Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörerverstärker - Offsetkorrektur?


von Jan93 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich designe gerade an einem Kopfhörerverstärker herum und bräuchte einen 
Rat von euch:

Das Gerät ist praktisch ein OPA mit nachgeschaltetem Buffer-IC 
(LME49610)

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lme49610.pdf

Im Datenblatt ist eine Schaltung für einen Kopfhörerverstärker 
abgebildet, diese hat nur leider das Problem das man die Verstärkung 
nicht auf 1 bekommt. (Seite 10, Spannungsteiler R3 - R1/R5) Ich habe R1 
weggelassen was relativ problematisch ist, der Ausgang des DC Servos 
"Wackelt" dann mit um ein paar mV was nicht wirklich schön ist.

Meine Überlegung war den Servo wegzulassen, der Offset wird im 
schlechtesten Fall 6,5mV betragen bei einer Verstärkung von 10 (bedingt 
durch den Imput Bias des ersten OPAs, 65nA, in Verbindung mit meinem 10k 
Poti am Eingang)

Was meint ihr, sind 6,5mV zu tolerieren oder nehmen einem das 
niederohmige KH durch erhöhte Verzerrungen etc. übel? Die andere Idee 
ist den OP + Buffer als nichtinvertierenden Verstärker mit verschiedenen 
Schaltbaren Widerständen zu realisieren und den Fußpunkt über einen Elko 
(C2) auf Masse zu legen, dadurch geht die Spannungsverstärkung für DC 
auf 1 bzw. 650µV:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/174320/OP.png

oder würdet ihr den Aufwand/ das Risiko sparen?

Vielen Dank!

Gruß,
Jan

: Verschoben durch Moderator
von Jan93 (Gast)


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Edit: Sorry hab im falschem Unterforum gepostet /=
Kann man das Thema noch verschieben???

von holger (Gast)


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>ich designe gerade an einem Kopfhörerverstärker herum und bräuchte einen
>Rat von euch:

Nimm einen LM386;)

von Jan93 (Gast)


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Hallo Holger,

> Nimm einen LM386;)

Der verzerrt mir zu stark, die THD des LME liegt im Optimalfall irgendwo 
bei 0.00003% bei über 60Ohm wären der LM386 bei 0,2% liegt, ich will 
wirklich das Maximum rausholen (:

Gruß,
Jan

von MN (Gast)


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Jan93 schrieb:
> THD des LME liegt im Optimalfall irgendwo
> bei 0.00003%

WTF?
Dein Trommelfell hat schon 1%

von holger (Gast)


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>Der verzerrt mir zu stark, die THD des LME liegt im Optimalfall irgendwo
>bei 0.00003% bei über 60Ohm wären der LM386 bei 0,2% liegt, ich will
>wirklich das Maximum rausholen (:

Und dein Kopfhörer macht 5%. Hör auf dir was in die Tasche zu lügen.

von Jan93 (Gast)


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>WTF?
>Dein Trommelfell hat schon 1%

Ist mir bewusst, darum geht aber bei Hifi nicht. Die technischen Daten 
zeigen wie gut der Entwickler seine Hausaufgaben gemacht hat, ich muss 
allerdings zugeben das ich das momentan nicht so genau messen kann. 
Deshalb verlasse ich mich auf erprobte Chips.

> Und dein Kopfhörer macht 5%. Hör auf dir was in die Tasche zu lügen.

Mein Haupthörer liegt deutlich darunter, laut Hersteller 0.02 % @1kHz, 
1V, 300Ohm also 3,3mW

Aber darum solls ja hier nicht gehen, ich bin mir bloß nicht sicher ob 
ich versuchen soll die 6,5mV mit einer suboptimalen Lösung weg zu 
bekommen oder nicht.

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Naja Poti im Signalweg, das wäre für mich z.B. schon ein No-go, wenn ich 
wirklich Hi-Fi dranschreiben möchte.

Die Beschreibung ist m.E. aber schon falsch:

> The servo ensures that the gain at DC is unity.

U1-B ist doch als Integrator geschaltet -> Gleichspannungen 
verschwinden. DC-Gain ~> 0.

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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> Naja Poti im Signalweg, das wäre für mich z.B. schon ein No-go, wenn ich
> wirklich Hi-Fi dranschreiben möchte.

davor hängt eine Lösung mit PGA2311, das Poti im Verstärker ist für den 
Feinabgleich. (:
Wobei ich gerade noch nach einem passenden Poti suche, das beste das ich 
finden konnte hat einen Gleichlauf von 0,3dB kostet aber leider 46€...

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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0.1 %  Widerstände nehmen, dann ist der Gainfehler vernachlässigbar. Und 
die Frequenzgänge von etwa den Integratoren sind auch gleich. Für die 
Integrationskondensatoren btw. gute Folie nehmen.

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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>Die Beschreibung ist m.E. aber schon falsch:
>
> > The servo ensures that the gain at DC is unity.
>
>U1-B ist doch als Integrator geschaltet -> Gleichspannungen
>verschwinden. DC-Gain ~> 0.

Die Schaltung ist an mehreren Punkten nicht optimal, die fertig zu 
kaufenden Lösungen die so ähnlich arbeiten lassen meistens den Servo 
weg. (erkennbar daran das der Übertragungsbereich von 0Hz linear 
angegeben ist)

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Angemerkt sei, dass du ja auch zwei Spindeltrimmer vorsehen kannst, um 
den Offset - zumindest bei einer Temperatur - rauszutrimmen. Die liegen 
dann zumindest nicht direkt im Signalweg (aber am Feedbackknoten).

von MaWin (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Was meint ihr, sind 6,5mV zu tolerieren

Natürlich. Problemlos.

Ich bin eh ein Vertreter davon, Ausgangskoppelkondensatoren bei Audio 
wegzulassen, weil sie mit dem Offset heutiger OpAmps überflüssig sind, 
bei bipolarer Versorgung.

holger schrieb:
> Und dein Kopfhörer macht 5%

Für so schlechte baut man keine Kopfhörerverstärker.
Gute unterbieten durchaus problemlos 0.1%.

von Jan93 (Gast)


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> 0.1 %  Widerstände nehmen, dann ist der Gainfehler vernachlässigbar. Und
> die Frequenzgänge von etwa den Integratoren sind auch gleich. Für die
> Integrationskondensatoren btw. gute Folie nehmen.

Das Problem ist eher das man in der gezeigten Schaltung die Verstärkung 
nicht auf 1 bekommt, ich habe das heute mal mit einem (billigen) OP 
getestet und den Ausgang des Integrators am Oszi beobachtet, ein 
deutlicher Ripple zu sehen durch den Ausgangswiderstand des OPAs der 
zusätzlich nicht "sauber" aussah und wohl als Klirr in der Schaltung 
endet. Mit dem LME49870 kann ich das erst versuchen wenn er bei mir 
angekommen ist. (hab mir 2 bestellt)

Also würdest Du versuchen die 6,5mV zu eliminieren?

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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>Angemerkt sei, dass du ja auch zwei Spindeltrimmer vorsehen kannst, um
>den Offset - zumindest bei einer Temperatur - rauszutrimmen. Die liegen
>dann zumindest nicht direkt im Signalweg (aber am Feedbackknoten).

Bei einer Temperatur und genau bei den OPAs die gerade in der Schaltung 
stecken, schöner wäre ein automatischer Abgleich gewesen...


>Natürlich. Problemlos.
>
>Ich bin eh ein Vertreter davon, Ausgangskoppelkondensatoren bei Audio
>wegzulassen, weil sie mit dem Offset heutiger OpAmps überflüssig sind,
>bei bipolarer Versorgung.

Super, Danke!

Würdest du auch auf Koppelkondenstoren am Eingang verzichten weil man 
davon ausgehen kann das der Offset der Quelle genauso gering ist?

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Würdest du auch auf Koppelkondenstoren am Eingang verzichten weil man
> davon ausgehen kann das der Offset der Quelle genauso gering ist?

Bei analogen Eingängen? Nein.

von Jan93 (Gast)


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> Bei analogen Eingängen? Nein.

Nochmals danke, dann steht das Konzept:
AC-Kopplung am Eingang vor dem Lautstärkepoti, der Verstärker selbst 
DC-gekoppelt. (:


Gruß,
Jan

von MaWin (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Würdest du auch auf Koppelkondenstoren am Eingang verzichten weil man
> davon ausgehen kann das der Offset der Quelle genauso gering ist?

Nein, weil man bei fremden Geräten von nichts ausgehen kann. Ausserdem 
dient der Eingangskoppelkondenstaor oft auch zur Bandbreitenbegrenzung 
nach unten, was man dank bekanntem Eingangswiderstand ka gut machen 
kann, während es beim Ausgangskondenstaor wegen dem unbekannten 
Eingangswiderstands der nachfolgenden Stufe unmöglich ist.

Aber bei Zwischenstufen, d.h. die Vorstufe und die nachfolgende Stufe im 
selben Gerät, kann man das schon.

von Stefan (Gast)


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Wenn man irgendwo die Eingangskondensatoren weglassen kann dann bei 
einem Kopfhörerverstärker. Die Dinger nennen sich zwar "Verstärker", in 
der Praxis schwächen sie aber ab. Ein Ausgangspegel von 1Veff ist dort 
schon viel.
Es bleibt natürlich ein gewisses Restrisiko. Solange man jedoch den 
Verstärker nicht voll aufdreht während man eine unbekannte Quelle 
einsteckt, sehe ich kein Problem.

