:
> Für meinen Versuch wäre es noch hilfreich die Drehzahl zu regeln.
> Gibt
> es dafür eine passende Lösung?

Frequenzumrichter, aber nicht jeder kommt mit Kondensatormotoren klar.


> Youtube-Video "burning washing machine"

Da muss man spontan an den Darwin Award denken.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Naja keine Sorge und ich hätt schon damit gerechnet das es früher oder 
Später mir komplett um die Ohren fliegt ;)

Aber kann ich das auch nicht mit so einem Dimmerteil hin basteln ? Hätt 
da ja gern eine möglichst kostengünstige Lösung ...

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Hans Huber schrieb:
> In weiterer Folge soll daraus eine art
> Grill werden.

Willst du deine Hähnchen durch Luftreibung grillen, oder warum nimmst du 
dazu einen Motor, der viele tausend U/Min macht?
Schon mal an einen 12V Getriebemotor gedacht?

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:

> Schon mal an einen 12V Getriebemotor gedacht?

Genau, den kann man dann auch gut mit ein paar Thermoelementen
betreiben. :-)

von Würg (Gast)


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Hans Huber schrieb:
> In weiterer Folge soll daraus eine art
> Grill werden.

Mit solchen Informationen wartet man in diesem Forum bis zum Schluss,
sonst haben die ganzen hilfreichen Poster ja Langeweile.

Da fehlen die Worte!

==>
Udo Schmitt schrieb:
> Schon mal an einen 12V Getriebemotor gedacht?

von Stefan M. (derwisch)


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Hans Huber schrieb:
> In weiterer Folge soll daraus eine art
> Grill werden.

:-)

Da kommt mit die gegrillte Saurierrippe von Fred Feuerstein in den 
Sinn...
Dazu auch noch "Tooltime" ..... mehr Power arr aarr aaarrr.

von Hans H. (eexxzzeess)


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Naja man könnte ja ein Huhn auf eine Bierdose stecken (das es schön 
saftig wird ) und in die mitte von oben reinhängen und Temperatur über 
die Drehzahl steuern ;) . Ich weiß es is nicht die sinnvollste Anwendung 
...

von hinz (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Dazu auch noch "Tooltime" ..... mehr Power arr aarr aaarrr.

Big Block!

von Udo S. (urschmitt)


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Hans Huber schrieb:
> (das es schön saftig wird )
Das Bier?

von Andreas S. (igel1)


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Hallo Leute, hi MaWin,

warum nicht auch einmal nach mehr als 2 Jahren einen solchen Thread
aufwärmen, um sich bei Dir, MaWin, zu bedanken!

Du hast mich mit Deinem obigen Beitrag
(Beitrag "Re: Waschmaschinenmotor direkt an 230V betreiben") und
den guten Links darin in die Lage versetzt, meine
Waschmaschine ein weiteres Mal vor dem sicheren Tod zu retten!

Hier der Krimi:

- Hauptdarsteller: AEG Öko_Lavamat 1270 VI Turbo sensortronic
  (sauteure Maschine, aber phantastisches Gerät, 20 Jahre alt)

- Maschine dreht die Trommel nicht mehr - sonst funktioniert noch alles.

- 2h alles auseinander gebaut

- Anschluß an den Motorkohlen durchgemessen:
  kein Durchgang - aha !!

- Dann plötzlich doch Durchgang - Mist, da hatte ich wohl die
  Meßklemmen nicht richtig dran ( ooooder ????)

- Jetzt war alles zerlegt.
  Wie also den Motor testen, ohne 1-2h wieder alles zusammenzubauen?

- MaWins Beitrag gefunden -> im dort verlinkten PDF meinen
  Motor samt Anschlußbelegung gefunden (Hoffnung keimte auf ...)

- 10 Minuten das verlorene Wissen über Reihenschlußmotoren
  wieder aufgewärmt (meine WaMa hat keinen ASM Motor, sondern einen
  Universalmotor).

