Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transformator


von Franz B. (Gast)


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Hallo

Ich habe eine Ringkerntransformator.
Laut Typenschild hat er 720VA.
Prim.:230V
Sec.:2x60V 4A; 2x90V 1A; 2x30V 1A;

Primärseitig messe ich mit dem Ohmmeter ca. 1,9 Ohm.
Wenn ich ihn anschließe knallt sofort die 10A Sicherung durch.

Also gehe ich davon aus, dass die Primärseite irgendwo einen Kurzschluss 
hat.

Meine Frage kann man ungefähr abschätzen welche ohmschen widerstand der 
Trafo auf der Primärseite haben sollte?

Lg

von sven (Gast)


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Its not a bug its a feature. Das ist voellig normal. Google mal 
Ringkerntransformator und Einschaltstrom.

73 Sven

von Joe (Gast)


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Schalte auf der Primärseite eine 100Watt-Glühlampe in reihe.

Nach dem Anlaufen des Trafos wir die Glühlampe kurz geschlossen.

Hast du wirklich die richtige Windung für 230V ausgewählt?

von Christoph Z. (rayelec)


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Fette Ringkerntrafos brauchen oft eine Einschaltstrombegrenzung. Bei 
720VA ist der primäre ohm'sche Widerstand sicher sehr klein. Der Trafo 
ist also wahrscheinlich nicht defekt. Schalte mal eine 100W-Glühbirne in 
Serie zum Trafo  und schliesse sie (und nur sie) nach ein paar Sekunden 
kurz. Fliegt dann die Sicherung immer noch, ist etwas mit dem Trafo 
nicht in Ordnung, bleibt sie drin, kannst du die Sekundärspannungen 
prüfen. Die 60V und 90V solltest du aber nicht mehr mit den Fingern 
anfassen!

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Meistens sind die Drähte auf der Primärseite dünner..

von Roland L. (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Meistens sind die Drähte auf der Primärseite dünner..

meistens ist nicht immer.
Die Primärwicklung ist für ca. 3A, die Sekundärwicklungen für 4A und 1A 
ausgelegt.
Die Primärwicklung hat aber meistens noch zusätzliche Isolierschläuche 
drüber, und da ein Typenschild vorhanden ist, werden die Farben 
vermutlich draufstehen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Roland L. schrieb:
> meistens ist nicht immer.

Stimmt auch..

von Ralph B. (rberres)


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Christoph Z. schrieb:
> Schalte mal eine 100W-Glühbirne in
> Serie zum Trafo  und schliesse sie (und nur sie) nach ein paar Sekunden
> kurz.

Alternativ kann man einen Regeltrenntrafo mit eingebauten Volt und 
Amperemeter vorschalten, und langsam hochdrehen.

Vorteil ist das man an Hand es Amperemeters sofort beim hochdrehen der 
Spannung sieht, wenn der Strom im Leerlauf unzulässig ansteigt.

Solch ein Gerät sollte eigentlich auf jedem Arbeitsplatz stehen, wenn 
man Geräte repariert, welches einen 230V Anschluss hat. ( In 
gewerblichen Reparaturwerkstätten ist es sogar vorgeschrieben ).

Bei Reparatur von Leistungsstufen sieht man einen eventuellen Defekt, 
bevor Rauchzeichen komme. Außerdem ist es eine Art Lebensversicherung.

Ralph Berres

von Frank W. (frank_w)


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wo kann man diesen Trafo kaufen?

Gruß Frank

von Andrew T. (marsufant)


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Frank Wa schrieb:
> wo kann man diesen Trafo kaufen?
>
> Gruß Frank

ebay, z.B. Regeltrafo RT 5  von Grundig.
Und andere .-)

Oder  selber zusammenstellen: Stelltrafo, Amperemeter, Voltmeter, 
Gehäuse.

von Ich (Gast)


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Franz B. schrieb:
> Wenn ich ihn anschließe knallt sofort die 10A Sicherung durch.

Sekundär im Leerlauf oder unter Nennbelastung?

von MaWin (Gast)


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Joe schrieb:
> Schalte auf der Primärseite eine 100Watt-Glühlampe in reihe.
> Nach dem Anlaufen des Trafos wir die Glühlampe kurz geschlossen.

Das ist doch genau das verkehrte Bauteil, eine Glühbirne erhöht iren 
Widersatnd, ist also erst niederohmig für den besonders gute 
Einschaltstromstoss und dann hochohmig für den besonders hohen Überganz 
beim Überbrücken.

Man nimmt einen NTC, SCK, als current inrush limiter.

http://www.epcos.com/blob/528070/download/4/pdf-inrushcurrentlimiting-an2.pdf
http://www.ametherm.com/inrush-current/transformer-inrush-current.html

aso was wie einen S236 mit 10 Ohm nominell. Den kann man dann mit einem 
Relais überbrücken, notwendig ist das aber nicht.

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> Den kann man dann mit einem
> Relais überbrücken, notwendig ist das aber nicht.

Wobei das Überbrücken die Chance erhöht, daß bei einem Aus und 
sofortigem Wiedereinschalten der NTC wieder kalt ist und den Strom 
begrenzt.
Wenn ein Kind natürlich munter Ein-Auschaltpingpong spielt nützt das 
aber auch nichts.

von Mladen G. (mgira)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wobei das Überbrücken die Chance erhöht, daß bei einem Aus und
> sofortigem Wiedereinschalten der NTC wieder kalt ist und den Strom
> begrenzt.
> Wenn ein Kind natürlich munter Ein-Auschaltpingpong spielt nützt das
> aber auch nichts.

Wenn der Widerstand des NTC selbst im erhitzten Zustand nicht zu niedrig 
ist, ist das kein Problem, zB. wenn ein Relais zusaetzlich genutzt wird 
das den NTC ueberbrueckt.

von Harald W. (wilhelms)


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Franz B. schrieb:

> Ich habe eine Ringkerntransformator.
> Laut Typenschild hat er 720VA.
> Wenn ich ihn anschließe knallt sofort die 10A Sicherung durch.

Grundsätzlich geht man bei Ringkerntrafos ab ca. 400W davon aus,
das auch Standard-16A-Automaten beim Einschalten auslösen.
Deshalb braucht man dafür eine Einschaltstrombegrenzung. Die
gibt es mit unterschiedlichen Aufwand. Die verschiedenen Möglich-
keiten kann man sehr gut mit Gogle suchen und sich dann die für
einen selbst am besten passende entscheiden.
Gruss
Harald

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