Bei meinem Gerät (mit PGA2320 + TPA6120) habe ich ein Relais drin um 
zwischen DC Kopplung und HPF auswählen zu können. Steht permanent auf DC 
und da knackt und knallt nichts.

von ArnoR (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Das Gerät ist praktisch ein OPA mit nachgeschaltetem Buffer-IC
> (LME49610)

> Mit dem LME49870 kann ich das erst versuchen wenn er bei mir
> angekommen ist. (hab mir 2 bestellt)

Aha, also ein LME49870 mit LME49610 als nachgesetztem Buffer. Nur wie 
kommst du dann auf:

> der Offset wird im
> schlechtesten Fall 6,5mV betragen bei einer Verstärkung von 10 (bedingt
> durch den Imput Bias des ersten OPAs, 65nA, in Verbindung mit meinem 10k
> Poti am Eingang)

Der LME49870 hat einen max. Biasstrom von 72nA und einen max. 
Offsetstrom von 65nA. Dazu kommt noch eine max. Offsetspannung von 
0,7mV. Das ergibt im schlechtesten Fall knapp 21mV.

von Weert van der Storm (Gast)


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Ein sehr gute IC fuer Kopfhorer ist der TDA7052A. Damit kannst du mit 
Gleichstrom den Lautstaerke einstellen (nur bei die A-Version!).

Ein anderen gute IC ist der TDA7231, ein kleines Softclipper bei 
Uebersteuerung - das haelt die Oberwelle runter.
Bei TDA7231 must du aber aufpassen, das dir nicht die Ohre wegfliegen!!!

von Jan93 (Gast)


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So, ich habe mein Konzept verworfen da ich keine Lust hatte für ein Poti 
46€ zu zahlen. Dank Stefan ist mir jetzt der PGA2320 bekannt der genauso 
gute Daten wie der 2311er aufweist, den übernehme ich. Da der Ausgang 
des Chips einen extrem geringen Ri besitzt kann ich wahrscheinlich den 
DC Servo rauswerfen, am Eingang des PGA ist ein FET OPV mit geringem 
Offset / Biasstrom. PGA2320 bekommt 2 Regler spendiert die aus den 
18V~22V für die Endstufenversorgung umgängliche 15V machen. Meine 
PGA2311 Vorstufe bleibt allerdings weiterhin davorgeschaltet, die Stört 
nicht und ich kann bequem die Lautstärke vom Sessel aus regeln.

>Es bleibt natürlich ein gewisses Restrisiko. Solange man jedoch den
>Verstärker nicht voll aufdreht während man eine unbekannte Quelle
>einsteckt, sehe ich kein Problem.
>
>Bei meinem Gerät (mit PGA2320 + TPA6120) habe ich ein Relais drin um
>zwischen DC Kopplung und HPF auswählen zu können. Steht permanent auf DC
>und da knackt und knallt nichts.

Der Koppelkondensator am Eingang stört ja eigentlich nicht wenn er 
richtig dimensioniert ist.

>Der LME49870 hat einen max. Biasstrom von 72nA und einen max.
>Offsetstrom von 65nA. Dazu kommt noch eine max. Offsetspannung von
>0,7mV. Das ergibt im schlechtesten Fall knapp 21mV.

Stimmt, das war mein Fehler Sorry....

>Ein sehr gute IC fuer Kopfhorer ist der TDA7052A. Damit kannst du mit
>Gleichstrom den Lautstaerke einstellen (nur bei die A-Version!).
>
>Ein anderen gute IC ist der TDA7231, ein kleines Softclipper bei
>Uebersteuerung - das haelt die Oberwelle runter.
>Bei TDA7231 must du aber aufpassen, das dir nicht die Ohre wegfliegen!!!

Ich habe ins Datenblatt geschaut, beide verzerren mehr als mein KH was 
ich unschön finde.

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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So, ich habe noch ein wenig an der Schaltung gearbeitet. Der Eingang ist 
jetzt über einen (22µF) Folienkondensator AC-gekoppelt, der Widerstand 
danach gegen GND beträgt 10kOhm.

Das sieht jetzt so aus:

OPA627 --> PGA2311 --> LME49870 + LME49610

Der OPA627 ist zwar extrem teuer hat aber den Vorteil eines sehr 
geringen Offsets von 500µV und einen Biasstrom über Temperatur von <2nA.

-> Ergibt 0,52mV

Der PGA2311 hat einen Offset am Ausgang von 0,5mV maximal bei 
kurzgeschlossenem Eingang, sein Bias Strom stört nicht da der OPA627 
hier dagegen wirkt, er ist niederohmig am Ausgang.

-> 1,2mV

Die LME49870 + LME49610 sind gemeinsam zu betrachten da sie gemeinsam 
Gegengekoppelt sind, es zählt nur der Offset des 870ers welcher 0,7mV 
beträgt.

-> 1,9mV bei V=0dB

Meine Endstufe wird nicht um sonst mit +-18V-22V versorgt, 15Veff am 
Ausgang wären schön. Der PGA2311 liefert relativ unverzerrt 2Veff (siehe 
Datenblatt) was bedeutet das ich eine Verstärkung von 7,5 benötige. Das 
ganze wird per Relais schaltbar gemacht, ich dachte an V=1, V=4 und 
V=7,5

--> maximaler Offset 14,25mV

Das sind selbst an 32Ohm nur 6,35µW bei V=7,5, ein Kopfhörer der aber 
15Veff braucht ist sowieso hochohmig dann macht das noch weniger aus.

Mein HD800 hat 300Ohm, da wäre die Position V=4 optimal ->7,6mV.
Das bedeutet 192nW im Leerlauf (-;

Die Werte liegen im Betrieb noch deutlich darunter möchte ich wetten, 
alleine der OPA627 hat reell nur einen Biasstrom von 10pA, die 2nF sind 
über die komplette Temperaturbandbreite gesehen.

Versorgt wird die Endstufe über 317t/337t V-Regler. Die Spannung wird 
mit 2 weiteren Reglern auf +-5V für den OPA627 und einen Diff. 
Verstärker am Eingang + den PGA2311 geregelt, durch die geringere 
Betriebsspannung sinken der Offset + Biasstrom zusätzlich.


Was denkt ihr, sollte passen oder ist mir wieder ein Denkfehler 
unterlaufen? (-:

Gruß,
Jan

von MaWin (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Was denkt ihr, sollte passen

Viel bringt nicht unbedingt viel.

22uF ist ein dicker Klotz, der alleine auf Grund seiner Grösse jede 
Schwankung des elektrischen Felds drumherum kapazitiv einkoppelt.

10k sind nicht völlig aus der Welt, aber 22 oder 47 sind üblicher.

Ich nahm gern 2u2/63V Wima.

Offset und Eingangsstrom spielen bei Audio eigentlich keine Rolle, sie 
sind niedrig genug, nur der THD (auch erzeugt durch Eingangsstromwechsel 
bei sich jreuzenden Differenzeingängen oder Butler-Eingängen), es gäbe 
also sicher billigere die den OPA trotzdem schlagen.

von Jan93 (Gast)


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>Viel bringt nicht unbedingt viel.

Ist das auf die Schaltung selbst bezogen oder auf den Koppelkondensator?

>22uF ist ein dicker Klotz, der alleine auf Grund seiner Grösse jede
>Schwankung des elektrischen Felds drumherum kapazitiv einkoppelt.

Stimmt natürlich, 22k und 4,7µF wären eine alternative (4,7 gibt es ja 
auch mit RM5) Der Offset dadurch ist bei den FET OPVs nicht so kritisch.


>Offset und Eingangsstrom spielen bei Audio eigentlich keine Rolle, sie
>sind niedrig genug, nur der THD (auch erzeugt durch Eingangsstromwechsel
>bei sich jreuzenden Differenzeingängen oder Butler-Eingängen), es gäbe
>also sicher billigere die den OPA trotzdem schlagen.

Bei mir schon, der Verstärker in sich ist ja DC gekoppelt das heißt doch 
der Offset wird mitverstärkt? Am Eingang werde ich unbedingt einen FET 
OPV brauchen, einen OPA134 könnte ich versuchen, muss mal ins Datenblatt 
schauen. Aber es stimmt schon, so niedrig muss der Biasstrom dann auch 
nicht sein, geht halt direkt in meinen Offset am KH mit ein.

Das mit dem THD habe ich nicht ganz verstanden, den OPVs ist der Offset 
bzw. Biasstrom am Eingang doch komplett egal der wird halt mitverstärkt?
Den Eingangs OPV brauch ich auf jeden Fall wegen dem PGA, der wird umso 
besser je niedriger der Ausgangswiderstand der Stufe davor ist. (Seite 5 
im Datenblatt)

Gruß,
Jan

von MaWin (Gast)


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Jan93 schrieb:
> den OPVs ist der Offset bzw. Biasstrom am Eingang doch komplett egal

Nein.

Beispiel:

Ein OpAmp Eingang liegt auf Masse, der andere kommt von minus und geht 
nach plus.
Wenn bei der Überquerung des Massepegels, also des Pegelas vom anderen 
EIngang, der Eingangsstrom sich ändert, beeinflusst das über den 
Quellenwiderstand die Sinus(ton)form der Eingangsspannung und damit den 
Klirrfaktor.

Ähnliches passiert, wenn bei der Butler-Eingangsstufe die absolute 
Spannung von negativen Transistor zum positiven Transistor übernommen 
wird und sich dabei der Eingangsstrom ändert.
Das Problem hat der OPA nicht, sein Datenblatt sagt: "Many FET-input op 
amps exhibit large changes in input bias current with changes in input 
voltage."

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Das mit dem THD habe ich nicht ganz verstanden, den OPVs ist der Offset
> bzw. Biasstrom am Eingang doch komplett egal der wird halt mitverstärkt?

Der Biasstrom wird denk ich mal von der Eingangsspannung abhängen, wenn 
also der Biasstrom eine signifikante Spannungsänderung erzeugen kann, 
entsteht je nach Abhängigkeit des Biasstroms Verzerrung.