- Kleinen Zusatzbeitrag gelesen (doppelt gesichert hält besser ...):
  http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Bauteile/c_e_set_waschmaschinenmotor_direkt_an_230v_anschliessen-t76608f30_bs0.html

- Wicklungswiderstände geprüft, Tache geprüft - sieht alles gut aus

- Stator und Rotor in Reihe geschaltet und Motor an mein
  regelbares Netzteil angeschlossen

- Gestaunt, dass der Motor bereits unter einem Ampere lustig anlieft.

- Ergo Vermutung verdichtet sich: Kohlen hatten sich verklemmt und
  waren durch die Wackelei beim Messen offenbar wieder losgekommen.

- Maschine aufgerichtet -> funktionierte wieder.

- Morgen bestelle ich neue Kohlen.
  Heute bin ich MaWin einfach nur dankbar!

!! Danke MaWin !!

Viele Grüße

Igel1

von Harald W. (wilhelms)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lukas K. schrieb:
> Waschmaschinen für professionellen Einsatz haben mittlerweile
> Asynchronmotor mit FU, sind wunderbar leise.

Gibts mittlerweile auch in normaler weisser Ware, die WaMa meiner 
Schwester (Gorenje? Zanussi?) hat auch FU. Und meine alte Bosch hatte 
einen DC-Motor von Polymotor Italiana mit Thyristorsteuerung. Man sieht, 
das es eine Menge Varianten gibt.

von Andreas S. (igel1)


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@Harald Wilhelms:   Herrlich :-)

@Matthias S.:  Au ja, bitte bastel mir ein kleines Kästchen, damit
               ich meinen Universalmotor durch einen ASM ersetzen
               kann - unsere WaMa steht nämlich mitten in der
               Küche (Lärm ...).

Viele Grüße

Igel1

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas S. schrieb:
> @Matthias S.:  Au ja, bitte bastel mir ein kleines Kästchen, damit
>                ich meinen Universalmotor durch einen ASM ersetzen
>                kann - unsere WaMa steht nämlich mitten in der
>                Küche (Lärm ...).

Das habe ich bereits gemacht :-P Guckst du hier:
https://www.mikrocontroller.net/articles/3-Phasen_Frequenzumrichter_mit_AVR

Ist ganz einfach und kannst du auch selber nachbauen.
Als Alternative kannst du auch eine WaMa aus Japan importieren. Da die 
Leute oft in winzigen Wohnungen hausen, gibt es da Maschinen, die nahezu 
lautlos laufen und praktisch als Kopfkissen benutzt werden könnten.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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Matthias S. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> @Matthias S.:  Au ja, bitte bastel mir ein kleines Kästchen, damit
>>                ich meinen Universalmotor durch einen ASM ersetzen
>>                kann - unsere WaMa steht nämlich mitten in der
>>                Küche (Lärm ...).
>

Und Matthias schrieb dann:
> Das habe ich bereits gemacht :-P Guckst du hier:

Au Mann - Du kannst einen echt fertig machen.
Nicht schlecht, Herr Specht!

von tiefi1908 (Gast)


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Hallo, kann mir hier jemand vielleicht sagen, wie man diesen auf 220 v 
schalten kann, um zu testen ob er sich noch dreht. Bedeutet : wo muss 
die Brücke sein und wo L1 und N - Reihenfolge ist von unten nach oben 1 
- 10

1 und 2 gehen zur Drehzahlüberwachung am Ende des Motors.
Motor ist aus einer Samsung Waschmaschine

Danke schon mal !!

von Andreas S. (igel1)


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@tiefi1908:

Wenn keiner antwortet, so versuche ich es einmal.
Aber Vorsicht: ich bin kein Motor-Profi und gebe hier keine Gewähr
auf irgendetwas.

Vorab ein paar Worte zur Sicherheit:

Bitte sei absolut vorsichtig bei dem, was Du da machst.
Wenn Du nicht genau weißt, was Du tust, dann überlasse den
Job einem Fachmann - Du hast nur 1 Leben.

Meine Grundregeln sind:

Ich packe das Zeug nur an, wenn alles strom & spannungslos ist.
Sollte ich 230V Schaltungen testen, verdrahte ich die Dinge vorab und
schalte dann den Strom nur aus sicherer Entfernung ein.
Niemand darf dann das Gerät berühren oder seine Nase gar über
den Motor halten. Außerdem sollte der Motor natürlich eingebaut
oder eingespannt sein, damit er nicht durch die Gegend hüpfen kann.

