Hallo zusammen, ich bin Master in Informatik und habe mittlerweile 7 Jahre Erfahrung in der embedded Entwicklung. Ich selbst habe zwar zurzeit einen Job der ganz in Ordnung ist, aber man schaut sich öfter mal so um, wie es sonst so aussieht am Markt. Eins vorweg, es gibt durchaus Jobs und Headhunter bieten einem öfter mal was an. So ist es nicht. Aber ich fand, als Absolvent damals 2007 war es einfach viel einfacher. Ich hatte Erfahrung als Werkstudent im Bereich C++ und Java Entwicklung und sonst gute bzw. sehr gute Noten, damit schrieb ich ein paar Bewerbungen und hatte sehr schnell mehrere Zusagen. Man war als Absolvent relativ flexibel. Ob klassische Entwicklung für Endanwender wie Business Systeme oder eher embedded und im Bereich embedded stand einem vieles offen. Heute bin ich quasi Spezialist für einen engen Bereich und da gibt es gar nicht mal soooo viele Jobs wenn man in einem bestimmten Bereich sucht und nicht komplett sein Spezialgebiet verlassen will. Ursprünglich stamme ich aus Hessen, arbeite aber im Großraum Stuttgart. Hier gibt es schon einige Jobs in meinem Bereich, wenn ich in Hessen suche im Umkreis 30-50 km um meine alte Heimatstadt, gibt es vielleicht 2-3 Jobs in meinem Bereich, wenn ich suchen würde wie als Absolvent, also alles was mit SW Entwicklung zu tun hat, sind das viel mehr. Ist man quasi als Spezialist gezwungen entweder a) in bestimmen Ballungszentren wie München und Stuttgart zu leben, weil man da im Falle eines Jobverlustes bald was neues hat? b) man arbeitet als Freelancer deutschlandweit und ist immer auf Achse c) man arbeitet in einer Region wie meiner alten Heimat, wo es nur wenige solcher Jobs gibt und wehe man fliegt mal raus, muss man wieder umziehen oder mega Glück haben. d) man fängt als Spezialist quasi noch mal als Fast-Anfänger in einem anderen Bereich der Entwicklung an. Wohl aber mit starken Gehaltseinbußen? und wenn ja, wie offen sind Arbeitgeber überhaupt für sowas? meiner Erfahrung nach suchen AGs eher den genau passenden Spezialisten. e) man entwickelt sich weg von der Technik und macht mehr was generalistisches, wo man fast überall was findet bzw. wo die genaue Technologie oder sogar Branche egal ist, wie Projektmanagement, Vertrieb, QM und sowas.
Erfahrener schrieb: > a) in bestimmen Ballungszentren wie München und Stuttgart zu leben, weil > man da im Falle eines Jobverlustes bald was neues hat? Nein, aber der Zweitwohnsitz ist wohl Pflicht! > b) man arbeitet als Freelancer deutschlandweit und ist immer auf Achse Ja. > c) man arbeitet in einer Region wie meiner alten Heimat, wo es nur > wenige solcher Jobs gibt und wehe man fliegt mal raus, muss man wieder > umziehen oder mega Glück haben. Genau! > d) man fängt als Spezialist quasi noch mal als Fast-Anfänger in einem > anderen Bereich der Entwicklung an. Wohl aber mit starken > Gehaltseinbußen? und wenn ja, wie offen sind Arbeitgeber überhaupt für > sowas? meiner Erfahrung nach suchen AGs eher den genau passenden > Spezialisten. Ja. > e) man entwickelt sich weg von der Technik und macht mehr was > generalistisches, wo man fast überall was findet bzw. wo die genaue > Technologie oder sogar Branche egal ist, wie Projektmanagement, > Vertrieb, QM und sowas. Lebenslanges lernen, immer schön weiterbilden! Immer brav der Hammster im Rad!
Das Problem ist wohl eher, daß Du mit gestiegener Erfahrung nicht mehr "jeden" Job interessant finden / annehmen wirst, sondern mit der Erfahrung auch die Ansprüche gestiegen sind. Außerdem hast Du nun wie Du sagst durch Deine Spezialisierung ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, daß Du vermarkten kannst / willst. Ich stehe manchmal vor ähnlichen Gedanken, "war es das jetzt oder wie?", aber ich betrachte Dinge gerne auch mal von der anderen Seite. Komme aber aus einer anderen Branche. Im jetzigen Job bin ich mir sehr sicher was ich tue. Mein AG ist zwar nicht mehr so familiär wie ganz zu Anfang (vermutlich Globalisierung geschuldet), aber im Vergleich zu anderen Firmen immer noch überdurchschnittlich sozial und korrekt im Umgang mit den Mitarbeitern. Ich habe große Freiheiten, was die Gestaltung und Strukturierung meiner Aufträge angeht. Das Gehalt ist überdurchschnittlich, könnte natürlich gerne auch mehr sein, Firmenwagen wird gestellt, Arbeitszeiten sind streng auf 10h / Tag limitiert (Außendienst, Fahrzeit zum / vom Kunden gehört mit zur Arbeitszeit), Feierabend also berechnbar, im Kollegenkreis bin ich etabliert. Ich muß so gut wie nie auswärts übernachten, arbeite von zu Hause aus, sehe höre meinen Chef alle 6 2 Wochen mal. Allerdings erkaufe ich mir diese Sicherheit auch mit einer gewissen Routine und zeitweise Langeweile, weil ich im Job nicht mehr ständig neues sehe und dazulerne. Meine immer noch ungebremst vorhandene Neugier muß ich eben anderswo stillen, in Fachzeitschriften und -büchern, Foren, im Hobby und in der Freizeit. Einiges davon kann ich auch im Job einsetzen, aber eben nicht alles. Tjoar, wenn ich dran denke, was ich als Frischling alles an Erwartungen an meinen Werdegang hatte - welcome to reality... Bin nun 40, seit der Ausbildung kam immer etwas dazwischen, was mich auf Sicherheit vor alleiniger Selbstverwirklichung setzen ließ: Ungebremste Globalisierung mit Wegfall großer Teile der heimischen Produktion, Arbeitslosigkeit > 5 Mio., Agenda 2010, Weltfinanzkrise, Leiharbeit und befristete Verträge. Bis heute war ich keinen Tag arbeitslos, hatte stets ein gutes Ein- und Auskommen, nur eben auch nicht immer das Gefühl, alles erreicht zu haben, was möglich gewesen wäre. Aus dem Grund spiele ich manchmal mit dem Gedanken der Selbstständigkeit. Kunden könnte ich genug mitnehmen, hätte noch mehr Freiheiten, höheres Einkommen. Aber eben auch mehr Risiken und weniger Sicherheit. Gibt eben kein Licht ohne Schatten. Sry, wollte Dich nicht vollabern ;-)
Ja so ist das, manchmal Denke ich auch, hätte lieber den Hof übernehmen sollen, oder im Handwerk bleiben sollen, dann wäre man nicht in dieser Zwickmühle. Jetzt gibt es in D nur noch eine handvoll Firmen, welche in diesem Bereich tätig sind, in dem ich Arbeite.
> ich bin Master in Informatik und habe mittlerweile 7 Jahre Erfahrung in > der embedded Entwicklung. Du bist dann inzwischen über 30 und damit für den deutschen Arbeitsmarkt zu alt Dumm gelaufen mit diesem MINT Studium ..
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