/e: Da erklärt es Mawin schon. Ich werde langsam :)

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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Habs grundsätzlich verstanden, Danke an euch!
Nun wie macht man das dann in DC gekoppelten Anwendungen? Es muss ja 
einen Weg geben das Problem zu umgehen oder ist das bei den paar mV bzw. 
den geringen Strömen egal? Soll ich lieber nach dem Eingangstreiber 
einen RC-Hochpass einfügen? Die Ti Grundschaltung hat das selbe Problem 
ja auch am Eingangs- OP.

von MaWin (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Nun wie macht man das dann in DC gekoppelten Anwendungen? Es muss ja
> einen Weg geben das Problem zu umgehen

Ob DC gekoppelt oder nicht, wenn jeder OpAmp als invertierender 
Verstärker arbeitet gibt es keine Probleme mit CMRR und Butler, aber das 
erste Problem bleibt. Es ist ja auch nur bei OpAmps ein Problem die 
stark unterschiedlichen Eingangsstrom haben je nach dem ob der eine 
Eingang leicht negativer oder positiver ist als der andere.

von Jan93 (Gast)


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>Ein OpAmp Eingang liegt auf Masse, der andere kommt von minus und geht
>nach plus.
>Wenn bei der Überquerung des Massepegels, also des Pegelas vom anderen
>EIngang, der Eingangsstrom sich ändert, beeinflusst das über den
>Quellenwiderstand die Sinus(ton)form der Eingangsspannung und damit den
>Klirrfaktor.

>Der Biasstrom wird denk ich mal von der Eingangsspannung abhängen, wenn
>also der Biasstrom eine signifikante Spannungsänderung erzeugen kann,
>entsteht je nach Abhängigkeit des Biasstroms Verzerrung.

Einen Denkfehler hatte ich da noch.
Der OP versucht immer die Spannungsdifferenz zwischen inv. und nicht 
inv. Eingang bei 0V zu halten, beschalte ich ihn allerdings als 
Verstärker mit einer Verstärkung >1 geht immer auch ein Widerstand gegen 
Masse -> Ausgang ist asymmetrisch belastet beim Offset am Eingang, das 
meintet ihr ja.
Der Eingangstreiber hat das Problem kaum bzw. höchstens durch die 
Eingangsstufe des PGAs. In der Endstufe ist das kritischer aber da hängt 
ja der Buffer dran, den werden die geringen Fehlströme dadurch eher 
nicht stören?

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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>Es ist ja auch nur bei OpAmps ein Problem die
>stark unterschiedlichen Eingangsstrom haben je nach dem ob der eine
>Eingang leicht negativer oder positiver ist als der andere.

OK alles klar, das ist ja bei OPs die für niedrige Verzerrungen 
verwendet werden nicht der Fall denke ich (=
Was haltet ihr von meinem Grundkonzept? Verbesserungsvorschläge?

von Hartmut  . (rio71)


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Jan93 schrieb:
> ich will wirklich das Maximum rausholen (:
> Die technischen Daten zeigen wie gut der Entwickler seine Hausaufgaben gemacht
> hat,...
> --> maximaler Offset 14,25mV
>Das sind selbst an 32Ohm nur 6,35µW bei V=7,5, ein Kopfhörer der aber
>15Veff braucht ist sowieso hochohmig dann macht das noch weniger aus.
>Mein HD800 hat 300Ohm, da wäre die Position V=4 optimal ->7,6mV.
>Das bedeutet 192nW im Leerlauf (-;
> Was denkt ihr, sollte passen oder ist mir wieder ein Denkfehler
>unterlaufen? (-:
> Was haltet ihr von meinem Grundkonzept? Verbesserungsvorschläge?
den offset auf keinen fall tolerieren !!
der "denkfehler" ist, das der kofhörer nicht nur einen elektrischen part 
hat, sondern auch einen mechanischen.
elektrisch ists nach deinen berechnungen wohl unkritsich.
aber mechanisch nicht.
schaltung aufbauen:
spannungsquelle + ---> widerstandskaskade ---> kopfhörerpin-l/r ---> 
kopfhörerpin-gnd ---> spannungsquelle -
über beiden kopfhörerpins gleichspannung messen, mit hochohmigem 
messgerät.
am besten beide pins links/rechts zusammenschließen..
nun mal (große) widerstände einstellen die dir deine berechneten 6,5 mV 
; 7,6 mV oder 14,25 mV über den 150 ohm (parallel) des Hd abfallen 
lassen.
nun kontakt (stromfluss) öffnen und schließen.., wirst es knacksen 
hören.
problem ist, wenn ein knacksen zu vernehmen ist, die nun hörbare 
membranauslenkung aus dem mechanischen mittelpunkt (ruhelage) heraus.
das ist nicht optimal, weil die membranauslenkung mit permanenter 
schlagseite unterwegs ist.
macht das audiosignal also nur wenige mV, kommt der membranhub zu einer 
seite noch dazu, und die andere seite der mechanischen mittellage wird 
nichtmal überchritten, weil lediglich der offset "zurückgedrückt" wird.
die folge sind verzerrungen.. :-(
ich habe da auch mal rumgespielt und bei meinem hd600 (300 ohm) knacksen 
bis zu 3 mV hören können.
als sollte der offset auf jeden fall drunter liegen, am besten deutlich.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Oh, schön dich mal "live" zu sehen, fand deine Ausführungen zum TPA sehr 
interessant.

von Jan93 (Gast)


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>den offset auf keinen fall tolerieren !!
>der "denkfehler" ist, das der kofhörer nicht nur einen elektrischen part
>hat, sondern auch einen mechanischen.
>elektrisch ists nach deinen berechnungen wohl unkritsich.
>aber mechanisch nicht.
>schaltung aufbauen:
>spannungsquelle + ---> widerstandskaskade ---> kopfhörerpin-l/r --->
>kopfhörerpin-gnd ---> spannungsquelle -
>über beiden kopfhörerpins gleichspannung messen, mit hochohmigem
>messgerät.
>am besten beide pins links/rechts zusammenschließen..
>nun mal (große) widerstände einstellen die dir deine berechneten 6,5 mV
>; 7,6 mV oder 14,25 mV über den 150 ohm (parallel) des Hd abfallen
>lassen.

Mir gefällt das auch nicht wirklich mit dem Offset und mit dem sauteuren 
OPV im Eingang... Ich habe aber gerade keine Idee wie ich den edel 
wegbekommen kann ): DC-Servo bedeutet in der TI Schaltung immer das die 
Verstärkung >2 ist, für niederohmige KHs nicht gut. Ich habe das mal mit 
verschiedenen OPs getestet, man sieht immer ein bisschen am Oszi das der 
Ausgang des Integrators "mitwackelt", das sind vermutlich nachher 
Verzerrungen.

Andererseits bin ich gerade ein wenig verwundert, meine momentane 
Konfiguration setzt auf eine (gekaufte) PGA2311 Vorstufe die erhalten 
bleiben soll und einen DC-gekoppelten KHV. Die Vorstufe hat einen 
Kondensator am Eingang, die restlichen Stufen sind direkt gekoppelt. Der 
KHV macht einen Gain von 12dB und das Eingangspoti ist voll aufgedreht, 
laut meiner Rechnung müssten da schon deutlich mehr als 1mV zu messen 
sein. Die Realität sieht anders aus, 0,8mV zeigt mein Multimeter 
maximal.

Am schönsten wäre es wenn die Endstufe nachher den Offset unabhängig von 
den anderen Bauteilen (OPA und PGA) komplett ausregeln würde, dann spare 
ich mir den OPA627 und setzte auf NE5534, OPA134 oder LME49870. Hat 
jemand eine Idee wie ich das realisieren kann ohne das die Verstärkung 
dabei verändert wird?

Gruß,
Jan

von Ulrich (Gast)


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So kritisch sollte ein wenig Offset (bis vielleicht 50 mV) nicht sein, 
schließlich hat ein Bass Signal ggf. deutlich mehr Amplitude. Der größte 
Nachteil des Offsets wird das Knacken beim einstecken sein - da muss man 
es aber auch nicht übertreiben. Statt des extra DC Servos könnte man 
auch einen einfachen Abgleich des Offsets per Trimmer vorsehen, dann hat 
man nur noch die kleinere Offset Drift als Rest.

Der vorgeschlagene DC Servo im Datenblatt ist auch nicht wirklich gut 
gelöst: zum einen braucht der 2 Stück der 1 µF Kondensatoren, und zum 
anderen braucht man keinen so kleinen (1 K Widerstand z.B. R5 im Plan) 
für die Rückkopplung, es sei denn man muss mehr als 1 V Offset 
kompensieren - dann ist aber vorne was faul.
Mit einem höheren Widerstand (z.B. 10 K) zur Anbindung an den Rest, 
werden Rauschen und Verzerrungen des OPs im DC Servo weniger wichtig und 
man könnte auch mehr normale OPs wie OP27 oder OP177 nutzen. Mit einem 
einfachen Inverter dazu kommt man dann auch mit 1 Kondensator aus. 
Nebenbei wird auch die minimale Verstärkung kleiner - es ginge dann auch 
etwa eine 1.1 fache Verstärkung für die Endstufe.

Der DC Servo (besonders die Lösung im Datenblatt) ist aber in vieler 
Hinsicht die schlechtere Lösung als der Klassischen Kondensator im 
Signalweg zur Kopplung.

Der Schaltung fehlt noch eine HF mäßige Abkopplung des Ausgangs (RL 
Glied, ggf. Ferriteperle) - so wird die Schaltung ggf. mit mehr als 2 m 
Kabel am Ausgang instabil.

von Jan93 (Gast)


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>So kritisch sollte ein wenig Offset (bis vielleicht 50 mV) nicht sein,
>schließlich hat ein Bass Signal ggf. deutlich mehr Amplitude. Der größte
>Nachteil des Offsets wird das Knacken beim einstecken sein - da muss man
>es aber auch nicht übertreiben. Statt des extra DC Servos könnte man
>auch einen einfachen Abgleich des Offsets per Trimmer vorsehen, dann hat
>man nur noch die kleinere Offset Drift als Rest.

