Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Übertragungsfunktion Operationsverstärker entwickeln


von gtvz (Gast)


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Ich soll hier die Übertragungsfunktion entwickeln. Zunächst bei Cx=0 
dann mit Cx=beliebig (ungleich Null).

Leider hab ich noch nie so einen OPV mit nur "einem Eingang" gesehen, 
bzw. weiss nicht wo ich anfangen soll.

Ohne Cx ist der 2. OPV "v2" im Prinzip kurzgeschlossen? Verstärkt der v2 
dann trotzdem noch Ua auf Ua?

Für die Verstärker gilt re= unendlich und ra=0.

Ich weiss nicht wo ich anfangen soll, habs per Überlagerungssatz 
Versucht aber bin dran gescheitert ...

von Harald W. (wilhelms)


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gtvz schrieb:

> Ich soll hier die Übertragungsfunktion entwickeln.

Du meinst, errechnen?
Ein Kondensator direkt an den Eingang eines OPVs zu schalten, ist
jedenfalls keine gute Idee. Aber vielleicht sollen Deine Dreiecke
ja gar keine OPVs sein?
Gruss
Harald

von gtvz (Gast)


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Ja, errechnen.

Es ist wohl eine theoretische Aufgabe und die "Dreiecke" werden als 
"Verstärker" bzw. "Modell eines Verstärkers" bezeichnet. Das ganze läuft 
unter der Überschrift "Miller Effekt".

von Werner (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ein Kondensator direkt an den Eingang eines OPVs zu schalten, ist
> jedenfalls keine gute Idee.

Und was soll an einem Kondensator am Eingang bitte keine gute Idee sein?

Problematisch wäre das am Ausgang, wenn dadurch die Phasenreserve in der 
Gegenkopplung zu klein wird oder der OP sonstwie damit nicht klar kommt.

von Helmut S. (helmuts)


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Es geht in der Aufgabe nicht um einen OPV sondern um einen Verstärker 
mit der Verstärkung v1_ und der Verstärkung v2_. Der Unterstrich "_" 
bedeutet, dass V komplex sein kann.

von Andreas S. (igel1)


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Hi,

ich würde das System in 3 Stufen zerlegen:

1.) Impedanzwandler bzw. Vorverstärker
2.) Tiefpaß und
3.) der eigentliche Verstärker mit Miller-Effekt

1.) und 2.) sollten easy sein.
Und für 3.) habe ich einen netten Link für Dich gefunden
(1. Seite lesen reicht):
http://web.mit.edu/klund/www/papers/jmiller.pdf

Viele Glück noch damit.
Mich würde Dein finales Ergebnis interessieren -
stell' uns Deine Lösung also bitte einmal vor,
sobald Du soweit bist.

Viele Grüße

Igel1

von Helmut S. (helmuts)


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Um diese Aufgabe zu lösen braucht man nicht mehr als die Grundlagen der 
Elektrotechnik mit komplexen Widerständen(Impedanzen).
U_ = Z_*I_
Man muss da nichts von Millereffekt oder sonst etwas wissen.

von Helmut S. (helmuts)


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Hier mal mein Ergebnis. Ich habe es mit LTspice überprüft. Es passt.


F(jw) = v1_*v2_/(1+jw*R*(C+Cx)-v2_*jw*R*Cx)

F(s) = v1_*v2_/(1+s*R*(C+Cx)-v2_*s*R*Cx)


F(s) ist stabil, wenn  Cx <= C/(v2_-1)

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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@Helmut S.:
Macht den Eindruck, daß Du weißt, wovon Du da sprichst/schreibst.

Auch die Simulation mit Ltspice finde ich gut und gelungen.

Hatte schon Ähnliches im Sinn, wäre aber nicht auf die geschickte Idee 
zur Simulation der idealen Verstärker gekommen. Da verbietet sich 
sämtliches Nachrechnen, da ich die letzten 20 Jährchen keine 
Übertragungsfunktionen mehr rechnen mußte/durfte und hier sonst der 
Lehrling den Meister belehren würde.

Anyway: schön zu wissen, daß es noch Leute gibt, die so etwas können.
Dann gibt's ja doch noch Hoffnung für meine Rente hier in Deutschland 
...

Viele Grüße

Igel1


PS: bitte schreibe mir jetzt nicht, daß es bei Dir schon >20 Jahre her 
ist, daß Du Deine letzte Ü-Funktion gerechnet hast oder daß Du gar kein 
Deutscher bist und daher auch nicht die nächsten 50 Jahre in unser 
herliches Rentensystem einzahlen willst :-)

von Dauergast (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> daher auch nicht die nächsten 50 Jahre

Wer 1981 sein Diplom gemacht hat, wird wohl keine Lust haben, noch 50 
Jahre in die RV einzuzahlen ;-)

von Helmut S. (helmuts)


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Dauergast schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> daher auch nicht die nächsten 50 Jahre
>
> Wer 1981 sein Diplom gemacht hat, wird wohl keine Lust haben, noch 50
> Jahre in die RV einzuzahlen ;-)

Und dann auch noch nach heutigen Maßstäben ein Späteinsteiger war ...

> bitte schreibe mir jetzt nicht, daß es bei Dir schon >20 Jahre
> her ist, daß Du Deine letzte Ü-Funktion gerechnet hast

Nein so etwas rechne ich jede Woche.

von Andreas S. (igel1)


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> Wer 1981 sein Diplom gemacht hat, wird wohl keine Lust haben, noch 50
> Jahre in die RV einzuzahlen ;-)

Das heißt - kurz auf den Punkt gebracht:
Diplom-Jahrgang 1981 löst Ü-Funktionen des Master-Jahrgangs 2016.

=>  jetzt mache ich mir doch wieder Sorgen um meine Rente ...

> Nein so etwas rechne ich jede Woche.

Okay, dann lassen wir das mal schnell als Ehrenrettung für den gtvz (und 
auch ein bisschen für mich...) gelten :-)

Es bleiben Respekt und Anerkennung für Deine saubere Lösung und die 
interessante/geschickte Ltspice-Umsetzung.

Viele Grüße

Igel1

PS:  dem gtvz scheint's wohl total die Sprache verschlagen zu haben ...

von Christian S. (christianstr)


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Andreas S. schrieb:
> PS:  dem gtvz scheint's wohl total die Sprache verschlagen zu haben ...

Der wollte wahrscheinlich nur die Lösung ;P

Gruß Christian

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