Nun zu Deinem Problem:

Auch nach 10 Minuten googeln konnte ich Dein Maschinchen leider
nicht im Internet finden.

Man findet wohl MCC61/64.148/ZN9 aber eben nicht MCC 62/64.
Daher kann ich Dir die Anschlußbelegung NICHT 100%ig garantieren
Aber: viele Waschmaschinenmotoren haben alle dieselbe Belegung.

Ich treffe daher folgende Annahmen (wie gesagt: ohne Gewähr):

1.) Du hast einen Universalmotor - auch Reihenschlußmotor genannt.
    Du hast KEINEN Asynchronmotor.

2.) Die Anschlußbelegung entspricht dem Typ "MCC61/64.148/ZN9"
    vom gleichnamigen Hersteller C.E.SET.

Unter diesen Annahmen gilt das folgende:

Wenn Du den obigen Beitrag von MaWin genau liest 
(Beitrag "Re: Waschmaschinenmotor direkt an 230V betreiben"),
und Dir in diesem Beitrag das erste verlinkte PDF genau anschaust,
so siehst Du anschließend schon viel klarer.

In Deinem Fall würde ich eine Anschlußbelegung vermuten,
so wie sie auf S.3 (unten rechts) von MaWin's verlinktem PDF
zu finden ist.

Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht - zumal das Bild so
ausschaut, als ob Pin1 und Pin2 belegt sind, was wiederum
nicht zu dem verlinkten Anschlußbild passen würde.

Man kann das alles aber auch per Durchmessen mit dem Ohmmeter
herausbekommen. Schau Dir dazu die Widerstandswerte in den
Tabellen an, dann solltest Du daraus ableiten können, wie Du
beim Messen vorgehst.

Die Vorgehensweise beim Durchmessen ist auch in diesem Post ganz
gut beschrieben:
http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Bauteile/c_e_set_waschmaschinenmotor_direkt_an_230v_anschliessen-t76608f30_bs0.html

Wenn Du dann herausbekommen hast, wo der Stator, wo der Rotor,
wo der Tacho und wo die Motorsicherung angeschlossen sind, so
kannst Du wie folgt vorgehen:

- Stator und Rotor in Reihe schalten (daher der Name "Reihen-
  schlußmotor") und mit einem geregelten Gleichspannungs(!)netzteil
  langsam die Spannung von 0V an hochdrehen.
  https://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Reihenschlussmotor

- Im angenommenen Fall wäre dies:
  Plus vom Netzteil -> Pin 5 (Statorwicklung)
  Pin 10 (Statorwicklung) -> Pin 9 (Rotorwicklung)
  Pin 8 (Rotorwicklung) -> GND vom Netzteil
  (Tacho Pin 3 und Pin 4 bleibt unbeschaltet)
  (Motorsicherung Pin 6 nach Pin 7: hier bin ich mir unsicher,
   ob die Verbindung offen, oder gebrückt werden muß)

Mein WaMa-Motor lief bei diesem Test schon unter 10V an und zog
dabei ca. 1A. Kann aber sein, dass Dein Motor erst bei bis zu
25V an läuft - kommt halt drauf an.

VORSICHT:  Reihenschlußmotoren können "durchgehen", wenn sie
nicht belastet sind (wenn also z.B. keine Waschtrommmel dranhängt).
Die Motoren drehen dann so hoch, bis sie auseinanderfliegen.
Ob Du dann noch in diesem Forum weiterposten kannst, ist fraglich.

Deshalb rate ich Dir, den Motor nicht mit 230V zu testen, sondern
die obige Vorgehensweise (Gleichspannung von 0V an langsam hoch-
drehen).

Kannst ja mal schreiben, wie die Sache ausgegangen ist ...