Naja wie Hartmut vorher schrieb geht das natürlich mit in die 
Verzerrungen des Kopfhörers ein.

>Der vorgeschlagene DC Servo im Datenblatt ist auch nicht wirklich gut
>gelöst: zum einen braucht der 2 Stück der 1 µF Kondensatoren, und zum
>anderen braucht man keinen so kleinen (1 K Widerstand z.B. R5 im Plan)
>für die Rückkopplung, es sei denn man muss mehr als 1 V Offset
>kompensieren - dann ist aber vorne was faul.
>Mit einem höheren Widerstand (z.B. 10 K) zur Anbindung an den Rest,
>werden Rauschen und Verzerrungen des OPs im DC Servo weniger wichtig und
>man könnte auch mehr normale OPs wie OP27 oder OP177 nutzen. Mit einem
>einfachen Inverter dazu kommt man dann auch mit 1 Kondensator aus.
>Nebenbei wird auch die minimale Verstärkung kleiner - es ginge dann auch
>etwa eine 1.1 fache Verstärkung für die Endstufe.

Die 2 Kondensatoren stören mich nicht, das Gerät soll ja nicht in Serie 
gehen und wird ohne Kostendruck gebaut (-;
Der Offset durch die Schaltung davor wird immer unter 10mV liegen, 
AC-Koppeln tue ich die erste Stufe sowieso.
Das mit dem Inverter hört sich interessant an, nur kann ich mir gerade 
keine Schaltung vorstellen? (Der eine Kondensator ist ja der Tiefpass 
der andere wichtig für den Integrierer)
V=1.1 ist aber absolut OK.

>Der DC Servo (besonders die Lösung im Datenblatt) ist aber in vieler
>Hinsicht die schlechtere Lösung als der Klassischen Kondensator im
>Signalweg zur Kopplung.

Der Fehler durch die Schaltung selbst ist ja das Problem, da hilft der 
Koppelkondensator nicht. (=

>Der Schaltung fehlt noch eine HF mäßige Abkopplung des Ausgangs (RL
>Glied, ggf. Ferriteperle) - so wird die Schaltung ggf. mit mehr als 2 m
>Kabel am Ausgang instabil.

Das hat mich auch gewundert in der Originalschaltung. Ich will über den 
Widerstand in der GK einen kleinen Kondensator legen, das RL Glied ist 
schon vorgesehen gewesen und wird wohl durch ausprobieren ermittelt 
werden müssen.
Ich habe auch ganz am Eingang der Schaltung einen RC Tiefpass (1K / 1nF) 
vorgesehen der die Bandbreite nach oben begrenzt das macht die Schaltung 
vermutlich störsicherer.

Gruß,
Jan

von Hartmut  . (rio71)


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Marian B. schrieb:
> Oh, schön dich mal "live" zu sehen, fand deine Ausführungen zum
> TPA sehr interessant.
thx.. hat das doch jemand gelesen.. ;-)

hier ist noch nen servo am lt1210, auch nen interessanter chip..
http://forum.elportal.pl/files/xlt1210_155.gif.pagespeed.ic.63YEQe2qrA.png

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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>hier ist noch nen servo am lt1210, auch nen interessanter chip..
>http://forum.elportal.pl/files/xlt1210_155.gif.pag...

Die Schaltung gleicht halt nur minimalsten Offset durch den 
Spannungsteiler R1/R6 aus - so viel brauch ich aber ja garnicht wenn die 
Eingangsstufe AC-gekoppelt ist. Sehr schön das mal endlich eine 
Verstärkung von 1 möglich ist, das übernehme ich mit einem OPA177! (Der 
wird dann auch aus den 15V versorgt das reicht ja locker)

Stört das in der Praxis das sich Reste der Eingangswechselspannung am 
Ausgang des Servos befinden wegen seinem Ri? (Ich habs mit einem TL082 
versucht vom Aufbau wie die Schaltung des TI KHVs halt ohne 
Ausgangsbuffer, ich konnte immer 1mV Ripple am Ausgang des Servos 
messen)
Sind das später Verzerrungen?

Gruß,
Jan

von Ulrich H. (lurchi)


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Normal sollte der DC servo am Ausgang des OPs kaum Wechselspannung haben 
- wenn überhaupt ein kleiner Rest von den niedrigen Frequenzen, wo auch 
"normale" OPs nicht stark verzerren. Bei niedriger Grenzfrequenz sind 
auch die Amplituden recht klein und zum Rest der Schaltung kommen 
Verzerrungen auch nur abgeschwächt.

Mit dem nur schwach angekoppelten DC servo ist auch die Rückwirkung 
meist recht klein weil der Widerstand recht groß (z.B. 47 k) ist. Je 
nach Stärke des Offsets die man noch ausgleichen können muss, sollte der 
OP da aber schon etwas besser sein. Der DC Fehler geht da direkt ein 
(also lieber klein TL082) und Fehler wie Rauschen wird um den Teiler 
(z.B. 1:10 oder 1:100) reduziert. So wie ich es sehe macht der DC servo 
auch nur Sinn für sehr niedrige Grenzfrequenzen und mit begrenztem 
Wirkbereich, weil das Rauschen des relavanten RC Gliedes mit 
abgeschwächt werden kann.

Die Ausgangschaltung mit dem LME49860 hat auch ohne den Servo einen 
recht kleinen Offsetfehler (unter 1 mV). Darum muss man sich keine 
Sorgen machen. Auch die Schaltung mit dem DC Servo kann nicht besser 
werden als der OP da drin, wobei wegen des meist großen Widerstandes (1 
M oder 100 K) auch der Offeset oder Bias Strom da stören kann.

Die Schaltung mit den 2 Kondensatoren ist ein nicht invertierender 
Integrierer - den könnte man durch einen normalen invertierenden 
Integrator und einen Inverter ersetzen, oder halt wie im Vorschlag zum 
LT1210 den DC Servo an den nicht invertierenden Eingnag einkopplen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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In der TI AN-1192 findet sich eine ganz ähnliche Schaltung (Figure 15), 
die zumindest in meiner Simulation (allerdings mit einem 
Differenzverstärker, das sieht dann etwa so aus: 
http://www.linear.com/solutions/1176 ) sehr gut funktioniert. D1 und D2 
können auch ruhig Schottky sein (FLLD261 bieten sich da an, klein, 
niedriger Leckstrom). Als Integrations-OP empfehlen die einen LF442, was 
ich so übernehmen würd - ist ein guter Op, finde ich.
Auskopplungswiderstand = 10× so groß wie Rf scheint mir auch eine 
sinnvolle Faustregel.

von Jan93 (Gast)


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Die Schaltung um den LT1210 gefällt mir sehr gut, ich habe sie 
übernommen. und wenn sie nur einen Offset von 1mV auf weniger ausgleicht 
passt mir das trotzdem, wie gesagt ist das ein Einzelstück und sollte 
nur für mich optimal laufen mit niedrigst möglichem Offset bei 
geringsten Verzerrungen.
Ich werde es mit einem OPA177 versuchen, der verträgt auch die 18V für 
die Endstufe Problemlos, ist günstig und außerdem habe ich 2 neue hier 
rumliegen. Was mir noch nicht 100% klar ist - Wodurch wird hier die 
Eckfrequenz vom Tiefpass bestimmt? Es müssen R5 und C4 sein nur das der 
OP ja den inv. Eingang auf ~0V regelt, da hänge ich gerade ein wenig.

>Normal sollte der DC servo am Ausgang des OPs kaum Wechselspannung haben
>- wenn überhaupt ein kleiner Rest von den niedrigen Frequenzen, wo auch
>"normale" OPs nicht stark verzerren.

Klar sobald die Grenzfrequenz erreicht ist steigt die Wechselspannung, 
das ist aber weit außerhalb des Hörbereichs und geht daher nicht in die 
Verzerrung mit ein. Bei dem Versuch mit TL082 war die Frequenz und der 
Widerstand am Ausgang relativ egal, der Ausgang des OPs wackelte immer 
bei ~2mV mit. Das ist zwar sehr wenig, allerdings reden wir hier ja auch 
von einer Schaltung mit einer Klirrdämpfung über 110dB...

>Die Ausgangschaltung mit dem LME49860 hat auch ohne den Servo einen
>recht kleinen Offsetfehler (unter 1 mV). Darum muss man sich keine
>Sorgen machen. Auch die Schaltung mit dem DC Servo kann nicht besser
>werden als der OP da drin, wobei wegen des meist großen Widerstandes (1
>M oder 100 K) auch der Offeset oder Bias Strom da stören kann.

Offset und Biasstrom sind so lange kein Problem wenn sie auf beiden 
Eingängen gleichzeitig auftreten durch R7/C5. Damit wird der Eigene 
Offset des OPVs egal. (=

>In der TI AN-1192 findet sich eine ganz ähnliche Schaltung (Figure 15),
>die zumindest in meiner Simulation (allerdings mit einem
>Differenzverstärker, das sieht dann etwa so aus:
>http://www.linear.com/solutions/1176 ) sehr gut funktioniert. D1 und D2
>können auch ruhig Schottky sein (FLLD261 bieten sich da an, klein,
>niedriger Leckstrom). Als Integrations-OP empfehlen die einen LF442, was
>ich so übernehmen würd - ist ein guter Op, finde ich.
>Auskopplungswiderstand = 10× so groß wie Rf scheint mir auch eine
>sinnvolle Faustregel.

