ChAiiN L. schrieb:> gelegendlich mal was an die Wand zu bringen
An welche Wand? Bei meiner Betonwand bin ich mit einer
Schlagbohrmaschine kläglich gescheitert. Mit einem (allerdings blauen)
Bosch-Bohrhammer bin ich hingegen sehr zufrieden, allerdings eiert der
Bohrer (wohl auch prinzipbedingt) ziemlich - feine Holzbohrungen sind da
nicht mehr möglich.
Hallo,
beim Akkuschrauber würde ich mir heute auf alle fälle einen mit
Li-Ion-Akku kaufen, vor allem, wenn du ihn nicht ständig brauchst, da
die NiMH-Akkus teils extrem hohe Selbstentladungen haben und wenn du
Pech hast bei einer 1-2 Jahre alten Maschine ein voll geladener, nicht
benutzter Akku nach 1-2 Tagen schon wieder leer ist. Die Li-Ion-Akkus
haben das Problem nicht in der Form und wenn die nicht ständig benutzt
werden haben die auch nach 10 Jahren noch brauchbare Kapazitäten. Für
den Akkuschrauber würde ich auch nicht mehr als 40€ ausgeben, da bei den
Dingern der Akku der Schwachpunkt ist und nicht die Mechanik. Und Akku
ersetzen ist uninteressant/problematisch, da sie so viel kosten wie das
Gerät selbst, sofern sie dann überhaupt noch zu bekommen sind.
Die Bohrmaschine dagegen ist was, das du dein Leben lang haben kannst,
von daher würde ich da höher gehen. Das entscheidende bei einer
Schlagbohrmaschine ist nämlich die Schlagenergie. Für eine einfache Wand
ist das meist recht egal, sobald aber mal eine Gardinenstange im
Fenstersturz oder der Decke angebohrt werden soll bracht man dann die
Schlagenergie. Zudem würde ich bei den Gerätepreisen keine reine
Schlagbohrmaschine kaufen, sondern einen Bohrhammer.
Von Bosch würde ich dir da den GBH 2-24 DF Professional empfehlen.
http://www.bosch-professional.com/de/de/gbh-2-24-df-34380-ocs-p/
Der Preis ist die Preisempfehlung von Bosch, den gibts im Internet auch
einiges günstiger. Dabei ist besonders zu beachten, das die Maschine
zwei Wechselfutter hat (einmal SDS-plus Aufnahme und einem Standard
Schnellspannfutter). Damit hast du immer das passende Futter zum Bohrer,
es gibt nämlich nichts bescheideneres, als nen Bohrer nicht in die
Maschine zu bringen. Und wenn der Akkuschrauber mal keine Lust hat lässt
sich die Maschine auch problemlos zum Schrauben verwenden, wenn auch
nicht ganz so handlich.
Gruß Kai
PS: Ich hab mir das Vorgängermodell von dem Bohrhammer zugelegt und bin
sehr zufrieden damit. Ich werde mir recht sicher die nächsten 30 Jahre
keinen neuen Bohrhammer kaufen^^.
Ich hab damals (ca. 8 Jahre) nen Zwanziger auf die Bohrmaschine
raufgelegt und mir die PSB 550 RE gekauft, mit der ich bis heute recht
zufrieden bin.
Die Regelung gefällt mir, und die Maschine ist für nen Fuffi doch recht
robust und für 8-10mm Beton der Nicht-Plattenbau Sorte auch noch
geeignet.
Die Regelung ist auch brauchbar fürs Schrauben und z.B. diese dicken
Balkenverbinder.
Für Profis ist sie vermutlich zu 'billig' im Getriebe und Schlagbohrwerk
ausgelegt. Ich hab sie sogar als Zementrührer missbraucht, aber das mag
sie nicht so.
Makita ist keine schlechte Wahl
hab den Bohrhammer hier und bisher die ca 120€ nicht bereut
http://www.bohrhammer-test.net/makita-hr2450-bohrhammer-im-test/
für etwas mehr gibt es auch Versionen mit Wechselfutter
beim Akkuschrauber reichen bei gelegentlichen Einsatz auch NiMh Akkus,
natürlich mit Schnellader
ChAiiN L. schrieb:> Kann man die bedenkenlos nehmen?
SCHLAGbohrmaschinen kann man gar nicht nehmen, die rattern bloss, machen
aber keine Löcher.
Man kauft nur noch Bohrhämmer.
Ein AKKUschrauber für knapp 100 Euro, dazu noch 1.7kg und 18V gehört
auch zum blödesten was man machen kann.