Viele Grüße

Igel1

von Cyborg (Gast)


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Hört bloß auf hier Laien die Elektrotechnik zu erklären.
Achtet und ehrt man eure Fachkenntnisse nicht genug auf der Arbeit?
Ich halte es für unwahrscheinlich das in Waschmaschinen Reihenschluss-
maschinen verbaut wurden. Kondensatormotore hatte ich da schon in den
Fingern, auch mal einen Polymotor, aber keinen Reihenschlussmtor, obwohl 
ich das mal jetzt nicht gänzlich ausschließen möchte.
Wer allerdings ein  Entstörfilter nicht von einem Motorkondensator 
unterscheiden kann, soll gefälligst, auch wenns einigen nicht passt,
die Finger von lassen. Das ist zu gefährlich.

von Elektrofan (Gast)


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Reihenschlussmaschinen gibt es oft in Waschmaschinen, s. z.B. unter:

https://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Reihenschlussmotor#Anwendungsbereiche

von MaWin (Gast)


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Cyborg schrieb:

> "Ich halte es für unwahrscheinlich das in Waschmaschinen Reihenschluss-
> maschinen verbaut wurden."

Hört bloß auf, euch hier von Laien die Elektrotechnik erklären zu 
lassen.

von Robert (Gast)


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Hallo

ich habe einen Reihenschlussmotor erfolgreich zum laufen gebracht, indem 
ich auf den Anker 12 V aufgeschlagen habe und auf die Wicklung ein 
geregeltes DC Gerät welches von 0 - 120 V Gleichstrom regelt.
Jetzt habe ich einen weiteren Motor MXT 30-66/2 , kann man diesen auch 
wie oben beschrieben betreiben ??

Würde mich über eine Antwort, vielleicht mit einem "Schaltplan freuen 
und sage schon mal Danke für die Mühe im voraus.

PS: Ist für ein Bastelobjekt gedacht

von Elektrofan (Gast)


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>>  Bräuchte dringend hilfe, würde gerne einen Waschmaschinenmotor direkt an
>> 230V betreiben.

> Oje, dir fehlt es vollkommen am Verständnis des Reihenschlussmotors.
> Ein Reihenschlussmotor dreht immer schneller bis er sich zerlegt,
> wenn er nicht geregelt wird.

Eingeweihten im "Verständnis des Reihenschlussmotors" ist bekannt,
dass die an ihn angehängte mechanische Last wichtig ist.

Jeder Hand-Mixer verteilt die Schlagsahne gleichmässig in
der Küche.
Nur, wenn er zu viel kalte Butter umrühren soll, brennt er ab.
Ganz ohne Regler.      ;-)

von Elektrofan (Gast)


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>> "Ich halte es für unwahrscheinlich das in Waschmaschinen Reihenschluss-
>> maschinen verbaut wurden."

Gedanken sind frei.
(Und ggf. unbeeinflusst von der Realität ...)

von Sinus T. (micha_micha)


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@ Elektrofan
Der Tread ist von 2014 und die Probleme sind geklärt Es gibt keinen 
Grund, 5 Jahre altes Text sinnfrei zu zitieren und zu kommentieren.

Beitrag #5844743 wurde vom Autor gelöscht.
von Andreas S. (igel1)


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Cyborg schrieb:
> Hört bloß auf hier Laien die Elektrotechnik zu erklären.
> Achtet und ehrt man eure Fachkenntnisse nicht genug auf der Arbeit?

Huiii - wer so laut tönt, kann sich umso krachender blamieren, was Dir 
im Folgenden dann auch mit Pauken und Trompeten gelingt:

> Ich halte es für unwahrscheinlich das in Waschmaschinen Reihenschluss-
> maschinen verbaut wurden.

Lies einfach meinen letzten Beitrag - dort kannst Du genau lesen, wie 
ich den Reihenschlussmotor meiner AEG Lavamat mit einem 
Gleichstromnetzteil getestet hatte.

Nach meinen damaligen Recherchen hatten die meisten WaMas solche 
Reihenschlussmotoren. Ich befürchte also, Du musst Dir weiterhin 
Elektrotechnik von Laien erklären lassen.

Viele Grüße

Igel1

von Mike (Gast)


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Wie ich dich gerade feier! ;)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Seit 4 Monaten?

