Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Beschädigter Kupferlackdraht


von motorenbauer (Gast)


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Hallo,

ich hab versehentlich den Kupferlackdraht eines E-Motors auf der 
Oberseite einer Spule beschädigt. Funktion des Motors ist noch 
vorhanden. Zu einem Windungsschluss ist es nicht gekommen.
Wie kann man sowas wieder fachgerecht reparieren? Oder wie macht man 
sowas für gewöhnlich?
Ich schätz mal Edding als Lackersatz drauf ist hierfür ungenügend ;)

von motorenbauer (Gast)


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Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich hierbei um einen 
Modellbau-BLDC-Motor handelt. Maximale Spannung wäre um die 12V.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Harz?

von F. F. (foldi)


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Sprühdose Klarlack.

von Peter R. (pnu)


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Solange der Lack auf der Außenseite weggekratzt ist, besteht keine große 
Gefahr für den Motor. Schlimmstenfalls könnten dann Kriechströme im 
Schmutz auf der Wicklung Probleme bereiten. Man kann den Draht durch 
einen möglichst temperaturfesten Lack (Zweikomponentenlack) wieder 
isolieren. Allerdings behindert der zusätzliche Lack die Wärmeabfuhr, 
man sollte daher die Schicht dünn halten.
Bei so einem kleinen Motor würde ich etwas UHU-Plus oder einen sonstigen 
klaren 2K-Lack anrühren und dünn auf die betreffende Stelle auftragen. 
Der hält eine Verschmutzung mit Sicherheit vom Draht ab.

von Oldie (Gast)


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Funktion noch vorhanden?
Kein Schmutz und Fett drauf?

Dann sollte es reichen, Korrosion zu verhindern:
Epoxidharzlack, oder Plastikspray. Nur so viel, wie nötig!

Ansonsten vorher reinigen/entfetten.
Es gibt da so eine Firma mit allen möglichen Reinigungssprays,
ein sauberer Borstenpinsel hilft dabei...

von F. F. (foldi)


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Ich habe das schon, weil nichts anderes da war und das Fahrzeug wieder 
laufen musste, mit einfachem Klarlack fürs Auto gemacht. Es war ein 24 
Volt Motor mit Strom bis zu 500 Ampere. Anfangs dachte ich, es hält 
solange wie es hält. Wie lange das Fahrzeug damit noch fuhr, kann ich 
nicht sagen, aber es fuhr noch sehr lange. Zwei Jahre danach zog ich 
dort weg. Also diese zwei Jahre hatte es auf jeden Fall gehalten.
Drei bis fünf mal drüber pusten und dicht ist er.

von Theo_B (Gast)


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Oldie schrieb:
> Ansonsten vorher reinigen/entfetten.

jepp!


ich benutze anschließend gerne verdünnten nagellack für solche 
reparaturen.

zapon-lack (nitro-lack) vorsichtig aufgetragen dürfte auch 
funktionieren.

von oszi40 (Gast)


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Nicht jeder Lack ist ausreichend temperaturbeständig. Bei Nagellack wäre 
noch zu überlegen inwieweit Nitro od. Aceton den Rest auföst. 
Temperturbeständiger Alkydharz-Heizungslack wäre auf jeden Fall einen 
Versuch wert?

von HolgerR (Gast)


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Moin
ich würde auch Plastiklack (K70 des bekannten Hersteller)nehmen
und vorher mit Pinsel reinigen.
Aceton und Nitroverdünnung nicht nehmen.
Gruß Holger

von Michael_ (Gast)


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von Thomas W. (thomas_v2)


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Ich habe ein paar Jahre im Elektromaschinenbau gearbeitet, da kam so ein 
Problem gelegentlich vor. Beispielsweise waren nach einer Neuwicklung 
die Lehrlinge dafür zuständig den Lack mit einem Geradschleifer von den 
Blechpaketen abzuschleifen. Und da kam es schonmal vor dass dieser 
abgerutscht ist - meistens wenn am Abend vorher gefeiert wurde ;-)

Je nach Schadensbild wurde das unterschiedlich gehandhabt.
Wenn es nur ein Leiter war, wurde je nach Zeitdruck entweder mit 
2-Komponenten Lack nur die Stelle behandelt, oder die Wicklung nochmal 
komplett getränkt.

Bei größeren Stellen und der Gefahr eines Überschlags, wurden die 
entsprechenden Leiter angehoben, Isoliermaterial eingeschoben, ggf. neu 
bandagiert und getränkt.

Das alles bei Niederspannungsmotoren, also hauptsächlich 400 V 
Drehstrom.

von F. F. (foldi)


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motorenbauer schrieb:
> Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich hierbei um einen
> Modellbau-BLDC-Motor handelt. Maximale Spannung wäre um die 12V.

Deswegen schrieb ich das mit dem Klarlack ja auch. Was soll denn da 
durchschlagen?

von motorenbauer (Gast)


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Danke für die ganzen Antworten!
Ich hab gelesen, dass Plastikspray nur bis 60°C gut haftend ist, Urethan 
bis 120°C.
Ich werd dann wohl Urethan nehmen.

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