Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Strom in Sperrrichtung?


von Jan R. (Gast)



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Hi,

bei der Simulation eines Abwärtswandlers, ist was komisches Aufgefallen.
Die Diode leitet in Sperrrichtung wieso? Ist das in Realität auch so? 
Was macht man dagegen?

Wenn das hier so ist, ist das doch bestimmt auch bei der Freilaufdiode 
in FETs so.
Da eine Halbbrücke ja immer eine kleine Totzeit braucht, um Querströme 
zu vermeiden, muss man ja bei einem Induktiven Verbraucher 
(Abwärtswandler, BLDC usw.) Die Freilaufdioden werden dieser Totzeit 
nutzen. Kommen dann nicht aber, wenn man das Modell oben als Referenz 
nimmt immer noch Querströme durch die Freilaufdiode, da diese wären der 
Totzeit geleitet hat?



Vielen dank schonmal

Mfg

von ... (Gast)


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das, was du siehst, knnen auch kapazitive effekte der Diode sein. So wie 
ich das sehe schaltest du ohne anstiegszeit - das ist nicht sonderlich 
sinnvoll und auch nicht praxisnah.
Begrenze erstmal die steilheit deiner flanken und schau dann nochmal...

von Jan R. (Gast)


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Ich habe das ganze gerade mal in echt aufgebaut (Diode und Widerstand in 
Reihe) bei 5Mhz Sinus, leitet die Diode immer, bei hundert Kilohertz, 
fängt der mißt schon an.

Dann habe ich wirklich nochmal ne frage. Was wird bei Halbbrücken 
gemacht wenn Induktive Verbraucher angeschlossen sind?
Da in der Ansteuertotzeit, ja der Strom der Spule durch die (Freilauf) 
Diode oder extra Diode weiterfließt. Beim Abwärtswandler genauso.

von Skyper (Gast)


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Das dürfte mit dem Reverse-Recovery-Verhalten der SI-Diode 
zusammenhängen:

Wikipedia, Diode -->Schaltverhalten --> 
http://de.wikipedia.org/wiki/Diode#Schaltverhalten

Wobei die MUR460 laut Datenblatt schon eine "ULTRAFAST RECTIFIERS" Diode 
ist... damit sollte die Diode eigentlich schon mal "schnell" genug sein.

von Jan R. (Gast)


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Jan R. schrieb:

> Dann habe ich wirklich nochmal ne frage. Was wird bei Halbbrücken
> gemacht wenn Induktive Verbraucher angeschlossen sind?
> Da in der Ansteuertotzeit, ja der Strom der Spule durch die (Freilauf)
> Diode oder extra Diode weiterfließt. Beim Abwärtswandler genauso.

Danke! Am wichtigsten für mich ist aber ^^

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jan R. schrieb:
> Die Diode leitet in Sperrrichtung wieso? Ist das in Realität auch so?
> Was macht man dagegen?

Sperrerholzeit bzw. engl. reverse recovery time

Siehe auch pn-Übergang, dynamischer Betrieb
Siehe auch Ladungsträgerstaueffekt (TSE)

auch Beitrag "Diode: Sperrerholzeit (reverse recovery time)"
und https://de.wikipedia.org/wiki/Diode#Schaltverhalten

von Jan R. (Gast)


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Jan R. schrieb:

> Dann habe ich wirklich nochmal ne frage. Was wird bei Halbbrücken
> gemacht wenn Induktive Verbraucher angeschlossen sind?
> Da in der Ansteuertotzeit, ja der Strom der Spule durch die (Freilauf)
> Diode oder extra Diode weiterfließt. Beim Abwärtswandler genauso.

Danke! Am wichtigsten für mich ist aber ^^

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/bilder/Kapitel6_html_m3203b83e.gif

Hier ist ein Abwärtswandler für Netzspannung dargestellt. Gibt es jetzt 
aufgrund dieser blöden Sperrholzeit einen ordentlichen Querstrom?

