Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik VAC abtasten (paar wenige kHz) - galvanische Trennung


von Phönix (Gast)


Lesenswert?

Folgendes:
Ich will einen Mikrocontroller an Wechselspannung bis 230VAC hängen und 
die abgetasteten Werte mittels FT232 an meinen Laptop schicken. Später 
soll auch noch eine Strommessung (Shunt) hinzukommen (Schein-, Wirk-, 
Blindleistung). Der uC soll nach Möglichkeit über die USB-Schnittstelle 
versorgt werden. Das ganze soll u.a. Oberwellen auswerten können (bis 40 
Oberwelle für Grenzwerte nach DIN wären schön)

Da ich mir nach Möglichkeit weder den uC und schon garnicht meinen 
Laptop über die USB-Schnittstelle grillen möchte, sollte ich die 
Schaltung wohl schützen.

Sehe ich das richtig, dass ich mit nem extra uC mit passendem 
AD-Wandler, eigene Spannungsversorgung und einer Datenübertragung zum 
primären uC mittels Optokoppler am besten wegkomme?
- Ist es möglich mit der USB-Versorgung irgendwie den extra uC zu 
versorgen ohne oben genannte Probleme?

Würde mich gegebenenfalls auch über andere Vorschläge freuen.

von Max H. (hartl192)


Lesenswert?

Phönix schrieb:
> Ist es möglich mit der USB-Versorgung irgendwie den extra uC zu
> versorgen ohne oben genannte Probleme?
Ja, mit einen galvanisch getrenntem DC/DC-Wandler.

von chris (Gast)


Lesenswert?

Phönix schrieb:
> Sehe ich das richtig, dass ich mit nem extra uC mit passendem
> AD-Wandler, eigene Spannungsversorgung und einer Datenübertragung zum
> primären uC mittels Optokoppler am besten wegkomme?

Ich würde einfach die UART-Schnittstelle galvanisch trennen (ISO7221 / 
ADUM1201). Dazu einen DC-DC Wandler zur Versorgung.
Dann reicht ein µC.

lg
Chris

von Phönix (Gast)


Lesenswert?

@Max H.
Wusste garnicht das es sowas gibt.. im Studium bekommt man sowas leider 
irgendwie nicht mit. Schon traurig, da son dezenter Nebensatz reichen 
würde hmm..


@chris
Denke darüber nach, nochmehr auf die Platine zu packen. Da wäre es mir 
lieber wenn diese Spannungsmessung wirklich abgetrennt wäre. Trotzdem 
danke für den Vorschlag.

von Phönix (Gast)


Lesenswert?

Hab mir den AD-Wandler MCP3903 rausgesucht. Der kann sogar Dreiphasig :)

Jetz hab ich mit dem Ding aber ein Problem. Im Datenblatt
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/DS_MCP3903.pdf
steht, dass Digital 2,7 - 3,6V benötigen und Analog 5V.
Bei einem Evaluation-Board von Microship, stehen im Schaltplan aber 
ebenfalls 5V für die digitale Seite.
http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/103-00310-R1.pdf

Jemand ne Ahnung was da los ist?

von elektrozaun (Gast)


Lesenswert?

Max H. schrieb:
> Ja, mit einen galvanisch getrenntem DC/DC-Wandler.

Aber Vorsicht: die meisten "galvanisch getrennten" DC/DC-Wandler sind 
für die Trennung vom Netz viel zu schlecht isoliert, gerade die 1 bis 2 
Watt Modelle. Selbst in dieser Gruppe(1) hat der TMV-EN einen zu kleinen 
Pin-Abstand, obwohl er mit 3000VAC beworben wird (außer, man fräst einen 
Schlitz in die Leiterplatte).

Das gleiche Problem gibt es mit Optokopplern, von ADUMxxx garnicht zu 
reden.


(1) 
http://www.tracopower.com/products/dc-dc-converters/reinforced-io-isolation/

von Phönix (Gast)


Lesenswert?

Also auf einen größeren Pin-Abstand achten? oder ist das zu simpel 
gedacht?

von elektrozaun (Gast)


Lesenswert?

Phönix schrieb:
> Also auf einen größeren Pin-Abstand achten? oder ist das zu simpel
> gedacht?

Der Wandler muss natürlich auch innen drin entsprechend isoliert sein. 
Ein 20-Watt-Modul hat reichlich Abstand, weil es so groß ist, aber evt. 
nur 500V Prüfspannung. Auf jeden Fall sollte es doppelte bzw. verstärkte 
Isolierung haben und >=2500V Prüfspannung.

Ich halte bei der Netztrennung immer 8mm Kriechstrecke auf der 
Leiterplatte ein, dazu braucht es >10mm Pin-Abstand. Für manche 
Anwendungen sind die Vorschriften nicht so streng, aber bis ich 
erforscht habe, was im speziellen Fall gilt...

Die 3.3V vs. 5V Geschichte ist besonders originell, weil der Rest des 
Demoboards ja mit 3.3V läuft. Aber im Zweifel gilt das Datenblatt. Der 
Chip verträgt zwar 5V und wird wohl auch funktionieren, aber 
spezifiziert ist es halt nicht.

von Bastler (Gast)


Lesenswert?

elektrozaun schrieb:
> Ich halte bei der Netztrennung immer 8mm Kriechstrecke auf der
> Leiterplatte ein, dazu braucht es >10mm Pin-Abstand.

Einmal mit einem 2mm Fräser durch die Leiterplatte - dann kriecht da 
nichts mehr.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Phönix schrieb:
> Sehe ich das richtig, dass ich mit nem extra uC mit passendem
> AD-Wandler, eigene Spannungsversorgung und einer Datenübertragung zum
> primären uC mittels Optokoppler am besten wegkomme?

Da du ja mindestens 50Hz hast und Gleichspannungsfrei bist, tut es auch 
ein Ferritkerntrafo, der muss ja keine Leistung übertragen so daß 
Sättigungseffekte nicht relevant sind.

Auch für den Strom kann man einen Stromwandeltrafo nehmen, die gehen 
durchaus bis 200kHz
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0290/0900766b80290071.pdf

Dan ist die ganze Messschaltung galvanisch getrennt.

von Phönix (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich nen Trafo nehme, den dann nahe Leerlauf arbeiten lasse, geht 
die Spannung dann nicht höher? wenn ja wieviel?

Tut es son Ding?
http://www.reichelt.de/MCP-3903E-SS/3/index.html?ACTION=3;ARTICLE=73042;SEARCH=NFU%201-10

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.