Hallo Leute, in keiner mir bekannten Schaltung für ein Labornetzteil mit Längstransistor wird auf das Problem einer (konstanten) Spannung am Ausgang eingegangen zB durch einen großen Kondensator. Wird der Längstransistor am Emitter mit zB 20V beansprucht und an der Basis liegt aber nur noch ein Potential von 5V an, ergibt sich ein U_BE von -15V, was kein Transistor auf Dauer mit macht. 1. Wie kann man das Problem umgehen? 2. Kennt jemand ein Labornetzteil, in welchem 1. auch umgesetzt wird? Ich sehe immer nur Schaltpläne, bei denen hier kein Schutz eingebaut ist. Vielen Dank für die Antworten!
Durch eine anti-parallele Diode zwischen Basis und Emitter.
Dann würde mein Kondensator am Ausgang durch diese entladen werden?
Stephan Meter schrieb: > Dann würde mein Kondensator am Ausgang durch diese entladen > werden? Ja. Wenn Dir das nicht gefällt, dann eben eine Diode in Reihe nach dem Emitter.
Das "gefällt" mir beides nicht so recht. Der OPV der Reglung soll nicht für die Entladung eines Kondensators zuständig sein. Eine Diode in Reihe müsste im Normalbetrieb (Strom 3A) gekühlt werden :( Warum wird das in keinem Labornetzteil eingebaut? Also ich habe so 10 Projekte studiert, angefangen beim Funkschau 73 oder so. Nirgends sehe ich eine Diode gegen Rückspeisung.
Zur Umgehung dieses Problems schreibt z.B. Peaktech bei seinen Linearnetzteilen: "Nicht zum Laden von Akkus verwenden". Die Überbrückungsdiode habe ich schon in einigen Netzteilen gesehen.
Dann denken wir/ich mir doch mal was nettes aus um nicht die Reglung zu Belasten, aber auch nicht ne dicke Diode einzubauen. Man müsste der Reglung beibringen nicht zu tief zu gehen, die Spannung am Ausgang sinkt ja auch nicht schneller ab, ob nun UBE=-2V oder UBE=-20V.
Hallo Man kann auch eine Diode zwischen Ausgang des Ladegeraetes und Eingangskondensator schalten so das keine größere reversible Spannung an der Schaltung entsteht'auch bei Stromausfall. Mfg
Diese Diode vom Ausgang zu den Elkos muss sowieso hin. Das schützt aber die Emitter-Kollektor-Strecke, nicht wirklich die Emitter-Basis-Strecke (die ja meist nur 5V...7V verkraftet.
Also ich habe es mal simuliert, mit einer Diode von E zu B ist die Spannung UBE nie kleiner -1V. Der Regler-OPV muss laut simulation nur 4uA mehr ziehen (Wert nur für die Größenordnung). Durch die Diode selbst fließt jedoch ein Strom im 1 stelligen mA Bereich. Also eine gute Lösung, soweit ich das beurteilen kann.
Hi, Stephan Meter schrieb: > Wird der Längstransistor am Emitter mit zB 20V beansprucht und an der > Basis liegt aber nur noch ein Potential von 5V an, ergibt sich ein U_BE > von -15V, was kein Transistor auf Dauer mit macht. wer behauptet, das der Basis-Emitterburchbruch den Trasi zerstört? Grüße
Also eine belastbare Quelle habe ich nicht. Aber ich habe schon davon gelesen, dass es langfristig die Eigenschaften (zB Stromverstärkung) verändert. Im Datenblatt ist der Wert ja auch extra angegeben.
Hi, klar, die Durchbruchspanung ist angegeben. Die besagt aber nicht, dass der Durchruch zur Zerstörung führt. Grüße
Potibrutzler schrieb: > Hi, > klar, die Durchbruchspanung ist angegeben. Die besagt aber nicht, dass > der Durchruch zur Zerstörung führt. > > Grüße Aber nach klassischer Lehrmeinung führt ein Durchbruch ohne externe Strombegrenzung zu hohen Strömen, die eine fatale Siliziumschmelze auslösen, oder?
Da ich von Langzeitschäden gehöhrt habe denke ich da auch an lokale Überhitzung. Ansonsten findet man da leider sehr wenig Daten dazu.
