Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kosten Bussysteme in Kraftfahrzeugen


von Martin S. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe mich kürzlich über den in Fahrzeugen genutzten Bussystemen 
informiert.
Beispielsweise: CAN , LIN, und FlexRay

Bei LIN wird von einer Low-Cost Lösung geredet.

Konnte leider keine genaueren Kosten erfahren.


Hat jemand Quellen bzgl. der unterschiedlichen Kosten der verschiedenen 
Bussysteme?

gruß

Martin

von Werner (Gast)


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> Hat jemand Quellen bzgl. der unterschiedlichen Kosten der verschiedenen
> Bussysteme?

Meinst du die Entwicklungskosten für die Software in einem Busgerät oder 
die Kupferkosten für ein Kabel von einer halben Fahrzeuglänge?

von Easylife (Gast)


Lesenswert?

CAN=$3.80, LIN=$2.64, FlexRay=$5.20 (jeweils ohne MwSt.)

von Plumps (Gast)


Lesenswert?

Das schöne ist: Der Bus ist kostenlos!
Der Nachteil: die Komponenten nicht xD

von npn (Gast)


Lesenswert?

Plumps schrieb:
> Das schöne ist: Der Bus ist kostenlos!

Auch nicht schlecht. Wo kriegt man die Leitung geschenkt? Ich nehme 
einen Kilometer :-)

von rcc (Gast)


Lesenswert?

Kostentreiber sind da Steuergeräteseitig die Transceiver-Bausteine, 
wobei man auch bedenken muss dass man FlexRay gegen CAN nicht einfach 
austauschen kann da man FlexRay eh nur nimmt wenn man die Datentrate 
oder den Zeit-Determinismus braucht.
Wegen der Kosten einfach mal die Großhandelspreise der Transceiver 
vergleichen.

von Martin S. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde grob die Entwicklungskosten der sowie sowie sonstige Kosten 
zusammen nehmen.

Der Tipp mit den Transciever war schon mal gut, wobei CAN und LIN wohl 
im selben Segment spielen.

Siehe hier bei Farnell:
http://de.farnell.com/microchip/mcp2561-e-sn/ic-can-tranceiver-high-speed-8soic/dp/2362837
http://de.farnell.com/on-semiconductor/ncv7383db0r2g/flexray-bus-driver-5-25v-tssop/dp/2424529
http://de.farnell.com/microchip/mcp2003-e-md/transceiver-lin-stand-alone-8dfn/dp/1826238


Man liest halt öfter mal, dass es sich bei LIN um eine Low-cost Lösung 
handelt. Ich frage mich nur um wie viel sich diese Kosten unterscheiden?

von rcc (Gast)


Lesenswert?

Lin etwas günstiger als CAN, wenn man nur Point-to-Point als 
Master-Slave braucht und die Datenrate reicht nimmt man LIN. Bei einigen 
100.000 Stück macht das auch nochmal was aus. CAN ist inzwischen recht 
billig geworden.
Software ist eigentlich kein großes Thema mehr, CAN, LIN, Most und 
FlexRay sind Standard, wenn da ein Steuergerätelieferant Kosten geltend 
macht lacht der OEM vielleicht noch wenn er einen guten Tag hat oder 
schmeißt den Lieferanten direkt raus wenn nicht.

von rcc (Gast)


Lesenswert?

generell geht es bei automotive um Cent, nicht Euro.

von npn (Gast)


Lesenswert?

rcc schrieb:
> generell geht es bei automotive um Cent, nicht Euro.

Bei den Entscheidungskriterien, also den Kosten-Differenzen zwischen 
verschiedenen Teile-Anbietern. Aber nicht bei den eigentlichen Kosten.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?


von rcc (Gast)


Lesenswert?

npn schrieb:
> Bei den Entscheidungskriterien, also den Kosten-Differenzen zwischen
> verschiedenen Teile-Anbietern. Aber nicht bei den eigentlichen Kosten.

