Moin, und wieder einmal muss ich das Wissen der Profis anzapfen. Ich habe folgende Schaltung, die aus einem Tiefpass und einem invertierenden Verstärker besteht. Der Inverter wird nur genutzt um einem folgenden ADC ein symmetrisches Signal (Signal_n und Signal_p) bereitzustellen. Der Tiefpass hat eine Grenzfrequenz von ca. 230kHz und eine Dämpfung von ca. 55dB/Dekade. Das zu filternde analoge Signal wird in R1202 eingespeist. Da der ADC noch einen DC-Offset benötigt werden die OPs mit VCOML' auf 2,5V gezogen. Bei einem Testaufbau zeigen die Ausgänge der OPs eine Oszillation mit maximaler Aussteuerung und einer Frequenz von ungefähr 1,5MHz. Wenn ich den Weg in den zweiten OP auftrenne (R1204 entfernen) und am Punkt Signal_n messe, funktioniert der TP wie erwartet und ohne unerwünschte Oszillationen. Verringere ich die Werte von R1201 und R1204 auf 1k, erhalte ich auch am Ausgang Signal_p ein sauberes Signal. Eine Oszillation baut sich nicht auf. Nun meine Frage: wo ist der Unterschied zwischen dem 1k und dem 10k Widerstand in Bezug auf das Ausgangssignal des TP? Wieso belastet ein 10k das Signal stärker als ein 1k? Noch bin ich ratlos, aber vielleicht hilft mir jemand auf die Sprünge... Vielen Dank für jede ernst gemeinte Hilfe
Ein 10k belastet ihn schwaecher, 10 mal so schwach. Der OP braucht eine Mindestlast um richtig arbeiten zu koennen.
Hatte ich auch gedacht. Nur wenn ich keine Last dran habe, also den R1204 entferne, arbeitet der TP auch korrekt.
Für welche max. Frequenz soll das Ganze sein? Evtl. hast Du einen zu schnellen OP verwendet. Zusammen mit einem ungeeigneten Layout ( Steckbrett? ) kann´s dann schonmal im MHz Bereich schwingen.
Das Problem dürfte wegen C1200 und C1207 entstehen, ergibt kapazitive Last am Ausgang des OPA IC1201A. Was soll das für eine Filterschaltung sein? Habe ich so noch nie gesehen. Schätze die Schaltung ist falsch. Schaue dir die Standardschaltungen mal an - die funktionieren ohne Schwingneigung.
Stefan M. schrieb: > Für welche max. Frequenz soll das Ganze sein? 60kHz, der Amplitudengang ist hier entscheiden, d.h. <0,05dB Stefan M. schrieb: > Zusammen mit einem ungeeigneten Layout ( Steckbrett? ) Ist schon auf einer LP drauf (siehe Anhang) blub schrieb: > Hast du mal die VCOML' im Fehlerfall nachgemessen? ja, ist stabil und entspricht den Anforderungen Alexxx schrieb: > Das Problem dürfte wegen C1200 und C1207 entstehen, ergibt kapazitive > Last am Ausgang des OPA IC1201A. Will ich gar nicht abstreiten, aber warum funktioniert die Schaltung unbelastet, d.h. R1204 entfernt bzw. mit R1201 u. R1204 als 1k?
Der OPAMP kann 35mA nach Datenblatt liefern, da ist eine Belastung von 40 Ohm (R1203) ein bisschen zuviel. Wahrscheinlich war der R1204 das Teil dass das Fass zum Überlaufen brachte.
Alexxx schrieb: > Was soll das für eine Filterschaltung sein? Habe ich so noch nie > gesehen. > Schätze die Schaltung ist falsch. Schaue dir die Standardschaltungen mal > an - die funktionieren ohne Schwingneigung. Die Schaltung ist korrekt! es handelt sich hierbei um eine "MFB-Multiple Feedback Complex Pole-Pair" Schaltung. Siehe z.B Application Note AB-034 von BurrBrown. Grüße
TiKay schrieb: > Die Schaltung ist korrekt! es handelt sich hierbei um eine "MFB-Multiple > Feedback Complex Pole-Pair" Schaltung. > Siehe z.B Application Note AB-034 von BurrBrown. Nicht ganz, ist ein kleiner Zeichnungsfehler drin.
Helmut Lenzen schrieb: > Nicht ganz, ist ein kleiner Zeichnungsfehler drin. dann eben AB-088... AB034 war ein Beispiel. http://www.ti.com/lit/an/sbva010/sbva010.pdf
TiKay schrieb: > dann eben AB-088... AB034 war ein Beispiel. Auch nach putzen einer Brille habe ich die oberige Schaltung da auch nicht gefunden in deinem Link.