Wenn es unbedingt "ich hab den dicksten" 18V sein müssen, gibt es auch
billigere für 20 Euro bei Obi. Leider ist auch LiIon nach 5 Jahren
kaputt, egal ob genutzt oder nicht genutzt, daher würde ich zu 9.6V NiCd
greifen: Dem schlanken Makita 6096 oder 9122 gebraucht mit
Schnellladegerät und defektem Akku, mit NiCd neu bestückt.
MaWin schrieb:> SCHLAGbohrmaschinen kann man gar nicht nehmen, die rattern bloss, machen> aber keine Löcher.
Der ist gut!
Für gelegentliches Löcherbohren braucht es kein Profiwerkzeug.
Beim Bohrhammer max. 120 EUR ausgeben.
spess53 schrieb:> Es kommt darauf an in was für einem Haus du wohnst
Das stimmt natürlich auch wieder, ich dachte an ein Haus, so aus Stein
und Beton, nicht einem Imitat von einem Haus aus Sperrholz und Tapete.
Ich hab' hier im Haus Trockenbauwände, Vorkriegs-Massiv-Tonziegel-Wände,
Hohlkammer-Tonziegel und hier und da Heimwerker-Beton (also mit
ordentlichem Zement-Anteil). Und ich habe eine Schlagbohrmaschine und
einen grünen Bosch-Bohrhammer. Und mittlerweile diverse Löcher in die
verschiedenen Wände gebohrt...
Für Gipskartonplatten braucht man eigentlich gar keine Bohrmaschine, da
kann man das Loche für den unverzichtbaren Dübel auch mit einem
Schraubendreher passender Größe 'reinpopeln, besser geht's natürlich mit
einer Bohrmaschine - aber die sollte weder schlagen noch hämmern.
In Hohlkammer-Ziegelwänden kommt man mit etwas Geduld auch ohne Schlag
aus, schneller geht's mit - ob nun Schlag o der Hammer ist aber ziemlich
egal.
In Massiv-Ziegelwänden kommt's auf den Brand der Ziegel an. Die
weicheren roten Ziegel möcht man nicht ohne Schlag bohren und mit der
einfachen Schlagbohrmaschine braucht man viel Geduld und einen guten
Gehörschutz. Mit dem Bohrhammer arbeitet es sich deutlich besser und das
Loch wird auch ordentlicher, weil man nicht minutenlang daran
herumeiert. Bei den härteren gelb gebrannten Ziegeln hilft nur der
Bohrhammer weiter, der einfache Schlagbohrer macht nur Lärm, bohrt aber
kaum besser als ganz ohne Schlag.
Ordentlicher Beton ist noch härter, da ist alles außer dem Bohrhammer
eine Quälerei. Ja, es gibt verschiedenen Beton, manche Bauten sind nach
dem Grundsatz "Wasser und Sand gibt auch 'ne Wand" mit arg wenig Zement
errichtet worden, in das Gelumpe gehen natürlich auch Bohrer leichter
'rein. Aber anständige Betonwände (dazu gehören auch die
DDR-Plattenbauten - über das Design mag man denken, was man will, aber
das Material ist durchaus solide) will man tatsächlich nur mit dem
Bohrhammer zerlöchern. Der hat dann immer noch gut zu kämpfen, wenn man
auf die Stahlarmierung stößt...
Wenn es kein Bohrhammer sein muss würde ich mir an deiner Stelle einmal
den Bosch GSB10,8 anschauen. Den gibts bei Amazon für 160€ mit 2 Akkus.
Ich habe im Geschäft sowie daheim die Version ohne Schlagbohrfunktion
und bin damit auf jeden Fall zufrieden. Das tolle am Bosch-System sind
die verschiedenen 10.8V Geräte, welche ohne Akku dann günstig erworben
werden können.
Beim Akkugerät würde ich von Metallhydrid Akkus abraten - die altern oft
recht schnell, vor allem bei den billigen Ladegeräten und seltenem
Gebrauch. Also entweder NiCd oder LiIonen. Beim LiIonen Akku sollte man
auch mit einem auskommen, weil man den immer nachladen darf. NiCd sollte
man nicht zu oft halb voll schon wieder laden.
Vermutlich reicht auch eine geringere Spannung (7,2 V -10,8 V). Es ist
auch nicht nur die Spannung wichtig sondern auch der Motor und die
Drehzahl - die alten 7,2 V Geräte mit nur 200 U/min waren vermutlich
stärker als neu mit 18 V und dann aber 500 U/min. So eilig hat man es
als Heimwerker eher nicht. Hauptsache die Schraube geht noch rein.
