Weiß jemand, wo es Angaben zu dynamischen Eigenschaften von LEDs gibt? Bei Google hab ich irgendwie nichts passendes gefunden. Mich interessiert vor allem, wie "schnell" LEDs reagieren. Der Lichtstrom ist ja mit guter Näherung proportional zum elektrischen Strom. Aber braucht die LED eine gewisse Zeit, um den Strom in Licht umzusetzen oder geschieht das ohne Zeitverzögerung? Interessant wäre das z.B. bei Impulsanwendungen (Stroboskop bei sehr hohen Drehzahlen; Verzögerungen haben drehzahlabhängige Winkelfehler zur Folge).
F. P. schrieb: > Bei Google hab ich irgendwie nichts passendes gefunden. Alternativ könnte man ein Oszi mit schneller Photodiode befragen. Um welchen Zeitbereich geht es denn? Der Leuchtstoff der "weißen" Leuchtdioden könnte ein störendes Zeitverhalten haben.
Ein Quelle wäre die Datenblätter die den LEDs. Bei den Sichtbaren LEDs findet man dazu nicht viel, aber bei den IR LEDs findet man zum Teil etwas. Das Verhalten ist auch relativ ähnlich. Die blauen LEDs sollten dabei schneller sein als die roten. Die Lichtemission folgt nicht so direkt dem Strom, sondern eher der der Spannung, bzw. dem zur Spannung gehörigen Strom im stationären Fall. Je nach LED dauert es etwas bis aus dem Strom Licht wird - das sind aber eher weniger als Mikrosekunden. Elektrisch hängt das mit der Diffusionskapazität zusammen - diese begrenzt wie schnell die Spannung einer Änderung des Stromes folgen kann. Nachmessen kann man das auch rein elektrisch über den Reverse Recovery Effekt: als über einen Widerstand ein Rechtecksignal von z.B. +-3 V an die LED anlegen und die Spannung mit dem Oszilloskop verfolgen. Die Reverse Recovery Zeit gibt auch etwa die "Verzögerung" (eher Mittelungszeit) vom Strom zum Licht.
Hi, F. P., > ... oder geschieht das ohne Zeitverzögerung? "Praktisch" ohne. LEDs wurden für Datenkommunikation per Lichtleiter eingesetzt und werden das wohl noch, wo Laserdioden zu teuer sind: http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/180424-da-01-de-Optischer_Sender_660_nm.pdf Ciao Wolfgang Horn
Ulrich schrieb: > Das Verhalten ist auch relativ ähnlich. Die blauen LEDs sollten dabei > schneller sein als die roten. Warum?
@ F. P. (pl504) >Mich interessiert vor allem, wie "schnell" LEDs reagieren. Der Schnell. Je nach Typ zwischen 10-1000ns. >umzusetzen oder geschieht das ohne Zeitverzögerung? Interessant wäre das >z.B. bei Impulsanwendungen (Stroboskop bei sehr hohen Drehzahlen; >Verzögerungen haben drehzahlabhängige Winkelfehler zur Folge). Hier geht es eher um Mikro- Millisekunden, da ist die LED praktisch ohne Verzögerumg.
So war auch mein Gedanke. Sollten jedenfalls deutlich schneller als Xenon-Blitzröhren arbeiten. LED-Spannung oszillographieren ist schwierig wegen Beeinflussung durch den Tastkopf (Eingangskapazität). Direktes Messen über eine (schnelle) Photodiode setzt die Kenntnis deren genauen eigenen Verzögerung voraus. Das sollte jedoch weniger das Problem sein.
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@ F. P. (pl504) >So war auch mein Gedanke. Sollten jedenfalls deutlich schneller als >Xenon-Blitzröhren arbeiten. Die sind auch nicht wirklich langsam, die zünden auch in gut und gerne 1µs oder weniger. Wenn man sie nicht bis zum Ende brennen lassen will, muss man sie halt per IGBT oder Löschthyristor ausschalten. Blitzlampen haben um GRÖ?ENORDNUNGEN höhere Pulsleistungen als LEDs, eben das braucht man ja für ein Stroboskop. >LED-Spannung oszillographieren ist schwierig wegen Beeinflussung durch >den Tastkopf (Eingangskapazität). Bla. Man kann ganz andere Sachen PROBLEMLOS messen. Das Dutzend pF macht das Kraut nicht fett.
Und wie groß soll Deiner Meinung nach die Diffusionskapazität sein? Müßte ja dann erheblich größer sein als die Tastkopf-Kapazität.
F. P. schrieb: > LED-Spannung oszillographieren ist schwierig wegen Beeinflussung durch > den Tastkopf (Eingangskapazität). Direktes Messen über eine (schnelle) > Photodiode setzt die Kenntnis deren genauen eigenen Verzögerung voraus. Nimm den LED-Strom (über einen Shunt) auf einen Oszi Kanal und guck dir den PD-Strom über 50Ω-Abschluss auf einem zweiten an, am besten mit hoher Gegenspannung, um die Sperrschichtkapazität zu verkleinern. Wenn deine Oszikanäle unterschiedlich sind, solltest du die Messung mit vertauschten Kanälen/Strippen wiederholen. Und gleiche Messstrippen, insbesondere gleichlange, verwenden - gell.
Dann messe ich ja bei der Flanke den kapazitiven Strom der Diode.
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Die Kapazität des Oszilloskops sollte nicht so viel stören. Man sollte natürlich kein 10 m Kabel (und damit etwa 1nF) dran haben, sondern eher einen 1:10 Tastkopf mit vielleicht 5 pF. Mit einem Widerstand von vielleicht 100 Ohm gibt das zusätzliche Verzögerungen von 0,5 ns - die wenigsten Oszilloskops sind so schnell. Bei den blauen LEDs kenne ich einen Artikel wo Pulse unter 1 ns Länge erzeugt wurden. Der Witz dabei sind dann schon mehr der elektronische Schalter (Transistoren kurz vorm Durchbruch) und die Leitungsinduktivitäten. Bei roten LEDs (jedenfalls einige Typen) und normalen IR LEDs ist die Verzögerung aber schon nicht so kleine, und ist gut messbar. Als ersten Test kann man auch eine schön langsame normale Diode wie 1N4001 nehmen.
> ... Als ersten Test kann man auch eine schön langsame normale Diode > wie 1N4001 nehmen. Stimmt, durch die 1N4001 muß man schon einiges an Strom durchschieben bis sie im infraroten zu leuchten beginnt ;-)
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