Die Sperrholzes ist hier 75ns. Die Risetime des Transistors ist 30ns
Die Delay time 10ns.

Also müsste der Wandler doch durchknallen. Warum nicht?

-Kann es sein, das selbst die macher dieser Schaltung (meine das ist 
sogar ein Ingenieurbüro) diese Zeiten nicht beachten?
- Was ist jetzt allgemein mit der Bodydiode eines Feg in der Totzeit 
zwischen den Schaltzuständen, müsste da nicht fast jeder induktive 
Verbraucher die Transistoren schädigen können, da diese immer schneller 
als die Bodydiode sind? Oder muss man das in dieser Zwischenzeit nicht 
beachten.

von Jan R. (Gast)


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Die allerwichtigste frage für mich: Muss ich mich überhaupt mit den 
Eigenschaften der bodydiode befassen, wenn man eine Halbbrücke für 
induktive verbraucher baut? oder ist das doch ehr unwichtig.

von MaWin (Gast)


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Jan R. schrieb:
> bei der Simulation eines Abwärtswandlers, ist was komisches Aufgefallen.

Jan R. schrieb:
> Ich habe das ganze gerade mal in echt aufgebaut

Eigentlich müsste die Schaltung platzen. So wie ich das sehe, wird der 
MOSFET mit 48V Gate-Spannung gebraten.

Jan R. schrieb:
> Die Diode leitet in Sperrrichtung

Jede Diode leitet in Sperrichtung, ganz kurz, trr, reverse recovery 
Time, immerhin hast du schon eine schnelle Diode, und danach fliesst der 
kleine Sperrstrom, je nach Diode pA bis mA.

von Paul Baumann (Gast)


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>Die Sperrholzes ist hier 75ns.

Sperrholz ist eine feine Sache, aber ich denke, daß es Sperr-Erhol-Zeit
heißen muß.

Ansonsten: Simulationen machen die lustigsten Sachen....

MfG Paul

von Jan R. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jan R. schrieb:
>> bei der Simulation eines Abwärtswandlers, ist was komisches Aufgefallen.
>
> Jan R. schrieb:
>> Ich habe das ganze gerade mal in echt aufgebaut
>
> Eigentlich müsste die Schaltung platzen. So wie ich das sehe, wird der
> MOSFET mit 48V Gate-Spannung gebraten.
Nein du musst doch Uds abziehen.
>
> Jan R. schrieb:
>> Die Diode leitet in Sperrrichtung
>
> Jede Diode leitet in Sperrichtung, ganz kurz, trr, reverse recovery
> Time, immerhin hast du schon eine schnelle Diode, und danach fliesst der
> kleine Sperrstrom, je nach Diode pA bis mA.

aber könnte mir bitte noch einer diese fragen beantworten?

Jan R. schrieb:

> Dann habe ich wirklich nochmal ne frage. Was wird bei Halbbrücken
> gemacht wenn Induktive Verbraucher angeschlossen sind?
> Da in der Ansteuertotzeit, ja der Strom der Spule durch die (Freilauf)
> Diode oder extra Diode weiterfließt. Beim Abwärtswandler genauso.

Danke! Am wichtigsten für mich ist aber ^^

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/bilder/Kapite...

Hier ist ein Abwärtswandler für Netzspannung dargestellt. Gibt es jetzt
aufgrund dieser blöden Sperrholzeit einen ordentlichen Querstrom?

Die Sperrholzes ist hier 75ns. Die Risetime des Transistors ist 30ns
Die Delay time 10ns.

Also müsste der Wandler doch durchknallen. Warum nicht?

-Kann es sein, das selbst die macher dieser Schaltung (meine das ist
sogar ein Ingenieurbüro) diese Zeiten nicht beachten?
- Was ist jetzt allgemein mit der Bodydiode eines Feg in der Totzeit
zwischen den Schaltzuständen, müsste da nicht fast jeder induktive
Verbraucher die Transistoren schädigen können, da diese immer schneller
als die Bodydiode sind? Oder muss man das in dieser Zwischenzeit nicht
beachten.

