Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Störanfälligkeit von Leuchtmitteln auf Störimpulse aus dem Netz


von Sebastian P. (sebl)


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Nabend erstmal,

Mir ist soeben wieder eine der 4 Halogen Funzeln in meiner 
Deckenbeleuchtung gestorben.
Dabei handelts sich um ein 230V System mit GU10 Lampensockeln. Im 
Einsatz waren bislang sowohl schon Billigfabrikate vom Discounter wie 
auch nicht so ganz billige Philips Varianten mit 35 bzw. 40W.
Vor einigen Jahren sind mir die Dinger alle 2-3 Monate gestorben, 
mittlerweile hat sich die durchschnittliche Lebensdauer wohl etwas 
verlängert. Die Lampen sind in einer 4er Leuchte montiert und früher war 
ich der Meinung, wenn eine tot war, sind die anderen innerhalb einiger 
Wochen auch ausgefallen.
Vor einiger Zeit bin ich auf den Tau gekommen, dass evtl Transienten 
ausm Netz für die häufigen Ausfälle verantwortlich sind bzw. waren. Wir 
haben einen landwirtschaftlichen Betrieb, dementsprechend so einige 
(alte) Drehstrommotoren in Verwendung (der größte wohl so um die 10kW), 
die natürlich nicht weiter entstört sind. Seit vor 2 Jahren die 
Viehhaltung weg ist sind einige dieser Motoren nicht mehr in Betrieb und 
ich bilde mir ein, dass seitdem die Ausfälle zurück gehen.
Macht die Folgerung Sinn, dass beim Schaltvorgang der Motoren 
Spannungsspitzen im Netz landen, die solche Lampen ungut verkraften?

Was noch viel interessanter wäre: Ich hab seit längerem den Plan, die 
Halogen spots gegen LEDs zu ersetzen. WIe verkraftet deren Elektronik 
solche Spitzen? Wenn ich richtig liege sind da ja des öfteren 
Kondensatornetzteile verbaut mit fettem Folien-C und Widerstand in Reihe 
oder so in der Art? Wenn ich jetzt für 40€ LEDs mit je 5w rein schraub 
hab ich wenig Lust die mit der gleichen Häufigkeit zu wechseln wie die 
Halogenstrahler.

Bin für Antworten/Tips/Anregungen dankbar

LG Sebl

von Georg (Gast)


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Sebastian P. schrieb:
> Ich hab seit längerem den Plan, die
> Halogen spots gegen LEDs zu ersetzen. WIe verkraftet deren Elektronik
> solche Spitzen?

Die Verwendung von LEDs sagt leider garnichts drüber aus, wieviel EMV 
die Elektronik verträgt, es gibt wahrscheinlich auch keine Angaben 
darüber bei Händlern, höchstens beim Hersteller direkt.

Da aber die Leistung viel geringer ist, kannst du ein wesentlich 
kleineres uns billigeres Netzfilter davorschalten, in ganz schlimmen 
Fällen auch einen Überspannungsschutz.

Georg

von Thomas B. (thombde)


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Halogenlampen sind recht träge.
Transienten machen da nichts aus.(sind zu kurz)
Schädlich wäre eine dauernde Überspannung.
Das verkürzt die Lebensdauer enorm.

von gaga (Gast)


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IMHO Bruzzelkontakte. Fassung mit Lupe in Augenschein nehmen:

zuwenig Federspannung? + Oxydschichten? = Lichtbogen !

von gaga (Gast)


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Nachtrag: Gu 10 kranken grundsätzlich an Raummangel (Hitze)

zu LED Ersatz:
http://www.taschenlampen-forum.de/led-beleuchtung/9375-gute-helle-gu10-led-spots-gefunden.html

von Malefiz (Gast)


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.Die Lampen sind in einer 4er Leuchte montiert und früher war
> ich der Meinung, wenn eine tot war, sind die anderen innerhalb einiger

schon mal überlegt das der trafo die anderen wegen Überspannung dann in 
den Jordan gejagt hat.
>
> Bin für Antworten/Tips/Anregungen dankbar
>
> LG Sebl

von Sebastian P. (sebl)


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Malefiz schrieb:
> schon mal überlegt das der trafo die anderen wegen Überspannung dann in
> den Jordan gejagt hat.

230V Halogen, der nächste Trafo der mit den Lampen was zu tun hat ist 
100m weiter neben der Straße^^

von Rafunzel (Gast)


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von Lothar S. (loeti)


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> Macht die Folgerung Sinn, dass beim Schaltvorgang der Motoren
> Spannungsspitzen im Netz landen, die solche Lampen ungut verkraften?