Passt der Link, ich sehe gerade garkeine Dioden? )=

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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Hallo zusammen,

der Endstufenteil würde jetzt so aussehen. Davor hängt der PGA.

von Jan93 (Gast)


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Ergänzung:
Stört es den PGA eigentlich das durch den DC-Servo ein geringer 
Fehlersrom in den Ausgang zurückfließt oder treibt der das Problemlos? 
(bei 10mV Offsetfehler die ausgeglichen werden müssen sinds 100µA die 
zurück in den PGA fließen) Steigen dadurch die Verzerrungen?

Ich glaube außerdem noch einen Kondensator von PIN2 des OPA177 gegen GND 
zu benötigen der mit R24 den Tiefpass bildet?

Gruß,
Jan

von Ulrich H. (lurchi)


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Ein Kondensator von Pin2 Des OPs nach GND ist nicht nötig und auch ein 
ganz schlechte Idee (da kann der OP anfangen zu schwingen).

Der Tiefpass wird über C60, R24 und den Teiler R37,R38 gebildet: tau = 
C60*R24*(R38+R37)/R37. Bei der Auslegung wie gezeigt ist die 
Grenzfrequenz extrem niedrig (Bereich unter mHz) - das kann dann schon 
wieder Problem in der 1. Stunden nach dem einschalten oder dem Wechsel 
der Quelle geben.  Da wäre es besser R24 kleiner (z.B. 10 K) und ggf. 
auch R37 größer bzw. R38 etwas kleiner zu machen. Eine passende 
Grenzfrequenz wäre mehr so bei 1-5 Hz.

Den kleinen Strom von der Offsetkompensation kann der PGA schon treiben. 
Für die Verzerrungen sollte das nicht viel ändern - es kann ggf. sogar 
besser werden. Beim Ausgangswiderstand des PGA muss man ggf. noch sehen, 
ob man nicht R37 größer machen sollte.

von Jan93 (Gast)


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Es geht ja echt gut voran, von meinem anfänglich simplen Konzept ist 
jetzt etwas ausgereiftes geworden. Danke nochmals an alle die hier 
mithelfen!!!

>Ein Kondensator von Pin2 Des OPs nach GND ist nicht nötig und auch ein
>ganz schlechte Idee (da kann der OP anfangen zu schwingen).

Alles klar, danke!

>Der Tiefpass wird über C60, R24 und den Teiler R37,R38 gebildet: tau =
>C60*R24*(R38+R37)/R37. Bei der Auslegung wie gezeigt ist die
>Grenzfrequenz extrem niedrig (Bereich unter mHz) - das kann dann schon
>wieder Problem in der 1. Stunden nach dem einschalten oder dem Wechsel
>der Quelle geben.  Da wäre es besser R24 kleiner (z.B. 10 K) und ggf.
>auch R37 größer bzw. R38 etwas kleiner zu machen. Eine passende
>Grenzfrequenz wäre mehr so bei 1-5 Hz.

Beim umschalten der Quelle bzw. der Verstärkung wird kurz der Ausgang 
für 1-2 Sekunden abgeschaltet über K11.

Ich habe jetzt folgendes geändert:
--> R24 und R26 in 470k (eben so das sie gleich sind sonst geht die 
Schaltung nicht richtig)
--> R37 ist jetzt 1k
--> R38 hat 100k.

Die Ausgleichsströme werden geringer. Ich komme dabei auf ein tau von 
über 40 Sekunden, das ist wirklich noch zu viel. Ich mach mal C60 
deutlich kleiner, so ~100nF und ggf. R24 und R26 auf 100k dann komme ich 
auf 1s.

>Den kleinen Strom von der Offsetkompensation kann der PGA schon treiben.
>Für die Verzerrungen sollte das nicht viel ändern - es kann ggf. sogar
>besser werden. Beim Ausgangswiderstand des PGA muss man ggf. noch sehen,
>ob man nicht R37 größer machen sollte.

Laut Datenblatt treibt der PGA ab 600Ohm recht klirrfrei, die 
Performance bei 100k wird allerdings besser. Bei mir muss er ja weit 
weniger als 600 Ohm treiben, R37 und R38 in Reihe.
Ich denke der PGA wird ein bisschen der Flashenhals was die Verzerrungen 
angeht, dafür halt eine Kanalabweichung von <0,05dB...
Außerdem, wenn der Aufbau nachher tatsächlich über 100dB Klirrdämpfung 
erreicht ist das schon gigantisch gut.

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Passt der Link, ich sehe gerade garkeine Dioden? )=

Ja, in der TI AN zeigen sie einen begrenzten Integrierer, in der 
verlinkten LT AN einen Integrierer an einem Diff-Amp.

von Jan93 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe jetzt den Schaltplan fertig, an der Endstufe bzw. dem Servo 
wurde bis auf den Tiefpass nichts verändert. Ich habe hauptsächlich 
einen Symmetrischen Eingang per INA2132 ergänzt der aus der 
Endstufenspannung (nochmals geregelt, ich will in der Endstufe 
vielleicht doch auf 22V hoch) versorgt wird. Man kann jetzt Pegel bis 
8,2dBu (~2V) fahren ohne das der Eingang des PGA übersteuert wird, für 
normale Signale über Cinch reicht das aus. Will man symmetrisch in den 
KHV kann das ein bisschen eng werden wobei hier Normpegel 6dBu sind, 
also noch im sicheren Bereich. Wie auch immer, vor den Eingangstreiber 
OPV vorm PGA kann man den Pegel senken. (Spannungsteiler mit dem 22k 
Eingangswiderstand intern über Jumper)
Den teuren OPA627 konnte ich nun rauswerfen, er würde sowieso an 5V 
nicht vernünftig laufen weil wenn ich es richtig gesehen habe er nur bis 
4V an die Versorgungsrails kommt. Der LME49710 ist hier besser, der 
schafft es bis 2V.

Nun hoffe ich das alles wie überlegt funktioniert und fange mit dem 
Layout an, die Leiterplatte werde ich wohl fertigen lassen.

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Bei symmetrischen Eingängen die 600 Ω Terminierung nicht vergessen.

lme49710/lme49720/lme49740 sind praktisch das gleiche, nur wenige Specs 
verschlechtern sich. Ist vielleicht in Platz und Kostenhinsicht eine 
Erwägung wert.

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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>Bei symmetrischen Eingängen die 600 Ω Terminierung nicht vergessen.

Es werden ja keine Übertrager verwendet oder wie meinst Du das? Der 
INA2134 Hat einen Eingangswiderstand von 50k zwischen beiden 
Signalleitungen und daran lässt sich nicht viel machen. Ich überlege mir 
gerade schon wie ich die Eingänge ein wenig HF fester machen kann, würde 
gerne einen Tiefpass vorschalten was aber wieder die 
Gleichtacktunterdrückung stört. Höchstens per Induktivität.

>lme49710/lme49720/lme49740 sind praktisch das gleiche, nur wenige Specs
>verschlechtern sich. Ist vielleicht in Platz und Kostenhinsicht eine
>Erwägung wert.

Statt dem OPA177 könnte man ja wie im TI Datenblatt den 720er / 869er 
nehmen, den LME49870 den ich bestellt habe kann man ja auch als 
Eingangsbuffer des PGAs nehmen. In so einem Kopfhörerverstärker haben 
die OPS sowieso nicht viel zu tun, ein 5532er würde es wohl auch tun 
jetzt mit DC-Servo, die neuen Chips sind mehr fürs gute Gefühl. (=

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
>>Bei symmetrischen Eingängen die 600 Ω Terminierung nicht vergessen.
>
> Es werden ja keine Übertrager verwendet oder wie meinst Du das? Der
> INA2134 Hat einen Eingangswiderstand von 50k zwischen beiden
> Signalleitungen und daran lässt sich nicht viel machen. Ich überlege mir
> gerade schon wie ich die Eingänge ein wenig HF fester machen kann, würde
> gerne einen Tiefpass vorschalten was aber wieder die
> Gleichtacktunterdrückung stört. Höchstens per Induktivität.

Bei XLR ist die Quellimpedanz oft 600 Ω und die Lastimpedanz meist 
600-2000 Ω (Widerstand zwischen inv. und non-inv.). Man "terminiert" 
hier nicht gegen GND.

von ArnoR (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Ich habe hauptsächlich
> einen Symmetrischen Eingang per INA2132 ergänzt der aus der
> Endstufenspannung (nochmals geregelt, ich will in der Endstufe
> vielleicht doch auf 22V hoch) versorgt wird. Man kann jetzt Pegel bis
> 8,2dBu (~2V) fahren ohne das der Eingang des PGA übersteuert wird

Dir ist aber klar, dass der INA2132 nur eine lächerlich kleine SlewRate 
von 0,1V/µs hat? Damit schafft der die 2V gerade mal bis etwa 5,5kHz.

von Jan93 (Gast)


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>Bei XLR ist die Quellimpedanz oft 600 Ω und die Lastimpedanz meist
>600-2000 Ω (Widerstand zwischen inv. und non-inv.). Man "terminiert"
>hier nicht gegen GND.

Ist das wirklich üblich? Die meisten Symmetrischen Eingänge an Geräten 
die ich gefunden habe lagen deutlich über 10k, Funk Tonstudiotechik gibt 
bei seinen Modulen oft 2M an.

>Dir ist aber klar, dass der INA2132 nur eine lächerlich kleine SlewRate
>von 0,1V/µs hat? Damit schafft der die 2V gerade mal bis etwa 5,5kHz.

Sorry mein Fehler, ich meinte den INA2134. (:

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Ist das wirklich üblich? Die meisten Symmetrischen Eingänge an Geräten
> die ich gefunden habe lagen deutlich über 10k, Funk Tonstudiotechik gibt
> bei seinen Modulen oft 2M an.