Es hängt vom Haus ab, ob man mit der Schlagbohrmaschine klar kommt. Für
kleine 6 mm Löcher geht es mit gutem Bohrer auch noch in Beton. Für
Ziegel braucht man erst ab etwa 10 mm den Bohrhammer je nach Härte.
Dabei sind die gelben meist eher etwas weicher als rot oder blau.
Ich habe den kleinen Bosch im mit Lio (PSR 14,4) und der ist super. Am
Wochendende erst 50 m² Altbau enttäfelt (Leisten aus der Decke
schrauben...)
Da ich gerne das passende Werkzeug benutze habe ich auch noch:
Für andere arbeiten habe ich den Bosch PSR 300 LI, ein Bit Schrauber
(Möbel aufbauen etc.). Sehr handlich, aber denk nicht daran Löcher in
Wände zu bekommen.
Schlagbohrer PSB 500 RE für normale Dübellöcher. Bohrt gut, hat Kraft.
Aber halt nix zum Fliesenentfernen oder ähnliches.
Bohrhammer Berlan 1500W SDS - Große Löcher, Fliesen von der Wand.
Abbruchhammer BABH1800 - Einmal Amazonkritiken lesen reicht.
Zertrümmert mühelos die gegossenen 8cm Betonplatten in der Einfahrt. Nix
für Mädchen.
Wenn dein Budget 150€ + Versand ist, kriegst auch ne
(Semi-)professionelle Maschine. Makita 14.4V Li-Ion BDF343RHJ, zwei
Akkus, Schnelladegerät. Robustes Gerät, übersteht auch nen Hausbau wenns
denn sein sollte. Die kleinen 1.3Ah Akkus reichen auch im Winter bei
-10° Dauerschrauben solange, bis der 2. im Ladegerät wieder voll ist.
Die 150€ waren aber für 2 Geräte, da sieht es mit Semi-Profi-Geräten
schon schlecht aus.
Das wäre vielleicht was:
http://www3.westfalia.de/shops/werkzeug/akku_werkzeug/arbeiten_ohne_kabel/akku_bohrschrauber/1244843-kress-2-gang-akku-bohrschrauber-144-lias-14-4-volt.htm?gclid=CLm6rs30isACFaYewwod1XAAkw&art_nr=830172
Scheint aber ein Auslaufmodell zu sein.
Kress kann ich nur empfehlen, meine Maschinen laufen auch nach 6,7 bzw.8
Jahren wie neu und die 10 Jahre Garantie ist so eine Art Versicherung
für den Fall der Fälle.
Für die andere Hälfte (75€) bekommt man evtl. noch eine kleine Metabo
oder Makita Schlagbohrmaschine.
Von den grünen Boschs halte ich nicht sehr viel. Mir sind davon schon
einige verreckt, auch sind die "cool/modern aussehenden" Plaste Gehäuse
der neuen grünen Boschs eher unpraktisch. Die blauen mit ihren
klassischen Designs halten da schon mehr aus, und sind auch wesentlich
einfacher in der Handhabung.
spess53 schrieb:>>Man kauft nur noch Bohrhämmer.>> Blödsinn. Es kommt darauf an in was für einem Haus du wohnst.
Quatsch ;)
Entweder schafft es der Akkuschrauber, oder man braucht den Bohrhammer
Dazwischen gibt's nix.
Oliver
Der Schlag bei einigen Akkuschraubern ist eher Spielzeug, nur für kleine
Löcher in weiches Material - und da gehen dann spezielle HM Bohrer für
Stein ohne Schlag oft besser. Es geht zwar, aber man braucht für ein
Loch in Stein dann doch einige Zeit, und der Akku ist dann ggf. schon
beim 2. oder 3. Loch leer. Auch zum Bohren von Löchern in Holz oder
ähnliches ist die einfache 230 V Maschine dem Akkuschrauber deutlich
überlegen - ein großer Akku Sprengt halt leicht den Rahmen. Ein 20 Wh
Akku liefert halt 200 W nur für etwa 6 Minuten, die 230 V Maschine hat
eher 500W so lange man es braucht und kurzzeitig auch mehr.
Gerade von den kleinen Maktia Akku-Maschinen wie BDF343 würde ich
abraten - das Bohrfutter ist schon neu kaum brauchbar, und die Getriebe
sind eher kurzlebig. Der Preisrahmen wird damit sowieso gesprengt.