Und falls es noch jemanden interessiert: Das da oben ist wirklich keine 
Reihenschlußmaschine, sondern ein einfacher Kondensatormotor mit 
mehreren Wicklungen. Eine Wicklung mit vielleicht 200..300 U/min fürs 
Waschen (mit Wendeschaltung) und eine zweite mit knapp 3000 U/min zum 
Schleudern.

Hatte ich vor vielen Jahren auch schon selbst in der Hand, aus einer 
alten Neckermann-Waschmaschine ein paar Jahre nach der 
Wiedervereinigung. Waren meine ersten Geh..äh..Drehversuche mit 
Asynchronmotoren als Halbstarker. Sehr zur Freude meiner Mutter, denn 
die Bude damals hatte noch Neozed-Sicherungen.

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Das da oben ist wirklich keine
> Reihenschlußmaschine, sondern ein einfacher Kondensatormotor mit
> mehreren Wicklungen. Eine Wicklung mit vielleicht 200..300 U/min fürs
> Waschen (mit Wendeschaltung) und eine zweite mit knapp 3000 U/min zum
> Schleudern.

Eigentlich sind Kondensatormotore ja Asynchronmotore. D.h. ihre Drehzahl
liegt etwas niedriger als 3000U/min. Für knapp 300U/min müsste man dann
20 Pole, also eine ziemlich aufwändige Wicklung haben. Ist das bei die-
sen Motoren wirklich so?

von Holm T. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Seit 4 Monaten?
>
> Und falls es noch jemanden interessiert: Das da oben ist wirklich keine
> Reihenschlußmaschine, sondern ein einfacher Kondensatormotor mit
> mehreren Wicklungen. Eine Wicklung mit vielleicht 200..300 U/min fürs
> Waschen (mit Wendeschaltung) und eine zweite mit knapp 3000 U/min zum
> Schleudern.
>
> Hatte ich vor vielen Jahren auch schon selbst in der Hand, aus einer
> alten Neckermann-Waschmaschine ein paar Jahre nach der
> Wiedervereinigung. Waren meine ersten Geh..äh..Drehversuche mit
> Asynchronmotoren als Halbstarker. Sehr zur Freude meiner Mutter, denn
> die Bude damals hatte noch Neozed-Sicherungen.

Ich habe sogar schon mal einen Reihenschlußmotor und einen 
Kondensatormotor
in einem Motorengehäuse erlebt..allerdings auch nur 1 Mal.

Gruß,
Holm

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Eigentlich sind Kondensatormotore ja Asynchronmotore. D.h. ihre Drehzahl
> liegt etwas niedriger als 3000U/min. Für knapp 300U/min müsste man dann
> 20 Pole, also eine ziemlich aufwändige Wicklung haben. Ist das bei die-
> sen Motoren wirklich so?

Ja, die waren AFAIR auch 18-polig gewickelt.

von Thomas Strauß (Gast)


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Habe in den 70er Jahren mal den Motor aus einer alten Waschmaschine 
geholt.

Das war ein Käfiganker-Motor mit nur 90 Watt Leistungsaufnahme.

Den habe ich dann an ein 220V-Kabel angeschlossen. Der Motor lief, die 
Leistung war aber schwach. Reichte aber wohl aus, um die Trommel zu 
bewegen.

Es wurde schon im Thread erwähnt - beim Arbeiten mit 220Volt ist größte 
Vorsicht angebracht. Ich habe da auch schon einiges falsch gemacht... 
(ist ein anderes Thema).

Gruß Thomas (Gast)

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas Strauß schrieb:

> Es wurde schon im Thread erwähnt - beim Arbeiten mit 220Volt ist größte
> Vorsicht angebracht.

Genau, und mit 230V ist es noch gefährlicher

> Ich habe auch schon einiges falsch gemacht...

Den Eindruck habe ich auch. :-)

von Edgar (Gast)


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Hallo Igel1,

vielen Dank für deinen Kommentar. Insbesondere die Links
haben mir geholfen den Fehler zu finden und zu beheben.
Die Kohlen waren defekt - neue besorgt jetzt ist alle wieder iO

Gruß Edgar

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