Es gibt hier wohl nichtmal eine eindeutige Konvention in der prof. 
Tontechnik, nach längerer Suche stands etwa 50:50 zwischen 
"niederohmigen" Eingang (600-2000 Ω) und hochohmig.

Hier noch was zur Ausgangsimpedanz von KHVs: 
http://nwavguy.blogspot.de/2011/02/headphone-amp-impedance.html
Das nur am Rande, da ja auch der TPA6120A2/THS6012 resp. 
Ausgangswiderstände hier angesprochen wurde. Die 120 Ω aus irgendeinem 
Standard also besser nicht nachmachen :)

von Jan93 (Gast)


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>Es gibt hier wohl nichtmal eine eindeutige Konvention in der prof.
>Tontechnik, nach längerer Suche stands etwa 50:50 zwischen
>"niederohmigen" Eingang (600-2000 Ω) und hochohmig.

Es liegen für den Notfall ein RC-Glied als Bandbreitenbegrenzung vor dem 
Diff amp, wird nicht bestückt weil es die Gleichtacktunterdrückung 
stört. Für den Notfall kann man das also an der fertigen Leiterplatte 
nachrüsten.
Ich denke mal das die Leitungslänge bei Sym. Audio kritisch wird 
bezüglich Reflexionen müsste man sich schon im km Bereich befinden. (:

>Hier noch was zur Ausgangsimpedanz von KHVs:
>http://nwavguy.blogspot.de/2011/02/headphone-amp-i...
>Das nur am Rande, da ja auch der TPA6120A2/THS6012 resp.
>Ausgangswiderstände hier angesprochen wurde. Die 120 Ω aus irgendeinem
>Standard also besser nicht nachmachen :)

Die einzige Firma die meines Wissens nach noch mit der 120Ohm Norm 
arbeitet ist beyerdynamic. Ihre eigenen Kopfhörer funktionieren an 
"0Ohm" und 120Ohm ziemlich gut, mein HD800 hat merklich verfärbt 
geklungen am 120Ohm Ausgang von einem KHV, kann also den Link 
nachvollziehen.

Nochmals zur Sicherheit, wird die Stufe mit dem DC-Servo so auf jeden 
Fall funktionieren wie wir das hier erarbeitet haben? (siehe oben, nur 
das jetzt der Servo OP eine hälfte vom LME49860 ist)
Problem ist das die Herstellung recht teuer werden wird, mindestens eine 
2 lagige Leiterplatte und die kann ich nicht selbst herstellen, muss sie 
also fertigen lassen. (bei der hohen Bandbreite der Endstufe ist eine 
Massefläche wohl Pflicht) 4 Lagen wären am saubersten bzw. wäre die 
Platine dann schön kompakt, aber halt auch doppelt so teuer. Die 
Leiterplatte selbst wird in der Herstellung über 100€ kosten, es wäre 
also extrem ärgerlich wenn es nicht funktionieren würde...

Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Wenn du in der ersten Revision eine funktionsfähige Schaltung erreichst, 
ist das schon ziemlich gut. Wenn die alle Wunschspecs einhalt, wär's ein 
Wunder. Da brauch man sich imho keine Illusionen machen. Deswegen 
vielleicht eher 2 Lagen nehmen. Wenn die erste Revision nicht perfekt 
ist (was sie nicht sein wird, so einfach ist das alles nunmal nicht), 
kannst du die (teuren) Chips wieder ablöten und brauchst nur eine neue 
LP fertigen.

Als Einzelanfertigung kann man sich ja auch einiger Hacks bedienen, die 
schon in Kleinserie unmöglich sind.
Z.b. die Versorgung der Opamps, Endstufen etc. nicht mittels der Platine 
zu besorgen, sondern nachträglich sternförmig mit Fädeldraht o.ä. 
auszuführen. Das erleichtert das Erstellen vom Layout evtl. erheblich 
und ist elektrisch schwer von einer Platine zu übertreffen (bei diesen 
Frequenzen. Bei höheren Frequenzen schlägt kaum noch was die inneren 
Layer von Multilayer).
So gedenke ich es bei meinem KHV zu tun, die analoge Massefläche bei dem 
ist quasi durchgängig. 100n+4.7u MLCC pro Rail an jedem Opamp jeweils 
auf der Massefläche, dann kann man an dem "großen" 4.7u MLCC bequem 
Fädeldraht zur Versorgung anlöten. Hätte ich die Versorgung mit auf den 
2 Layern untergebracht - was zweifelsohne geht - wäre die Massefläche 
jedoch deutlich zerschnittener und die Signalführung evtl. schlechter.

: Bearbeitet durch User
von Jan93 (Gast)


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>Wenn du in der ersten Revision eine funktionsfähige Schaltung erreichst,
>ist das schon ziemlich gut.

Ich weis, meistens fällt einem vor der bestückten nicht funktionalen 
Leiterplatte ein was fehlt bzw. das es logisch ist das es so nicht 
funktioniert I=
Ich habe bewusst die Steuerung auf eine andere LP gesetzt, da sehe ich 
am meisten Fehlerpotential. Die kann auch einlagig werden und ich kann 
sie eventuell selbst ätzen.

>Wenn die alle Wunschspecs einhalt, wär's ein
>Wunder. Da brauch man sich imho keine Illusionen machen.

Du meinst wegen Designfehlern oder nicht optimaler Leitungsführung?
Meine Schaltung ist vom Prinzip her einfach, auf den Teil mit dem PGA 
sind schon Leute vor mir gekommen und habens durchgemessen. Auch der 
Differenzverstärker ist nicht wirklich komplex, bei meinen Layouts 
versuche ich immer Bereiche vorzusehen die man bei Bedarf bestücken kann 
falls etwas nicht optimal funktioniert. (Bandbreitenbegrenzung etc.)
Beim Analogteil bin ich mir zu 90% sicher das alles passt, nur der 
DC-Servo macht mir sorgen, den werde ich aber bevor ich die LP bestell 
mal die Endstufe auf dem Steckbrett auf grundsätzliche Funktion testen. 
(mit BUF634 der ist praktisch identisch zum LME49610 von der Funktion 
und im DIL Gehäuse lieferbar)

Zum Layout, ich lasse mir dabei immer so viel Zeit bis ich zufrieden 
bin. meistens hau ich die erste Version in die Tonne und fange von vorne 
an bis wirklich alles optimal passt. Wenn ich sicher bin das alles 
funktioniert habe ich auch kein Problem mich auf 4 lagen auszubreiten 
für Einzelstücke (=


Gruß,
Jan

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
>>Wenn die alle Wunschspecs einhalt, wär's ein
>>Wunder. Da brauch man sich imho keine Illusionen machen.
>
> Du meinst wegen Designfehlern oder nicht optimaler Leitungsführung?

Sowohl als auch. Das können ja ganz kleine Sachen sein, z.B. + und - an 
einem Op-amp vertauscht (was man ohne neue LP oft fixen kann) oder etwas 
schlimmere Sachen, etwa eine fehlerhafte Bibliothek/fehlerhaftes 
Bauteil.

Beim Layout können einfach so viele Sachen schief gehen, dass auch ein 
Layout, welches selbst für das geübte Auge gut aussieht und sich an alle 
Designratschläge hält, schlechte Perfomance liefern kann. Manches (bspw. 
schlechte Leitungsführung der Versorgung) kann man noch retten mit 
anderer Bestückung (bspw. mehre MLCCs aufeinander stapeln oder sowas, 
vielleicht auch einen anderen pinkompatiblen IC nehmen, etwa bei 
Spannungsreglern), manches nur schwer (bspw. Störungen auf 
Signalleitungen durch andere Leitungen. Da kann dann schon radikales 
Eingreifen mit der Rasierklinge und Fädeldraht gefordert sein). 
Vielleicht stellt man auch fest, dass man ein bestimmtes Bauteil so gar 
nicht löten kann (bspw. Power-Pad ohne "Durchlötvia", wenn man keine 
Möglichkeit für Hotair oder Reflow hat, oder schlicht platzmäßig es 
nicht mit den eigenen Lötfähigkeiten zusammengeht), oder genau diese 
Package-Variante (gerade) nicht (mehr) lieferbar ist, usw.

Das absolut meiste dürfte aber auf schlechte Leitungsführung 
zurückgehen, da man vieles oben aufgezählte durch 
sorgfältige/strukturierte (BOM statt Handliste z.B.) Arbeit vermeiden 
kann.

von Jan93 (Gast)


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>Beim Layout können einfach so viele Sachen schief gehen, dass auch ein
>Layout, welches selbst für das geübte Auge gut aussieht und sich an alle
>Designratschläge hält, schlechte Perfomance liefern kann.

Meine Erfahrung bei eigenen Designs ist die gleiche, selbst Sachen die 
Teilweise auf dem Steckbrett funktionieren arbeiten in der realen 
Umgebung nicht richtig oder anders rum. Performenceprobleme beim Layout 
hatte ich bisher aber ehrlich gesagt nicht weil ich mich an die 
Grundregeln gehalten habe. Das Problem ist, ich kann den Erfolg über 
Messergebnisse für THD und co. erst im nachhinein prüfen, privat habe 
ich solche Geräte nicht und Improvisationen über Soundkarte oder 
vergleichbares helfen höchstens beim abschätzen.

