Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Traditionelle Steckernetzteile beim Trennen.


von Jan R. (Gast)


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Hi,

habe mal ein Traditionelles Steckernetzteil mit trafo für mit 12V 1A 
zerlegt. Da drinnen ist nichts außer dem Trafo 4 Dioden und ein 
Kondensator (1000uF)


Ich frage mich, ob beim Herausziehen des Netzteiles aus der Steckdose 
der Steckdose ein Spannunhspeak entstehen kann (Fals man nicht gerade im 
Stromnulldurchgang zieht....)
Wenn ja wie hoch dieser ist..

Danke Schonmal MFG

von Max D. (max_d)


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Der 1000 uF Elko dürfte ausgangsseitige Peaks sehr effektiv 
unterdrücken. Und wenn es in der Steckdose etwas funkt juckt das keinen; 
bis du das Teil raushast und (theoretisch) an die Kontakte fassen 
könntest sind die schon lange stromlos.

von Amateur (Gast)


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Bei einem normalen Netzteil passiert nicht viel mehr, wie beim 
Ausschalten jedes anderen Verbrauchers.
Natürlich kommt es zu einer, plötzlichen Laständerung mit all ihren 
Problemen. Aber auch dies ist dasselbe wie bei anderen Verbrauchern.

von Jan R. (Gast)


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Wenn ich die Schaltung in LT-Spice berechne, entsteht natürlich erstmal 
nur Rotz.

Das Spicedirective "startup" müsste doch alle Energiespeicher und 
Sonstige Anfangsbedingungen auf Null setzen.

Hier ist aber bereits bei einer LR Reihenschaltung der Einschwingvorgang 
falsch berechnet, da der Strom in der Spule mit einem Wert ungleich 0 
beginnt, was ja aber nicht möglich ist, wenn die Spule vor dem 
einschalten kein Magnetfeld hat. Meiner Meinung nach sind die 
Anfangsbedingungen Falsch.

Da ich hier nur eine Induktivität habe, ist das eine Innhomogene DGL 1. 
Ordnung. Die braucht sowieso nur eine eine Anfangsbedingung. In diesem 
falle f(0) = 0. Wie unschwer zu erkennen ist, benutzt LT Spice als 
Anfangsbedingungen allerdings f(0) = U/R und f´(0) = 0 (Strom beginnt 
zum Zeitpunkt 0 mit wagerechter Tangente.)

Kann man diese AB´s irgendwie Manuell einstellen?
Welches verfahren zum lösen der Differentialgleichungen nutzt LTSpice 
eigentlich irgendein Runge-Kutta verfahren?

von MaWin (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Meiner Meinung nach sind die Anfangsbedingungen Falsch.

Meiner Meinung nach macht Spice vor der Transientenanalse eine DC bias 
Analyse. Liefert V1 also dauernd Spannung und nicht erst als Puls nach 
dem Einschalten, wäre Strom durch L normal.

Natürlich kann man mit .ic auch Anfangsbedingunegn vorgeben.

von Christian S. (christianstr)


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Jan R. schrieb:
> Hi,
>
> habe mal ein Traditionelles Steckernetzteil mit trafo für mit 12V 1A
> zerlegt. Da drinnen ist nichts außer dem Trafo 4 Dioden und ein
> Kondensator (1000uF)
>
>
> Ich frage mich, ob beim Herausziehen des Netzteiles aus der Steckdose
> der Steckdose ein Spannunhspeak entstehen kann (Fals man nicht gerade im
> Stromnulldurchgang zieht....)
> Wenn ja wie hoch dieser ist..
>
> Danke Schonmal MFG

Warum sollte denn ein Spannungspeak entstehen? Wegen der Primärspule? 
Würde mal behaupten, sobald du abziehst, wird auf der Sekundärseite eine 
Spannung induziert, die vielleicht noch ein kleines bisschen den ElKo 
lädt und das wars dann.

Gruß Christian

von Ply (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Wenn ich die Schaltung in LT-Spice berechne, entsteht natürlich erstmal
> nur Rotz.

Was mag das DC in "Start external DC Supply voltages at 0V" an der 
Checkbox für den "startup" modifier wohl bedeuten?

Um, so wie von MaWin vermutet, den DC-OP auch bei vorhandenen AC-Quellen 
nicht zu berücksichtigen muß die komplette OP-Berechnung mittels "uic" 
abgedreht werden. ic=x ist dabei nur denn in den Komponenten oder als 
eigene .ic Anweisung anzugeben, wenn x<>0 ist.