> führt ein Durchbruch ohne externe Strombegrenzung zu hohen Strömen, Wo soll der Strom denn hin? Hab gerade mal den Schaltplan des DF1730/SK1730 angeschaut, das Ding ist tauglich aber nicht High-End. Selbst da ist vor dem Treibertransistor für die Endstufe eine Diode vor der Basis, da kann also gar nichts rückwärts fliessen. http://www.mikrocontroller.net/attachment/68529/labornetzgeraet_sk-1730.pdf
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Das ist natürlich ein super Einwand. Gut das wir hier mal drüber geredet haben! Die Diode verhindert natürlich den Stromfluss von E nach B bzw der kleine Strom der fließt hebt die Basis an und das wirkt dem Strom entgegen. Gut.
Stephan Meter schrieb: > Warum wird das in keinem Labornetzteil eingebaut? Also ich habe so 10 > Projekte studiert, angefangen beim Funkschau 73 oder so. Nirgends sehe > ich eine Diode gegen Rückspeisung. National LB-28 sieht einen LM395 fürs "down-programming" vor, i.e. um Strom aufzunehmen, wenn die Ausgangsspannung über der Zielspannung liegt. Damit würde auch ein externer Kondensator schnell entladen (unkritisch, da der LM395 "eigensicher" ist), bei einem extern angeschlossenen Akku oder einem anderen Netzteil bringt das natürlich nichts.
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Warum sollte es bei einem angeschlossenem Akku nichts bringen? Also das ENtladen dauert sicher länger als ein Kondensator, aber vom Sinn her ists irgendwo das gleiche. Ansonsten ist die Idee mit dem down-programming nicht schlecht, habe ich bei mir auch mit drin. Ansich sorgt dies bei mir dafür, dass die Spannung nicht größer als 10% der eingestellten Spannung wird. Da aber auch auf den Strom geregelt wird, kann es dennoch dauern bis 10mF am Ausgang entladen sind, wenn als Sollspannung 0V angegeben sind. Mit der besagten Diode an der Basis des Steuertransistors klappt es wunderbar in der Simulation.
> Stephan Meter schrieb: > Wird der Längstransistor am Emitter mit zB 20V beansprucht und an der > Basis liegt aber nur noch ein Potential von 5V an, ergibt sich ein U_BE > von -15V, was kein Transistor auf Dauer mit macht. Hallo, 1. Ein Emitter-Basis-Durchbruch ist unkritisch, solange der Strom gering ist. Dass der Strom gering bleibt, sollte zunächst durch den Basisvorwiderstand gewährleistet werden. 2. Damit dann kein Strom in die Steuerschaltung (OPV) zurück fließt, kann eine Verpolschutzdiode zusätzlich eingefügt werden. 3. Bei Bedarf könnte auch eine Z-Diode als Schutz zwischen B-E geschaltet werden. Wenn man einen FET als Längsregler verwendet., wäre das sogar ziemlich zwingend. Gruß Öletronika > 1. Wie kann man das Problem umgehen? > 2. Kennt jemand ein Labornetzteil, in welchem 1. auch umgesetzt wird? > Ich sehe immer nur Schaltpläne, bei denen hier kein Schutz eingebaut > ist.
Stephan Meter schrieb: > Warum sollte es bei einem angeschlossenem Akku nichts bringen? Also das > ENtladen dauert sicher länger als ein Kondensator, aber vom Sinn her > ists irgendwo das gleiche. Funktional hast du natürlich recht, der LM395 regelt dann ggfs. thermisch. In der Praxis will man aber vielleicht den Akku nicht entladen...
In vielen Schaltungen kann das Problem, um das es hier wohl geht, gar nicht auftreten.
Georg A. schrieb: > Selbst da ist vor dem Treibertransistor für die Endstufe eine Diode vor > der Basis, da kann also gar nichts rückwärts fliessen. U. M. schrieb: > 1. Ein Emitter-Basis-Durchbruch ist unkritisch, solange der Strom gering > ist. U. M. schrieb: > 2. Damit dann kein Strom in die Steuerschaltung (OPV) zurück fließt, > kann eine Verpolschutzdiode zusätzlich eingefügt werden. jop
> jop
Ging wohl eher um einen realen Schaltungsbeweis ;)
Mein kleines Philips 30V/400mA Labornetzteil hat die Diode. Das Ding ist aber schon viele Jahre alt, vllt. wird sie heute nicht mehr eingebaut.
Stephan Meter schrieb: > Eine Diode in Reihe > müsste im Normalbetrieb (Strom 3A) gekühlt werden :( Nöö, wieso? Dafür gibt es Schottky-Dioden. Und 1,5W brutzeln die im TO220 Gehäuse schon raus. Und wenn die Stabilisierung nach der Diode angreift, wird der Spannungsabfall sogar kompensiert.
