Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Weidezaungerät Bauteile Identifizieren


von markussw (Gast)


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Guten Morgen!
Ich habe hier ein Weidezaungerät liegen, welches ich gerne kompakter 
nachbauen würde (die Bauteile anders anordnen, damit diese in ein 
kompakteres Gehäuse passen), aber bei ein paar Teilen fehlt mir jede 
Ahnung was das ist, bzw. wo ich die her bekommen soll. Könnt Ihr mir da 
weiterhelfen? Die Platine mit Bauteilen im Anhang.

1) Das gelb schwarze Teil, das aussieht wie eine Spule/Trafo. Hat 9 
Beinchen, davon sind 7 belegt. Auf der Platine steht dabei "Inverter 
T1000" auf dem Teil selber steht "180110 1250"
2) Der graue Kondensator, bedruckt mit "MKP62 275~X2 335K 40/110/56/B" 
scheint mit der Entstörung zu tun zu haben (?). Auf der Platine steht 
dazu "2.2uF" Kann ich da auch einen einfacheren Kondensator verwenden 
den man bei Reichelt oder Conrad (z.B Nr.450277 - 62) bekommt?
3) Der blaue Kondensator, wie bei 2) nur bedruckt mit "MPX.X2" und 
"474k275~". Auf der Platine steht dazu "0.47uF". Hier habe ich nichts 
bei Conrad und Co gefunden das so ähnlich ist.
4) Der Trafo ist nur mit einem gelben Schild beklebt "4703 140035" 
leider keine weiteren Angaben. Muss ich den auslöten und auf der Platine 
schauen was da steht oder helfen diese Zahlen? Der hat vier belegte 
Füßchen, davon Erdung und Zaun (laut Verpackung 8600V). Betrieben wird 
das Gerät mit 3V.
5) Die kleine Spule neben dem großen Trafo, bedruckt mit ".221"

Alle anderen Teile sind eindeutig bedruckt und bezeichnet. Da sollte ich 
keine Probleme bekommen.

Vielen Dank für Eure Hilfe,
Markus

von Crazy Harry (crazy_h)


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3) 470nF 275V~

von Johannes E. (cpt_nemo)


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markussw schrieb:
> 1) Das gelb schwarze Teil, das aussieht wie eine Spule/Trafo. Hat 9
> Beinchen, davon sind 7 belegt. Auf der Platine steht dabei "Inverter
> T1000" auf dem Teil selber steht "180110 1250"

Das ist ein Übertrager. Den musst du ausbauen und die Induktivitäten 
nachmessen, dann kannst du auf die Windungszahlenh schließen. Die 
Drahtdurchmesser kann man mit einem Mess-Schieber nachmessen. Wenn man 
den Übertrager eine Zeit lang in heißemWasser kocht, lößt sich 
normalerweise der Klabstoff, so dass man die beiden Kernhälften 
voneinander Trennen kann, um den Luftspalt auszumessen

> 2) Der graue Kondensator, bedruckt mit "MKP62 275~X2 335K 40/110/56/B"
> scheint mit der Entstörung zu tun zu haben (?). Auf der Platine steht
> dazu "2.2uF" Kann ich da auch einen einfacheren Kondensator verwenden
> den man bei Reichelt oder Conrad (z.B Nr.450277 - 62) bekommt?

Das ist ein X2-Kondensator mit 275 V Nennspannung. Wenn du das Gerät 
nachbauen möchtest, ohne  die Funktion der Schaltung zu verstehen, dann 
solltest du auch gleiche Bauteile verwenden.

> 3) Der blaue Kondensator, wie bei 2) nur bedruckt mit "MPX.X2" und
> "474k275~". Auf der Platine steht dazu "0.47uF". Hier habe ich nichts
> bei Conrad und Co gefunden das so ähnlich ist.

Ist auch ein X2-Kondensator mit 470 nF und 275 V. Wenn Conrad den nicht 
hat, dann schau bei Bürklin, Farnell, Digikey, ...

> 4) Der Trafo ist nur mit einem gelben Schild beklebt "4703 140035"
> leider keine weiteren Angaben. Muss ich den auslöten und auf der Platine
> schauen was da steht oder helfen diese Zahlen? Der hat vier belegte
> Füßchen, davon Erdung und Zaun (laut Verpackung 8600V). Betrieben wird
> das Gerät mit 3V.

Auf der Platine schauen bringt nichts, auch hier muss man die 
Insuktivitäten und Übersetzungsverhältnisse nachmessen. Der ist 
vergossen, vermutlich ist der für die Hochspannung zuständig. Er braucht 
also eine bestimmte Spannungsfestigkeit.
Die kannst du vermutlich nur herausfinden, wenn du durch Messung oder 
Überlegungen herausfindest, wo welche Spannungen auftreten.