Ist also wie bei den meisten Programmen, Rotz in - Rotz out.

von Christian S. (christianstr)


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In seinem einfachen Fall reichts auch, der Quelle n Delay von ein paar 
ms zu geben.

Gruß Christian

von Jan R. (Gast)


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Ja aber auch wenn ich gleichstrom an eine lR Glied anlege, steigt der 
Strom nach einer e-Funktion und ist nicht gleich auf x Ampere.

von Ply (Gast)


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Jan R. schrieb:
> Ja aber auch wenn ich gleichstrom an eine lR Glied anlege, steigt der
> Strom nach einer e-Funktion und ist nicht gleich auf x Ampere.

Du hast dir noch nie Gedanken darüber gemacht, was alle Spice-Derivate 
unter dem DC-Operation point verstehen. Unter anderem gilt "inductors 
are normally treated as short circuits in the DC solution".

Und genau dass ist der Strom, mit dem die Simulation beginnt, zumindest 
solange nichts Gegenteiliges eingestellt wurde.

von Christian S. (christianstr)


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Jan R. schrieb:
> Ja aber auch wenn ich gleichstrom an eine lR Glied anlege, steigt der
> Strom nach einer e-Funktion und ist nicht gleich auf x Ampere.

Leider hast du es versäumt, bei deinem Bildausschnitt auch den rechten 
Graphen zu zeigen, an dem höchstwahrscheinlich Ampere steht. Außerdem 
wären deine Spice-Direktiven interessant. Bei mir scheint LTSpice noch 
zu funktionieren.

Gruß Christian

von Helmut S. (helmuts)


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Hallo,
Hier mal die Simulation des herausziehens des Steckers bzw. beim 
ausschalten.
Es entsteht wirklich eine hohe Spannungsüberhöhung beim Ausschalten. 
Diese lässt sich aber durch einen Kondensator parallel zur Spule 
reduzieren. Im Moment 5nF in der Simulation.

Gruß
Helmut

von Peter D. (peda)


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Wenn man ein Trafonetzteil ohne Last mehrmals steckt und rauszieht, 
steigt die Spannung am Elko leicht an.

von Stefan F. (Gast)


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> Es entsteht wirklich eine hohe Spannungsüberhöhung beim Ausschalten.

Ja, auf der Primär Seite. Die Frage des TO bezog sich allerdings auf die 
sekundäre Seite, nehme ich an.

von Helmut S. (helmuts)


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Stefan us schrieb:
>> Es entsteht wirklich eine hohe Spannungsüberhöhung beim Ausschalten.
>
> Ja, auf der Primär Seite. Die Frage des TO bezog sich allerdings auf die
> sekundäre Seite, nehme ich an.

Hallo Stefan,
danke für den Hinweis. Das hatte ich übersehen. Die Ausgangsspannung 
geht ja tatsächlich hoch.
Gruß
Helmut

von Jan R. (Gast)


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Kann man gegen diese Erhöhung auf der Sekundärseite noch was machen?

von U. B. (Gast)


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> Kann man gegen diese Erhöhung auf der Sekundärseite noch was machen?

Klar:
Akkus der Solarleuchten im Garten laden.
Im Winter dann das gleissende Licht geniessen ...  ;-)

von Helmut S. (helmuts)


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Jan R. schrieb:
> Kann man gegen diese Erhöhung auf der Sekundärseite noch was machen?

Ich habe mal verschiedene Dinge probiert.
Die Überspannung verschwindet fast, wenn man den Ausgangskondensator auf 
10000uF erhöht.

von Jan R. (Gast)



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Was haltet ihr von der Erweiterung?


Transistoren, die hohe Cpeakströme abkönnen, gibt es ja inzwischen für 
nen Appel und nen ei.. und zusätzliche Siebung hat man auch...

von Gerd E. (robberknight)


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Ich würde ne TVS-Diode auf die Sekundärseite setzen, parallel zum 
Kondensator. Die hilft auch gegen kurze Überspannung durch 
Netzstörungen.

Wenn Du hier 12V Sollspannung hast z.B. eine SMBJ12A. Spätestens bei 
14,7V macht die auf und verheizt die Überspannung.

von Helmut S. (helmuts)


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Man sollte allerdings auch die +/-10% Toleranz der Netzspannung bei 
einer Überspannungsbegrenzung berücksichtigen.

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