Die allerwichtigste frage für mich: Muss ich mich überhaupt mit den
Eigenschaften der bodydiode befassen, wenn man eine Halbbrücke für
induktive verbraucher baut? oder ist das doch ehr unwichtig.

Warum wird bei der Verwendung von Stepdown Reglern egal ob das eine 
Fachlektüre oder Vorlesungsbegleitende skripte oder datenglätter, dieser 
Diode keine besondere Beachtung geschenkt? Können durch diesen kurzen 
Strom keine bedrohlichen querströme entstehen wie in einer halbbrücke?

von Jan R. (Gast)


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Ist noch jemand da?

von Martin (Gast)


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> Gibt es jetzt aufgrund dieser blöden Sperrholzeit einen ordentlichen Querstrom?

Sperrerholzeit...

Ja, ganz ordentlich

> Also müsste der Wandler doch durchknallen. Warum nicht?

definiere durchknallen.

Ja, da können schon Querströme fließen die größer sind als der Laststrom 
den man regeln will. Wenn man's falsch macht. Darum werden z.B. 
Schaltzeiten an die Diodencharakteristik angepasst.

> Warum wird bei der Verwendung von Stepdown Reglern egal ob das eine
> Fachlektüre oder Vorlesungsbegleitende skripte oder datenglätter,
> dieser Diode keine besondere Beachtung geschenkt?

k.A. vielleicht weil's eh klar ist daß man darauf achten muß?
Ist dir der Gatevorwiderstand aufgefallen? Damit kann man z.B. die 
Schaltzeiten beeinflussen.

von Jan R. (Gast)


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Martin schrieb:
>> Gibt es jetzt aufgrund dieser blöden Sperrholzeit einen ordentlichen Querstrom?
>
> Sperrerholzeit...
>
> Ja, ganz ordentlich
>
>> Also müsste der Wandler doch durchknallen. Warum nicht?
>
> definiere durchknallen.
>
> Ja, da können schon Querströme fließen die größer sind als der Laststrom
> den man regeln will. Wenn man's falsch macht. Darum werden z.B.
> Schaltzeiten an die Diodencharakteristik angepasst.
>
>> Warum wird bei der Verwendung von Stepdown Reglern egal ob das eine
>> Fachlektüre oder Vorlesungsbegleitende skripte oder datenglätter,
>> dieser Diode keine besondere Beachtung geschenkt?
>
> k.A. vielleicht weil's eh klar ist daß man darauf achten muß?
> Ist dir der Gatevorwiderstand aufgefallen? Damit kann man z.B. die
> Schaltzeiten beeinflussen.

-Wie kann man die Schaltzeit berechnen?

-Muss man bei einem Halbbrückentreiber wärend der totzeit auf die 
bodydioden auchten, oder ist das erstmal egal?

von Martin (Gast)


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Die Berechnung der Schaltzeiten ist sehr aufwändig, gerade wenn man auch 
noch eine leitende Diode hat die den Strom nicht hergeben will. Sicher 
gibt's dazu ganze Doktorarbeiten im Netz.
Die Berechnung macht man am einfachsten mit einem Simulator, wobei man 
wissen sollte daß die meisten Modelle nicht wirklich toll sind. Aber 
eine grobe Richtung bekommt man.

Ein Halbbrückentreiber kann nicht verhindern daß die Bodydiode das 
unschöne Verhalten zeigt (*1) Angenommen man hat eine synchrone 
Gleichrichtung, d.H. der Strom fließt durch einen FET in einer Richtung 
in der auch die Diode leiten würde. Der Treiber schaltet erst den FET 
aus, der Strom kommutiert im Bauteil vom Kanal in die Bodydiode. Die 
Totzeit vergeht und dann wird der andere FET eingeschaltet. Dieser 
Einschaltvorgang läuft so ab als ob man gar keinen Halbbrückentreiber 
hätte. Also: Ja, das Verhalten der Bodydiode muß beachtet werden.