Helmut Lenzen schrieb: > TiKay schrieb: >> dann eben AB-088... AB034 war ein Beispiel. > > Auch nach putzen einer Brille habe ich die oberige Schaltung da auch > nicht gefunden in deinem Link auch wenn das zur klärung der frage nichts beiträgt, aber... Abbildung 2!? Die Dimensionierung ist hier klar eine andere.was genau findest du nicht?
TiKay schrieb: > auch wenn das zur klärung der frage nichts beiträgt, aber... > Abbildung 2!? > Die Dimensionierung ist hier klar eine andere.was genau findest du > nicht? die Entsprechung von R1202 und C1207 aus der Schaltung von Ralph...
TiKay schrieb: > auch wenn das zur klärung der frage nichts beiträgt, aber... > Abbildung 2!? Abbildung 2 ist nicht identisch mit der oben geposteten Schaltung. zB. fehlt C1207 von negativen Eingang nach GND in der Schaltung von BB. Bei BB ist der Eingang am positiven Anschluss. Man kann bei Filterschaltungen nicht einfach die Schaltung etwas veraendern und meinen das es funktioniert. Die Uebertragungsfunktion wird dann eine komplett andere und es faengt an zu schwingen an. *BB = Burr Brown
Die Schaltung ist mit C1207 schon zumindest grenzwertig. An sich hat am inv Eingang eine Kapazität nach GND nichts zu suchen, außer bei einem Oszillator. Da ist es eher ein Wunder das die nicht auch ohne Last schwingt. Das hängt ggf. auch vom Layout und den Ausführungen von C1207 und C1200 ab. Auch R1203 ist schon grenzwertig klein für den OP, als Isolation für eine kapazitive Last. Wenn die kleine Last einen Unterschied macht, ist noch zu befürchten das da noch Probleme mit der VCOML, der Versorgung oder der Last am 2. OP bestehen.
Guten Morgen, allen Beteiligten vielen Dank für die Kommentare. Ich werde das Filter wohl noch einmal überdenken müssen und ggf. noch eine weitere Filterstufe spendieren, um den invertierenden Eingang nicht kapazitiv zu belasten. Des Weiteren werde ich den Simulator noch mal bemühen und den R1203 überprüfen.
Ralph T. schrieb: > Ich werde das Filter wohl noch einmal überdenken müssen und ggf. noch > eine weitere Filterstufe spendieren, um den invertierenden Eingang nicht > kapazitiv zu belasten. Warum baust du die Stufe nicht so auf wie hier steht. Beitrag "Re: OP schwingt bei falscher Ausgangsgelastung" Dann sollte es funktionieren.
Helmut Lenzen schrieb: > TiKay schrieb: >> auch wenn das zur klärung der frage nichts beiträgt, aber... >> Abbildung 2!? > > Abbildung 2 ist nicht identisch mit der oben geposteten Schaltung. > zB. fehlt C1207 von negativen Eingang nach GND in der Schaltung von BB. > > Bei BB ist der Eingang am positiven Anschluss. Man kann bei > Filterschaltungen nicht einfach die Schaltung etwas veraendern und > meinen das es funktioniert. Die Uebertragungsfunktion wird dann eine > komplett andere und es faengt an zu schwingen an. > > *BB = Burr Brown Hey, jetz weiß ich was du meinst! hab die anschlüsse + - nicht erkannt! in dem fall ist die schaltung nicht das was sie wohl sein sollte. der R und C direkt am eingang stellt für mich auch nur einen einfachen tiefpass da. mir ging/geht es um die aktive filterschaltung. wenn hier + und - richtig angeschlossen sind, ist das eine funktionierende mfb filterschaltung. dann kann auch die dimensionierung in den AN`s von BB herangezogen werden.
TiKay schrieb: > wenn hier + > und - richtig angeschlossen sind, ist das eine funktionierende mfb > filterschaltung. dann kann auch die dimensionierung in den AN`s von BB > herangezogen werden. Richtig, dann schwingt die Schaltung auch nicht mehr. Zur dimensionierung kann man Filter Pro von TI nehmen. BB ist ja jetzt TI.
Der Kondensator am inv. Eingang wirkt nicht nur als passiver Filter vor dem Aktiven Filter, sondern wirkt halt auch auf den OP zurück. Der Widerstand am Eingang ist halt schon ein wesentlicher Teil der aktiven Filterschaltung.
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