Wenn ich ein Serienteil vergebe geht es nur um Kosten, alle Lieferanten 
die technisch in Ordnung anbieten sind im Rennen und der der den 
günstigsten Teilepreis macht bekommt den Auftrag. Entwicklungskosten 
sind bei normalen Steuergeräten << als die Bauteilkosten*Stückzahl über 
Laufzeit.

von Chris S. (schris)


Lesenswert?

Can und lin spielen nicht in den gleien Liega.
Can braucht ein Quarz und Lin nicht.
Weiters ist ein mcu mit lin  viel günstiger als mit can da lin einfach 
ein rs232 mit break Erkennung ist. Der unterschied sind nicht cent 
sondern Euro.

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube CAN ist nur teurer, weil man Lizenzgebühren an Bosch zahlen 
muss.

von npn (Gast)


Lesenswert?

rcc schrieb:
> npn schrieb:
>> Bei den Entscheidungskriterien, also den Kosten-Differenzen zwischen
>> verschiedenen Teile-Anbietern. Aber nicht bei den eigentlichen Kosten.
>
> Wenn ich ein Serienteil vergebe geht es nur um Kosten, alle Lieferanten
> die technisch in Ordnung anbieten sind im Rennen und der der den
> günstigsten Teilepreis macht bekommt den Auftrag. Entwicklungskosten
> sind bei normalen Steuergeräten << als die Bauteilkosten*Stückzahl über
> Laufzeit.

Ich glaube, wir haben aneinander vorbeigeredet. Hier bestätigt du doch 
meine Aussage.
Was ich meinte ist: Bei Fahrzeugteilen geht es darum, daß derjenige, der 
ein paar Cent billiger ist, den Zuschlag bekommt. Das meinte ich mit 
"Differenz".

Aber ein Bus (oder auch andere Fahrzeugteile) kosten insgesamt nicht nur 
Cent, sondern schon Euro. Einverstanden? :-)

von Martin S. (Gast)


Lesenswert?

Aber fundierte Quellen zu diesem Thema gibt es nicht oder?
Ich suche nämlich schon länger......

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

rcc schrieb:
> generell geht es bei automotive um Cent, nicht Euro.

Nur am Anfang in der Entwicklung. Kommt die dead line, nimmt man die 
Lösung die die bis dahin erkannten Probleme löst, egal zu welchem Preis.

von Chris S. (schris)


Lesenswert?

Lin ist keine richtige alternative zu can. Lin wurde entwickelt um 
Subsysteme vom can bus günstiger zu machen welche in fixen interwallen 
gepollt werden können. Gleich wie ein i2c ohne interruptleitung.
Beispiel ist ein Beifahrer-präsenzmelder sowie auch die Melder für das 
Anschnallen der Sicherheitsgurte oder auch das dashboard.
Der vorteil von can ist ja die prioritisierung von 
Dringlichkeitsmessages und dass ein Slave diese von sich aus abschicken 
kann. Dies ist bei lin nicht möglich. Gleichzeitig gibt es aber etliche 
Subsysteme welche diese Funktionalität nicht haben oder auch nicht 
benötigen.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Daniel schrieb:

> Ich glaube CAN ist nur teurer, weil man Lizenzgebühren an Bosch zahlen
> muss.

Die zahlt der Mikrocontroller-Hersteller und holt sie sich über den 
Teilepreis wieder.

CAN ist teuerer weil

* Du zwei Drähte brauchst statt einem
* Du einen teureren Transceiver und eine Gleichtaktdrossel brauchst
* die meisten OEMs bei CAN-Knoten AUTOSAR OS fordern. Das bedeutet dann 
32bit und PLL zur Takterzeugung. Und eine Million Mannjahre für die 
Entwicklung. Quasi Windows 7 64bit Server Edition vs. MS-DOS.
* für den Takt ein Quarz erforderlich ist. Der hat Aufstartzeiten bis 
der Arzt kommt, was Dir Ärger mit dem Ruhestrom bringt (wenn Du die 
nicht wegen der Leckströme des 32bitters eh schon hast). Das bedeutet 
Zusatzhardware für den cyclic wakeup, also Mehrkosten.


Zumindest der letzte Punkt wird besser: Kyocera macht jetzt Resonatoren 
mit 0,15% initial+temperature+ageing.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.