Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TRIAC vs. IGBT


von Horst (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

zuerst aute ich mich am besten als Anfänger, der eine Verständnisfrage 
hat.
Gegeben ist eine gleichgerichtete Netzspannung (ohne 
Glättung/Kondensator). Diese Spannung soll nun auf eine Last (ca. 5A) 
geschaltet werden. Nun habe ich bei Kollegen aufgeschnappt, dass in 
diesem Fall ein Triac im Gegensatz zu einem IGBT die geringere 
Verlustleistung besitzt. Das sehe ich aber noch nicht so ganz. Laut Wiki 
hat ein IGBT einen Spannungsabfall von 1,7V bis 3V. Für TRIACs habe ich 
keine so pauschale Aussage gefunden, aber ein Beispielwert liegt bei 
2,1V. Demnach würde der TRIAC doch nur im besseren Mittelfeld der IGBTs 
liegen. Liege ich falsch? Von wo bis wo reicht der typische 
Spannungsabfall eines TRIACs?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Horst (Gast)

>diesem Fall ein Triac im Gegensatz zu einem IGBT die geringere
>Verlustleistung besitzt.

Ja.

> Das sehe ich aber noch nicht so ganz. Laut Wiki
>hat ein IGBT einen Spannungsabfall von 1,7V bis 3V.

Ja.

> Für TRIACs habe ich
>keine so pauschale Aussage gefunden, aber ein Beispielwert liegt bei
>2,1V.

Hmm, klingt eher hoch. Ich würde eher auf knapp 1-2V tippen. Muss man 
mal in den Datenblättern schauen.

von Markus H. (haniham) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi,
Nur mal eine Frage am Rande: Einschalten ist ja bei beiden kein Problem, 
aber wenn du beim Triac nicht den Haltestrom unterschreitest, dann wird 
er nicht wieder hochohmig - dass fällt mir jetzt ein, wenn ich gepulste 
Gleichspannung höre.

von bumm (Gast)


Lesenswert?

Der Triac geht bei jedem Puls wieder aus, da die Spannung ohne Glättung 
bis auf 0V abfällt. Proxxon macht so die "Drehzahl Einstellung" bei den 
Mini Schnellläufern. Der Puls kommt dabei von ner RC Kombi meine mich 
daran zu erinnern...

von bumm (Gast)


Lesenswert?

Der RC puls zum ansteuern des Triac..
R als Poti zum einstellen....

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Wenn man schon einen Gleichrichter hat, reicht auch ein einfacher 
Thyristor. Die haben auf jeden Fall geringere Sättigungsspannungen als 
IGBTs, im Bereich von 0,8-1,5V.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Schau Dir mal die Ansteuerungsschaltungen von Triac und IGBT an.

Bei Triac oft nur Diac + RC, wenn Phasenanschnittsteuerung, da kann man 
einfache Schaltungen finden.

Bei IGBT findet man aufwändige Schaltungen für schnellstes Ein- 
bzw.Abschalten.

Der Energieaufwand im Stellelement (Triac,IGBT) (wenige W) ist im 
Vergleich zu der zu steuernden Leistung (einige 100 W bis in die kW) 
minimal.
Also kommts auf die geringen Verlustunterschiede im Stellelement 
garnicht an.

Triac "kann" Wechselstrom von sich aus. IGBT ist erstmal ein Bauelement 
für Gleichstrom.

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Der Spannungsabfall ist nicht das Einzige.

Lassen wir den Wirkungsgrad an sich vor der Haustür, siehe Argument 
Peter, so mag es zwar hinsichtlich der Kühlung bzw. des thermischen 
Budgets interessant sein, das war ja auch beim PC-Netzteil bei 
steigender Leistung wohl bedeutender als die bloße Effizienz. Aber es 
gibt auch hier weitere Unterschiede. An erster Stelle steht auch zur 
Zeiten des Effizienzmarketings und "80 Plus"-Logo etc. zunächst die 
Realisierbarkeit der Funktionan sich.

Nicht unbedeutend sind andere grundlegede Eigenschaften.

bumm schrieb:
> Der Triac geht bei jedem Puls wieder aus, da die Spannung ohne Glättung
> bis auf 0V abfällt.

Das gilt eher für ohmsche Lasten, da der Triac sich eher für den Strom 
interessiert und der geht nicht unbedingt auf 0 zurück. Und wenn doch, 
so kommt das Stichwort Phasenverschiebung ins Spiel. 
Stromanstiegsgeschwindigkeit und und und....

Es kommt halt darauf an was man bauen will. Ohne Details leuchtet es mir 
nicht ein warum man sich nur über den Verlust über dem IGBT vs Triac 
einen Kopf macht, ungeachtet der Last, und dann den Gleichricher 
ignoriert. Sollten die 0,irgendetwas Volt Unterschied zwischen Triac und 
IGBT ein Drama sin, wird das Thema aktiver Gleichrichter womöglich auch 
interessant.

Oder man baut das Ganze zunächst einmal optimal passend zur Last auf und 
stellt zunächst die Funktion sicher und kann dann Zwecks Optimierung in 
dem dann konkreten Fall das Potential alternativer Bausteine und deren 
Eignung konkret prüfen.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.