Ich habe gerade den Endstufenteil mit NE5532 und BUF634 auf einem 
Steckbrett aufgebaut und mit 9V versorgt. Prinzipiell scheints zu gehen 
- aber nicht mit dem 5532er. Der Messbare Offset am Ausgang betrug ca. 
3-5mV mit DC-Servo, die Eingänge des 5532 lagen auf ~90mV mit ein paar 
mV Differenz. Ich hätte davor ins Datenblatt schauen müssen, die ICs 
lagen halt gerade bereit. Der 5532 hat einen Offset am Eingang von 
0,5mV/5mV, einen Biasstrom von 200nA/1000nA (!)und einen Offsetstrom von 
10nA/200nA, die Werte hinter "/" sind die Maximalwerte.
Mit den beiden Eingangswiderständen für den DC Servo (470k) kommt man 
rechnerisch auf 98,7mV - welch Zufall =D
Hängt man den Servo ab steigt der Offset am Ausgang auf 100mV, danach 
habe ich abgeschaltet.
Interessant waren 2 Dinge:
Über einen 2k Ohm Kopfhörer war ein leises Knacken zu hören beim 
anschließen, außerdem war ein ganz leichtes Rauschen zu hören. Letzterem 
muss ich unbedingt nachgehen, die Verstärkung betrug nur 9,5dB also ca. 
3 fach.
Über einen niederohmigen billig in-Ear Kopfhörer, den ich mir zum glück 
nicht ins Ohr gesteckt sondern nur ans Ohr gehalten habe, knallt es 
fies. Die 5mV sind schon ordentlich, das hätte ich auch nicht gedacht.
Ich werde den Test morgen mit TL082 oder so wiederholen, der hat 
FET-Eingänge und daher einen geringeren Biasstrom. Damit sollte es dann 
hoffentlich laufen.

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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Hallo zusammen,

eine Frage zum Thema habe ich noch:
Mir war die ganze Zeit nicht wohl dabei das der DC Servo mit im 
Signalweg liegt, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht. Die Endstufe 
ist jetzt ein invertierender Verstärker geworden, das hat den Vorteil 
das der Verstärkungs OPV keine Gleichtaktaussteuerung mitmachen muss --> 
weniger Klirr. Der DC-Servo schiebt nun immer den nicht invertierenden 
Eingang des OPA627 auf das Potential am invertierenden Eingang sodass 
sich am Ausgang 0V Offset ergeben. In einer normalen Beschaltung wäre es 
ziemlich unschön wenn das Ausgangssignal um 180° Phasenverschoben wäre, 
ich brauche aber sowieso vor den PGA2311 einen Buffer. Der ist nun als 
Impedanzwandler + nachgeschaltetem invertierenden Verstärker ausgeführt, 
das Signal durch den PGA ist Phasenverschoben was aber nicht weiter 
stört.

Ich habe den Schaltplan der Endstufe angehängt. Laut Datenblatt ist der 
OPA627 unity Gain stabil, was passiert nun aber wenn der Widerstand 
zwischen invertierendem Eingang und Ausgang 0Ohm beträgt? (also keine 
Verstärkung, Ausgangsspannung immer 0V)
Das kann später durch C108 passieren, ich nehme mal an wenn ich R115 
nicht = R5 mache wird das unter Umständen instabil? Im Datenblatt des 
BUF634 (der hat den Vorteil das man ihn im TO220 Gehäuse bekommt und hat 
deshalb den LME49610 abgelöst) steht allerdings das im Zusammenspiel mit 
dem OPA627 ein Kondensator (wie C108) benötigt wird damit die Schaltung 
stabil bleibt, der soll die Bandbreite des OPA627 begrenzen wobei das 
wohl nicht interessant ist wenn man am Eingang mit einem Tiefpass schon 
kurz über 100kHz mit 6dB/Okt den Pegel senkt?

Was meint Ihr? C108 bestücken? Verbesserungsvorschläge?


Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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Edit: R9 hat nun 8,2k, das macht mehr Sinn. (:

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> In einer normalen Beschaltung wäre es
> ziemlich unschön wenn das Ausgangssignal um 180° Phasenverschoben wäre,

Bei nem KHV ist das egal, beide Kanäle 180° Phasenverschoben heißt 
letzlich nur ein wenig mehr Gruppenlaufzeit, du kannst ja nicht das 
Signal unverschoben hören ;)

von Jan93 (Gast)


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>Bei nem KHV ist das egal, beide Kanäle 180° Phasenverschoben heißt
>letzlich nur ein wenig mehr Gruppenlaufzeit, du kannst ja nicht das
>Signal unverschoben hören ;)

Da geb ich dir recht, ist ja auf beiden Kanälen gleich. Trotzdem, den 
einen OPV brauche ich so oder so dann kann der auch gleich invertieren 
sodass der Ausgang wieder passt. :)
Auf die Gruppenlaufzeit hat das dann keinen Einfluss mehr, ist ja keine 
Verzögerung o.ä. drin.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Auf die Gruppenlaufzeit hat das dann keinen Einfluss mehr, ist ja keine
> Verzögerung o.ä. drin.

natürlich, die Phasenverschiebung ist ja nicht exakt 0°, ergo ...

von Jan93 (Gast)


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>natürlich, die Phasenverschiebung ist ja nicht exakt 0°, ergo ...

über den Hörbereich nahezu oder nicht? Phasenverschiebung tritt doch 
erst (erheblich) auf durch Filter, bei mir die HF-Abblockung oder der 
Koppelkondensator am Eingang, oder wenn die OPs zu langsam zum 
"nachregeln" werden? Täusche ich mich da?

von Jan93 (Gast)


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Was ist sonst von der neuen Schaltung zu halten? Habe ich was übersehen 
oder sollte das laufen?

von Jan93 (Gast)


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OK das mit dem Verstärkung unter 1 habe ich mir glaube ich gerade selbst 
beantwortet... Wäre nett wen es jemand bestätigt (:
Der invertierende OPV "sieht" ja selbst mit 0Ohm zwischen Ausgang und 
Inv. Eingang eine Verstärkung von 1, ist praktisch das selbe wie beim 
Impedanzwandler. R115 kann ich mir sparen, 220pF werden wie im 
Datenblatt des BUF634 eingelötet. Wenn die Frequenz so hoch ist das C108 
als "Brücke" zu sehen ist ist die Ausgangsspannung 0V. Kritisch wäre es 
wohl erst bei einem weiteren OPV mit Verstärkung größer als 1 in der GK. 
Über R2 lege ich zur Sicherheit auch einen kleinen Kondensator im 
unteren pF Bereich dann sollte es stabil laufen. über R9 einen 1-10nF 
Kondensator zu legen wäre wohl auch keine schlechte Idee, mehr darf es 
aber auf keinen Fall sein weil sonst der DC-Servo instabil wird.

Manchmal merkt man mir den Geräteelektroniker Gesellen eben noch an -_-

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> über R9 einen 1-10nF
> Kondensator zu legen wäre wohl auch keine schlechte Idee

Der Integrator hat bereits eine Polstelle...

von Ulrich (Gast)


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Die Widerstände könnte man ggf. noch kleiner machen, wenn man Wert auf 
minimales Rauschen legt. Ein 4,7 K Widerstand Rauscht schon mehr als der 
OPA627. R9 ist mit 4,7 K eigentlich schon besser - wenn dann eher noch 
kleiner, für weniger Rauschen. Wenn man mehr Offset kompensieren will, 
dann lieber R10 kleiner machen.

R109 kann man sich sparen. Schon der Offsetabgleich am OP177 ist eher 
unnötig.

Die Zeitkonstante ist mit 4,7 µ  100 K  ca. (5..10), also 2,5 bis 4,7 
Sekunden reichlich groß. Da wären also eher 100-470 nF statt 4,7 µ 
angesagt.

Die Schaltung geht auch ohne Probleme für Verstärkungen kleiner 1.
R115 würde höchstens helfen die Kapazitive Last zu reduzieren, die der 
OP am Ausgang sieht. Solange R2,3,4 nicht unter 100 Ohm gehen, sollte 
das aber kein Problem werden.

von ArnoR (Gast)


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Jan93 schrieb:
> Ich habe den Schaltplan der Endstufe angehängt.  ...
> Was meint Ihr?

Ich meine, dass du die Rückkopplung noch nicht verstanden hast und viele 
Dinge durcheinander wirfst, dauernd neue Konzepte und "Erkenntnise", und 
dass es extrem viel Zeit kostet, dir zu erklären was Sache ist.

Der OPA627 ist zwar 1-stabil, aber das gilt doch nur für die Bedingungen 
im Datenblatt. Also: keine weitere Phasendrehung in der 
Rückkoppelschleife, weder durch einen nachgeschalteten Buffer, noch 
durch das viel zu hochohmige Rückkoppelnetzwerk (Eingangskapazität).

> ein Kondensator (wie C108) benötigt wird damit die Schaltung
> stabil bleibt

Genau das meine ich.

> ich nehme mal an wenn ich R115
> nicht = R5 mache wird das unter Umständen instabil?

Jan93 schrieb:
> R115 kann ich mir sparen

Genau das ...

von Jan93 (Gast)


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>Der Integrator hat bereits eine Polstelle...

Ich dachte mir schon das das eine gute Idee ist...(Hab den Kondensator 
rausgeworfen)

>Die Widerstände könnte man ggf. noch kleiner machen, wenn man Wert auf
>minimales Rauschen legt. Ein 4,7 K Widerstand Rauscht schon mehr als der
>OPA627. R9 ist mit 4,7 K eigentlich schon besser - wenn dann eher noch
>kleiner, für weniger Rauschen. Wenn man mehr Offset kompensieren will,
>dann lieber R10 kleiner machen.

Ist kein Problem, der PGA treibt ja bis 600 Ohm... ich habe ihn deutlich 
verkleinert auf unter 2k, danke!

>Die Zeitkonstante ist mit 4,7 µ  100 K  ca. (5..10), also 2,5 bis 4,7
>Sekunden reichlich groß. Da wären also eher 100-470 nF statt 4,7 µ
>angesagt.

Fehler meinerseits, sorry! Es sollten tatsächlich 470nF werden. I=

>Die Schaltung geht auch ohne Probleme für Verstärkungen kleiner 1.
>R115 würde höchstens helfen die Kapazitive Last zu reduzieren, die der
>OP am Ausgang sieht. Solange R2,3,4 nicht unter 100 Ohm gehen, sollte
>das aber kein Problem werden.