So eine Maschine von Aldi / Lidl und Co wäre ggf. schon eine
Möglichkeit, wenn auch mit gewissem Risiko. Man weiß halt vorher kaum
wie gut die sind - es gibt da auch Nieten, die nicht lange halten. Was
ich kenne reicht vom Bohrhammer der es fast mit einem blauen Bosch
aufnehmen kann bis zum Winkelschleifer, der nur 1 normale Trennscheibe
geschafft hat - mit etwas Glück gibt es nach dem 2. Defekt dann das Geld
zurück.
Dafür kommt man ggf. mit unter 100 EUR aus und hat noch Reserve für
einen Ersatz.
mahwe schrieb:> 18V LiXX Akku mindestens 2 Akkus mindestens 2,5bis 4Ah
Wofür? Für 5000 6x120 Spax pro Tag in Hartholz?
Und LiIo Akkus altern auch bei nichtgebraucht. Nach 5 jahren kannst du
für 70-100 Euro Akkus wegwerfen. Meine NiCd haben jetzt schon 16 Jahre
auf dem Buckel.
Besser ein Schnelllader der den Namen verdient. Mein festo Schrauber hat
in 10min wieder 70% Kapazität, da trinkt man mal einen Kaffe oder macht
schnell was anderes. Und man hat nach der Zeit nur einen Akkusatz
verschlissen.
Mehrere Akkusätze sind für Gelegenheitsschrauber absolut unnütz.
mahwe schrieb:> kauf dir was vernünftiges:
Genau. Kauf lieber gleich eine Hilti. Für Gelegenheitsarbeiten wie
zweimal im Jahr ein Bild aufzuhängen sind die genau richtig. Man weiß
ja: Wer billig kauft, kauft zweimal. Oder wie die ganzen
Blafusel-Sprüche sonst so lauten...
Feinkost Albrecht und Konsorten haben immer wieder mal was brauchbares
im Angebot. Das reicht für 99,9% aller Heimwerker mehr als nur aus. Wer
als Hobby im Nebenjob täglich Holzterrassen baut, oder Trockenbauer aus
Leidenschaft ist, der kann ja eins der Profigeräte kaufen.
Ich habe in meinem Haus, in dem ich sehr viel selber mache, noch niemals
einen Akkuschrauber-Akku leergeschraubt. Schnelllader und Zweitakku sind
da so sinnvoll wie Hosenträger an einer Badehose.
Oliver
Oliver S. schrieb:> noch niemals einen Akkuschrauber-Akku leergeschraubt.
man sieht alles ist relativ:
Oliver S. schrieb:> in dem ich sehr viel selber mache
Alleine eine Lattenunterkonstruktion für eine Holzdecke in alte Balken,
kann da schon ganz schnell reichen.
Udo Schmitt schrieb:> Alleine eine Lattenunterkonstruktion für eine Holzdecke in alte Balken,> kann da schon ganz schnell reichen.
Ja, wenn man sich ungeschickt anstellt um im Forum mit seinem tollen
Equipment rumprollen zu koennen. Ich habe schon 20qm Balkon mit Dielen
versehen, alles mit einem Akku und einem schnoeden Hobby-Akkuschrauber.
Da muss man sich halt vorher ein wenig die Arbeitsschritte passend
organisieren. Aber wer's hat soll ruhig in den Baumarkt rennen und Geld
ausgeben. Jedem seine Methode.
Quack schrieb:> Ich habe schon 20qm Balkon mit Dielen> versehen, alles mit einem Akku und einem schnoeden Hobby-Akkuschrauber.> Da muss man sich halt vorher ein wenig die Arbeitsschritte passend> organisieren. Aber wer's hat soll ruhig in den Baumarkt rennen und Geld> ausgeben. Jedem seine Methode.
Das mag für junges Holz gehen, aber wie Udo schon schrieb, alte Balken
(vollkommen trocken) sind echte Herausforderungen für Akkuschrauber.
Hey,
ich hab seit knapp 3 Jahren die Metabo SBE 710 und bin damit top
zufrieden.
Sie ist mir letzen Sommer sogar aus dem zweiten Stock gefallen. Den
Sturz hat sie ohne Schäden überstanden und funktionert noch wie ma
ersten tag. Den Preis von 90EUR finde ich auch voll OK!
Hier findest du paar Infos zu dem guten Stück:
http://www.heimwerker-elektrowerkzeuge24.de/bohrmaschinen/metabo-sbe-710/
Mir fehlt noch die Frage WAS du damit überhaupt bohren willst und
wieviel.