*1 es gab schon lange Bestrebungen die Totzeit so einzuregeln daß der 
Strom nicht auf die Bodydiode kommutieren kann sondern direkt vom einen 
zum anderen FET wechselt. Wenn das gelingt stimmt die Aussage nicht.

von ... (Gast)


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ihr redet von trr und reverse recovery zeugs.... obwohl das Problem in 
einer Simulation auftritt die keine reverserecovery-effekte kennt?

WTF.

Leute... das ist LTSpice. nix trr.  (und wenn, dann nicht übers reine 
diodenmodell von ltspice)

von Martin (Gast)


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... schrieb:
> ihr redet von trr und reverse recovery zeugs.... obwohl das Problem in
> einer Simulation auftritt die keine reverserecovery-effekte kennt?
>
> WTF.
>
> Leute... das ist LTSpice. nix trr.  (und wenn, dann nicht übers reine
> diodenmodell von ltspice)


ganz oben:
>Ist das in Realität auch so?

In Realität hat man halt keine Diode von LTSpice...

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> k.A. vielleicht weil's eh klar ist daß man darauf achten muß?
> Ist dir der Gatevorwiderstand aufgefallen? Damit kann man z.B. die
> Schaltzeiten beeinflussen.

Geht auch mittels zusätzlicher Basis-Collector bzw. Gate-Drain 
Kapazität. Langsameres Schalten erhöht natürlich die Verluste in den 
Schaltern...

von ntf (Gast)


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... schrieb:
> Leute... das ist LTSpice. nix trr.  (und wenn, dann nicht übers reine
> diodenmodell von ltspice)

Guckst du MUR460 TT=44.4n und kombinierst das mit
http://www.microsemi.com/document-portal/doc_download/14633-how-to-quickly-obtain-spice-data
bzw. als Einstieg in das Berkeley SPICE Diodenmodel
http://icbook.eecs.berkeley.edu/sites/icbook.eecs.berkeley.edu/files/diode.pdf

von Jan R. (Gast)


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Martin schrieb:
> Ein Halbbrückentreiber kann nicht verhindern daß die Bodydiode das
> unschöne Verhalten zeigt (*1) Angenommen man hat eine synchrone
> Gleichrichtung, d.H. der Strom fließt durch einen FET in einer Richtung
> in der auch die Diode leiten würde. Der Treiber schaltet erst den FET
> aus, der Strom kommutiert im Bauteil vom Kanal in die Bodydiode. Die
> Totzeit vergeht und dann wird der andere FET eingeschaltet. Dieser
> Einschaltvorgang läuft so ab als ob man gar keinen Halbbrückentreiber
> hätte. Also: Ja, das Verhalten der Bodydiode muß beachtet werden.
>
> *1 es gab schon lange Bestrebungen die Totzeit so einzuregeln daß der
> Strom nicht auf die Bodydiode kommutieren kann sondern direkt vom einen
> zum anderen FET wechselt. Wenn das gelingt stimmt die Aussage nicht.

Wie stellt man denn die totzeit so ein, dass der Strom nicht auf die 
dioden kommutiert?
Braucht eine diode nicht auch ebenso eine gewisse zeit um Leitend zu 
werden?

Wie ist es dann eigentlich bei gegentaktwandlern, wo die totzeit 
aufgrund des Funktionsprinzips eine ganz gewisse länge haben muss?

Muss hier darauf geachtet werden, dass der Strom in der 
Streuinduktivität abgeklungen ist?

von Achim S. (Gast)


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... schrieb:
> Leute... das ist LTSpice. nix trr.  (und wenn, dann nicht übers reine
> diodenmodell von ltspice)

Tja, für mich sieht es so aus, als könnten die Simu und das Diodenmodell 
mehr als du dachtest...

von Martin (Gast)


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>Wie stellt man denn die totzeit so ein, dass der Strom nicht
>auf die dioden kommutiert?