Matthias Sch. schrieb: > Mein kleines Philips 30V/400mA Labornetzteil hat die Diode. Aber nur die Rückflussdiode zum Eingangselko. Die BE-Strecke von TS29 benötigt keine Diode, da durch GR38 begrenzt.
Stephan Meter schrieb: > Hallo Leute, > > in keiner mir bekannten Schaltung für ein Labornetzteil mit > Längstransistor wird auf das Problem einer (konstanten) Spannung am > Ausgang eingegangen zB durch einen großen Kondensator. > Nun ja, es wird in ca. 738 dokumentierten LNG Schaltungen explizit erwähnt , und auch wie man es vermeidet. Ebenso gehört es zum Standardrepertoire des TietzeSchenk. Soviel zum Thema Literaturkenntnis. > > 1. Wie kann man das Problem umgehen? Diode extern C-E, oder auch B-E, etc. > 2. Kennt jemand ein Labornetzteil, in welchem 1. auch umgesetzt wird? ja. > Ich sehe immer nur Schaltpläne, bei denen hier kein Schutz eingebaut > ist. Tja, was soll man dazu sagen... z.b. das hier im Forum ein hervorragend dokemntiertes LNG von Gerhard drin ist, unter den Links, das explizit darauf eingeht?! scnr.
Vielen Dank für die weiteren Anmerkungen. Das Problem hat sich ja nun mittlerweile mehrmals geklärt. Der Hinweis auf die LNGs von Gerhard hier im Forum ist gut, da habe ich einige Pläne hier ausgedruckt liegen. Ich habe jedoch immer nach einer Diode zwischen B und E gesucht und nirgends gefunden. Wie bereits geschrieben wurde begrenzt der Basiswiderstand den Strom und eine Diode von der Reglung zur Basis verhindert den Stromfluss komplett. Auch wenn mir der Tietze/Schenk kein Mysterium ist habe ich keine explizite Erwähnung des Problems gefunden bzw. wusste nicht genau nach welchem Begriff ich suchen müsste. (Andrew Taylor: Du kannst gern eine Seitenangabe dazu machen.) Vielen Dank
Stephan Meter schrieb: > Ich habe jedoch immer nach einer Diode zwischen > B und E gesucht und nirgends gefunden. Weil, siehe Anmerkungen der übrigen Vorposter, eine richtig plazierte Diode zw. C und E die Diode zw. B und E (auf die Du immer noch Dich beziehst) überflüssig macht. Da sollte nach mehrfachem Duchlesen dieser Posts für Dich eigentlich verständlich sein. > Das Problem hat sich ja nun mittlerweile mehrmals geklärt. Aber Du scheinst die erklärungen/es nicht verstanden zu haben bzw. zu wollen bzw. zu können. In dem Fall sind wir leider machtlos.
Stephan Meter schrieb: > angefangen beim Funkschau 73 oder so. Nirgends sehe > ich eine Diode gegen Rückspeisung. Tja, auch dort ist im (original) Text erklärt, WARUM die EINGESETZTEN Dioden ausreichen. Insbesondere das Thema Rückspeisung. Der Text ist im Forum abgelegt. Machtlos.
Andrew Taylor schrieb: > Aber Du scheinst die erklärungen/es nicht verstanden zu haben bzw. zu > wollen bzw. zu können. > > In dem Fall sind wir leider machtlos. Ich habs doch verstanden ;) Die Diode zwischen C und E hat damit jedoch nix zu tun. Aber warum auf eine Diode zwischen B und E verzichtet wird ist mir jetzt klar: Basiswiderstand begrenzt den Strom und/oder eine Diode vom Regel-OPV zur Basis sperrt den Strom beim Durchbruch. Andrew Taylor schrieb: > Stephan Meter schrieb: >> angefangen beim Funkschau 73 oder so. Nirgends sehe >> ich eine Diode gegen Rückspeisung. > > Tja, auch dort ist im (original) Text erklärt, WARUM die EINGESETZTEN > Dioden ausreichen. Insbesondere das Thema Rückspeisung. Der Text ist im > Forum abgelegt. Ich habe den Original-Artikel hier, von Rückspeisung lese ich allerdings nichts. Du könntest eventuell D5 meinen, welche einen "Latch-up" verhindern soll?
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