Mittlerweile sind hier ja reichlich Vorschläge gekommen vom kleinen
Lidl-Akkuschrauber bis zum Bohrhammer.
Gelegentliche Arbeiten im Haushalt widersprechen schonmal dem Ansatz
"professioneller Akku-Bohrschrauber", denn die Akkus gehen durch
Nichtbenutzung den Bach runter. Die alten NiCd wollen regelmäßig benutzt
werden. Den moderneren LiIon ist es egal, die sind dafür in jedem Fall
irgendwann hin.
Auch der Bereich "Hobby" ist nicht ganz eindeutig geklärt. Ist das Hobby
Elektronik und du musst platinen bohren oder eher Zimmerei und du baust
Carports und Gartenhäuser?
Wie meine Vorredner schon erwähnt haben: Schlagbohrmaschinen sind
eigentlich nicht mehr sooo gängig. Heute sind Bohrhämmer bezahlbar und
in der Regel auch das Mittel der Wahl.
Der Unterschied ist einfach: Die Schlagbohrmaschine hat im Getriebe ein
einschwenkbares Rad mit Zähnen (Sägezahnform) und rutscht über die
drüber. Dabei "fällt" die Maschine mit dem Druck der Hand immer wieder
auf den Bohrer. Das war früher nahezu die einzige Bezahlbare Möglichkeit
Löcher auch in Stein, Beton oder hartgebrannten Ziegel zu bekommen. Hier
muss man drücken und bruacht etwas Geduld. Und natürlich geeignete
Steinbohrer.
Der Bohrhammer hat ein pneumatisches Schlagwerk und zertrümmert damit
das Material und der Bohrer dreht nur noch damit die Schläge
unterschiedlich auftreffen und das Bohrmehl abtransportiert wird. Man
muss nicht mehr so heftig drücken, die drehen deutlich langsamer, dafür
ist aber die Energie pro Schlag viel höher.
In weiche Ziegel wie bei Klinkerwerk und auch KS-Stein kommt man auch
ohne Schlag mit gescheiten scharfen Bohrern und einem Akkuschrauber
rein. Die Sätze mit 10 Stück für 2,99 sind natürlich Butterweich, da ist
nix zu wollen.
Für den Heimanwender im Massivhaus der mal ein Loch in die gemauerte
oder Betonwand und Decke machen muss, und ansonsten ab und zu mal eine
Bohrung in Holz und selten Metall macht wäre meine Empfehlung:
Bosch Uneo (grün)
Das ist ein Mini-Bohrhammer der auch schrauben kann. Oder ein Schrauber
der auch mal hämmern kann, wie man es nimmt.
Nachteile:
- die Hammerbohrer haben ein proprietäres Format namens SDS-Quick. Gibts
nur dafür und die sind nicht besonders billig.
- Beim einfachen Modell ist der Li-Ion-Akku fest verbaut. Akkutausch ist
nicht vorgesehen, obgleich wohl durchaus möglich. Es gibt eine
maxx-Version, die kostet aber deutlich mehr mit zweifelhaftem Nutzen.
- Geladen wird über ein Steckernetzteil, das braucht eine Weile.
- Wie ein Bohrhammer ist der Bohrer nicht besonders schnell, muss erst
anlaufen und bremst auch nicht auf den Punkt beim loslassen des Knopfes.
Daran muss man sich beim Schrauben ggf. gewöhnen.
- Kein Spannfutter - man kann nur SDS-Quick und 1/4"-6Kant-Bohrer/Bits
rein stopfen.
- Es liegen nur jeweils ein 6er und 8er Hammer- sowie Universalbohrer
bei. Die Bohrer sind auch recht teuer.
Vorteile:
- Das Gerät ist mittlerweile für unter 100€ zu haben
- Die Standzeit der Bohrer ist durchaus ok, die liegen auf dem gleichen
Qualitätsniveau wie die großen Hammerbohrer.
- Angeblich muss man zum Schrauben die langen Bits benutzen - mit einem
normalen Bithalter wie er jedem Satz beiliegt kann man aber auch
problemlos die normalen kurzen Bits nehmen.
- Man schleppt nur ein Gerät mit und das ist relativ handlich.
Ich habe den jetzt seit etwas über einem Jahr im Einsatz und er hat sich
voll bewährt. Löcher zwishcen 4 und 8mm in Beton und Mauerwerk kommen
hier oft vor (Renovierung).