Die Widerstände treibt ja so oder so der BUF634, dem ist das relativ 
egal. Über den Kondensator fällt ja im normalen Betrieb keine 
Wechselspannung ab...

>Ich meine, dass du die Rückkopplung noch nicht verstanden hast und viele
>Dinge durcheinander wirfst, dauernd neue Konzepte und "Erkenntnise", und
>dass es extrem viel Zeit kostet, dir zu erklären was Sache ist.

Das ist ein öffentliches Forum, wer helfen möchte dem bin ich dankbar. 
Würden hier nur Experten diskutieren wäre wenig los, ich kenne mich eben 
noch nicht zu 100% aus sonst hätte ich ja nicht nachfragen müssen. (wie 
gesagt momentan noch Geselle)

>Der OPA627 ist zwar 1-stabil, aber das gilt doch nur für die Bedingungen
>im Datenblatt. Also: keine weitere Phasendrehung in der
>Rückkoppelschleife, weder durch einen nachgeschalteten Buffer, noch
>durch das viel zu hochohmige Rückkoppelnetzwerk (Eingangskapazität).

Ich begrenze ja nicht grundlos die Bandbreite...
In der GK sind momentan noch garkeine Bauteilwerte ersichtlich, meinst 
du den DC-Servo?

>Genau das ...

Lies bitte den ersten Satz von meinem Beitrag den du zitiert hast....

Gruß,
Jan

von Jan93 (Gast)


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>Ich dachte mir schon das das eine gute Idee ist...(Hab den Kondensator
>rausgeworfen)

Sollte natürlich keine heißen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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AC ist ne komplexe Angelegenheit, die m.E. viele Menschen nicht wirklich 
verstehen (mich eingeschlossen).

Ich vermute einfach mal das das hier....

ArnoR schrieb:
> Ich meine, dass du die Rückkopplung noch nicht verstanden hast und viele
> Dinge durcheinander wirfst, dauernd neue Konzepte und "Erkenntnise", und
> dass es extrem viel Zeit kostet, dir zu erklären was Sache ist.

... nicht viel mehr sagen will als das du dir die sachen nochmal z.B. im 
elektronik-kompendium anschauen solltest, weil einiges/vieles an anderer 
stelle oft genug erklärt wurde ;)

von ArnoR (Gast)


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Jan93 schrieb:
> In der GK sind momentan noch garkeine Bauteilwerte ersichtlich, meinst
> du den DC-Servo?

Nein, der DC-Servo hat damit nicht das Geringste zu tun, solltest du 
eigentlich wissen. Aber der BUF634, der macht je nach Einstellung, ca. 
15° ... > 60° Phasendrehung, und dazu noch das Gegenkopplungsnetzwerk. 
Hatte ich schon gesagt und du ignoriert, na dann.

> Lies bitte den ersten Satz von meinem Beitrag den du zitiert hast

K.A. was du meinst, ist doch im nächsten Beitrag eh überholt; ich sehe 
nur ein ständiges hin und her über den Thread.

von Jan93 (Gast)


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>... nicht viel mehr sagen will als das du dir die sachen nochmal z.B. im
>elektronik-kompendium anschauen solltest, weil einiges/vieles an anderer
>stelle oft genug erklärt wurde ;)

Ich hatte das auch negativ verstanden, ich lese auf jeden Fall nach nur 
manchmal hat eben der Denkanstoß gefehlt wie man in der etwas besser 
lösen kann.

von Jan93 (Gast)


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>Nein, der DC-Servo hat damit nicht das Geringste zu tun, solltest du
>eigentlich wissen.

Wir reden aneinander vorbei, habe ich natürlich gewusst.

>Aber der BUF634, der macht je nach Einstellung, ca.
>15° ... > 60° Phasendrehung, und dazu noch das Gegenkopplungsnetzwerk.
>Hatte ich schon gesagt und du ignoriert, na dann.

Habe ich nicht ignoriert, das mit der Eingangskapazität z.b fand ich 
sehr hilfreich weil ich das nicht bedacht habe!
Ich war allerdings der Meinung das durch C108 und einen kleinen 
Kondensator über R2 verbessert zu haben.
Die extreme Phasenverschiebung passiert ja nur bei stark kapazitiven 
Lasten im Mhz Bereich, dafür ist L1 und R73 gedacht.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Jan93 schrieb:
> Die extreme Phasenverschiebung passiert ja nur bei stark kapazitiven
> Lasten im Mhz Bereich, dafür ist L1 und R73 gedacht.

Dann würde ich eher sowas wie z.B. HZ0805E601R-10 einsetzen und den 
Parallel-R weglassen. Dann verhinderst du auch eine Einkopplung von HF 
übers Anschlusskabel.

von Jan93 (Gast)


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>Dann würde ich eher sowas wie z.B. HZ0805E601R-10 einsetzen und den
>Parallel-R weglassen. Dann verhinderst du auch eine Einkopplung von HF
>übers Anschlusskabel.

Gute Idee, Dankeschön! Ich suche noch etwas für Printmontage raus.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Is nur 0805, das kannst du auch mitm Dachrinnenkolben einlöten ;)

von Jan93 (Gast)


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>Is nur 0805, das kannst du auch mitm Dachrinnenkolben einlöten ;)

SMD ist nicht wirklich ein Problem, hätte halt optisch besser gepasst zu 
den anderen THT Bauteilen. =D

Mir ist aber gerade etwas anderes aufgefallen, das ganze ist ja "nur" 
ein Ferrit der wie eine Induktivität wirkt. Der Widerstand hatte ja eine 
zusätzliche Aufgabe nämlich war die Idee damit den entstehenden 
Reihenschwingkreis aus L1 + der Kabelkapazität zu Dämpfen. Ob ich da 
richtig gedacht habe hätte ich noch prüfen müssen, eine ähnliche 
Schaltung haben aber auch ältere Endstufen vermutlich aus dem gleichen 
Grund.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Der Schwingkreis aus Kabel-C und Lautsprecher-L (erfahrungswerte?) 
sollte seine Resonanzfrequenz irgendwo im MHz-Bereich haben (Kabel-C ist 
schließlich eher klein, vielleicht 500 pF veranschlagen?). Da dämpft der 
Ferrit schon ordentlich... du kannst natürlich auch am Verstärker selbst 
noch einen Tiefpaß mit fc ~ 100 kHz oder so einfügen.

Theoretisch könnte man auch ein Konstrukt ala Boucherot-Glied verwenden, 
aber die Dimensionierung davon ist ja schon bei 4 Ω/8 Ω 
Leistungsendstufen mehr Magie als Wissenschaft...

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Dafür würdest du den/die Feedbackwiderstände mit einem RC-Glied 
überbrücken -> frequenzabhängige verstärkung bis runter auf -1

von Jan93 (Gast)


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>(erfahrungswerte?)

Eher eine Überlegung meinerseits.

>...Resonanzfrequenz irgendwo im MHz-Bereich haben

Bandbreite ist am Eingang begrenz, ich wollte aber dennoch vermeiden 
hier eventuell einen Schwingkreis zu bilden/anzuregen. Wenn das mit 2 
Widerständen mehr besser klappt ist es vertretbar.

>Theoretisch könnte man auch ein Konstrukt ala Boucherot-Glied verwenden,
>aber die Dimensionierung davon ist ja schon bei 4 Ω/8 Ω
>Leistungsendstufen mehr Magie als Wissenschaft...

Deshalb war mir das RL-Glied sympathisch. (=

von Jan93 (Gast)


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Ich habe heute ein Buch über Halbleiter Schaltungstechnik ausgeliehen 
(Tietze und Schenk) und mir das Kapitel zur Frequenzgangkorektur 
durchgelesen und versucht zu verstehen. Mein Denkproblem war 
hauptsächlich das ich den Kompensations C über dem 
Gegenkopplungswiderstand R2 als Bandbreitenbegrenzung gesehen habe, 
nicht dafür den Phasengang zu korrigieren. Mir ist jetzt auch das 
Problem mit der Eingangskapazität klarer geworden und der Zusammenhang 
warum eine stärkere Gegenkopplung das schwingen wahrscheinlicher 
macht...

ArnoR hat mich ja bereits auf das Problem mit dem Rückkoplungsnetzwerk 
hingewiesen, in der Schaltung sind die Bauteile schon enthalten und 
müssen nur korrekt dimensioniert werden, was ich noch nicht verstanden 
habe ist wie man das genau auslegt. Wählt man den Kompensations C zu 
klein erfüllt er seine Aufgabe nicht korrekt und man bekommt zu hohen 
Frequenzen hin ein Problem mit der Phasenreserve, wählt man ihn zu groß 
wird die Schaltung langsam bzw. wirkt das als ein Filter.

Wie würde man in der Praxis den Wert des Kompensations Cs bestimmen bzw. 
dessen Notwendigkeit einstufen?

Danke schonmal!

Gruß,
Jan

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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holger schrieb:
>>Der verzerrt mir zu stark, die THD des LME liegt im Optimalfall irgendwo
>>bei 0.00003% bei über 60Ohm wären der LM386 bei 0,2% liegt, ich will
>>wirklich das Maximum rausholen (:
>
> Und dein Kopfhörer macht 5%. Hör auf dir was in die Tasche zu lügen.
Die machen sogar noch erheblich mehr, als nur 5%. Gute Studiomonitore 
packen das nicht einmal, normale Kopfhörer würde ich eher im Bereich 10% 
ansiedeln, von niederpreisigen Consumerteilen oder MP3-Player-Viechern 
ganz zu schweigen. Die haben Kennlinien zum Schreien. :-;

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