Ich habe irgendwann aufgehört das zu verfolgen weil's bis da hin 
Praxisuntauglich war. Bei einem Satz Bauteile, bei einer Temperatur, bei 
einem Lastpunkt kann man das schön von Hand einstellen, wenn man z.B. 
den Querstrom erfassen kann. Eine robuste, praktikable Lösung kenne ich 
auch nicht.

>Braucht eine diode nicht auch ebenso eine gewisse zeit um Leitend
>zu werden?

Das wird behauptet. Ich konnte aber bei bisher allen meinen Schaltungen 
alle Effekte auf kapazitive und induktive parasitäre Eigenschaften 
zurückführen.

Jede Schaltwandlertopologie hat so seine Eigenheiten. Viele davon fallen 
erst auf wenn man mit realitätsnahen Bauelementen simuliert.

von Ulrich (Gast)


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Die Sperrerhohlzeiten muss man schon oft beachten, wenn der Strom durch 
eine Diode schnell ausgeschaltet wird. Das ist aber keine feste Zeit, 
sondern hängt von den Bedingungen ab. In der Regel wird die Teit so 
angegeben das erst für genügend lange Zeit ( >> T_rr) ein Strom vorwärts 
fließt, dann schnell die Stromrichtung wechselt und dann ein gleich 
hoher Strom in Sperrrichting fließt, der dann halt für die Zeit T_rr 
fließen kann.
Wenn aber etwa in Sperrrichtung mehr Strom fließt ist die Zeit kürzer - 
fließt weniger Strom oder ggf. auch gar keiner dauert es länger bis die 
Diode normal sperren kann.

Ein gewisser Strompeak aus dem Reverse recovery lässt sich oft nicht 
ganz vermeiden. Es darf halt nur nicht zu viel werden. Entsprechend die 
Suche nach immer schnelleren Dioden. Die aktive Gleichrichtung (also den 
meisten Strom über den FET zu schicken) bringt schon etwas: die Ladung 
die im Reverse Recovery Peak abfließt, kann nicht höher sein als die, 
die zuvor in Vorwärtsrichtung geflossen ist. Es kommt da aber schon sehr 
auf das Timing an.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen ist es ganz interessant mal eine 1N400x 
(eine ausgesprochen langsame Diode T_rr im Bereich einiger µs) an einen 
Rechteckausgang (z.B. 10 kHz) mit 50 Ohm Impedanz zu legen und die 
Spannung am Oszilloskop zu verfolgen.

von Jan R. (Gast)


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Hallo,

danke für die Antworten.
Wie macht ihr persönlich sowas? Shunt unter die Diode und querstrom 
messen?
Dann Schaltzeiten so einstellen, dass man den besten Kompromiss aus 
Querströmen und Schaltverlustst erzielt.

Rechet auch jemand was? Das würde mich halt schon interessieren :-)

von Jan R. (Gast)


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Also 2 Dinge noch.

Wenn ich die Risetime für die Rechteckquelle erhöhe, erhöhen sich auch 
die ströme in Sperrichtung.. Das ist doch komisch oder? Die müssten doch 
kleiner werden.

Mein eigentliches Problem:
Habe vor wenigen Monaten mal einen Regler für BLDC Motoren gebaut. Das 
hat alles super funktioniert.
Transistoren sind die IRF510 die dethtime, wird direkt im 
Mikrocontroller eingestellt. Aus sicherheitsgründen, waren das 2uS.
Doch letzte Woche ging ein Transistor kaputt und ich weiß nicht weshalb. 
Deshalb komme ich auf die Bodydioden.. Kann das ein? und was kann man 
dann machen?

Danke schonmal..

von Jan R. (Gast)



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Hey selbst wenn ich die ES1D verwende mit maximaler Recoverytime von 
15ns, als schneller als der Transistor.
Habe ich wenn ich eine Risetime für die Gatespannung einstelle einen 
größeren Strompeak als ohne Risetime. Kann es sein, dass das dieser 
Effekt garnicht auf die Sperrholzes zurückzuführen ist?
Warum tritt der Effekt bei schottkeydioden fast garnicht auf?

von Martin (Gast)


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> Wie macht ihr persönlich sowas?