Praktische Anwendung waren z.B.:
- Montage von Kabelkanälen und Rohren innen und Außen am Gebäude
- Montage von Fußleisten: Hammerbohren 5mm in Mauerwerk, dann Dübel
rein, dann Schraube für Halterung rein, ca. 50 Mal
- Aufhängen von Bildern und Regalen
- Aufhängen von Lampen
- Löcher für die Lattung der abgehängten Decke bohren.
- vermurkste Schraubenköpfe von einem alten Türrahmen ausbohren um den
Rahmen zu demontieren.
Für größere Sachen wie Mauerdurchbohrungen steht noch ein
Kabelgebundener Bohrhammer zur Verfügung, aber das kommt außerhalb von
Umbauten und Renovieren so selten vor dass man sich das Gerät dann auch
leihen kann.
Als Sinnvolles Zubehör sehe ich auf jeden Fall einen Satz Bohrer mit
entsprechender Aufnahme oder ein Bohrfutter mit 6-Kant an um normale
Bohrer zu spannen. Bei gelegentlicher Anwendung werden die Hammerbohrer
ohnehin lange halten.
Wenn hämmern keine Rolle spielt nimm einen einfachen Bohrschrauber der
üblichen Verdächtigen wie Makita, Metabo oder auch Bosch. Damit
erschlägst du ohnehin schon 95% der Fälle.
Scharf geschliffene Steinbohrer kosten kein Vermögen als 5er, 6er und
8er reicht das für die gelegentliche Anwendung in KS und Ziegel (aber
keine Chance in Beton).
Nachtrag:
Einfache Bohrmaschinen ohne weiteren Schnickschnack kosten ab 50€
aufwärts. Kann man sich bei Bedarf noch dazu kaufen.
Akkus leer machen schaffe ich hingegen häufiger, derzeit werke ich aber
auch auf drei Baustellen abwechselnd (Eigene Renovierung, Neubau vom
kleinen Bruder, Ausbau beim Kumpel). Spätestens beim Trockenbau braucht
man Ersatzakkus oder einen netzgebundenen Schrauber ;-)
ChAiiN L. schrieb:> Kann man die bedenkenlos nehmen?
Ich hab die 12V-Version des Schraubers geschenkt bekommen. Der zieht gut
durch, dreht etwas zu schnell im 1. Gang, hat aber trotzdem noch
ausreichend Drehmoment.
Aber: Der Akku war schnell fertig. Wenn ich den jetzt lade, ist der nach
3 Tagen schon wieder nicht mehr benutzbar. Wahrscheinlich eine Zelle
kaputt.
Da ich inzwischen 3 Bosch-Schrauber* habe mit etwa 6 kaum noch oder
nicht mehr benutzbaren Akkus, bin ich mir sicher: Wenn nochmal ein
Schrauber, dann LiPo-Akkus. Das sporadische Benutzen gefällt den Akkus
nicht.
Man kann es den Akkus auch nicht verübeln: Die Schrauber ziehen beim
Anlaufen locker 30A.
*) Ich weiss aus Erfahrung, dass billige Schrauber noch schneller ihre
Akkus schrotten.
Timm Thaler schrieb:> Ich weiss aus Erfahrung, dass billige Schrauber noch schneller ihre> Akkus schrotten.
Schau mal genauer rein, ob billige NiMh od. bessere NiCd drin sind. Mein
Akku-Spezi hat gleiche Baugröße mit mehr Ah eingebaut. Seitdem herrscht
mehr Durchzugsfreude auch bei 80er Schrauben
Die Kapazität der Akku-Zellen und die maximale Kraft (sofern vom Akku
begrenzt) hängen nicht so einfach zusammen: Für die maximale Leistung
ist der Innenwiderstand verantwortlich. Zellen mit extra geringem
Innenwiderstand haben bei gleicher Baugröße eine geringere Kapazität.
Die Zellen haben heute auch nicht mehr alle die gleiche Bauform, bzw.
bei den großen Li-Ionen Akkus mit mehr als etwa 2,5 A sind meist 2
Zellen parallel.
Auch die Qualität und das Alter der Zellen hat einen Einfluss - gerade
bei den NiMH Zellen steigt der Widerstand mit dem Alter an.
heinecker schrieb:> ich hab seit knapp 3 Jahren die Metabo SBE 710 und bin damit top> zufrieden.
Und nur für diese Werbeeinblendung musstest du den knapp ein halbes
Jahr alten Thread wieder ausgraben?