Die Peaks sind zu kurz um Glühfadenlampen zu beeinflussen

> Bin für Antworten/Tipps/Anregungen dankbar

Kühlung verbessern.

Grüße Löti

von DingsDa (Gast)


Angehängte Dateien:

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Sebastian P. schrieb:
> des öfteren
> Kondensatornetzteile verbaut mit fettem Folien-C

Und nach einem saftigen Überspannungsimpuls sehen die dann so aus.
Siehe Bild.

von Thomas B. (thombde)


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Sebastian P. schrieb:
> Die Lampen sind in einer 4er Leuchte montiert und früher war
> ich der Meinung, wenn eine tot war, sind die anderen innerhalb einiger
> Wochen auch ausgefallen.

Meine Vermutung ist, dass die 4 Halogen-Leuchtmittel einfach
die maximale Lebensdauer erreicht haben.
Und wenn man in einem kurzen Zeitraum alle 4 Leuchtmittel ersetz,
gehen sie Garantiert wieder fast zur selben Zeit kaputt.

Ich hatte das mal bei 8 Halogen-Einbaustrahlern (20W/12V) in meiner 
Wohnung.
(Alle zur gleichen Zeit gekauft und installiert)
Die Leuchtmittel hielten fast 3 Jahre, und dann gingen innerhalb eines
Jahres 6 Lampen kaputt.

Wenn man die durchschnittliche Lebensdauer mit 2000 Betriebsstunden 
ansetzt, wäre das eine logische Erklärung.

Gruß
Thomas

PS:
Die 8 Leuchtmittel liefen über 2 Trafos.
Also unabhängig

von Stefan M. (derwisch)


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Halogenlampen, die für direkten 230V Betrieb ausgelegt sind haben einen 
sehr dünnen "Glühdraht". Genau das ist generell der Grund für eine 
kürzere Lebensdauer bei 230V Leuchtmitteln.
Zudem sterben diese Lampen meist dann, wenn sie nicht im Nulldurchgang 
der Wechselspannung eingeschaltet werden.

Mit 230V Halogen ( GU10 ) habe ich so schlechte Erfahrungen gemacht, 
dass ich sie nirgends mehr einsetze.
Manche brannten schon beim ersten Einschalten durch.

Wenn Halogen, dann nur Niederspannung ( 12V ).
Falls die auch zu kurz leben, dann liegt es garantiert an einer (etwas) 
zu hohen Betriebsspannung.
Vernünftige Halogentrafos liefern deshalb auch nur 11,1 Volt.

Damit habe ich z.B. im Bad schon seit 8 Jahren Lampen ohne Ausfall in 
Betrieb.
Und die werden jeden Tag mehrfach ein- und ausgeschaltet.

von Helge A. (besupreme)


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Spannungsspitzen durch die Drehstrommotoren sind weniger wahrscheinlich 
als häufige Überspannung durch Solarmodule oder Windräder in der 
Nachbarschaft. Das vertragen weder LED-Module für 230V noch Glühlampen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> Halogenlampen, die für direkten 230V Betrieb ausgelegt sind haben einen
> sehr dünnen "Glühdraht".

So dünn kann der m.E. gar nicht sein. Es gibt da m.W. keine 5W-Lampen,
die als "normale" Glühlampen durchazs üblich sind.

> Mit 230V Halogen ( GU10 ) habe ich so schlechte Erfahrungen gemacht,

Da bist Du wohl nicht der einzige. M.E. sind 230V-Halogenlampen
(ich meine jetzt nicht die Stäbe mit >=300W) eine typische Fehl-
entwicklung, die nur den Kaufleuten zuliebe gemacht wurde.
Gruss
Harald

von Εrnst B. (ernst)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Es gibt da m.W. keine 5W-Lampen,
> die als "normale" Glühlampen durchazs üblich sind.

"Normale" Glühlampen sind auch nicht auf eine hohe Betriebstemperatur 
angewiesen, Halogenbirnchen schon.
Kann also gut sein, dass 5W einfach nicht genug Heizleistung für den 
Halogenprozess liefert, und deshalb solche Birnchen nicht gefertigt 
werden.

von Stefan M. (derwisch)


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Harald Wilhelms schrieb:
> So dünn kann der m.E. gar nicht sein. Es gibt da m.W. keine 5W-Lampen,
> die als "normale" Glühlampen durchazs üblich sind.

Bei 5W wäre der Draht sogar extrem dünn, das stimmt.
Ich bezog mich eher darauf, dass die Drahtstärke bei Nidervoltlampen 
generell dicker ist als bei HV.
Deshalb sind NV Lampen immer robuster.
Man stelle sich 230V Glühlampen im Autoschinwerfer vor...
Eine alte Pflasterstrasse, und man darf die "Birnen" wechseln.

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