> 5) Die kleine Spule neben dem großen Trafo, bedruckt mit ".221"

Das ist eine Drossel mit 220 uH, gibts bei Herstellern wie z.B. Würth. 
Hier solltest du herausfinden, was für eine Strombelastbarkeit die haben 
muss.

Wenn du aber schon Probleme mit der Beschaffung der X2-Kondesatoren 
hast, dann wird es mit den Übertragern erst recht problematisch. Die 
gibt es so nicht von der Stange, sondern werden Kundenspezifisch 
hergestellt. Du musst die also entweder selber wickeln oder einen 
Dienstleister damit beauftragen.

von markussw (Gast)


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Vielen Dank für Deine Antwort! Ich glaube, da kaufe ich mir das Gerät 
lieber nochmal und löte die Teile enger zusammen...

von Michael (Gast)


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markussw schrieb:
> Vielen Dank für Deine Antwort! Ich glaube, da kaufe ich mir das Gerät
> lieber nochmal und löte die Teile enger zusammen...

Aber immer dran denken: Manche Abstände haben nicht nur einen 
"Schönheitsgrund" ;)

von Basti (Gast)


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Michael schrieb:
> markussw schrieb:
>> Vielen Dank für Deine Antwort! Ich glaube, da kaufe ich mir das Gerät
>> lieber nochmal und löte die Teile enger zusammen...
>
> Aber immer dran denken: Manche Abstände haben nicht nur einen
> "Schönheitsgrund" ;)

Vorallem der Hochspannungsteil. Ich glaube 1000V pro mm oder?
Stcihtwort Luft- und Kriechstrecken.

von F. F. (foldi)


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Bau doch selbst ein Gerät. Schaltpläne gibt es doch satt.
http://www.elo-web.de/elo/bauprojekte/feierabendprojekte/batterie-weidezaungeraet

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Ich glaube 1000V pro mm oder?
Das ist keine Glaubensfrage, sondern abhängig vonMaterial, Verschmutzung 
und Betauung. Du schreibst die Lösung doch selber:
> Stcihtwort Luft- und Kriechstrecken.
Mit https://www.google.de/search?q=Luft+und+Kriechstrecken
findest du z.B. sehr schnell 
http://www.wecogroup.com/_de/themen/techdat/techdat_kriech.htm

F. Fo schrieb:
> Schaltpläne gibt es doch satt.
Ein Trafo mit 230V Wicklung und dann das:
1
Die Ausgangsspannung beträgt in etwa 5 kV (5000 Volt) im Leerlauf, doch
2
schon bei geringer Belastung bricht die Spannung auf ca. 2 kV zusammen.
Ja, das ist das Material aus dem zuverlässige Geräte gemacht werden...

Bestenfalls kann man damit Nachbars Katze, die immer unter die Rosen 
scheißt, vom Garten vergraulen. Aber niemals würde ich mit so einem 
vergewaltigten Trafo versuchen, eine Herde Kühe zu hüten...

: Bearbeitet durch Moderator
von F. F. (foldi)


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Lothar Miller schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Schaltpläne gibt es doch satt.
> Ein Trafo mit 230V Wicklung und dann das:

Was ist an, "Schaltpläne gibt es doch satt!", nicht zu verstehen?

Es war ein Beispiel und ein X-beliebiges. Ich habe mir nicht den Sinn 
(oder Unsinn) angeschaut. Dazu hätte ich mich auch erstmal mit der 
Materie auseinander setzen müssen, denn ich habe weder Kühe noch 
Kleintiere.

von Schimanski (Gast)


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Du kannst Doch nicht irgentwas zusammenbasteln und das deinen Kühen 
zumuten!!
Das wird doch sicher genauestens festgelegt sein (in welcher ER/EN wo 
auch immer), wieviel mJ da bereitgestellt werden dürfen. Kippen sonst 
die Kühe um oder liefern saure Milch. Stell Dir mal vor, da hast Du 
gleich die Türschitzer auf dem Hals.

von F. F. (foldi)


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Schimanski schrieb:
> Stell Dir mal vor, da hast Du
> gleich die Türschitzer auf dem Hals.

... und die rennen ständig durch die Gegend.