Die Auswirkung des Querstromes ansehen, vor allem den Diodenabriss sieht 
sehr gut an den Spannungen. Strom messen ist an der Stelle schwierig 
weil die Stromgradienten idR sehr hoch sind und daher jede 
Streuinduktivität der Messeinrichtung das Ergebnis verfälscht.

Natürlich kann man da viel rechnen, aber das würde den Rahmen eines 
Threads in einem Forum sprengen. Außerdem ist das sicher schon 1000 mal 
beschrieben worden.

Google ist Dein Freund.

von Paul B. (paul_baumann)


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Jan fragte:
>Kann es sein, dass das dieser
>Effekt garnicht auf die Sperrholzes zurückzuführen ist?

Nein, weil das Sperrholz keine Diodeneigenschaft aufweist.
;-)

Im Ernst: Wie kommt denn das Sperrholz immer wieder in den Text?

MfG Paul

von Jan R. (Gast)


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warum wird der Strompeak bei größerer Risetime größer?
Das kann doch nur ein Modellfehler in LTSpice sein oder ist nicht auf 
die Sperrholzeit (das hat mein Browser zu Sperrholz verschlimmbessert) 
zurückzuführen.. Weis das jemand??

von Martin (Gast)


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Wieviele Punkte rechnet Dein LTSpice für die Rückstromspitze?

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ggfs. auch Kompression ausschalten.

von Jan R. (Gast)


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Aber wir sind uns doch einig, dass bei größerer Risetime und damit 
geößerer risetime des Transistors, der Rückstrom von der Amplitude her 
köeiner wird.. oder?

von Ulrich (Gast)


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Mit langsamerem Schalten sollte der Strompeak kleiner, aber auch etwas 
länger werden. Das kann ggf. auch Artefakte bei der Simulation oder 
Darstellung geben.

Bei Schottky-dioden ist die Sperrerholzeit viel kürzer und der Effekt 
ist entsprechend kleiner. Das liegt daran, das bei der Schottkydiode im 
Idealfall keine überschüssigen Minoritätsladungsträger erzeugt werden. 
Bei der PN Diode sind es die überschüssigen Minoritätsladungsträger die 
beim Vorwärtsstrom erzeugt werden, die dann auch wieder Zurückfließen 
können, wenn man zu schnell die Spannung umpolt (bzw. auch nur unter die 
Flussspannung reduziert).

Für den BLDC-Controller könnten Schottkydiode parallel zu den Bodydioden 
(in der Regel nur für einen Seite nötig) ggf. eine Lösung sein. Der 
kurze Strompuls ist für die MOSFETs eher nicht direkt das Problem, aber 
vor allem Ende des Rückstrom-peaks können sehr steile Flanken auftreten, 
und die können dann an parasitären Induktivitäten zu hohe Spannungen 
erzeugen.

von ntf (Gast)


Angehängte Dateien:

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Dein Problem ist, dass du versuchst eine völlig falsch ausgelegte 
Induktivität anzusteuern. Da viel zu hoch, kann die gespeicherte Energie 
nicht rechtzeitig - d.h. vor dem nächsten Einschalten - an die Last 
abgegeben werden. Erst dadurch spielt die trr eine Rolle, da die Diode 
immer noch Strom führt, wenn du die Sperrspannung anlegst.

Bei einer zu Laststrom und Taktfrequenz passenden Schaltung tritt dieser 
Fall nur während des Einschaltens auf und kann z.B. mittels Stromlimit 
der Leitphase weiter reduziert werden.

Als Anhang einmal mit Auge*pi gewählten Werten ohne irgendeine 
Berechnung. Die negativen Werte von I(D1) sind nur mehr den 
unvermeidlichen parasitären Elementen wie z.B. L2 geschuldet - da 
klingelts zusammen mit Cjo & Co.

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