Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AC Reihenschlussmotor an 230V betreiben


von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Hallo
Ich habe hier einen Reiehenschlussmotor mit den Leistungsschild Angaben 
von
230V, 50Hz, 350Watt
Wie schließt mann denn an? Hab bis jetzt noch nie mit solchen Motoren 
gearbeitet.
Und kann mann die auch direkt an 230V anfahren ohne Last? hab mal gehört 
dass die durchgehen können (irgendwann in der Lehrzeit).

Klemme 1 = Ständerwicklung
Klemme 2 = Ständerwicklung
Klemme 3 = Ständerwicklung
Klemme 4 = Kohlebürsten
Klemme 5 = Kohlebürsten
Klemme 6,7 = Tachogeber?

Klemme 1 auf 2 = 1 Ohm
Klemme 1 auf 3 = 0,8 Ohm
Klemme 2 auf 3 = 1,7 Ohm
Klemme 4 auf 5 = 5 Ohm

Hoffe man kann mit den Werten Was anfangen :)
mfg

: Verschoben durch Admin
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Razzor frog:
>Und kann mann die auch direkt an 230V anfahren ohne Last?
Nein, das geht ab wie Schmidts Katze!

>hab mal gehört
>dass die durchgehen können (irgendwann in der Lehrzeit).

Der geht ohne Last durch, da hast Du Recht.

Ja, die Erregerwicklung(en) müssen in Reihe zum Anker geschaltet werden, 
deshalb heißt der ja Reihenschlußmotor.

Mit den Wicklungen: ich würde es erst mal mit 2 und 3 in Reihe mit dem
Anker versuchen und dabei den Strom messen.


MfG Paul

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Haben die auch Kraft?
Habe eine komische Idee^^
12V Blei Akku --> Wechselrichter --> der Motor
und dass auf ein Kinder GO Kart packen.
1 Problem das die Blei Akkus nicht Zyklusfest sind.
Den Motor könnt ich sogar über Phasenanschnitt regeln oder?

von Johannes R. (oa625)


Lesenswert?

Hallo Razzor,

ja, Reihenschlussmotoren können "durchgehen".
Grund:
Der Ankerstrom fliesst bei Reihenschlussmaschinen auch durch den Stator.
Mit steigender Drehzahl steigt die Gegeninduktionsspannung im Anker.
Dadurch verringert sich der Erregerstrom im Stator.
Folge: Verringerung des Stator-Magnetfeldes - > weniger Gegeninduktion 
-> mehr Spannung am Rotor -> höhere Drehzahl.
Das Ganze kann sich ohne Last bis zur Selbstzerstörung aufschaukeln.
Grosse Motoren (E-Lok u-ä.) haben deshalb teilweise fest angebaute 
Getriebe.
Bei den geringen Widerständen im Motor wäre ich vorsichtig.

Gruß
J.R.

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Gerade gelesen dass die Universalmotoren auch auf Dc laufen
Dann würde sich ja der Wechselrichter erübrigen
Wie viel V DC bräuchte ich um die 350Watt bei Ac zu erreichen?
350W / 230V = 1,521A  Das Problem ist ich weiß nicht ob Schein Leistung 
oder Wirk Angegeben ist aber wenn Watt steht ist es Wirkleistung oder 
sonst würd ja VA stehen?

Gesamt Widerstand hab ich 6,5 Ohm gemessen. Um 1,521A zu erreichen
6,5 * 1,521 = 9,8V^^ etwas wenig oder sind das so hohe Induktivitäten?

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Vor langer Zeit hatte ich mal einen Vorwerk-Staubsauger an 24V= 
betrieben. Der hatte fast so viel Leistung wie an der Steckdose. Fand 
ich schon erstaunlich.

Probiers halt einfach aus.

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Kann das bei mir zuhause leider nur mit batterien testen hab keinen 
Stelltrafo oder ähnliches.
Bei 12V 8*1,5V Batterien läuft er langsam weg. Aber weiß nicht ob die 
den Strom liefern^^

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

ok bräuchte doch 47,7V
P = U²/R
U = √P*R = √350Watt*6,5Ohm

Fließen dann aber 7,33A

von Mot (Gast)


Lesenswert?

Die Leistungsangabe auf dem Typenschild bezieht sich bei Motoren* auf 
die abgegebene Leistung an der Welle.

(*Ausnahme Modellbastelmotoren).

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Aja genau jetzt wo dus sagst^^
Aber es ist der Strom mit 1,55A angegeben was bei 230V 356Watt ergeben 
und 1W Verluste wäre ein wenig wenig. Oder es ist der Wirkstrom 
angegeben?

von Mot (Gast)


Lesenswert?

Die Raterei ist nicht meins, alle (korrekten) Angaben zum Typenschild 
machen, besser noch ein Foto.

von Razzor (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Typenschild gibts nicht wirklich^^ ist ein Aufkleber mit einer Nummer 
die ich gegoogelt habe^^

von Mot (Gast)


Lesenswert?

Und ich soll jetzt hinterhergoggeln?

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Helge A. schrieb:
> Vor langer Zeit hatte ich mal einen Vorwerk-Staubsauger an 24V=
> betrieben. Der hatte fast so viel Leistung wie an der Steckdose. Fand
> ich schon erstaunlich.

Das ist dafür ein guter Wert und man kann ihn als Faustregel in der Not 
benutzen.
Z.Bsp. auch bei Elektromagneten.

von Razzor (Gast)


Lesenswert?

Nein hab ich ja schon angegeben was oben steht:
1,55A - 350W
230-240V - 50 Hz
mehr nicht

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Razzor schrieb:
> Wie schließt mann denn an?

Wie in der Waschmaschine.

        Drehrichtung
230V --+-----o\
       |       \o--(9)--+
       |  +--o          |
       |  |           Rotor
       |  +--o\         |
       |  |    \o--(8)--+
       +--(--o
          |
          |    /o--(10)-+
          +--o/        Stator (Rest der ganzen Wicklung)
                o--(1)--+
    Geschwindigkeit    Stator (halbes Feld)
                +--(5)--+
                |
                +--(6)--+
                       Thermosicherung
       +-----------(7)--+
       |    +---+
     TRIAC--|   |--(3)--+
       |    |   |      Tachogenerator
       +----|   |--(4)--+
       |    +---+
     Shunt TDA1085
       |
Null --+

> Und kann mann die auch direkt an 230V anfahren ohne Last?

Nein.

>> hab mal gehört dass die durchgehen können (irgendwann in der Lehrzeit).

Eben. Daher Tachoausgang, daher IMMER mit Regelung.

http://www.zisoft.de/elektronik/drehzahlregelung.html (TDA1085)

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.