Deshalb soll er sich ja auch damit auseinander setzen.
Aber ganz davon abgesehen, bei der Größe der Bauteile (die er ja sowieso 
übernehmen will), wobei ja die großen Bauteile sowieso den meisten Platz 
brauchen, weiß ich nicht wie viel Platz da eingespart werden kann. Viel 
wird es sicher nicht sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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F. Fo schrieb:
> Ich habe mir nicht den Sinn (oder Unsinn) angeschaut. Dazu hätte ich
> mich auch erstmal mit der Materie auseinander setzen müssen
Ja, das wäre besser gewesen, oder nicht?
Es ist idR. nicht gut, jemandem einen Rat zu geben, ohne zu sagen: ich 
kenne mich damit aber nicht aus! Wie sowas dann läuft sehen wir gerade 
am Berliner Flughafen... :-o

F. Fo schrieb:
> wie viel Platz eingespart werden kann. Viel wird es sicher nicht sein.
Das denke ich allerdings auch, denn die großen Bauteile bleiben ja alle 
die selben...

von F. F. (foldi)


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Lothar Miller schrieb:
> Ja, das wäre besser gewesen, oder nicht?

Hätte ich vielleicht etwas klarer ausdrücken sollen.
Der TO kann ja offensichtlich gerade mal die Bauteile ablesen (und das 
wohl nicht mal richtig) und hat sich offenbar nicht mit der Funktion 
einer solchen Schaltung auseinander gesetzt. Dazu wahrscheinlich auch 
nicht mit den Bestimmungen dafür.

von Skyper (Gast)


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Ich kann nur sagen, die Geräte verschmutzen Innen ziemlich stark, wenn 
sie einige Jahre im Dauereinsatz sind... (hab einige zur Reparieren 
liegen gehabt, ziemliche Sauerrei jedesmal. Dazu sind die mit Schutzlack 
eingespürht gewesen, also nach schön wieder Plastik Spray drauf 
sprühen). Die größenen Abstände der Bauteile haben deshalb schon ihren 
Sinn.

Ich würde auch schon aus rein "rechtlichen" Gründen sowas nicht 
nachbauen - wenn das Ding zu "Killer-Maschine" wird, wird es bestimmt 
nicht Lustig!

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar Miller schrieb:
> Bestenfalls kann man damit Nachbars Katze, die immer unter die Rosen
> scheißt, vom Garten vergraulen. Aber niemals würde ich mit so einem
> vergewaltigten Trafo versuchen, eine Herde Kühe zu hüten...

ganz zu schweigen von den toten Wanderern, die schlimmstenfalls am Zaun 
entlang liegen.
:-(

: Bearbeitet durch User
von markussw (Gast)


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Naja, so wenig Ahnung habe ich dann auch wieder nicht. Ich bin zwar kein 
Elektriker aber die einen oder andere Schaltung habe ich schon selber 
zusammen gelötet. Mein Problem ist bei dem Gerät das Format der Platine 
und das des daraus resultierenden Gehäuses. Um die Zaunlitze auf dem 
gerät aufrollen zu können würde ich die Platine samt Batterien gerne in 
ein 50er HT-Rohr einbauen. Dann lässt sich das ganze platzsparend und 
funktionabel packen. Dabei werde ich kam ein Problem mit Kriechstrecken 
bekommen.

Und aufgrund der angesprochenen Sicherheitsthematik möchte ich ungern 
eine x-beliebige Schaltung aus dem Internet verwenden. Die sind meist zu 
schwach, auf der Basis von KFZ-Zündspulen und damit schwer und zu stark 
oder schlicht eher Basteleien um Funken zu erzeugen. Damit kann und will 
ich nicht zu tun haben. Deswegen der Ansatz das vorhandene Gerät nach 
zubauen. Wenn ich dabei Probleme habe einzelne Teile zu identifizieren, 
bzw. gleichwertige bei den einschlägigen online-Händlern zu finden, 
finde ich nicht, dass das bedeutet, dass ich keine Ahnung habe und 
lieber die Finger von dem Projekt lassen sollte.

Den sogenannten "Inverter" bzw. Übertrager zu identifizieren scheint ja 
wirklich nicht so einfach zu sein und bei den Kondensatoren ist schlich 
die Beschaffung genau der entsprechenden Typen mein Problem, nicht um 
was es sich dabei handelt....

Trotzdem bin ich dankbar für Eure Tipps!

Viele Grüße,
Markus

von F. F. (foldi)


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markussw schrieb:
> Den sogenannten "Inverter" bzw. Übertrager zu identifizieren scheint ja
> wirklich nicht so einfach zu sein und bei den Kondensatoren ist schlich
> die Beschaffung genau der entsprechenden Typen mein Problem, nicht um
> was es sich dabei handelt....

So kam es aber rüber. Aber (zumindest von meiner Seite) es war ja auch 
nichts böse gemeint.
Wenn du nun alles mit den selben Teilen anders auf ein neue Platine 
baust, dann hat es rein rechtlich gesehen eh den Charakter des 
Selbstbaus.
Der Hersteller würde das vielleicht als Raubkopie werten.

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